Ausflug im Weinland

15.12.18

Ich wache natürlich früh auf, obwohl ich hundemüde bin, weil ich mir Gedanken wegen unseres kaputten Reifens mache. Als erstes sende ich eine Whats App an unseren Ansprechpartner ich Chile und bitte um Tipps, wie wir das Problem lösen können. Wir machen uns zeitig auf, damit wir keine Zeit verlieren. Bevor wir wegfahren erreicht uns noch eine Nachricht von unserer Kontaktperson – auf deutsch – wir sollen den Reifen flicken lassen, kostet ca. 5 Euro….falls das nicht geht, bitte ein Foto vom Reifen senden.

Der erste Reifenhändler hat zu, aber der zweite ist schon brav am schaffen. Mein Schlachtplan lautet (weil ich nicht davon ausgehen, dass da irgendjemand englisch kann): tenemos tres problemas…nummero uno: habla espagnol solo un pocito, nummero dos….dann zeige ich auf den Reifen (el pneumatico) und falls das nichts hilft, zeige ich ein Foto von dem platten Reifen und nummero tres: manaña vamos en coche al Belem (morgen fahren wir mit dem Auto nach Belem)…dann dürfte alles klar sein. Der nette Mann gibt sich auch redlich Mühe, aber als er unser Loch sieht wird uns klar, dass es nicht so einfach wird. Er kann uns einen gebrauchten Reifen anbieten oder wir kaufen uns einen neuen Reifen (gegenüber ist ein Reifenhändler) oder er flickt das aufwendiger mit neuen Schlauch, dann kostet es aber mehr. Wir schauen mal bei Reifenhändler vorbei und der winkt gleich ab, denn so große Reifen hat er nicht. Gut, dann muss geflickt werden…der Preis beträgt 700 Pesos (€ 17,50) und das ist ja kein Problem, wichtig ist nur, dass der Reifen dann in Ordnung ist. Wir vereinbaren die Abholzeit und dann machen wir unseren Ausflug. Die RN 68 Richtung Salta ist geteert und so brauchen wir uns nicht soviel Sorgen um unsere Reifen zu machen….und toll ist die Strecke auch…wir fahren praktisch 50 Kilometer zurück – wo wir hergekommen sind – und genießen die tolle Landschaft (siehe Fotos). Die Felsen haben Nahmen….es gibt „el castillo“ (sieht aus wie eine Burg), el sapo (Frosch), Amphitheater (selbsterklärend und mit toller Akustik) und „Garganta del Diablo“ (hatten wir schonmal – Teufelsschlucht)…wir finden viele Kakteen und man muss auf passen, dass man nicht drauftritt, so versteckt sind sie….leider blühen sie noch nicht. Wir sind ja außerdem im Weinland unterwegs (Ruta del Vino) und so reihen sich viele Weingüter an der Strecke auf und laden zum probieren ein…wie in Südafrika…ich entscheide mich für „El Estecho“, denn der „Elementos“ hat mir schon mal gut geschmeckt. Also machen wir hier Mittagspause und der Wein ist ganz fein und das Essen auch. Wir sitzen auf der Veranda mit Blick auf Garten, Pool und Weinberge…wie gesagt, es erinnert mich total an Südafrika. Hier wird die Traube „Torrontes“ angebaut, ein Weißwein, der dem Sauvignon Blanc sehr ähnlich ist, aber in Europa total in Vergessenheit geraten ist. Außerdem wird hier der Malbec angebaut, ein rubinroter Wein, mit Beerenaroma, Anklängen von Schokolade…ich zitiere den Reiseführer…und ich muss sagen, der mag ich auch. Also gibt es auch auf dem Gebiet der Weine noch Neues zu entdecken. Eigentlich wollen wir noch an die Tankstelle und mit unserer Reifenwerkstatt einen späteren Abholtermin vereinbaren, aber die Werkstatt hat Siesta und die Tankstelle ist überfüllt, so entscheiden wir uns ebenfalls für eine Pause und gehen mal davon aus, dass wir den Reifen auch später abholen können und tanken können wir dann auch gleich….

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