11.12.18
Wir sind jetzt mitten in der Quebrada de Humahuaca…ein Landstrich der berühmt ist für seine bunten Felsen, die wir ja gestern schon bei der Anfahrt bewundern durften. Der Blick von unserer Terrasse geht in den schön angelegten Garten, über die Häuserdächer von Tilcara, direkt auf die gegenüberliegenden spitzaufragenden roten Felsen. Wir haben eigentlich sehr gut geschlafen, aber die Hunde in der Nachbarschaft offensichtlich nicht…die ganze Nacht ein Gebell…denen müsste man mal ein paar Schlaftabletten verpassen. Unser „DINO“ hat uns gestern wieder gute Dienste geleistet. Er ist zwar nicht so schön und sehr groß, aber das Gewicht macht sich auf den Schotterstraßen positiv bemerkbar, denn da rumpelt es viel weniger, aber ich wollte mal unser Kennzeichen erwähnen: JW-RV 21…da man die Autonummer oft mal angeben muss (neben Passnummer, Alter, Name, Geschlecht, Augenfarbe, Schuhgröße…die letzten beiden waren ein Scherz), kann ich mir das Nummernschild prima merken: Josi undWaltersReiseVergnüngen…nur die 21 muss ich mir noch merken. Heute möchten wir zuerst in den Botanischen Garten, der recht groß ist und natürlich hauptsächlich Kakteen beheimatet. Man kann eine Anhöhe raufwandern und die Aussicht genießen. Hin Chile und Argentinien wird viel aus Kaktusholz gemacht….Holzdecken, Zäune, Eingangstore usw. und wir sehen viele abgestorbene Kakteen und sind überrascht, dass sich das Material so fest und tatsächlich nach Holz anfühlt. Die Kirche in San Pedro hat übrigens eine Decke aus Kaktusholz. Außerdem erfahre ich, dass es 4 verschiedene „Camelartige“ gibt, zwei davon sind domestiziert (Lama und Alpaca), zwei davon sind wild (Vicugna und Guanaco)….so jetzt wisst ihr das auch. Danach geht es weiter nach Humahuaca und dort rauf auf 4.340 Meter zu einem tollen Ausblick auf die vielfarbigen Berge. Auf dem Hinweg schauen wir uns noch eine kleine Kirche an, die berühmt ist für die Engel-Gemälde, denn die Engel tragen alle spanische Waffen. Fotos darf man keine machen und warum die Engel Waffen tragen, wissen wir auch nicht. Die Straße ist wieder mal schotterig und bringt uns auf über 4.000 Meter. Der Aussichtspunkt ist schön angelegt und wir wandern den Weg noch weiter, bis zur Kante, dort ist der Blick nochmal besser, allerdings müssen wir den steilen, steinigen Weg wieder zurück und das kostet ganz schön Kraft in dieser Höhe und als wir oben ankommen, schnaufen wir wie die Dampfloks. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch den Ort an und kaufen uns was zu trinken und besuchen wieder einmal einen bunten Friedhof. Wieder zurück in Tilcara steht noch die „Garganta del diablo“ – die Teufelsschlucht – auf dem Zettel. Im Reiseführer steht für Mutige und Schwindelfreie ist die 7 Kilometer lange Serpentinenstrecke ein Erlebnis….und sie ist zwar einspurig, wird aber natürlich in beide Richtungen befahren…was auch sonst. Die Strecke ist wirklich nix für Hasenfüße, aber Walter hat Nerven aus Stahl und ich kann ja nicht weglaufen. Heil oben angekommen marschieren wir in die Teufelsschlucht hinunter, an deren Ende ein Wasserfall sein soll. Walter geht bis hinter, ich mag nicht mehr….angeblich wären es nur noch 5 Minuten gewesen….egal, ich gehe langsam zurück und klettere wieder die Schlucht rauf, über ungesicherte Schotterwege, steile Treppen und eine Eisenleiter, die senkrecht einen Fels überwindet….ja und dann halt mit dem Auto den Rückweg nicht vergessen….puh. Es ist hier sehr warm und wir hatten vormittags schon 30 Grad und es staubt natürlich immer….abends sind wir k.o.! Doch eine kleine Abfrischung im Pool geht sich noch aus und dann wartet ja endlich ein Abendessen auf uns….sollte ich es noch nicht erwähnt haben, das Mittagsessen ist wieder ausgefallen und wir haben HUNGER!!! Ab 19.00 Uhr hat das „Arumi“ auf und ich ziehe heute das Erstemal meine Sandalen an, denn wir haben einen gepflasterten Weg bis ins Restaurant und ich laufe nicht Gefahr, dass ich mit staubigen Füßen zum Abendessen gehen muss. Ein hübschen Lokal und es wird gerade eine Bilderausstellung installiert….anscheinend ist Tilcara ein Ort für Künstler, nachdem wir gestern schon in einem „Art-Restaurant“ waren. Walter würde gerne Tipps zur Aufhängung der Bilder geben, denn sie versuchen es gerade mit doppelseitigem Klebeband und ich rate ihm ab sich einzumischen, denn die gutgemeinte Hilfe scheitert ja schon an der Sprachbarriere….und vielleicht ist das Diskutieren auch Teil der Installation…wer weiß?!? Das Essen ist wunderbar und wir schaffen trotz unseres Hungers nicht alles und an Nachspeise ist nicht zu denken. Wir zahlen weniger als 40 Euro und hatten zwei Vorspeisen und zwei Hauptgerichte (Steak und Lammcurry) mit Getränken….das ist ein Drittel von den Preisen in Chile….und das Benzin ist auch um 30 % günstiger, was bei dem Verbrauch von unserem „DINO“ auch nicht schlecht ist. Tilcara ist ein sehr netter Ort, mit vielen Restaurants und Künstlern….uns hat es sehr gut gefallen! Leider ist die Internetverbindung sehr schlecht und die Fotos sind komplett durcheinander, aber das hilft ja nix…