02.11.23
Eigentlich glaubt man, dass alles erledigt ist und dann hat man von der Früh weg Stress, weil immer noch eine Kleinigkeit zu tun ist…und ich bin nervös…und die Katze tut mir leid…aber es hilft nix. Am Nachmittag fahren wir dann los. Bald fängt es an zu regnen und es wird dunkel, sodass der Abschied nach dem herrlichen Oktober-Wetter doch nicht so schwer fällt. Wir bringen unsere Koffer ins Zimmer und gehen ins Terminal 2 um uns mit US-Dollar auszustatten. Es folgt ein Abendessen…Walter bekommt nochmal Ente, da das Martini-Gansl sicher ausfällt. Dann ab ins Bett, denn der Flug geht doch recht früh.
03.11.23
04.15 Uhr wecken und ab zum check-in…..alles dauert lange und wir haben auch noch gut 20 Minuten verspäteten Abflug…da müssen wir uns dann in Lissabon beeilen mit dem Umsteigen….obwohl es beim Aussteigen nochmal 10 Minuten länger dauert, erreichen wir um 09.00 Uhr das Gate 43A und angeblich wird um 9.15 Uhr mit dem Boarding begonnen…zunächst ist mal kein Platz für die ganzen Passagiere und dann wird auch alles noch in verschiedene Gruppen mittels Absperrband eingeteilt….man kommt sich vor wie eine Schafherde die auf die Schur warten…nachdem sich alles zusammengedrängt 30 Minuten die Füße in den Bauch gestanden haben, dürfen wir endlich rein. Der Flug wird mit 8,5 Stunden angegeben und dann landen wir 2 Filme und einer ausgiebigen Ruhepause später auch schon in Miami. Die Passkontrolle dauert keine 5 Minuten…wir sind total überrascht und erfreut….dafür dauert es lange am Gepäckband, aber als unser beiden Koffer ankommen, sind wir froh und machen uns auf den Weg zur Autovermietung. Alles es gut angeschrieben und wir fahren mit der kostenlosen MIA Mover zu Hertz, erledigen den Papierkram und dürfen uns dann ein Auto aussuchen. Ich mag den weißen Toyota Corolla der noch recht neu aussieht. Der Kofferraum ist auch groß genug und dann verlassen wir das Flughafengelände Richtung Key Largo. Jetzt stellen wir fest, dass wir kein Navi haben und auch keine detaillierte Straßenkarten, aber ich sehe bald ein Straßenschild, das uns den Weg weißt….allerdings lässt die Beschilderung dann rasch nach und wir stöpseln durch die Straßen von Miami. An einer Tankstelle suchen wir Rat und erfahren, dass es zwar keine Karten gibt, aber wir auf dem richtigen Weg sind….und endlich finden wir den Dixie Highway (US Highway 1), der uns direkt auf die Keys bringt. Es ist Freitagabend und viel Verkehr und auf dem „Highway“ sind alle 200 Meter Ampeln und so zieht es sich hin….unser Auto zeigt mittlerweile einige Fehlermeldungen im Display und wir sollen zum Händler fahren….wir machen mal ein Foto davon und werden uns dann später darum kümmern. Die Sonne geht unter und beleuchtet die Wolken in herrlichen Farben, aber das können wir uns nur vom Auto aus ansehen, denn wir sind immer noch nicht im Hotel. Die Strecke ist gerade, dreispurig und typisch für das amerikanische städtische Umland…eine Shoppingmall, Tankstellen, Motels, kleine Restaurants usw….alles wiederholt sich immer wieder und da es im Prinzip keine Ortsschilder gibt, wissen wir nicht wirklich wo wir gerade sind. Manchmal heißt eine Shoppingmall nach der Stadt oder dem Ort und dann können wir Vermutungen anstellen. Als wir dann endlich links und rechts von uns Wasser sehen, gehen wir davon aus, dass wir auf den Keys angekommen sind und bald bestätigt das auch ein Hinweisschild…nur noch 20 Meilen bis Key Largo. Jetzt fahren wir auch immer öfter an größeren Hotelanlagen und Resorts vorbei und ich klebe meine Augen an die Scheibe, dass wir unseres nicht verpassen. Walter hält nochmal an einer Tankstelle und fragt nach….alles gut, noch 7 Meilen und dann sind wir am Ziel….stimmt genau! Wir checken ein und stellen fest, dass der erwartete Meerblick ein Parkplatzblick ist….wir gehen zurück, aber das Hotel ist ausgebucht und angeblich haben wir das gebuchte Zimmer bekommen. Walter schaut nochmal in seiner Buchung nach und nachdem nirgends „oceanview“ vermerkt ist, wird sich an der Aussicht wohl nichts ändern lassen. Walter ärgert sich, ich weiß noch nicht, wahrscheinlich bin ich zu müde. Wir gehen ins Strandrestaurant und bestellen uns noch etwas….hätten wir uns auch sparen können…also gehen wir jetzt endlich ins Bett, immerhin sind wir jetzt seit 23 Stunden unterwegs. Ortszeit 22.00 Uhr…zu Hause 03.00 Uhr morgens.
04.11.23
Ausgeschlafen…zu Hause gab es schon Mittagessen. Ich setze ich auf den Balkon und schreibe Bericht…genieße den Ausblick auf unser Auto…wenn ich aber leicht nach oben schaue, schaue ich direkt in die Baumkronen und die Blätter rauschen leicht…ist kein Meeresrauschen, aber so ist es eben. Im Reiseführer lesen wir, dass man von der Anreise auf die Keys freitags Abstand nehmen soll, weil da zuviel Verkehr ist….aha….gute Info, aber zu spät. Ist wahrscheinlich dasselbe wie an einem Sommerwochenende von München zum Tegernsee. Walter und ich beschließen zur Rezeption zu gehen und wir haben Glück und können in ein Zimmer mit Meerblick umziehen….was nicht passt wird passend gemacht. Dann machen wir unseren ersten Ausflug und möchten mit dem Glasbodenboot im John Pennecamp Nationalpark zum drittgrößten noch lebenden Korallenriff der Welt fahren…da es sehr windig ist, starten heute leider keine Boote….alternativ machen wir einen Spaziergang in einem anderen Naturpark…gibt aber nicht soviel her und so fahren wir weiter und machen mal Einkäufe (Wasser, Saft, Wein) und nachdem uns ein Radfahrer beim Eingang zum Park den Tipp gegeben hat, wir sollen Insektenspray auftragen und unseres im Hotel liegt, gehen wir noch zu „Wallgreens“ und kaufen ein extra starkes Zeug mit dem vielversprechenden Namen „Deep Woods“…na wenn das nicht hilft. Da es heute bewölkt und windig ist, bleiben wir aber auch ohne Superspray völlig unbehelligt, aber jetzt sind wir zumindest vorbereitet. Schon haben wir Hunger und gehen ins „Red Crab“ und es gibt Meeresfrüchte, wie es der Name verspricht. Wir werden von einer Kellnerin sofort angesprochen und die freut sich wie ein Schneekönig, dass wir aus Deutschland sind. Sie ist eine junge Kubanerin, die einige Jahre in Offenbach gelebt hat, aus Liebeskummer ihre Zelte abgebrochen hat und jetzt in Florida gelandet ist….sie spricht gut deutsch und will das unbedingt anwenden, wann immer es geht. Gestärkt machen wir noch einen Abstecher zum Key Biscayne Nationalpark….können aber das Besucherzentrum und den Eingang – mangels Ausschilderung – nicht finden.
Auf dem Rückweg zum Hotel sehen wir noch eine Tourist-Info und stoppen in der Hoffnung auf brauchbares Kartenmaterial, aber die vorhandenen Karten sind auch nicht detaillierter als unsere und die Frau meint, dass das Besucherzentrum vielleicht wegen Corona dauerhaft geschlossen hat….wir werden es vielleicht nie erfahren. Im Hotel beziehen wir das neue Zimmer…alles tipptopp…jetzt passt es.
05.11.23
Heute starten wir in die Everglades. Heute Nacht wurde auch hier die Uhr umgestellt, sodass wir jetzt wieder 6 Stunden Zeitunterschied haben. Wir informieren uns im Visitorcenter und fahren dann erstmal nach Flamingo am anderen Ende des Parks, weil da die Bootstouren starten. Um 11.00 Uhrsitzen wir an Deck und lassen uns von einem Ranger die Everlgades erklären. Gleich am Anfang sehen wir Krokodile und schon wissen wir den Unterschied zwischen Krokodil und Alligator….Alligatoren sind viel dunkler – fast schwarz, während Krokodile eine grau-grüne Farbe haben. Sie unterscheiden sich auch bei den Schnauzen, aber das habe ich mir nicht merken können und außerdem hat das Krokodil das „typische Lächeln“, das heißt man sieht bei geschlossenem Maul alle Zähne, während beim Alligator nur die vorderen Eckzähne zu sehen sind….man kann angeblich mit Krokodilen schwimmen, aber nicht mit Alligatoren (viel zu gefährlich)…gut für mich wäre beides keine wünschenswerte Option, aber wenn es mal der Fall wäre, dann würde ich natürlich mal nach der Farbe und den Zähnen schauen, damit ich weiß, was nicht erwartet. Außerdem gibt es weiße, schwarze und rote Mangroven. Alle Bäume haben unterschiedliche Methoden das aufgenommene Salz auszuscheiden….z.B. über den Stamm oder die Äste, aber die roten Mangroven machen es über die Blätter….sie transportieren das überschüssige Salz in einzelne Blätter, die dann gelb werden und abgestoßen werden….cool oder?!? Wir sehen auch viel weiße und graue Reiher, Schlangenvögel (Anhinga), Cormorane und vieles mehr. Nach 90 Minuten sind wir wieder am Anleger und sehen am Hafen dann auch noch einige Manatees (Seekühe)….nett zu beobachten, aber schlecht zum fotografieren, weil das Wasser ziemlich trüb ist und sie immer dann kurz auftauchen, wenn man es nicht erwartet. Wir fahren wieder zurück und halten an den wichtigsten Trails, die uns zu Fuß in den Park führen. Alles gut ausgeschildert, informativ und ertaunlicherweise total unterschiedlich…von Pinienwäldern, Seerosenteichen, Dschungel mit Mahagonibäumen….alles dabei….sehr interressant….auf dem Anhinga-Trail sehen wir noch einen Alligator und einen großen Graureiher beim Nestbau. Dann ist es auch schon wieder abends und wir haben jetzt echt Hunger…bisher gab es noch nichts…aber nachdem wir gestern bei einem tollen Thai/Sushi Restaurant waren und es auch dem Heimweg liegt, wissen wir schon was zu tun ist……satt und zufrieden lassen wir den Abend auf dem Balkon ausklingen….jetzt sogar mit Meeresrauschen.
06.11.23
Wir packen unsere Sachen und machen uns auf weiter Richtung Süden nach Key West. 100 Meilen auf dem Highway US 1 warten auf uns. Die Inseln (Keys) reihen sich aneinander wie Perlen an einer Kette und sind mit Brücken verbringen. Wir machen diverse Stopps und schauen uns die tollen Boote und Villen an den Kanälen an…manchmal ist das Boot genauso groß wie das Haus. Palmengesäumte Wasserstraßen, links und rechts der Autobahn nur Meer, Pelikane sonnen sich auf den Booten und die Leichtigkeit der Karibik ist allgegenwärtig. Am Sombrero Beach tummeln sich die Einheimischen im türkisblauen Wasser. Klangvolle Namen, wie Islamorada, Fiesta Key und Marathon machen Lust auf Urlaub. Dann kommt die spektakuläre 7 Mile Bridge…also gut 10 Kilometer lang ist diese Brücke, die Pigeon Key und Bahia Honda verbindet. Früher eine Eisenbahnbrücke, die heute zu marode ist um noch zur Gänze genutzt zu werden….aber als Fuß- und Radweg kann man sie noch für ein paar Kilometer nutzen, bis sie auch da zu löchrig wird und gesperrt wurde. Die neue Autobahnbrücken führt uns parallel zur alten Brücke über das Meer und es ist schon ein Erlebnis. So brauchen wir viel länger als erwartet, aber der Weg ist das Ziel und dann müssen wir ja noch zur Hertz-Station, weil die Anzeige von unserem Auto komische Sachen macht und uns auffordert den Händler aufzusuchen. Am Flughafen von Key West ist ein Schalter und der schickt uns zur KIA Werkstatt, wo es repariert werden soll….der sagt, aber dass er das nicht machen kann, aber es kein Problem ist, denn es ist nur die Kamera die spinnt und wir können halt den Tempomat nicht nutzen, aber sonst besteht keine Gefahr. Gut…uns soll es recht sein, denn sonst geht ja wirklich alles und bevor wir unsere Zeit in der Werkstatt verplempern, fahren wir lieber ins Hotel. Diesmal sofort Zimmer mit Meerblick und super schöner Strand. Nach einem Snack an der Poolbar müssen wir ausruhen, bevor wir uns zu
Fuß ins Zentrum begeben, denn Parkplätze sind rar und dann lassen wir das Auto lieber im Hotel. Der Weg ist nicht so toll….viel Verkehr, breite Straßen, aber dann sind wir am Hafen und am Mallory Square, wo sich alle versammeln, um den Sonnenuntergang zu feiern. Es wird gesungen, getanzt, getrunken….voll die Party. Als die Sonne im Meer versinkt, wird normalerweise geklatscht….da sich aber gerade eine Fähre vor die untergehende Sonne schiebt, gibt es hauptsächlich Pfiffe und Buhrufe….ob das den Kapitän interessiert?….wohl eher nicht. Wir bummeln durch die Straßen von Key West, vorbei an legendären Bars, wie das Sloopy Joes, wo schon Hemmingway getrunken hat…überall Livemusik, Bars an der Straße, wo man seine Drinks einfach auf einen Spaziergang mitnehmen kann…natürlich im Plastikbecher, aber für das sonst so Alkohol-feindliche Amerika doch sehr ungewohnt. Alles ist bunt beleuchtet und die Menschen sind entspannt und in Feierlaune. Dann gehen wir zum Abendessen ins A&B Lobster House….erster Stock auf der Veranda mit Blick auf den Hafen….es könnte schlechter sein. Für dem Heimweg nehmen wir uns ein Taxi, denn alles nochmal zurücklaufen wollen wir nicht. Den Abend beschließen wir auf dem Balkon mit Blick auf das nächtliche Meer und die Palmen.
07.11.23
Wir haben mal Frühstück inbegriffen und freuen uns eigentlich darauf, aber dann entpuppt sich unser Frühstücksbuffet als ein Angebot von in Plastik verpackten Lebensmitteln…wie in einer schlechten Bahnhofskantine und zu allem Überfluss gibt es kein echtes Geschirr oder Tassen oder Besteck….nur Plastik und 2 große Mülleimer in die zum Schluss alles wandert….also da sind wir beide entsetzt, wie man so ignorant sein kann. Die ganze Hotelanlage ist traumhaft schön, aber das geht garnicht. Egal….vom Schock erholt fahren wir zum „ most southern point of america“…also der südlichste punkt von Nordamerika….Kuba ist nur einen Katzensprung entfernt. Wahrzeichen ist eine bemalte ca. 2 Meter hohe Betonboje und davor stehen mindestens 100 Touristen in der Schlange um ein Erinnerungsfoto zu schießen…und natürlich kein Parkplatz. Wir stellen uns in eine Ausfahrt und Walter macht ein Foto mit wildfremden Menschen, weil wir uns da sicher nicht abstellen…die sind ja verrückt. Danach gehen wir bummeln. Schöne alte Holzhäuser mit Veranda säumen die Straßen, riesige Bäume spenden Schatten. Wenn eines der Holzhäuser mindestens 100 Jahre alt ist und originalgetreu restauriert wurde, dann darf es über der Eingangstür mit einem Seestern gekennzeichnet werden oder ausgezeichnet….wir auch immer…sehr schöne alte Holzhäuser. Je näher man der Duval Street kommt umso mehr Menschen sind unterwegs…ein buntes Gemisch aus Einheimischen, Touristen, Kreuzfahrern und Feierlustigen. Berittene Polizei ist präsent, aber man hat ohnehin kein Gefühl der Unsicherheit. Kneipen, Souvenirläden und sonstige Geschäfte wechseln sich ab. Wir verabreden uns beim Sloopy Joe‘s und dann fahren wir zurück ins Hotel für eine Strandpause. Tanken müssen wir vorher auch noch und was soll ich sagen….volltanken kostet 35 Dollar…kann mich nicht erinnern wann bei uns das Benzin unter einem Euro gekostet hat….da war ich noch sehr jung. Natürlich fahren wir nochmal in die Innenstadt und schauen uns den Sonnenuntergang mit vielen anderen Menschen am Mallory Square an…..sobald die Sonne untergeht wird wieder geklatscht und gejubelt….nett! Dann noch ein schönes Abendessen und der Tag ist schon wieder vorbei….morgen machen wir uns auf den Weg nach Naples.
08.11.23
Schon um 8.30 Uhr brechen wir auf, denn es sind doch ca. 400 Kilometer zu fahren und wir möchten ja auch nochmal in den Everglades eine Airboattour machen. Von Key West zurück nach Key Largo genießen wir nochmal die außergewöhnliche Fahrt entlang der Inseln…links und rechts das blaue Meer und die Häfen, schöne Häuser mit Yachten, Palmen in der Gärten….ach eine Pracht. Wir möchten den Tamiami Trail entlang der Everglades und dem Big Cypress Nationalpark fahren…also die Route 41. Wie schon anfangs erwähnt sind wir mit Kartenmaterial nur minimalst ausgestattet und Walter hat deshalb die Offline Route von Google Maps runtergeladen….allerdings als Ziel unser nächstes Hotel in Naples eingegeben und dann nimmt das Unheil seinen Lauf….zum Glück ist es nicht so schlimm, aber wie es halt so ist, führt uns die Route auf den Turnpike und wir fahren Richtung Miami und verfransen uns auf den verschiedenen Anbindungen. Ich möchte die Ausfahrt Richtung Route 41 nehmen, aber Walter vertraut der Routenführung mehr….nach einigen Meilen drehen wir um und versuche nochmal die richtige Ausfahrt zu finden….das gelingt uns beim zweiten Anlauf, nachdem wir erst die Abzweigung nach Osten nehmen, müssen wir einen U-Turn in Richtung Westen machen….aber dann sind wir in der Spur. Gegen Mittag machen wir einen stopp bei einem Airboat Anbieter und bezahlen die Tour in die Everglades….dauert angeblich 1,5 Stunden….nach 40 Minuten sind wir wieder zurück, dürfen uns jetzt aber noch die Füße vertreten und Alligatoren hinter Gitter ansehen…na ja…Touristen verarschen halt. Die Landschaft war trotzdem schön. Unser nächster Stopp ist beim Shark Valley Visitors Center, aber da habe wir die Tour gerade verpasst und müssten 1,5 Stunden warten….da gehen wir lieber zu Fuß los und stoßen schon nach ein paar Metern auf die ersten Alligatoren direkt neben dem Fußweg…cool. Die ganze Strecke wäre 13 Kilometer lang…einfach…und es ist recht warm und so beschließen wir nach dem 3. Alligator und einem Mini-Alligator wieder den Rückweg anzutreten…immerhin müssen wir ja noch nach Naples. Unser Navi mag uns jetzt nicht mehr helfen, da wir einen anderen Weg eingeschlagen haben und zum Glück hat sich Walter ungefähr eingeprägt wo wir hinmüssen, denn Naples ist jetzt auch nicht so klein und mittlerweile geht es Richtung Sonnenuntergang. Wir finden unser Hotel auf Anhieb, direkt am Yachthafen…Blick auf die schönen Boote, das Meer und den Himmel. Bis jetzt gab es nichts zu essen und so stolpern wir zielsicher in das nächste Restaurant am Hafen, haben eine schönen Blick von der Terrasse und das essen schmeckt auch….alles richtig gemacht.
09.11.23
Wir schlafen gut bei offener Balkontür, weil die Klimaanlage ist zu laut. Nachdem wir gestern den ganzen Tag unterwegs waren, wollen wir heute das Auto stehen lassen und Naples zu Fuß erkunden. Ich mache nochmal Stop an der Rezeption und frage nach Fahrrädern und tatsächlich können wir uns kostenlos welche im Hotel ausleihen….super, denn meistens sind die Wege doch weiter und dann geht es auch schneller. Zunächst fahren wir zum Pier, der eine Attraktion in Naples ist, bzw. war, bis der Hurricane „Ian“ letztes Jahr hier gewütet hat….es fehlen einige Bretter, die Häuschen wurden weggeweht und es ist gesperrt….das freut die Pelikane, die sich jetzt ungestört hier aufhalten können. Der Strand ist riesig, der Sand Puderzucker-fein und wir gehen ein bisschen spazieren. Als wir wieder zu den Rädern kommen und uns die Füße an der Stranddusche abbrausen, spricht uns ein älterer Mann in breitem bayrisch an…wir sollen nicht das ganze Wasser verbrauchen….nur ein Scherz, aber wir unterhalten uns natürlich weiter und erfahren, dass es ein Fliesenleger aus München ist und seit 45 Jahren nach Florida in den Langzeiturlaub fährt…lustig…die Welt ist klein. Wir treten wieder in die Pedale, nach wir Walters Kette wieder eingelegt haben….die Räder sind nicht mehr die jüngsten, aber einem geschenkten Gaul…usw. Unser nächstes Ziel ist die 5th Avenue…die Prachtstraße in Naples…ist so wie die Maximilianstraße in München….schöne Gebäude, tolle Boutiquen, Gallerien und Restaurants….schon haben wir Hunger und gehen ins „Molto“…ein Italiener, obwohl das in Amerika durchaus nach hinten losgehen kann….aber es begrüßt uns ein echter Italiener und auf der Rückseite der Speisekarte ist ein Bild von seiner „Mama“, die in der Küche steht und kocht. Es ist sehr gut und da wir kein Frühstück hatten, passt auch mal eine Pasta rein. Satt und zufrieden radeln wir weiter, bleiben an einem See stehen…umrandet von prächtigen Villen…nächster Halt „Tin City“ auch ein Hafen, wo Ausflugsboote ablegen und kurzentschlossen machen wir eine 90 minütige Rundfahrt, sehen Delfine, Pelikane und im Port royal die „Hütten“ der Prominenz und deren „Böötchen“…Mamma mia…da kann der Tegernsee aber einpacken.Eine nette entspannte Tour. Noch ein kleiner Spaziergang und dann vorbei an der Feuerwehr zurück ins Hotel. Zum Sonnenuntergang nehmen wir wieder das Auto, denn danach haben wir schon einen Tisch im Sushi Restaurant reserviert und da mögen wir uns nicht mehr anstrengen. Also wie geplant fahren wir zum Pier und genießen den Sonnenuntergang…ein schöner Abschluß des Tages. Danach fahren wir in die 5th Avenue und versuchen einen Parkplatz zu bekommen….was heute Vormittag noch ganz easy ausgesehen hat, sieht jetzt anders aus….alles voll und dann fahren die Autoposer noch mit den Bentleys, Mustangs, Ferraris, Lamborghinis….auf und ab und wir natürlich mit unserem weißen Toyota Corolla. Es gibt ein Parkhaus und das nutzen wir dann auch….wie viele andere, aber wir haben Glück und sind zur Stelle, als einer rausfährt…jetzt nur noch fasst die ganze Avenue wieder zurücklaufen und schon ist es geschafft….aber wir sind pünktlich, unser Tisch auf der Terrasse wartet auf uns und dann gibt es ein Feines asiatisches Abendessen. Ich habe heute mal ein Kleid frisch angezogen….zur Feier des Tages….und schaffe es tatsächlich, dass das erste Stück von der Sushi-Rolle auseinanderhält und direkt vor mir in die Soyasoße…prima, sieht super aus. Dann ist heute Abend noch Waschtag. Interessant ist übrigens auch, dass die Preise bei den Asia-Restaurants absolut in Ordnung sind, was man z.B. beim Italiener nicht unbedingt sagen kann. Wir werden also wieder verstärkt nach Thai- und Sushi-Lokalen Ausschau halten….nicht nur, weil es die Urlaubskasse nicht so übermäßig strapaziert, sondern weil es bisher immer ausgezeichnet geschmeckt hat. Jetzt noch auf dem Balkon den Reisebericht schreiben, den Booten beim schaukeln zusehen und dann ab in die Hängematte.
10.11.23
Wir trennen uns…aber nur für heute. Walter zieht es nochmals in die Everglades und ich leihe mir nochmals ein Fahrrad und erkunde Naples. Mein Plan ist die historische „dritte Strasse“ zu nehmen…die führt parallel zum Gulf Boulevard, also immer an der Meerseite entlang. Nachdem man von der „Strandstrasse“ auch das Meer nicht sieht, weil dazwischen Häuser stehen, kann ich mir auch die „alten Häuser“ ansehen. Eine wirklich schöne Strasse mit Fahrradstreifen und herrlichen Vorgärten mit riesigen Palmen…..überall wird gezupft, gepflanzt, gemäht, gegossen und natürlich die Weihnachtsbeleuchtung angebracht….aber natürlich von beauftragten Firmen, denn die Leute die hier wohnen brauchen das nicht selbst zu machen. Hier grüßt man sich und ich finde das sehr nett….good Morning….werde ich von Spaziergängern und Radfahrern freundlich gegrüßt….und ich grüße natürlich zurück….schön eigentlich. Mein Ziel wäre der Vanderbilt Beach…aber nach 1,5 Stunden gebe ich auf, denn es wiederholt sich im Prinzip alles….wenigstens erreiche ich „Venice“…eine Gegend wo alle Villen an Kanälen stehen und natürlich alle mit eigenem Bootsanleger. Eine große Shoppingmall gibt es auch…da nutze ich mal die Toilette….interessant, dass auf der ganzen Strecke kein Lebensmittelladen auftaucht…alles was man zum Leben braucht, gibt es am Stadtrand. Es wird viel gebaut und hin und wieder wäre ein schönes Grundstück frei….wie wir gestern erfahren haben, sind Grundstücke ohne Bebauung wertvoller und so ist es nicht unüblich, dass ein Verkäufer zuerst das Haus abreißt, bevor er das Grundstück verkauft….manchmal werden auch relativ neue Villen abgerissen….Nachhaltigkeit und USA geht halt nur schwer zusammen. Manchmal biege ich zum Strand ab und der ist wirklich unfassbar lang, oft fast leer und immer schön sauber und der Sand ist weiß und fein. Langsam mache ich mich auf den Rückweg, denn trotz Hut ist es ganz schön warm und treten muss ich ja auch noch und zum Essen gab es auch noch nichts. Mit Walter habe ich vereinbart, dass er mich anruft, wenn er von der Everglades aufbricht, dann braucht er noch ca. eine Stunde….nachdem ich bis 12.30 Uhrnichts gehört habe, wird es wohl länger dauern und so fahre ich in die Tin City am Hafen und kaufe mir ein paar Coconut Shrimps, nicht dass ich vom Fleisch falle. Die Pelikan fliegen vorbei, Schiffe kreuzen und es ist sehr entspannt. Dann mache ich Feierabend und gehe an dem Pool…hab eine Erfrischung bitter nötig….und Schatten!!!!! Gegen 16.00 Uhr Ortszeit bekomme ich den Anruf….und schon 30 Minuten später ist Walter wieder da….viele Extra-Loops im Everglades Nationalpart und eine Airboattour…ein Alligaror, viele Vögel, wenig zu essen und zu trinken…..und so machen wir uns zügig auf den Weg, um ein Abendessen zu bekommen. Der Parkplatz ist schon vor Sonnenuntergang sehr voll und ganz oben finden wir noch einen Platz…ein kurzer Fußmarsch und wir sitzen an der 5th Avenue in Naples und sind versorgt. Es ist Freitagabend und so freut sich dann gleich ein anderer Autofahrer, als wir unseren Stellplatz nach dem Abendessen wieder aufgeben…ganz schön was los hier. Im Hotel haben wir dann wieder einen reservierten Parkplatz, denn hier sind wir endlich mal auch „Residents“…also Anwohner. Zum Abschluß unseres Aufenthaltes in Naples sitzen wir noch am Hafen vor unserem Balkon und genießen Pina Colada und Margarita…..totally laid back. Morgen geht es weiter nach Sarasota.
11.11.23
Wir haben zwar nur gut 100 Meilen, aber wir wollen uns unterwegs ein bisschen umschauen und deshalb sind wir um 08.30 Uhr schon unterwegs. Zunächst fahren wir nach Nord-Naples und schauen uns nochmal die Wasserstraßen mit den beeindruckenden Villen und die Yachten an….es sind tausende und wir können es garnicht fassen…was aber interessant ist, man sieht keine Menschenseele diese prächtigen Häuser nutzen…niemand im Garten, niemand im Pool….wo sind die alle…es ist Samstag…wir wissen es nicht. Weiter geht es noch Ft. Myers Beach, wo wir vor vielen Jahren mal gewohnt haben und das besonders schlimm vom Hurricane „Ian“ getroffen wurde. Wo in Naples leider das Fishing Pier zerstört wurde, sonst aber nur wenig zu sehen ist, ist es in Ft. Myers Beach wirklich schlimm. Vielen Grundstück am Meer sind jetzt einfach leer, weil die Häuser nicht mehr stehen, manche sind immer noch schwer beschädigt und die Menschen wohnen auf ihren Grundstücken in Wohnwagen und bei manchen sieht man, dass sie wohl nie wieder hergerichtet werden können…sogar vom einstige Wahrzeichen dem Pier stehen nur noch die Betonfundamente….traurig und auch schockierend. Es wird zwar viel gebaut und es stehen noch viele Häuser, aber der Schaden ist unübersehbar. Restaurants sehen wir so gut wie keine…obwohl wir eigentlich schon gerne was essen würden. Wir setzen unsere Fahrt Richtung Venice fort und biegen vorher noch kurz zum Casparilla Island Statepark ab, wo es einen alten Leuchtturm am Strand von 1890 geben soll. Sieht eigentlich garnicht aus wie eine Leuchtturm, eher wir ein Holzhaus am Strand mit Aussichtsturm…nett und der Strand ist wie meistens bilderbuchmäßig….aber kein Wirtshaus. In Venice sehen wir auch nur Cafés und weil wir es nicht mehr weit haben, fahren wir einfach weiter und plötzlich sehen wir ein Outback Steakhouse und machen eine Vollbremsung, denn es ist schon 14.30 Uhr und der Magen knurrt. Richtige Entscheidung…tolle Steaks…guter, schneller Service…nicht mehr hungrig.
Nur gut 10 Kilometer und jetzt macht Walter Handy schlapp…kein Akku mehr. Ich habe mir vom letzten Teil der Route ein Foto gemacht, dass man zumindest die Straßen kurz vor dem Ziel sehen kann, aber in der Großstadt mit mehrspurigen Straßen und flottem Verkehr sind wir gleich mal falsch….aber natürlich finden wir unser Hotel dann doch und sind froh, dass wir vorher was zu Essen hatten, denn sonst wären wir nicht so nervenstark gewesen. Wir haben ein sehr schönes Zimmer mit Balkon und Blick auf die Marina….Boote und Wasser, das ist einfach Urlaub. Es war heute sehr warm und so springen wir in den Pool zum abkühlen. Abendessen lassen wir ausfallen…die Steaks waren groß genug. Wir sitzen auf dem Balkon, schauen auf die schön beleuchtete Umgebung und planen unsere nächsten Ausflüge.
12.11.23
Heute fahren wir in den Myakka River Statepark. Hier soll es viele Möglichkeiten zu Tierbeobachtungen geben und die Vegetation an die ursprüngliche Pflanzenwelt vor einigen hundert Jahren erinnern. Weit ist es nicht und am Parkeingang gibt es einen Plan zur Orientierung. Leider fahren heute keine Boote, denn es hat zu wenig Wasser. Kanufahren wäre aber möglich….als wir bei unserem ersten Stopp schon mehrere Alligatoren sehen, nehmen wir von dieser Möglichkeit doch lieber Abstand. Alles es dicht bewachsen, die Bäume sind üppig mit „Spanisch Moos“ behangen, das weder aus Spanien kommt, noch ein Moos ist….sieht ab nett aus…wie Natur-Lametta. Wir sehen diverse Vögel…klein und groß…von der Beobachtungsplattform sogar ein paar „rosa Löffler“…ähneln den Flamingos…sind für mein Handy aber zu weit weg. Dort begegnen uns auch große Graureiher…vier Exemplare lassen sich aus nächster Nähe bei der Nahrungssuche beobachten und stochern mit ihren langen Schnäbeln im Waldboden rum. Dann gehen wir noch einen Canopy-Trail…20 Meter über dem Boden zwischen den Baumkronen gespannt…tolle Aussicht. Überall sind Parkbuchten und man kann am Fluss entlang wandern und kaum steht man am Wasser, liegt schon ein Alligator drin oder mehrere…ich sehe hier mehr Alligatoren als in den Everglades bei zwei Bootstouren. Nachdem alles offen ist und es keine Zäune gibt, ist es fast ein bisschen unheimlich. Es gibt viele Picknickplätze, aber wir haben nichts zum picknicken dabei, also fahren wir wieder Richtung Stadt und kehren da ein. Es wird nochmal ein Steakhouse und wir sind wieder überrascht, dass die alle so dunkel eingerichtet sind und vor den Fenstern Jalousien und gedimmte Beleuchtung…eigentlich weiß man nach 5 Minuten nicht mehr welche Uhr-und Jahreszeit es ist….ein bisschen komisch, aber sonst passt alles wieder gut und dann dürfen wir an den Pool ein paar Runden schwimmen und abkühlen. Walter fährt nochmal zum Sonnenuntergang fotografieren und ich sitze auf dem Balkon, zähle Boote und schreibe Bericht. Zum Abendessen gehen wir nochmal ein paarmal um den Block und es gibt Sushi und die sind wieder mal der Hammer.
13.11.23
Kaum zu glauben, aber heute scheint mal nicht die Sonne….was uns aber nicht davon abhält unseren Ausflug auf Siesta Key zu machen. Gestern wollte wir ja nicht, weil es am Sonntag am Strand sicher zu voll gewesen wäre, aber heute müsste es eigentlich gehen. Eine kurze Fahrt von Sarasota über die Brücke „Siesta Drive“ und schon sind wir auf der vorgelagerten Insel. Sehr karibisch/amerikanisch und der Strand ein Traum….ewig breit, weißer, feiner Sand, mittlerweile blauer Himmel und die bunten Strandhäuschen der Rettungsschwimmer in gelb, blau, rot und grün sind ein tolles Fotomotiv. Wir glauben, dass der Strand auch gestern nicht annähend übervölkert war….eher einen Parkplatz zu finden, wäre wahrscheinlich ein Problem gewesen. Diverse Seevögel lassen sich in großen Scharen am Strand nieder und bereitwillig ablichten. Vom Wochenende ist noch ein Markt direkt am Strand und so kann man auch noch shoppen, wenn man mag….ich brauche dringend ein Sweatshirt. Außerdem kann man sich hier „Beachtrolleys“ kaufen…so kleine Bollerwagen für den Strand, wo alles Platz hat, was man für den Tag so braucht und als Highlight gibt es den auch elektrisch, dann brauchst du ihn nicht mal ziehen….Respekt! Unser nächstes Ziel in St. Armand Key…die Insel gleich daneben, wo es eine sehr nette Innenstadt gibt, die zum bummeln einlädt und die Mittagspause ist ja auch schon wieder fällig. Parken hier kein Problem…man muss zwar zahlen, aber das geht alles mit Kreditkarte und die Parkplätze sind – wie überall hier – riesig. Ist ja auch kein Wunder, denn wenn man die Fahrzeug hier anschaut die unterwegs sind, dann sind das ja keine Autos die hier parken, sondern schon „tiny houses“…da schauen sogar die „Hummer“Kisten klein dagegen aus. Bei Tommy Bahamas nehmen wir ein paar Coconut Shrimps und fahren danach zurück ins Hotel, bisschen chillen am Pool….bevor es abends zum Spaziergang nach Sarasota Down Town geht. Obwohl hier fast 60.000 Menschen leben, ist wenig los…das ist uns schon gestern aufgefallen. Die teilweise 6-spurigen Straßen sind kaum befahren, riesige Wolkenkratzer scheinen quasi unbewohnt….alle Balkone und Terrassen leer…wir fragen uns wo die Leute alle sind. Aber wenn wir zu Hause sind, dann sitzen wir auch nicht immer abends im Garten…wir werden es nie erfahren. Als wir dann in das Herz der Stadt kommen, sind wenigstens die Lokale offen, schön beleuchtet und gut besucht. Wir machen keine Experimente und gehen nochmal – wie gestern – ins Tsunami Sushi…gute Wahl. Wir spazieren nach Hause und überqueren mehrspurige Straßen einfach so…wir stellen uns gerade vor, wenn Du in München abends um acht einfach über die Straße läufst…dann gute Nacht…wenn Du Glück hast, wird nur viel gehupt und du bleibst unverletzt. Wir genießen noch die Aussicht auf die Schiffe und morgen geht es schon wieder weiter Richtung Norden nach Clearwater Beach.
14.11.23
So Sarasota haben wir jetzt gesehen und machen uns auf den Weg nach Norden Richtung Clearwater Beach. Wir nehmen die „789“ die über die vorgelagerten Inseln führt…also St. Arman Key, Longboat Key, Lido Key und Anna Maria Key. Die Strecke erinnert uns an unsere Fahrt nach Key West…alles ist mit Brücken verbunden und die Strandhäuser säumen den Weg. Es gibt herrliche Strände, wie den Coquina Beach…wie schon mehrmals beschrieben…ewig lang und breit und feinster weißer Sand durchzogen mit kleinen Muschelschalen…herrlich. Nachdem wir gestern unsere Ripperl nicht aufessen konnten, haben wir sie eingepackt…das ist hier ganz normal, dass man essen aus dem Restaurant mit nach Hause nimmt…und heute gibt es also Ripperl mit Krautsalat direkt am Strand, wo ausreichend Picknick-Tische im Schatten stehen. Freche Grauhörnchen kommen und lassen sich füttern…goldig. Gesättigt fahren wir weiter bis zu letzten Insel – Anna Maria Key – und die gefällt uns sehr gut, weil hier sind es kleinere Strandhäuser, abwechselnd mit Geschäften und Restaurants an denen wir vorbeifahren und mal keine riesigen Bunker. Es gibt zwei Fishing Piers, die wir beiden besuchen, den Fischern, den Pelikanen und den Seevögeln zusehen. Ein Mann füttert die Vögel mit frischem Fisch und Walter darf es auch versuchen. En Meeres-Info-Center am zweiten Pier informiert über das Leben unter Wasser und man kann hier sogar Seeigel und Panzerkrebse „streicheln“ oder besser gesagt berühren. Nun müssen wir zurück aufs Festland und nehmen den Skyway über die Tampa Bay….seeeehr lange Brücke mit mehreren Höhepunkten…leider hat es angefangen zu regnen und so ist die Aussicht etwas eingetrübt. Auf der anderen Seite der Bucht kommt St. Petersburg Beach und ein paar Meilen weiter sind wir schon am heutigen Ziel angekommen….Clearwater Beach. Unser Hotel ist leicht zu finden, groß, modern und das Zimmer ist auch schon fertig…vom Balkon aus können wir 2 Meeresarme und die dazugehörigen Marinas überblicken…also Boote zählen uneingeschränkt möglich. Es regnet auch abends und so nehmen wir das Auto, denn der Sonnenuntergang auf „Pier 60“ fällt buchstäblich ins Wasser. Wir gehen ins „Salty Crab“ weil es eine sehr gute Bewertung hat….ja was soll ich sagen…das amerikanischste Abendessen, das wir bisher hatten…viel Frittiertes, viel Pommes und Ketchup…der Rumpunsch ein süße Kinderbowle….ab Morgen schauen wir wieder, dass wir ein Thai- und/oder Sushi-Restaurant finden.
15.11.23
Wie der Wetterbericht vorhergesagt hat regnet es…leider. Wir machen das Beste daraus und fahren nach Tampa ins Aquarium. Ohne Navi wären wir tatsächlich aufgeschmissen…Großstadt, mehrspurige Highways, viele Ausfahrten….aber zum Glück haben wir ja jetzt die Offline-Karten von Google Maps und das funktioniert recht gut. Wir erreichen also problemlos unser Ziel und verbringen ein paar Stunden damit bunte Fische, Korallen, Pfleigiftfrösche, Seevögel und viele anderen Tiere zu bestaunen…ein wirklich schönes Aquarium. Dann sehen wir, dass direkt am Ausgang eine historische Tram vorbeifährt und anscheinend kostenlos in den Altstadt fährt…schon sitzen wir drin. Gut es regnet immer noch, aber in der Tram ist es zumindest trocken und wir können uns Tampa ein bisschen anschauen. Wir steigen aus und gehen in ein Fotomuseum…ja, kann man machen…muss man aber nicht. Zurück mit der Tram zum Parkplatz und dann fahren wir wieder Richtung Clearwater Beach und kommen tatsächlich in einen Feierabendstau…wie bei uns. Aber es klart auf und wir sehen schon, dass es mit dem Sonnenuntergang was werden könnte. Direkt am Pier 60 parken wir und genießen bei ordentlichem Wind die wundervolle Wolkenstimmung und die untergehende Sonne am Meer. Trotz dem mäßigen Wetter ein schöner Tag und als Abschluß gibt es was Feines zum Essen (bei Asiaten) und schon sind wir wieder müde.
Einpacken, losfahren. Wir haben uns für eine Route außerhalb der Schnellstraße entschieden, weil wir uns da die schönere Strecke erhoffen…aber das wird die ersten 2 Stunden eher nix….erstmal durch den Stadtverkehr von Clearwater und Tampa, dann mehrspurige Ausfallstraßen mit wenig abwechslungsreicher Bebauung…..erst ab Avon Park wird der Verkehr ruhiger und wir fahren durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete mit Zitrusplantagen, Zuckerrohr und Rinderweiden. Am Lake Okeechobee angekommen, sehen wir wo das Wasser für die Everglades herkommt…ein riesiger Stausee mit anschließender Sumpflandschaft fließt mit nur einem Kilometer Geschwindigkeit pro Tag Richtung Süden. Wir haben uns auf der Route extra ein Restaurant ausgesucht, sonst dauert es bis abends zu lange, aber als wir gegen 13.30 Uhr dort ankommen, öffnen die erst in 3 Stunden…so lange können wir nicht warten. Da muss dann an Stopp an der Tankstelle reichen…2 Eis, ein Bier….15 Dollar….ja hilft ja nix. Aus den geschätzten 5 Stunden Fahrzeit werden dann sieben und wir nähern uns dem Großraum Ft. Lauderdale, was ja nicht weit von Miami weg ist und dementsprechend ist der Verkehr und die Straßendichte….mehrere Autobahnbrücken übereinander…unser offline-Navi ist Gold wert. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unsere „Villa Venezia“ mitten in Fort Lauderdale. An einem Wasserarm gelegen, mit eigenem Bootssteg….da dürfen wir 3 Nächte bleiben….gefällt uns. Fort Lauderdale wurde einem Sumpf abgetrotzt und so wurden Kanäle gegraben und das Erdreich zu langen Inseln aufgeschüttet…so entstanden diese vielen Wasserstraßen und der Beiname „Venedig Floridas“. Wir gehen zu Fuß los und schauen uns die Kanäle mal an und sind wieder fasziniert von den Prachtbauten am Wasser und die Yachten die davor liegen. Manchmal ist das Schiff größer als das Haus. Vieles ist schon festlich beleuchtet, immerhin steht „Thanksgiving“ und Weihnachten vor der Tür. Unser abendliches Ziel ist jetzt natürlich endlich ein Wirtshaus und da trifft es sich nicht schlecht, dass ein „Rodizzio“ Grill gleich in der Nähe ist. Hier werden wir sicher satt, denn zuerst geht man an das Vorspeisen- und Salatbuffet und danach laufen die „Kellner“ mit gegrillten Fleisch- und Garnelenspießen durch das Restaurant und es wird abgesäbelt und auf den Teller gelegt, so oft man möchte….schade, dass man da sehr schnell an seine Grenzen stößt. Auf dem Rückweg erwäge ich an einer Rückbildungsgymnastik teilzunehmen…..damit die Dehnungsstreifen wieder weggehen. Zurück in der „Villa Venezia“ sitzen wir noch draußen und genießen den lauen Sommerabend.
18.11.23
Ausgeschlafen machen wir uns an die Tagesplanung. Das Auto lassen wir mal stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg, entlang des „Las Olas Boulevard“, Richtung Riverwalk. Von da aus gibt es ein Wassertaxi, das Hop-on-Hop-Off Rundfahrten anbietet. Als wir an der Anlegestelle 2 ankommen, kommt auch gerade das gelbe Taxi-Boot….passt perfekt. Wir steigen ein, obwohl wir uns vorher online Karten kaufen hätten müssen….aber der „Kapitän“ macht eine Ausnahme und erledigt das alles an Board und wir bekommen ausgedruckte Tickets, weil wir ja auch kein amerikanisches Handy haben….los geht die wilde Fahrt…entlang der vielen Kanäle mit den Prachtbauten und den Mega-Yachten…es erinnert uns ein bisschen an Naples, aber viel lebendiger und nicht ganz so steril. Obwohl es im Prinzip wieder genauso ist, dass es fast alles Ferienhäuser von Superreichen sind und kein Mensch dauerhaft drin wohnt. Es gibt Yachten, die waren teurer als das Haus (Haus = 30 Millionen Dollar, Yacht = 50 Millionen Dollar)….irre oder. Natürlich bekommt man wieder viele Geschichten zu den Häusern erzählt und was alles gekostet hat…ist jetzt auch nicht so spannend. Was ich aber lustig fand ist, dass eine Familie aus Key Biscayne eine Yacht gekauft hat und dann feststellte, dass der Kanal bei ihrem Haus zu seicht für die Yacht ist und jetzt hier ein Haus gekauft hat, damit die Yacht davor einen Liegeplatz hat….das sind mal Probleme. Oder eine sehr reiche ältere Dame mit riesigem Anwesen, hat im Alter von 78 Jahren der Stadt das Angebot gemacht, wenn sie die Steuern auf Haus und Grund zeitlebens erlassen bekommt, dann vermacht sie die ganze Immobilie nach ihrem Tod der Stadt….eigentlich ein gutes Geschäft…so dachten die Verantwortlichen und machten den Deal….die Damen wurde 110 Jahre alt und hatte eine Steuerersparnis von ca. 30 Millionen Dollar. Also hören wir uns die Anekdoten an und genießen die Aussicht. Am Strand steigen wir dann mal aus, gehen was essen und setzen unsere Fahrt danach wieder fort. Als wir alles abgeklappert haben, machen wir einen Spaziergang am Riverwalk….eine Promenade am Hauptkanal, wir nehmen einen Cocktail und lassen die Schiffe und Passanten vorbeiziehen….das ist ein Auftrieb. Eine Geburtstagsgruppe hat offenbar eine Yacht gemietet und fährt jetzt ständig den Kanal rauf und runter, die Musik ist voll aufgedreht und die Partygäste können garnicht genug auf sich aufmerksam machen…schon ein bisschen affig….aber hat man halt auch nicht alle Tage. Eigentlich wollen wir nochmal mit dem Boot fahren, denn es ist eine schöne Abendstimmung, aber erstens dauert die gesamte Tour mindestens 2 Stunden und das Boot scheint ziemlich voll zu werden, wenn wir uns die Menschenmenge am Anleger ansehen und so lassen wir es sein und bummeln weiter durch die Straßen von Fort Lauderdale…es ist Samstagabend und einiges los…gibt also viel zu sehen. Aber dann sind die Füße müde und wir auch und wir wanken Richtung „Heimat“ und beschließen den Abend unter Palmen und Sternen.
19.11.23
Stadt hatten wir gestern, heute geht es in die „Butterfly World“….doch zunächst fahren wir Richtung Norden am Strand entlang und lassen den warmen Wind ins Fenster wehen, genießen den palmengesäumten Beach Boulevard mit Blick aufs Meer. Es ist Sonntag morgens und die Menschen machen Sport, gehen spazieren, sitzen in den Cafés beim Frühstücken….eine schöne entspannte Stimmung, Wir passieren die erste Drehbrücke (wobei Walter sagt es ist eine Klappbrücke, weil sie ja aufklappt und sich nicht dreht….ihr wisst was ich meine) und haben Glück, denn die Ampel springt auf rot und wir können das ganze Spektakel miterleben…die Fahrer hinter uns werden sich wundern, als wir aussteigen und fotografieren…egal. Als das Schiff durch ist, klappt sie sehr schnell wieder zu und schon geht es weiter. Als wir das Schmetterlingshaus durch mehrere Schleusen betreten, sind wir begeistert….wir haben noch nie so viele Schmetterlinge auf einmal gesehen…natürlich werden sie hier gezüchtet, aber es ist trotzdem beeindruckend diese bunten zarten Wesen in so großer Zahl um sich herum hautnah zu erleben….und hautnah stimmt, denn ich bleibe stehen und schon setzen sich zwei schöne Exemplare auf meine Beine…Walter ist mit der Kamera wo anders und so versuche ich es mit dem Handy festzuhalten. Es ist eine riesige Anlage mit herrlichen Pflanzen und wunderschön angelegt. Überall sind Sitzbänke und man kann einfach nur verweilen und staunen, was die Natur alles so fertigbringt. Walter wird dann auch noch als Landestation für eine Monarchfalter…das sind die großen blauen…toll! Als wir die Anlage verlassen, werden wir von Mitarbeitern kurz abgesucht, ob nicht ein Schmetterling versehentlich auf uns Platz genommen hat. Außer den Schmetterlingen gibt es auch noch verschiedene Vogelvolieren. Auch hier fliegen die Vögel frei und man betritt die „Gehege“ durch mehrere Schleusen….es ist wieder sehr schön die Tiere so unmittelbar zu erleben. Alles ist nur mit leichten Netzen eingefasst, also kein Glas…alles unter freiem Himmel…bei dem Wetter und den Temperaturen auch kein Problem. Die herrlichen Pflanzen kann man in der angegliederten Gärtnerei kaufen, aber da müssen wir stark sein und verzichten…kein Platz im Gepäck und kein passendes Klima zu Hause. Auf dem Rückweg machen wir eine späte Mittagspause und fahren dann gestärkt in den Hugh Birch Statepark…direkt in Fort Lauderdale. Mitten in der Stadt ein Naturparadies. Heute ist der Rundweg überschwemmt und daher für Fahrzeuge gesperrt, also gehen wir zu Fuß….eh viel besser. Für Tierbeobachtungen ist es heute wahrscheinlich zu lebhaft, obwohl uns dann doch ein schöne Schildkröte über den Weg läuft und erstaunlich zügig die Straße überquert. Auf einer Seite gehen wir dann nochmal am Wasser entlang, wo wir gestern mit dem Boot entlang gefahren sind und genießen die Aussicht im milden Licht des späteren Nachmittags. Dann wollen wir noch zum Sonnenuntergang, aber das erweist sich als schwierig, denn es gibt nur wenig Parkplätze und zu viele Hochäuser….wir stehen also unter einer Brücke, sehen die schöne Färbung des Himmels, aber keine Sonne…es kommt wieder ein Sonnenuntergang. Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir noch kurz in den Sonntagabend-Stau…alle fahren vom Strand heim und dann gehen wir auch noch schwimmen und schauen wieder mal in die Sterne. Leider müssen wir auch noch packen, denn morgen geht es auf die Bahamas.