16.12.16:
Nach einem schönen Frühstück mit Meerblick starten wir den zweiten Versuch in Stone Town. Bereits beim Verlassen des Hotels lauern uns „Fremdenführer“ auf. Die erste Lüge, dass wir morgen einen Führer brauchen funktioniert nicht so gut, weil das dann ausführliche Preisangebote nach sich zieht und sich die Gesprächszeit dadurch nicht wesentlich verkürzt. Wir verbessern dann unsere Taktik und ich sage, dass wir gestern bereits eine geführte Tour hatten…dann ist das Interesse schnell erloschen. Bei 50 % Arbeitslosenquote ist es auch kein Wunder, wenn einem jeder was verkaufen will…Gewürze, Holzfiguren, Shirts, Sonnenbrillen und was es sonst halt noch so gibt. Als ich den ersten Mülleimer entdecke, denke ich, dass bei der Straßenreinigung und der Müllabfuhr noch einige Arbeitsplätze zu besetzen wären. Wir wandern durch die engen Gassen und der Schweiß tropft, als wir gegen Mittag auf dem Markt ankommen. Walter stürzt sich ins Getümmel und mir reicht allein schon der Geruch vom Fisch- und Fleischmarkt…ich atme lieber mal ganz flach. Walter will dann zum Sushi-Essen gehen….sehr mutig! Wir trauen uns trotzdem, bestellen aber lieber Tempura… sehr fein. Allerdings erfahren wir beim bezahlen, dass die Kreditkartenmaschine erst nächste Woche repariert wird. Unsere Tansanischen Schilling und Dollar reichen nicht mehr, also kratzen wir noch ein paar Euro zusammen….puh…Glück gehabt. Wie in allen durch den Sozialismus „befreiten“ Ländern ist die kapitalistische Zweitwährung (Dollar oder Euro) sehr beliebt. Überhaupt erinnert mich Sansibar stark an Kuba und Stone Town an Havanna, nur ist es halt orientalischer. Es ist Gebetsfreitag und die fast 50 Moscheen allein in Stone Town gut besucht. Walter kauft sich noch zwei Tansanit – blaue Edelsteine, die es nur in Tansania gibt. Sie sehen ein bisschen wie Saphire aus…sehr schön. Ich kann zum Glück wiederstehen. Nachmittags erreichen wir ziemlich erschöpft unser Hotel und springen gleich wieder in den Pool…ich glaube, dass ich ein leises zischen beim Eintauchen gehört habe.