Mit Drama nach Calama….

04.12.18

Um 06.30 Uhr läutet der Wecker und wir müssen das schöne Hotel verlassen und das zu so unchristlicher Zeit, aber es hilft ja nix, denn um 10.00 Uhr geht der Flieger und vorher müssen wir noch unser Auto zurückgeben und zum Flughafen müssen wir ja auch noch fahren. Weil es ein langer Tag wird, entschließen wir uns zu einem kurzen Frühstück und fahren um 7.15 Uhr los. Um 08.05 Uhr erreichen wir den Flughafen….und stehen vor verschlossenen Türen. Es warten zwar schon andere Passagiere, aber der Parkplatz ist auch noch mit Ketten verschlossen. Das ist uns auch noch nicht passiert, dass ein Flughafen erst um 8.30 Uhr aufsperrt. Egal…wir drehen noch eine Runde durchs Dorf, aber wir finden Europcar nicht. Ist auch egal, denn wir haben ja die Rückgabe am Flughafen vereinbart. Dann zurück zum Airport, der in erster Linie aus Wellblechbaracken besteht und der offizielle Parkbplatz ist auch noch geschlossen, aber ein Auto steht schon vor der Schranke und wir stellen uns mal dahinter und warten…zumindest sind die Wartenden schon ins Gebäude gelangt, also der Flughafen hat jetzt auf. Ein drittes Auto nähert sich der Schranke und ein Mann springt aus dem Fahrzeug…es ist der Parkplatzwächter, der die Schranke öffnet….jetzt sind anscheinend alle wach. Wir schleppen unser Gepäck in den „Terminal“ und stellen uns an der einzigen Schlange an…zum Glück sind wir rechtzeitig dran, denn es dauert nicht lange und die Schlange geht durch das ganze Gebäude….während die Putzfrau noch die Schalter reinigt…wir warten. Walter geht ab und zu mal schauen, ob irgendjemand von Europcar auftaucht, denn es ist schon fast 9.00 Uhr und wir sind noch nicht eingecheckt und unser Auto steht immer noch auf dem Parkplatz. Walter findet einen Aufsteller unter einer Bank im Wartebereich wo Europcar draufsteht und wir beobachten die Bank, während wir auch die Gepäckaufgabe warten. Alle vor uns müssen die Koffer wiegen und bezahlen, aber wir haben ja Freigepäck, wobei wir uns schon wundern, dass unser Koffer so schwer sind, denn eingekauft haben wir ja nix….vielleicht der viele Staub? Wir sind endlich dran und es funktioniert problemlos, nach dem Handgepäck wird nicht gefragt und es keimt in mir eine Hoffnung, dass wir ohne Probleme durchkommen. Jetzt müssen wir noch das Auto loswerden. Wir gehen auf dem Parkplatz und sehen einen Mann im grünen Hemd und laufen ihm nach….tatsächlich unser Mann von Europcar. Er begutachtet unser Auto, wir zeigen ihm den Steinschlag an der Wagentür…er ist wenig aufgeregt, kontrolliert den Tacho und die Tankanzeige, füllt ein Übergabeprotokoll aus…(alles auf spanisch)…und wir unterschreiben. Wir gehen jetzt mal davon aus, dass alles passt. Durch die Sicherheitskontrolle, dann in der Flieger, der ist wieder total voll und eine knappe Stunde Flugzeit nach Puerto Montt…wo es wieder schlechtes Wetter hat, aber das sehen wir ja wie beim Hinflug nur aus dem Kabinenfenster, denn wir bleiben wieder sitzen bis Santiago. Als wir landen gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder zum Gepäckband oder zum Ausgang. Unser Gepäck ist eigentlich durchgecheckt und so gehen wir Richtung Ausgang….dann sind wir aber ganz draußen aus dem Flughafen. Wir fragen einen Taxifahrer und der schickt uns in den dritten Stock und dann kommt es uns wieder bekannt vor und wir finden den Weg, aber es pressiert, denn in 35 Minuten geht der Fliegen und wir müssen wieder durch die Sicherheitskontrolle. Das geht ratz fatz und wir gehen sofort zum Gate 34, wo das Boarding schon läuft. Die Schlange wird schnell kleiner und schon sehen wir wieder, wie größere Gepäckstücke aussortiert und mit Anhänger versehen werden. Die Mitarbeiterin steuert uns an und möchte einen Anhänger an Walter Kamerakoffer befestigen. Sie erklärt was auf spanisch und ich verstehe schon, dass wir den Koffer aufgeben sollen, denn im Flieger ist kein Platz mehr…wir stellen uns blöd und fragen ob sie englisch spricht…nein…gut dann erkläre ich ihr auf bayerisch, dass wir den Koffer nicht aus den Augen lassen und Walter zeigt ihr die Kameras…sie gibt etwas ins Handy ein und zeigt und die Übersetzung ins englische, dass im Flieger kein Platz mehr für Handgepäck ist…wir bleiben standhaft und weigern uns und sie gibt anscheinend auf. Wir steigen in den Bus und fahren zum Flugzeug. Beim Aussteigen werden wir wieder aufgehalten und bekommen nochmals eine Erklärung und weigern uns wieder. Das Mädchen sagt uns, dass wir schon einsteigen können, aber die Crew uns nicht mitnimmt….wir steigen ein, werden freundlich begrüßt, finden – wenn auch schwierig – einen Platz für unser Gepäck und dann ist es überstanden…wir nähern uns unaufhaltsam Calama. Aufgrund er kurzen Umsteigezeit ist es erstaunlich, dass unsere Koffer ankommen, aber alles prima. Eine kurze Taxifahrt später gehen wir in unser Übergangshotel und sind positiv überrascht, dass es so nett ist. Mit dem Stadtplan bewaffnet starten wir los, denn wir haben wieder mal Hunger, denn im Flieger gibt es ja nix und wir waren den ganzen Tag unterwegs. Wir machen einen Spaziergang durch Calama – immerhin 160.000 Einwohner – und suchen erstmal ein Geschäft wo man Landkarten kaufen kann….das ist schwierig und wir fragen mal bei den Carabinero de Chile nach, denn in der ganzen Stadt sind Polizisten unterwegs. Die sprechen auch kein englisch, aber geben wieder was ins Handy ein und zeigen es Walter….das steht, dass er bloß auf seine Kamera aufpassen soll! Ab jetzt halte ich etwas verkrampft meine Tasche fest. Wir wandern trotzdem weiter, sind wachsam und finden auch ein empfohlenes Lokal, das aber erst in einer halben Stunde öffnet. Wir vertreten uns weiter die Beine und sind dann pünktlich um 19.30 Uhr die ersten Gäste. Das Essen ist prima und so entschließen wir uns danach zu einem wagemutigen Heimmarsch ins Hotel und kommen ohne Probleme an. Ein langer Tag findet sein gutes Ende und wir sinken geschwächt in die Kissen und sind froh, dass wir jetzt keine Inlandsflüge mehr vor uns haben.

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