Pirsch im Krater

 

03.12.16.:

Es ist noch dunkel. Ohne Wecker kämen wir nicht auf die Idee schon aufzustehen. In der Nacht hat mit Montezumas Rache ereilt und ich fühle mich nicht sehr gut. Egal, um 06.30 Uhr beginnt die Abfahrt in der Krater. Die Landschaft ist überwältigend und das Ausmaß der Kraterfläche auch. Ca. 300 Quadratkilometer ist der Kraterboden und seit 1959 Schutzgebiet. Die Tierherden sind hier so riesig, dass man es kaum glauben kann. Außerdem bleiben fast alle Tiere stehen, denn im Krater-Schutzgebiet darf nicht mehr gejagt werden und da es hier häufig regnet und das Wasser nie ausgeht, brauchen die Tiere nicht wandern und haben sie die Ruhe weg. Sehr bald sehen wir die ersten Löwen, die sich an der Beute der letzten Nacht bedienen. Aber kurze Zeit später kommen wir zu einem Rudel Löwen die direkt neben der Straße einen frisch erlegten Büffel fressen. Ein faszinierendes, aber auch makaberes Schauspiel. Die Schnauzen sind blutverschmiert und am Kadaver wird ordentlich rumgezerrt, während zahlreiche Hyänen in gebührender Entfernung auf ihre Chance warten. Die Geräusche sind auch ein bisschen gruselig….aber so ist es halt. Das Rudel besteht aus zwei Weibchen und drei jüngeren Männchen und sie brüllen sich manchmal gegenseitig an, um an die besten Stücke zu kommen. Als wir lange genug zugeschaut haben, fahren wir weiter zum Hippo-Pool, der – wie der Name schon sagt – voll mit Nilpferden ist. Auf der Fahrt kommen wir immer wieder an Überresten gerissener Tier vorbei, da streiten sich dann die Geier und Marabus um die letzten Fetzen…großes Spektakel. Nach unserem Picknick zieht wieder ein Gewitter auf und entlädt sich heftig. Die Stimmung ist grandios, weil es nicht überall regnet und sich so die dicken schwarzen Wolken mit sonnigen Flächen abwechseln. Die Tiere beeindruckt das wenig und sie gehen ihrer Hauptbeschäftigung – dem Fressen – nach. Warzenschweine knien sich ja hin zum grasen, was recht lustig aussieht. Affen sitzen auf den dornigen Akazienbüschen und zupfen die jungen Blätter ab. Wir schauen nochmal bei den Löwen vorbei. Die sind jetzt recht schläfrig, bewachen ihre Beute aber noch, sodass die Hyänen immer noch in Wartestellung sind. Nach fast 10 Stunden Tiere gucken, sind wir wieder im Camp. Ich gehe ohne Umwege erst mal ins Bett. Danach eine „Talking Shower“ und den morgigen Tag planen. Lala salama = gute Nacht

 

  • Veröffentlicht in: Reise

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