05.12.
Wir starten mit einem herrlichen Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Bucht. Es gibt nicht nur frische Kokosnuss, sondern auch Ackee, ein Gemüse, das beim jamaikanischen Frühstück nicht fehlen darf. Selbstgemachte Guavenmarmelade, Muffins, gebratene Bananen, frisches Obst und natürlich den berühmten „blue montain coffee“. Wir frühstücken zusammen mit einem Paar aus England und Birgit und Richard schlagen uns vor, dass wir gemeinsam zu den Reach Wasserfällen fahren, denn dort können wir die Wasserfälle rauf klettern und baden gehen. Das hört sich gut an, wir sind dabei! Wir packen unsere rutschfesten Schuhe ein, denn die sind unbedingt notwendig. Handtuch, Kleidung zum Wechseln, wasserdichte Verpackung für das Handy… schon kann es losgehen. Außer uns ist niemand an den Wasserfällen und wir springen in den ersten Pool. Unter Anleitung von Richard tauchen wir unter dem Wasserfall durch und klettern durch ein Loch im Felsen auf die nächste Etage. Von hier aus kann man in das untere Becken springen. Richard macht es uns vor, seine Frau Birgit folgt ihm, aber sonst mag eigentlich keiner springen….außer mir! Vielleicht hätte ich noch mal nachdenken sollen, ob Sprünge von Felsen an Wasserfällen eine gute Idee sind….zu spät. Ich stelle mich in Position und mach ein paar Schritte Richtung Abgrund und springe. Ich merke sofort, dass es nicht so läuft wie geplant. Ich drehe mich in der Luft und komme ganz sicher nicht mit den Füßen voran auf. Mir ist schon klar, dass es gleich schmerzhaft wird. Ich schlage mit der rechten Seite voll auf die Wasseroberfläche, tauche unter und wieder auf und muss mich erst mal sammeln. Alle schauen mich von oben runter und rufen, ob es mir gut geht. Ich recke den Daumen nach oben und mache eine erste Bestandsaufnahme: Mir tut alles weh! Ich klettere auf die Felsen und sehe den ersten Bluterguss am Bein, mein Brustkorb schmerzt, ich vermute eine ordentliche Rippenprellung und mein Ohrring ist weg! Warum man in meinem Alter von Klippen springen muss ist mir nicht ganz klar, aber es hat mich ja niemand gezwungen. Ich mache die Tour weiter und springe auch noch einige Male ins Wasser, tauche unter Felsen durch und versuche die schöne Landschaft zu genießen. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen und ich würde nicht mehr für viel Geld nochmal die Klippe runterspringen. Richard versucht noch meinen Ohrring zu finden, aber natürlich vergeblich. Wir machen uns der Küste entlang auf den Rückweg und kehren am Long Beach ein. Ich brauche jetzt dringend einen Rum Punsch! Da Walter gestern Rückenschmerzen hatte und ich ein Problem mit meinem Handgelenk, war ich heute in der Apotheke und habe Voltaren gekauft, das kann ich jetzt großflächig einsetzen. Langsam bekommen wir wieder Hunger und wir stoppen am Boston Jerk Center und versuchen einen Jerk Lobster. Jeder der StandBesitzer möchte uns für sich gewinnen, aber wir können ja nur einmal essen gehen. Wir genießen den gegrillten Hummer und fahren Richtung Heimat. Die holprige Straße tut ein bisschen weh und ich bin gespannt, wie die Nacht wird….aber es hätte auch schlimmer ausgehen können.