13.12.18
Das Gewitter hat dann länger gedauert und die Ruhepause auch (…fühlt sich fast wie Urlaub an…) und so wandern wir abends Richtung Innenstadt. Salta ist ja mit 1,2 Millionen Einwohnern eine riesige Stadt und die Straßen sind geteert und es gibt Gehwege (wenn auch holprig), das sind wir garnicht mehr gewöhnt. Der Marsch dauert länger als erwartet und so steht vor dem Abendessen schon fest, dass wir uns für die Rückweg ein Taxi nehmen….nur nicht am falschen Ende sparen. Zuerst machen wir nach eine kurze Besichtigung des Hauptplatzes (Plaza 9. Juli) mit Kathedrale und anderen hübsch beleuchteten Gebäuden. Es gibt eine Fußgängerzone und es ist viel Betrieb. Die Weihnachtsbeleuchtungen blinken schon und das ist für mich immer komisch bei sommerlichen Temperaturen. Ich glaube, dass ich die warmen Sachen jetzt für den Rest unserer Reise nicht mehr brauche. Unser Lokal finden wir auch und der Wirt stellt sich als „Roberto“ vor und spricht nicht nur englisch, sondern auch recht gut deutsch. Die Speisekarte ist auf Tafeln geschrieben und es gibt auch Fisch und Nudeln…mal kein Fleisch. Wir sind natürlich um 20.15 Uhr die ersten Gäste…bis die Einheimischen kommen dauert es sicher noch mindestens eine Stunde. Zum Abschied bekomme ich noch Küsschen und wir wünschen frohe Weihnachten. Unser Taxi bringt uns sicher nach Hause und so bin ich gespannt was der nächste Tag in Salta so bringt.
Also wir verwerfen den Gedanken an einen Ausflug ins Umland und fahren mit dem Taxi zum Mercado Central und schauen uns mal um. Eine Trennung zwischen den einzelnen Anbietern gibt es nicht, Blumen neben Fleisch, Gemüse neben Elektroartikeln…alles ein buntes Durcheinander und die Kühlkette wird wohl auch nicht immer eingehalten. Wir haben ja nach dem Frühstück keinen Hunger und so spazieren wir durch die Fußgängerzone und Walter muss sofort shoppen…mein Rucksack wird immer voller! Der Mercado Artesanal mit Kunsthandwerk ist wegen Umbau geschlossen, aber wir finden die Künstler in ihrem Ausweichquartier und kaufen ein paar nette Salz- und Pfefferstreuer aus Kaktusholz. Die Kolonialzeit hat die Innenstadt geprägt und man findet viele schöne alte Gebäude und Kirchen. Wenn man sich nicht auskennt, fragt man einfach einen Polizisten oder Polizistin (sind hier viele unterwegs) und die geben gerne Auskunft. Nur Straßenkarten haben wir noch keine….unsere ist doch ein bisschen grob, aber als wir endlich die Bücherei finden, wo es vielleicht Landkarten gibt, ist es schon 13.00 Uhr und alles ist bis 17.00 Uhr geschlossen. Zeit für eine Mittagspause…um 14.00 Uhr sind wir fast die Ersten und wir bestellen uns eine Salat und ein Tomahawk-Steak zu teilen….guten Idee, denn es kommt die halbe Kuh. Das Fleisch ist wunderbar zart, bis zum letzten Bissen….und unglaublich günstig (1 kg Steak im Restaurant kostet 500 Pesos = € 12,50). Ein kurzer Spaziergang noch zum Supermarkt, denn Walter braucht einen neuen Rasierer und außerdem Verpflegung für die morgige Weiterfahrt, wo wir die Strecke nach Cachi einbauen, die wir heute verweigert haben. Jetzt müssen wir uns wieder ein Taxi für den Heimweg nehmen, denn laufen wollen wir auf keinen Fall.