10.12.18
Unser letzter Abend in San Pedro fand einen würdigen Abschluß mit unserer „Astronomic Tour“…um 21.00 Uhr sind wir gestartet und bekamen dann eine Einführung von Rodrigo – ein fanatischer Sternengucker – sehr lustig und interessant und zum Glück auf englisch. Danach gingen wir dann zu einem Platz im Freien, wo ein großes Teleskop stand und betrachteten den beeindruckenden Sternenhimmel über der Atacama Wüste…zuerst mit freiem Auge und dann mittels Teleskop. Es war unglaublich….ich habe 3 Sternschnuppen gesehen und die Erklärungen dazu waren wirklich eindrucksvoll….wir leben also auch auf einem Raumschiff, das im Weltall umherfliegt….auch ein interessanter Blickwinkel. Heute mussten wir ja Richtung Argentinien aufbrechen und nehmen unser letztes Frühstück in Chile für die nächsten 2 Wochen und Walter verunsichert die Eier-Köchin, indem er seine Spiegeleier nicht aus den Augen lässt, denn kaum dreht man sich um, werden die Eier schon gewendet und sind „verdorben“…denn „sunny side up“ gibt es in spanisch nicht…und so ist die Köchin sehr verunsichert, weil der große deutsche Mann immer auf ihre Pfanne starrt und Anweisungen gibt….Walter ist mit seinen „Eiern“ sehr wählerisch. Unsere Postkarten konnten wir noch aufgeben, denn montags hat die Post wieder auf, denn der Briefkasten befindet sich im Postgebäude…außerhalb gibt es nur noch einen Weiteren und der Briefschlitz ist zu klein für unsere Postkarten….weiß auf nicht, was man das reinwerfen soll. Unsere Wäsche hatten wir schon gestern abgeholt, obwohl wir schon viermal bei unserer „Waschfrau“ waren (2 x abgeben + 2 x abholen), wirkte sie immer noch so, als ob wir sie bei was Wichtigem unterbrochen hätten, denn auf unser Läuten dauerte es jedes Mal einige Minuten und wir wollten eigentlich immer wieder weggehen, aber dann machte sie doch die Türauf und hatte immer einen etwas vorwurfsvollen Blick…aber die Wäsche ist sauber und das ist ja die Hauptsache. San Pedro war sehr nett und wir haben viel gesehen und erlebt. Wir fahren zum letzten Mal durch die staubigen Straßen und machen uns auf den Weg zum Jama Pass (Lama Pass) und der macht seinem Namen alle Ehre, denn wir treffen auf einige Lama-Herden am Straßenrand. Viele sind markiert, tragen bunte Lätzchen, Ohranhänger oder haben bunte Wollfäden ins Fell gefilzt…sieht sehr goldig aus. Esel gibt es auch und der Anblick der Vulkane auf knapp 5.000 Metern ist beeindruckend. Länger als geplant brauchen wir zur Grenze und da sind wir ja schon die Profis und schaffen die Aus- und Einreise in 25 Minuten….total entspannt. Weitere 300 Kilometer liegen vor uns bis Tilcara und die Landschaft ist weitläufig, nahezu unbewohnt und karg….aber vielleicht gerade dadurch so beeindruckend. Trozdem freuen wir uns auf den ersten Ort in Argentinien, denn unser Frühstück liegt 5 Stunden zurück und die Äpfel mussten wir vor Grenzübertritt aufessen und so käme uns eine kleine Pause durchaus gelegen. Susques wird im Reiseführer als Übernachtungsmöglichkeit empfohlen und es gibt auch eine Restaurantempfehlung….wir fahren in den Ort und sind überrascht…da möchten wir nicht tot über dem Zaun hängen…die staubigen Straßen gingen ja noch, aber es ist alles in einem erbärmlichen Zustand und so fahren wir schleunigst weiter. Als nächstes durchqueren wir die Salinas Grandes, ein riesiges Salzfeld, das blendend weiß ist. Wir könnten eine Führung machen, aber Salzfelder haben wir jetzt genug gesehen und wir glauben nicht, dass in Chile oder Argentinien jemals das Salz ausgehen wird. Der nächste erwähnenswerte Ort heißt Purmamarca und liegt inmitten farbiger Felsformationen – so ähnlich wie im Regenbogental in Chile – ganz toll. Zuerst müssen wir eine steile Passstraße rauf und dann wieder runter….atemberaubend in den Fels gebaut mit herrlichen Ausblicken auf die bunte Gebirgslandschaft. Riesige Kakteen stehen an den Berghängen und die Nachmittagssonne taucht alles in ein warmes Licht. Die Temperaturen liegen bei 25 Grad, obwohl wir auf 3.500 Metern sind. Geben 18.00 Uhr erreichen wir Tilcara und suchen uns Hotel. Die Straßen sind gepflastert und es gibt einige nette Lokal (wir haben HUNGER!!!!) und aber dann werden die Straßen wieder staubig und wir sind schon enttäuscht, also wir unser Hotel finden…aber zu Unrecht. Wir haben praktisch eine Wohnung mit Terrasse und könnte sogar Grillen…aber das ist uns eindeutig zu kompliziert. Wir schmeißen unser Gepäck ab, parken unseren DINO und marschieren in die Stadt. Zum Glück ist es nicht weit, denn wenn man durch den Garten unseres Hotels geht, ist man praktisch schon in der Stadt. Vorher müssen wir noch Geld holen, denn wir haben keine argentinischen Pesos mehr. Als wir am Geldautomaten ankommen, steht da schon ein Schlange von ca. 20 Menschen…das hat sich dann erledigt. Egal wahrscheinlich bekommt man ohnehin nur 2.000 Pesos mit irren Gebühren, also versuchen wir es bei einem Geldwechsler. Ein Gemischtwarenladen mit Internetcafé bietet diesen Service und so stellen wir uns an und fragen nach…der Kurs passt und so haben wir jetzt wieder Landeswährung vorrätig. Das Lokal unserer Wahl nimmt uns bereitwillig auf und dann bestellen wir wieder ein bisschen nach Gefühl (spanische Speisekarte)….Walter will ein Bife de Chorizzo (Steak)…ich stolpere über das Wort „Morzilla“ und messe dem aber keine Bedeutung bei, denn als Beilage gibt es Tomaten und Bratkartoffeln…hört sich doch gut an. „Morzilla“ heißt Blutwurst…schon haben wir wieder ein neues Wort gelernt und Walter ist wenig begeistert. Alle anderen Sachen sind aber nach unserem Geschmack und so werden wir satt und das Beste kommt zum Schluss, denn unsere Rechnung ist gemalt….eine so nette Restaurant-Rechnung haben wir noch nie bekommen und im Vergleich zu Chile ist es wirklich günstig. Ein langer Tag geht zu Ende und wir dürfen in unser nettes „Zimmer“ und sind jetzt wieder mal erschöpft.