Sonntag, 06.12.:
Tatsächlich haben wir einen wolkenfreien Himmel und freuen uns über den herrlichen Sonnenaufgang. Um 11.00 h geht unser Zug nach Nuwara Eliya. Wir reisen in der 2. Klasse (eine 3. Klasse gäbe es auch) mit reservierten Sitzplätzen. Chandana muss sich für 10 Rupien ein Bahnsteigticket kaufen, sonst darf er garnicht mit uns auf den Zug warten. Die Fenster sind recht klein und schmutzig. Um sie offen zu halten, muss man die Vorhänge in die Fensterschienen stopfen, sonst fallen sie wieder zu. Der Zug – mit einer deutschen Lok – zuckelt langsam durch die grüne Landschaft. Vorbei an Teepflückern, Bauern und Wasserfällen, passieren wir einige Ortschaften. Immer wieder stehen Menschen an den Gleisen, denn das Gleisbett dient auch als Fußweg zur nächsten Ortschaft. Walter hat die Wagontür ganz geöffnet und sitzt im Einstieg, damit er gut fotografieren kann. Das sind sie hier anscheinend gewohnt, denn keiner der Schaffner meckert. An manchen Bahnhöfen gibt es fliegende Händler und ich kaufe uns ein paar Samosas, die sind so ähnlich wie Frühlingsrollen nur dreieckig, vegetarisch und schmecken indisch. So zuckeln wir durchs Land, bis wir in Nanu Oya aussteigen. Chandana wartet schon auf uns und bringt uns nach Nuwara Eliya – die Einheimischen sagen Nurelia – für einen Stadtrundgang. Wir haben Glück, dass die Sonne scheint, denn im Hochland regnet es viel. Wir sind jetzt in der so genannten „High Grow Area“ angekommen. Hier wird der Tee folgendermaßen unterschieden: Low Grow, Mid Grow, High Grow – je nachdem in welcher Höhe er wächst. Wir schlendern durch den Markt und kaufen frisches Obst, dann geht’s zum Hotel. Das Heritance Tea Factory ist ein historisches Hotel und hat – wie alle alten Gebäude hier – britischen Charme. Zur Begrüßung gibt es Zimt Tee mit Rezept und ein Paste für Stirn ( wird mit dem Daumen aufgedrückt) für die Gesundheit. Draußen hat es jetzt zu regnen begonnen und wir entscheiden uns für eine Massage. Ich habe mir dafür extra die Haare hochgebunden – wegen Öl und so – doch dann kam zum Schluss die ultimative Kopfmassage…was soll ich sagen…jetzt sehe ich aus, als hätte ich im Windkanal übernachtet! Egal, morgen gehen wir ohnehin zum Rafting, da ist die Frisur total egal!