30.11.17
Wir möchten heute in den Asa Whright Park fahren. Dort soll es einer herrliche Natur und viele exotische Vögel geben. Der Concierge rät uns zu einer organisierten Tour für 105 US$ pro Person, die dauert 6 Stunden, denn die Straßen sollen sehr schlecht sein. Walter fühlt sich herausgefordert und wir schauen nochmal im Internet bei den Bewertungen und finden viele Selbstfahrer und nachdem wir ja ein Fahrzeug haben, wagen wir uns an die Aufgabe. Der Weg scheint uns auch machbar, denn oft müssen wir nicht abbiegen, wir müssen nur die richtige Straße finden. Anfangs sind wir noch ganz zuversichtlich, aber dann merken wir, dass doch schwieriger ist als gedacht und fahren mal an eine Tankstelle, denn Benzin brauchen wir auch. Es ist ziemlich voll und wir beobachten das Geschehen, denn einfach tanken und hinterher zahlen wie bei uns gibt es nicht. Man sucht sich eine Zapfsäule aus, stellt sich an den Schalter an und zahlt vorher. Gut, wir wollen für 100 TT$ tanken, das sind ungefähr 25 Liter und ich bin dran. Die Glasscheiben sind total verspiegelt und ich sehe nix und hören tue ich auch nix….bis unten aus einem kleinen Schlitz ein paar Finger auftauchen…ich strecke den Schein hin, der verschwindet und ich sage noch, dass wir an Zapfsäule 4 sind. Das wars. Ich gehe zurück und dann haben sie anscheinend Mitleid mit uns, denn es kommt ein Angestellter und hilft uns. Wir bekommen genau für 100 TT$ (Trinidad-Tobago-Dollar) unser Auto betankt, ich darf noch auf die Toilette und dann fragen wir nach dem Weg. Uih, da gehen die Meinungen aber auseinander und wir verlassen die Tankstelle und fahren mal nach Gefühl….wir fragen wieder….wir drehen um….wir fragen wieder und bekommen eine plausible Auskunft, allerdings verstehen wir maximal 50 %, schlagen aber die empfohlenen Richtung ein. Es geht steil bergauf…wir fragen nochmal und die Richtung wird bestätigt. Wir treffen tatsächlich auf die erhoffte Straße und den ersehnten Wegweiser….dann sind es noch ca. 15 Kilometer auf einer kurvigen, schlaglöchrigen Piste und dann kommt tatsächlich das Einfahrtsschild zu Park. An der Rezeption sagen sie uns, dass wir Turnschuhe für die Tour brauchen….prima, ich habe meine Leinenschlappen an und Walter ist mit seinen Schuhen auch nicht viel besser. Sie schaut uns an und meint es wäre o.k.! Die nächste Führung findet in gut einer Stunde statt und man kann es sich solange auf Veranda des alten Plantagenhauses gemütlich machen und die Kolibris an ihren Tränken beobachten. Es ist faszinierend diese winzigen Vögel so nah zu erleben. Sie schillern in den tollsten Farben und der Flügelschlag ist mit dem Auge fast nicht wahrnehmbar, aber hören tut man ihn schon….echt toll. Üppige, tropische Vegetation, hunderte Vögel, ein Leguan und ein Riesenmeerschweinchen (ich kenne das Tier nicht, sieht aber lustig aus) lassen sich entspannt beobachten und so ist die Stunde schnell vorbei und wir werden von einer Rangerin zum Rundgang abgeholt. Es gibt interessante Erklärungen zu Flora und Fauna. Die Vögel sind hier die Hauptattraktion und es gibt sehr lustige Geschichten zum Paarungsverhalten. Ein Vogel tanzt wie wild um eine Frau abzukriegen, dabei muss die „Tanzfläche“ aber vorher aufwendig von jeglichem Laub befreit werden…wir sehen einen Vogelmann bei der Arbeit….wenn das Weibchen dann angebissen hat und auf den Platz fliegt, werfen die männlichen Rivalen von oben kleine Blätter auf die Tanzfläche und das wiederum vertreibt das Weibchen, weil ja nicht ordentlich sauber gemacht wurde und alles beginnt von vorne. Die Männchen könnten einem fast leidtun….fast! Nach der Wanderung gehen wir noch zu einem Wasserfall und danach treten wir die Heimreise an und sind zuversichtlich, dass wir nach Hause finden. Wir wählen die beschilderte Umfahrung und sparen uns so den hohen Berg und kommen relativ flott und ohne Probleme ins Hotel. Ein toller Sonnenuntergang wartet auf und wir freuen uns schon wieder aufs Abendessen.