Grenzübertritt nach Argentinien + Perrito Moreno Gletscher

26.11.18

Heute steht uns ja die Ausreise aus Chile und die Einreise nach Argentinien an und nachdem was in der einschlägigen Literatur steht, kann es da schwierig werden, denn an den Grenzen bilden sich Schlangen und wenn die Grenze hat auch nicht immer offen und dann kann es schon vorkommen, dass der geplante Grenzübertritt nicht klappt und man an der Grenze campieren muss…..nur, dann würde unser ganzer Zeitplan durcheinander kommen. Also müssen wir früh raus und stellen uns den Wecker….um 8.20 h stellen wir fest, dass der Wecker nicht geweckt hat und jetzt müssen wir auch los….! Außerdem ist die Strecke heute fast 300 km lang und unser Tank ist nur zur Hälfte voll. Die nächste Tankstelle ist in Argentinien in Esperanza – das würde einen Umweg von ca. 80 Kilometer bedeuten….man kann sich auch Benzin bei einem Benzinhändler holen, kostet mehr und wir haben das noch nie gemacht und es wird vor „gepanschtem Treibstoff“ gewarnt. Wir entschließen uns einfach mal zu fahren und uns dann unterwegs über den weiteren Steckenverlauf Gedanken zu machen. Wir erreichen die Grenze zu Argentinien und begeben und in das kleine Grenzhäuschen….kurz vorher hat ein Bus von der anderen Seite die Grenze erreicht und alle Passagiere samt Gepäck drängen in das kleine Gebäude. Wir sind etwas orientierungslos, denn alles ist auch spanisch angeschrieben, aber es gibt nur 3 Schalter und wir erkennen, dass wir ausreisen wollen und die Buspassagiere einreisen….das minimiert die Wartezeit erheblich….wobei eine Dame aus dem Bus kein Verständnis hat, dass wir nicht in ihrer Schlange warten wollen und sie will sich vor uns einreihen und wir von dem Grenzbeamten prompt abgewiesen….kurzum es geht bei uns ziemlich flott….ist ja auch die Ausreise aus Chile. Zum Glück verlangt keiner von uns, dass wir unsere Koffer durchleuchten lassen, dann sonst hätten wir ganz schön zu schleppen. Dann müssen wir noch zu einem anderen Schalter, denn da bekommen wir die Stempel für die notarielle Beglaubigung, dass wir unseren Mietwagen von Chile nach Argentinien einführen dürfen…auch geschafft. Der Zollbeamte weist uns an, dass wir mit dem Fahrzeug vor dem Grenzzaum warten sollen. Interessant dass anscheinend jeder Grenzer einen Schlüssel für das Vorhängeschloss hat und jedes Fahrzeug einzeln durchgelassen wird…egal welche Richtung. Immer wieder wird das Tor mit der Stahlkette zusammengebunden und abgeschlossen, bis ein Beamter kommt und es wieder aufschließt und „seine“ Kundschaft ziehen lässt. So taucht nach 10 Minuten auch unser Beamter auf, schließt auf und wir sind aus Chile ausgereist. Das ging relativ schnell und jetzt sind wir gespannt auf die Einreise nach Argentinien. Ein paar Kilometer weiter ein noch kleineres Grenzhäuschen und den Schalter suchen wir uns nach Gefühl aus, denn wir erkenne die Menschen, die vor uns aus Chile ausgereist sind und spanisch sprechen und stellen uns einfach mal an. Wir suchen nach Einreiseformularen und finden keine, also mal abwarten. Die Grenzerin ist nett, will nur unsere Ausweise und die Beglaubigung, die auch ausreichend mit Stempeln versehen wir und dann werden wir angewiesen den Schlagbaum selbst zu öffnen und dann wir mit der Kette zu verschließen….so einfach haben wir uns das nicht vorgestellt. Wir liegen – trotz verschlafen – gut in der Zeit und nach nochmaliger Kalkulation unserer Tagesstrecke entscheiden wir uns für die „kurze“ Schotterpiste ohne Umweg mit Tankstelle. Hätten wir gewußt wie schlecht die Stecke ist, wären wir gerne einen Umweg gefahren, aber unser Benzin reicht ganz leicht und so erreichen wir am Nachmittag die Ortschaft „El Calafate“. Der Ort liegt am Lage Argentino – doppelt so groß wie der Bodensee und türkisblau. Nachdem wir zuerst getankt, dann Geld abgehoben (wieder lächerliche 2.000 Pesos zuzüglich 11 % Gebühren!!!!) und unser Hotel gefunden haben, machen wir uns gleich mal auch den Weg zum „Los Glaciares“ Nationalpark mit dem berühmten „Perrito Moreno“ Gletscher. Als wir am Eingang ankommen, müssen wir natürlich Eintritt bezahlen, aber es ist schon 16.30 Uhr und die schließen um 18.00 Uhr…das ist ja blöd, aber wir erfahren, dass wir bis 20.00 Uhr im NP bleiben dürfen…also fahren wir rein. Bootstour gibt es so spät nicht mehr, aber laut Karte ist der Gletscher gut sichtbar und fußläufig erreichbar. Als wir bei Gletscherzugang ankommen sind wir sprachlos….eine riesige Gletscherzunge breitet sich vor uns aus und es gibt kilometerlange Holzstege, die die Besucher den Gletscher erwandern lassen. Immer neue Ausblicke auf die 40 Meter hohen weißen Gletscherwände sind atemberaubend. Und die Geräusche, wenn Teile abbrechen…manchmal wie ein Gewehrschuss, manchmal wie ein lautes Donnergrollen, immer gefolgt von dem lauten Rauschen, wenn die Eismassen ins Wasser eintauchen. Wir können uns nicht sattsehen und genießen dieses einzigartige Erlebnis. Später als geplant und total hungrig kommen wir zurück und lassen uns das erste Abendessen in Argentinien schmecken. Vielleicht können wir morgen noch an einer Gletscherwanderung teilnehmen….mal schauen….

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