03.12.18
05.25 Uhr…ich heize den Kamin an und schlüpfe wieder ins Bett….als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue ist es schon 08.30 Uhr…da wollten wir eigentlich schon unterwegs sein nach Coyhaique sein. Egal…wir starten um 09.30 Uhr und haben die nächsten 210 Kilometer Schotterpiste vor uns und das dauert halt. Die Ausblicke sind wundervoll und wir genießen trotz der schlechten Straßenverhältnisse die Fahrt…doch plötzlich sehen wir im Straßengraben einen LKW liegen. Die Unfallstelle sieht noch recht neu aus und Walter bleibt natürlich stehen und schaut nach, ob jemand Hilfe braucht. Der LKW liegt im Straßengraben, teilweise im Gebüsch und der Radio läuft noch. Walter klettert aufs Führerhaus und beauftragt mich das nächste Fahrzeug anzuhalten und einen Notruf abzusetzen. Walter klopft an die Tür, keine Reaktion, dann versucht er durch das Fenster zu schauen und zum Glück ist das Führerhaus leer. Also konnte sich der Fahrer selbst befreien. Wir sind heilfroh, denn Sachschaden ist ja immer halb so schlimm und außerdem sind wir froh, dass wir nach der bevorstehenden Bergung an die Unfallstelle gekommen sind, denn dann wird die Straße sicher für mehrere Stunden gesperrt und es gäbe keine Ausweichstrecke…aber das ist ja zum Glück nicht der Fall. Wir setzen unser Fahrt fort und kommen immer wieder an die Warnschilder „Huemulles“ vorbei…wie schon unsere gesamte Reise durch Patagonien wird mit Warnschilder zur Rücksicht auf das einheimische Rehwild aufgefordert. Die Schilder entsprechen im Prinzip unseren Schildern für „Wildwechsel“ und wir haben ja schon einen Huemull gesehen…aber dann halt nur Schilder. Wir werden von einem Fahrzeug der „Carabinero de Chile“ überholt und sie halten an und schalten den Warnblinker ein und zeigen uns an anzuhalten und wir fragen uns schon, ob wir was falsch gemacht haben und dann sehen wir eine kleine Gruppe Huemulles. Der Carabinero deutet uns, dass wir näher kommen können und so sehen wir noch ganz unverhofft doch noch ein paar von den Nationaltieren. Dann kommen wir auf den letzten 95 Kilometer auf die geteerte Straße und so landen wir dann am späten Nachmittag in Coyhaique und beziehen unser Hotel für eine Nacht. Das Zimmer ist schön, modern und groß…aber ohne Kamin. Das Internet ist sehr schnell und so kann ich noch einige Fotos der letzten Tage hochladen und bekomme auch mal wieder ein paar WhatsApp. Ich checke uns für die morgigen Flüge nach Calama ein und ich gehe davon aus, dass alles nach Plan läuft. Wir machen einen Stadtspaziergang, den immerhin gibt es hier 64.000 Einwohner und es ist mal wieder ein Ort der sogar eine Post hat. Bevor wir unser Koffer flugfähig machen, müssen wir noch was essen…gleich beim Hotel liegt ein Restaurant mit guten Kritiken und das zu Recht…wir verputzen ein Tomahawk-Steak zu zweit und dann geht es ans einpacken. Wie jedes Mal bin ich überrascht, dass der Koffer nicht zugehen will….ich habe nix gekauft und mir ist es ein Rätsel warum der Koffer so vollgestopft ist. Egal, wird schon werden und dann ist ja noch das Handgepäck…wir werden sehen und berichten….