Donnerstag, 17.12.:
Heute schreibe ich über Kinofilme in Sri Lanka: Man sieht immer riesige Werbeplakate, auf dem die Hauptdarsteller abgebildet sind. Der Schurke ist leicht zu erkennen, denn er trägt meistens einen dichten Schnurrbart und hat einen aggressiven und verschlagenen Gesichtsausdruck. Die Augen sind weit aufgerissen und man möchte ihm nicht im Dunkeln begegnen. Der Held hingegen trägt eine dunkle wallende Mähne, der entschlossene Blick aus den glühenden Augen, lässt keinen Zweifel zu, dass er bis zuletzt für das Gute kämpft. Die Herzensdame ist prächtig ausstaffiert, reichlich mit Schmuck behangen und den Tränen nahe….die Handlung des Films ist mir leider nicht bekannt. Chandana erzählt uns, dass viel seiner Landsleute die indischen Bollywood Filme lieben und die mindestens 3 Stunden langen Schmachtfetzen begeistert verfolgen. Er bevorzugt amerikanische Filme, denn die sind kürzer und in der Regel wird nicht soviel gesungen. Weiter berichtet er uns, das es zwingend ist, dass die indischen Filme ein Happy End haben, denn entschließt sich der Regisseur einen der Guten am Ende sterben zu lassen oder das Traumpaar nicht gemeinsam in den Sonnenuntergang zu entlassen, kann es ihm passieren, dass es unter Polizeischutz gestellt werden muss, denn da versteht das indische Publikum keinen Spass und sie zünden ihm das Haus an oder bedrohen ihn mit dem Tod….ja, Augen auf bei der Berufswahl!