20.11.23
Nachdem wir unser Auto ausgeräumt haben und alles im Appartement rumliegt, sind wir gespannt wie das in den Koffern Platz haben soll, obwohl wir eigentlich noch nicht viel gekauft haben….gespannt sind dann auch unsere Koffer und gefühlt auch sehr schwer. Wir dürfen 23 kg aufgeben und hatten bei Abflug noch ein paar Kilos „Luft“…mal schauen was die Waage am Check-in sagt. Zuerst verabschieden wir uns von Andrea (unsere Gastgeberin in der Villa Venezia und aus Nürnberg….bayrisch reden also kein Problem) und von der Katze, die uns immer begrüßt hat. Nochmal das Auto checken, Koffer reinwuchten und die Route zum Flughafen in die Offline-Karte eingeben. In der Gegend zwischen Miami und Fort Lauderdale gibt es 5 Flughäfen, obwohl die Städte nur ca. 30 Minuten Fahrzeit auseinander liegen…wir müssen zum Fort Lauderdale Hollywood international Airport….klappt gut und der „Hertz“ Rückgabepunkt ist auch gut beschildert. Wir fahren vor, sofort wird alles gecheckt und in 5 Minuten dürfen wir schon los…zack. Wir versuchen den Terminal 1 zu finden, der eigentlich fußläufig erreichbar sein sollte und nach ein paar Nachfragen und einmal Lift nach unten, Rolltreppe nach oben und wieder runter, sind wir dann mal richtig. Bahamas Air ist nicht gut beschildert, aber alle sind sehr auskunftsfreudig. Beim Check-in müssen wir dann Gepäckanhänger ausfüllen, falls unser Gepäck verloren geht…na das wollen wir aber nicht hoffen…dann wird gewogen….50 Pfund sind erlaubt…Walter hat 46 und ich 45,5…passt also. Das Handgepäck wird zum Glück nicht kontrolliert, aber wenn wir so schauen, was die anderen Passagiere auf das Band am Sicherheitscheck legen, dann sind wir da eher unauffällig. Es ist ganz schön was los, aber irgendwann dürfen wir dann auch die Schuhe ausziehen und uns und unsere Rucksäcke durchleuchten lassen…unauffällig…sogar Walter muss nichts extra auspacken, das kommt nicht so oft vor. So jetzt kann es losgehen…am Flughafen gibt es ein „Margarita Ville“ aber auf Cocktails haben wir noch keine Lust und der Hunger hält sich in Grenzen. Die geplante Flugzeit ist mit 45 Minuten angegeben, aber wir werden sicher nich so lange brauchen…ist ja nur ein kleiner Hüpfer nach Freeport (Grand Bahama). Nachdem unser Flug ja eigentlich um 15 Minuten vorverlegt wurde, starten wir jetzt mit 50 Minuten Verspätung…uns ist es eigentlich egal, weil wir haben ja keine Termine. Die Flugzeit beträgt tatsächlich nicht einmal 30 Minuten und schon landen wir in Freeport um 14.30 Uhr. Der Flughafen ist sehr klein und wir betreten das Rollfeld, während schon die Koffer ausgeladen werden….allerdings können wir unsere nicht erspähen…ruhig bleiben, wird schon…ich habe ja als „Abwehr-Voodoo“ ein paar Strandsachen im Rucksack…nur für den Fall…gut Walter und ich müssten uns dann den Bikini teilen…das wäre auch mal spannend. In der kurzen Flugzeit haben wir noch das Einreiseformular ausgefüllt und jetzt stehen wir an der „Immigration“ an und warten was kommt….weil der Flieger so klein ist, geht es schnell und wir bekommen einen Stempel und werden eingelassen. Dann stehen alle in einer kleinen Halle und warten…wir wissen nicht worauf. Manche füllen an öffentlich zugänglichen Bildschirmen Formulare aus und wir vermuten, dass es sich um Deklarationen für den Zoll geht. Walter fragt nach und so ist es tatsächlich, aber nachdem wir nichts zu verzollen haben, warten wir weiter. Draußen unter einem Pavillon wird dann das Gepäck abgeladen und alle strömen nach draußen und suchen sich ihre Koffer zusammen. Walters Gepäck ist schon mal da und nach längerer Suche finde ich auch meinen Koffer….Voodoo hat geholfen. Wir gehen durch den Zoll und werden befragt, was wir denn alles dabei hätten….nur Dinge für den persönlichen Gebrauch für den Urlaub…gut dann sind wir auch schon entlassen und gehen durch den Ausgang. Dort wartet auch schon jemand mit Schild „Brads Car Rental“ auf uns und wir laden unser Gepäck ein und werden zur Verleihstation gefahren…nur ein paar Minuten entfernt. Die Papiere ausfüllen, Führerschein und Ausweis vorzeigen und dann gehört das Auto für die nächsten 4 Tage uns. Zum Hotel „Dolphin Cove Inn“ ist es nicht weil und wir finden es mit einer „Korrektur“ auch ziemlich zügig. Das Appartement ist groß und ebenerdig, die Terrasse mit Blick aufs Wasser, rechts die grüne Wiese mit Palmen, rechts der Pool auch mit Palmen…kann man aushalten. Wir schnappen uns zwei Liegen….außer uns sind nur noch 4 weitere Gäste da und sammeln ein paar Infos zur näheren Umgebung. Wir werden zum Port Lucaya Market fahren…eine größere Ansammlung an Shops und Restaurants am Meer nur 5 Minuten Fahrzeit entfernt. Dort ist auch der Leuchtturm, den wir natürlich zuerst fotografieren wollen. In der Abendstimmung bummeln wir dann noch durch die kleinen Wege zwischen den Geschäften, bevor wir unseren Hunger im „Flyingh Fish“ stillen…eine Art Tapas-Bar mit amerikanischen und karibischen Einfluß und auf der Weinkarten eine große Anzahl an österreichischen Weinen (auch vom Knoll….)…man glaubt es nicht. Der Rest des Abends ist vorhersehbar….satt und müde im Hotel…Palmen+Sterne…gute Nacht.
21.11.23
Betten waren bequem, Kaffee getrunken, Badesachen eingepackt….jetzt fahren wir mal los. Zuerst etwas orientierungslos, aber dann entscheiden wir uns mal Richtung Kreuzfahrthafen zu fahren, da ist bestimmt was los. Vorher kommen wir noch an einem Einkaufszentrum vorbei und nachdem man von außen nicht sehen kann, was sich dahinter verbirgt, bleiben wir stehen und schauen nach. Es ist wie eine große Lagerhalle mit verschiedenen abgetrennten Geschäften und Essensständen…aber für uns ist da nichts dabei und Supermarkt für Getränke gibt es auch keinen, also fahren wir weiter. Das vor Anker liegende Schiff ist groß genug und erleichtert so die Navigation zum Hafen. Wir dürfen den Parkplatz nutzen und zu Fuß den Terminal 2 betreten. Hier sind lauter bunte Hütten mit Souvenirs, Fastfood und Cocktailbars aufgebaut….aber alles Sachen die wir nicht brauchen….T-Shirts, bunte Taschen, Handtücher….natürlich alles mit „Freeport Bahamas“-Aufdruck…natürlich ist viel los, da viele Passagiere hab Land gegangen sind, aber spannend ist was anderes. Wir suchen auch vergeblich nach einen Info-Schalter, der vielleicht eine detailliertere Karte hat, als die von der Autovermietunng, aber mit unseren offline-Karten kommen wir ganz gut zurecht. Vorbei am Leuchtturm und am „Mermaid-Pond“ (angeblich ein Blowhole aus dem zweimal täglich das Wasser spritzt) lassen wir uns zum Supermarkt navigieren und kaufen 2 Flaschen Wasser, einige Spezi (Cola+Fanta), einen Becher geschnittene Ananas, eine Dose Kokoswasser und 2 Joghurt und sind 53 Dollar los…sind zwar Bahama Dollars, aber die werden 1:1 mit US-Dollar gehandelt. Die Schale Himbeeren mit 125 Gramm kostet über 6 Dollar…da werde ich das nächste Mal beim Stuhbhahn aber sehr dankbar sein, dass ich sie für unter 2 Euro bekomme. Auf den Schreck machen wir Mittagspause und landen wieder beim „Flying Fish“ von gestern Abend, weil der empfohlenen Italiener zu hat und das Sushi-Lokal unauffindbar ist. Aber hier bekommt man gute Tapas und der Wein ist auch sehr gut….wie gestern schon beschrieben. Irgendwie hätten wir uns mehr erwartet, aber bisher sind wir ja nur zwischen Freeport und Hotel hin- und hergefahren…da kommt hoffentlich noch mehr, aber jetzt gehen wir zuerst ins Wasser und machen mal nix. Wir sind vollkommen allein….kein Mensch außer uns am Pool….und es kommt auch niemand mehr, bus die Sonne untergeht….das überrascht uns schon, macht aber nix. Unsere Terrasse ist ja gleich nebenan und so haben wir es nicht weit, denn abends haben wir einen Tisch im „Clubhouse“ reserviert, das ist das Restaurant bei uns im Hotel und es soll sehr gut sein….so ist es auch. Als wir gegessen haben und uns zwei Cocktails bestellen, werden wir gefragt, ob es uns was ausmachen würden, dass wir auch die Couch umziehen, denn sie erwarten eine größere Gruppe und würden den Tisch brauchen….die Cocktails gehen aufs Haus…sehr gerne und so genießen wir auf dem „Kanapee“ unsere Cocktails…und schauen auf das offene Feuer, die Palmen und die Sterne….
22.11.23
Heute fahren wir in den Lucayan Nationalpark. Leicht zu finden und auf dem Parkplatz steht ein Ranger, der kassiert und erklärt die Sehenswürdigkeiten. Zuerst gibt es mal einen kurzen Rundweg zu den Höhlen. Beide enthalten an der Oberlfäche hauptsächlich Süßwasser und haben tolle Farben…die eine smaragdblau und die andere besticht durch ein leuchtendes Grün. Dann müssen wir i den Highway überqueren und werden nochmal zur Vorsicht ermahnt….gut wir finden weit und breit kein herannahendes Auto auf der zweispurigen Straße und fühlen uns auf dem Zebrastreifen relativ sicher. Kaum auf der anderen Seite läuft uns schon ein Waschbär über den Weg…tatsächlich unser erster in freier Wildbahn. Wir folgen den Holzstegen über die Mangroven, sehen die Fische und dann sind wir am „Golden Rock Beach“…..ein wunderschöner Naturstrand und dank Ebbe sehr breit und seicht. Wir machen einen ausgedehnten Strandspaziergang und gefühlt tausend Fotos…leider kein Schatten weit und breit und ich bin froh über meinen Hut. Zurück nehmen wir die zweite Route und schon sind wir wieder zurück beim Auto. Walter möchte die komplette Insel abfahren und mangels anderer Pläne machen wir das auch so….aber es ist ein langer Weg und die Fahrt wenig abwechslungsreich. 2019 fegte der Hurricane „Dorian“ über Grand Bahama und die Verwüstungen waren enorm. Jetzt fährt man immer noch kilometerweit an Baumskeletten vorbei und die darunter aufkommende Vegetation ist noch sehr klein. Häuser dem Erdboden gleichgemacht, Bauruinen und alle par Kilometer ein Auto…das ist echt übersichtlich. Kurz nach „Dorian“ kam dann Corona und so wird uns jetzt auch klar, warum einige Restaurants bis heute nicht mehr geöffnet sind. Es gibt zwei Orte am Meer – Pelican Beach und High Rock – die ganz nett aussehen und wo die typisch bunten Häuser am Strand zu sehen sind….sonst ist es eher langweilig. Wir machen uns auf den Rückweg und da wir noch nichts gegessen haben – außen den frischen Ananas – freuen wir uns auf ein frühes Abendessen. „Stoned Crab“ heißt unser heutiges Ziel und soll direkt am Strand liegen und recht gut kochen. Was soll ich sagen…ein echter Volltreffer….vor uns die Palmen, die Wolken färben sich langsam rosa, der weiße Strand und das Meer…endlich werden unsere Erwartungen erfüllt…optisch und kulinarisch ein sehr schöner Tagesabschluß…und weil es so schön war und wir nicht weit weg wohnen, reservieren wir für morgen abends gleich nochmal einen Tisch….wir freuen uns schon!
23.11.23
Gestern war der Osten dran, heute der Westen der Insel. Die Strecke ist viel kürzer, aber auch nicht spannender. Mehr intakte Vegetation, etwas mehr Häuser…aber auch nicht unbedingt schöner. Naturbelassene Strände…menschenleer und teilweise vermüllt. Walter bleibt bei der einzigen Feuerwache stehen um zu fotografieren und bekommt prompt einen Rüffel von der vorbeikommenden Motorradstreife….bleibt aber bei einer kurzen Verwarnung. Zumindest kommen wir am Westend an einen Bootshafen, wo internationale Gäste ihre Boote liegen haben und da sieht es ganz nett aus. Wir machen eine Pause am Strand, kaufen was zu trinken und was zu essen…auch hier sind wir fast alleine…die Aussicht ist nett, die Anlage insgesamt recht gepflegt…mehr gibt es aber auch nicht zu sehen und so fahren wir wieder zurück. Wir versuchen noch einige Seitenstraßen zum Meer, aber da braucht man auch nicht bleiben. Es gibt ein paar bunt-karibische Häuschen, wo am Wochenende anscheinend die Einheimischen bewirtet werden, aber heute ich alles geschlossen und nur die Glasscherben lassen vermuten, dass hier manchmal gefeiert wird. Wir haben noch 2-3 Stunden Zeit um am Pool zu lesen und zu entspannen…wir sind wieder mal alleine…macht auch nichts. Es kommt immer ein lustiger einzelner Vogel vorbei, trinkt etwas Wasser und kontrolliert die grünen Hecken rund um den Pool…und manchmal wird er fündig und springt spontan ins Gebüsch und erbeutet anscheinend etwas Essbares. Dann machen wir uns auf zu unserem letzten Abend auf Grand Bahama und freuen uns auf das gute Essen im „Stonded Crab“….heute ist eindeutig mehr los als gestern, denn heute ich „Thanksgiving“ und das feiern die hier anscheinend auch alle….es ist jedenfalls voll die Party und dann ist mal was los hier auf der Insel. Wir sitzen ganz vorne auf der Terrasse, hören die Brandung und feiern mit….morgen geht es nach Nassau auf die Insel „New Providence“ und wir sind schon gespannt, was uns erwartet. Ich habe noch unsere Flüge gecheckt, die sind laut Internet jetzt anscheinend um 30 Minuten vorverlegt….wer weiß, ob das alles klappt…..aber hier sind alle sehr entspannt…..?!?…und ich versuche mich anzupassen.
P.S.: Conch Salad…..ist ein Nationalgericht hier auf den Bahamas. Es wird aus einer Meeresschnecke – der Conch – gemacht, die anscheinend weltweit bedroht ist, nur hier anscheinend nicht. Überall gibt es kleine Essensstände die alle möglichen Varianten dieser Schnecke anbieten: als Salat oder Conch-Fritters ….usw. Man findet dann neben den „Anbietern“ immer riesige Berge dieser wirklich schönen Muschelschalen….auch wenn es anscheinend Schneckengehäuse sind.