Fotos werde ich nachreichen, wenn ich wieder eine gute Verbindung habe!
18.12.:
Heute es weg vom Meer ins Outback, das echte Australien. Es liegt also unsere längste Strecke vor uns – 571 km – und keine Attraktionen. Bei der letzten Tankstelle haben wir uns die neusten CD’s von AC/DC und Nickelback gekauft, weil der Radioempfang außerhalb der Städte doch zu wünschen übrig lässt.
Der Radioempfang ist auch bald mal zu Ende und so schreiben wir den Schildkröten-Bericht.
Bald ist die 40 Grad-Marke geknackt und die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Von Zeit zu Zeit sieht man eine rotsandige Windhose am Horizont. Auf halber Strecke dann ein Roadhouse und wir kaufen die wahrscheinlich teuersten Chips (5,50 $) und das teuerste Bier (7,90 $) des Urlaubes. Abwechslung hat eben ihren Preis.
So gestärkt geht es weiter. 44 Grad sind erreicht. Nur noch 260 km. Wir lassen mal wieder den Sendersuchlauf arbeiten – ohne Ergebnis. Wir entschließen uns die längere Strecke zu fahren, weil die Straße geteert ist und ca. 80 km Allradpiste auch nicht so verlockend ist. Am späten Nachmittag erreichen wir dann unsere bisherige Rekordtemperatur von 48 Grad. Wir sind gespannt, ob es heute nochmal abkühlt. Prima, nach dem Abendessen (bei einem Thailänder – es war super!) fahren wir um 21.15 Uhr zurück ins Motel und es hat nur noch 40 Grad. Wir freuen uns schon auf die 3 Nächte im Zelt….
19.12.:
Die Klimaanlage hat gut gearbeitet und wir hatten angenehme Temperaturen. Die eisgekühlten Getränke packen wir wie immer in den Weinkarton und stopfen meinen Faserpelz oben rein, dann bleibt alles für ein paar Stunden kühl. Wir kaufen nochmal Wasser und warten bis das Visitorcenter öffnet, weil Walter eine Tour in die Mine machen will. Leider startet die Tour erst ab 10 Personen…also keine Tour. Wir machen uns auf zu unserer Unterkunft, aber leider machen die erst nachmittags wieder auf. Also weiter über eine Schotterstraße zum Visitorcenter im Park…das hat von 17.12. bis 15.02. geschlossen….so lange können wir nicht warten. Jetzt machen wir mal die Ostseite des Park mit Fortesque Falls, Fern Pool und Circular Pool Lookout.
Ein bisschen steil, felsig und heiß, aber dann können wir in die Felsenpools springen und uns abkühlen…tolle rote Felsen, blaues Wasser, Fledermäuse hängen in den Bäumen und nur ein paar Leute….schon toll. Auf dem Rückweg nach oben ist die Abkühlung auch gleich aufgebraucht. Walter macht noch ein paar Fotos, ich gehe schon mal langsam nach oben und warte im Schatten…dann humpelt er nach oben…ausgerutscht, Ellbogen und Knie aufgeschlagen…aua! Wir fahren zurück zu unserer Unterkunft und treffen jemand an. Das Zelt Nr. 5 ist unseres. Sogar mit WC, Aussendusche und Strom, aber kein Kühlschrank. Strom bedeutet in diesem Fall, dass wir eine Steckdose haben, in der momentan der Ventilator eingesteckt ist und die über 40 Grad heiße Luft im Zelt verteilt. Es sieht sehr romantisch aus, wir haben eine Terrasse mit Stühlen, alles prima. Wir gehen zum Abendessen in die zum Glück etwas klimatisierte Rezeption/Restaurant und treffen auf mitschwitzende Reisende. Heute wollen wir noch zu einem Aussichtspunkt und dann einfach in Ruhe weiter schwitzen. In unserer Kloschüssel sitzen Frösche, soviel Nähe zur Natur braucht auch niemand.
20.12.:
Morgens beim Zähneputzen werden wir schon wieder von Fliegen umkreist, aber mit Fliegennetz und Hut kann man halt nicht Zähneputzen. Wir machen uns früh auf den Weg, denn es hat schon morgens über 30 Grad.wir fahren zwei Aussichtspunkte an und steigen wir in die Hancock Schlucht ab. Schwierigkeitsgrad 5 von 5….also schwer. Es ist viel über Felsen zu klettern, dann über Eisenleitern absteigen, die Handläufe sind schon so heiß, dass man sie kaum anfassen kann. In der Schlucht angekommen müssen wir durch den Fluss waten und sehen nach der nächsten Kurve, dass da ein Paar bis zum Hals im Wasser ist, die Rucksäcke über den Kopf haltend…das muss jetzt auch nicht sein, auch wenn das Wasser schön klar und angenehm warm ist. Wir brechen ab und waten zurück. Dann treffen wir auf noch ein Paar das gerade zurückkommt. Die sagen, dass man auch an der Felswand entlang klettern kann, sich dann in der engen Schlucht seitlich mit Händen und Füßen einspreitzen kann…ich bin begeistert. Walter will es natürlich versuchen….alles für die Kunst! Wir räumen meinen Rucksack für seine Kameras aus und dann geht er los. Ich bleibe im Schatten am Wasser sitzen, nehme ein Bad und hoffe das Beste. Eigentlich recht idyllisch, das Wasser plätschert, sitze auf einem Stein mit natürlicher Rückenlehne und schreibe Bericht. Nach einer zweiten Abkühlung ist Walter wieder da, ziemlich erschöpft. Wir machen uns auf den Rückweg. Es ist heiß und steil. Mittagspause in der klimatisierten Rezeption/Restaurant und dann in die Kalima Schlucht. Kein allzu weiter Weg und unten wartet ein Wasserbecken zur Abkühlung.
Auf der Rückfahrt ziehen Wolken auf und bei 43 Grad um 16.30 Uhr wünsche ich mir einen Regenschauer mit Temperatursturz….mein Wunsch geht in Erfüllung…es regnet, blitzt und donnert und wir schauen dem Thermometer im Wagen beim fallen zu…ein Traum. Als wir 20 Minuten später im Camp ankommen, haben wir nur noch 23 Grad. Ich freu mich wie verrückt! Da unser Badezimmer ja im Freien ist, bekommen wir gleich eine Rolle trockenes Toilettenpapier mit auf den Heimweg.