Von Belén nach Villa Union

17.12.18

Wir verlassen Bélen nach einem spartanischem Frühstück, weil das Hotel ab heute geschlossen ist, gibt es auch nichts mehr Frisches. Das Weißbrot geht als Zwieback und Walter trinkt nur einen Tee. Wir nehmen uns fest vor, dass wir heute Mittagessen gehen. Kurz vor neun starten wir und folgen wieder mal der Ruta 40. Wir fahren Richtung Süden und die Straße ist kerzengerade in die Landschaft gebaut, selten sieht man Häuser, ein paar Siedlungen kommen dann doch und die erste große Ortschaft, die wir erreichen ist Chilecito mit 50.000 Einwohnern, aber es ist erst 11.30 Uhr und da hat noch kein Lokal offen. Es gibt eine „cable carill“, eine Standseilbahn, die zum Transport der abgebauten Bodenschätze bis 1928 Verwendung fand. Erbaut wurde Sie von Firma aus Leipzig, alles musste per Schiff angeliefert und mit Mauleseln weitertransportiert werden. Die Seilbahn steht noch als Monument, aber fahren kann man nicht mehr damit. Wir suchen uns den Weg – der sehr spärlich ausgeschildert ist – manchmal hilft uns unser Kompass im Auto, dann stimmt wenigstens die grobe Richtung. Das letzte Stück bringt uns zur Cuesta de Miranda – ein schönes Flußtal, dann geht es bergauf bis auf 2.040 m Höhe. Eine neu angelegte Straße mit tollen Ausblicken in die Berge. Die Kakteen sind voller Blütenansätze und in ein paar Wochen wird sicher alles blühen. Wir geben uns mit den roten Felsen, dem gelben Ginster und dem Rio Miranda zufrieden. Gegen 14.00 Uhr erreichen wir Villa Union, beschrieben als kleiner Weinort. Wir lassen unsere Koffer im Hotel und starten sofort in die Stadt, damit wir was zu Essen kriegen. Das im Reiseführer erwähnte Lokal ist nicht zu finden, auch der Kioskbesitzer kennt es nicht. Er zeigt uns zwei Gaststätten die mittags offen sind. Wir entscheiden uns für Doña Paula…ein Wartesaal mit Tischen, Speisekarte gibt es nur mündlich (spanisch) und wir wählen aus dem überschaubaren Angebot….aber zumindest gibt es einen gemischten Salat, die Nudeln sind zwar verkocht und die Koteletts trocken….egal…der Wirt war sehr freundlich und Hauptsache ich muss nicht wieder bis 21.00 Uhr aufs Essen warten. Als wir um 15.30 Uhr das Lokal verlassen, ist alles wieder wie ausgestorben…SIESTA! Angeblich ist abends was los und es sollen auch noch andere Lokale geöffnet sein…da bin ich mal gespannt! Was soll ich sagen…wie in jedem argentinischen Dorf ist in der Mitte der viereckige Platz mit Grünanlage und Kirche und man darf ihn mit dem Auto nur in einer Richtung umrunden. Alle Geschäfte haben mittlerweile offen, was aber nicht heißt, dass man jetzt direkt shoppen gehen könnte. Ich versuche seit gestern Mineralwasser mit Sprudel zu kriegen…vergeblich. Wir verlassen den „Supermarkt“ ergebnislos, weil wir nichts finden, was wir für unsere morgige Tour brauchen könnten….Walter bekommt wenigstens drei kleine Säfte. Also ich muss schon sagen, dass die Landschaft toll ist, aber die Infrastruktur…in diesen Dörfern möchte ich nicht mal tot über dem Zaun hängen. Außerdem komme ich seit gestern nur mit dem Handy auf meine Homepage, was die Bearbeitung doch erheblich erschwert…ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert.

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