Ausflug zu den Schildkröten:
Wir freuen uns auf die empfohlene Tour zu den Schildkröten und hoffen auf spektakuläre Bilder. Schwer bewaffnet mit Kameras finden wir uns pünktlich um 6.30 Uhr abends am Treffpunkt ein. 2 junge Frauen sind unsere Tourguides. Zuerst zeigen sie uns zwei präparierte Schildkröten und wir machen Witze, dass wir jetzt wieder gehen können, denn die Schildkröten haben wir ja nun gesehen….! Es folgen lange Erläuterungen zu den Unterscheidungsmerkmalen der einzelnen Schildkröten, die selbstverständlich alle vom Aussterben bedroht sind. Dann Erklärungen zu den Verhaltensregeln, wenn wir auf Schildkröten treffen. Die Sonne neigt sich dem Horizont entgegen. Alle sollen nochmal aufs Klo und alle gehen! Nach 10 Minuten sind alle endlich fertig und wir fahren im Konvoi zu dem Strandabschnitt, wo es losgehen soll. Wir müssen rückwärts einparken und die Innenbeleuchtung der Fahrzeuge ausschalten, denn die Tiere sollen nicht durch Licht gestört werden. Auch Handys müssen ausgeschaltet sein und Kameras mit Blitz gehen auf keinen Fall….an diesem Punkt sehe ich Walter an, dass er überlegt, was er hier eigentlich soll. Schließlich werden noch rote Plastikfolien verteilt, um die mitgeführten Taschenlampen schildkrötenfreundlich zu präparieren (wir haben keine Taschenlampe dabei!)
Die Sonne geht unter. Wir gehen in der Dämmerung am Strand entlang und bekommen eine weitere anschauliche Vorführung, wie Schildkrötenspuren aussehen, wie man sie unterscheidet und wie man sie findet. Eine der jungen Damen macht dazu die Schildkröte, gräbt Löcher und legt mitgebrachte „Eier“ in den Sand. Das Restlicht schwindet. Wir setzen uns in den Sand und warten auf Schildkröten. Wir bekommen weitere Anweisungen, wie wir uns im Falle des Schildkrötenkontakts verhalten sollen:
1. kein Licht einschalten
Zum Glück scheint heute auch kein Mond, dann können uns die Schildkröten nicht sehen, sagt die Ranger(in)….wir sehen aber dann auch recht wenig.
2. keine schnellen Bewegungen
3. Klappe halten
4. nie näher als 20 Meter kommen
5. abwarten bis die Schildkröte anfängt ihr Nest zu graben ( kann bis zu 40 Minuten dauern)
Ab diesem Punkt planen wir beide unseren baldigen Rückzug.
6. einer Gruppe darf sich dann der Schildkröte kriechend nähern
7. sobald die Eiablage beginnt, dürfen sich maximal 3 Personen möglichst geräuschlos nähern
8. die Eier dürfen mit der verhüllten Taschenlampe angeleuchtet werden
Bisher hat noch niemand eine lebende Schildkröte gesehen! Am Montag wurde eine gesehen….aber heute ist halt Mittwoch!
Zu unserer allergrößten Freude, teilen uns die beiden Ranger(innen) mit, dass wir die ganze Nacht am Strand bleiben dürfen, um Schildkröten bei der Eiablage zu beobachten. Wir können unser Glück kaum fassen, vorallem weil wir kein Mittagessen hatten und dementsprechend hungrig sind. Der Tisch im Fischrestaurant ist schon reserviert und die Küche schließt um 21.00 Uhr.
Plötzlich sehen wir in 100 Metern Entfernung wie etwas dunkles Halbrundes aus dem Meer kriecht….unsere Schildkröte!
Kurz werden nochmal Punkt 1-8 besprochen.
Ein Nachtsichtgerät wird herumgereicht….ich gebe vor, dass mir nicht gut ist und wir zu unserem größten Bedauern nicht an den folgendes Ereignissen teilnehmen können, wünschen allen noch viel Erfolg und machen uns vom Acker….oder besser vom Strand. Wir versuchen auf dem Rückweg nicht über eventuell anlandende Schildkröten zu stolpern, was in der Dunkelheit garnicht so einfach ist. Dann sind wir wieder beim Auto, eine halbe Stunde später im Wirtshaus und bestellen uns keine Schildkrötensuppe!
Dieser Bericht enthält mangels Licht keine Fotos!