30.11.23
Aufstehen, raus aus der Tür und schon Sand, Meer und Palmen…ich gehe sofort am Strand spazieren, noch bevor dem ersten Kaffee….ganz allein…herrlich. Dann hole ich mir Ausflugstipps an der Rezeption und unterhalte mich recht nett…aber eigentlich ist Walter immer gut vorbereitet und weiß, wo es was Schönes zu sehen – und vorallem zu fotografieren – gibt. Heute fahren wir in den Süden der Insel, wo wir von Great Exuma auf Little Exuma wechseln…alles über eine kleine steinerne einspurige Brücke verbunden. Auf dem Weg gehen wir noch kurz einkaufen….Getränke sind natürlich aus….und dann sind wir am „Tropic of Cancer Beach“, am Wendekreis des Krebses gelegen…also mein Strand. Ja, was soll ich sagen, sehr nett, aber für die Ankündigung, dass es der schönste Strand der Insel sein soll….da hätten wir uns mehr erwartet. Der Himmel ist bewölkt, was den Spaziergang temperaturmäßig recht angenehme macht, aber für Fotos ist es natürlich nicht so toll. Wir kehren 3 Meilen weiter im „Santanna`s“ ein, angeblich der HotSpot am Strand für Hummer….es ist ein buntes Hüttenwerk direkt am Strand…sehr karibisch. Die Speisekarte ist übersichtlich und als wir fragen, wie denn der Hummer zubereitet wird, heißt es „broiled or deep fried“….also frittiert oder irgendwie gegart/gekocht/sautiert…so genau wissen wir das nicht. Wir bestellen uns mal sicherheitshalber eine Protion broiled Shrimps…in der Zwischenzeit gibt es Cocktails und dann kommt das essen….also da brauchen wir keinen Hummer bestellen, die langweiligen Shrimps teilen wir uns, das muss reichen. Walter ist enttäuscht, denn sie schreiben „Grill Pitt“ auf ihre T-Shirts, aber von grillen sind wir ganz weit weg. Wir machen uns auf den Rückweg und schauen am „Turtles Beach“ vorbei und heute früh wurde mir noch erzählt, dass das Massen an Schildkröten sind. Früher wurden sie gefüttert, aber das soll man nicht mehr, weil es ja wildlebende Tiere sind….absolut richtig. Wir gehen also runter zum Strand, wenig Menschen….keine Schildkröten…wir wandern den ganzen Strand ab…bis dann endlich eine einsame Schildkröte auftaucht, die die Hoffnung auf Fütterung wohl noch nicht aufgegeben hat. Jetzt fahren wir endgültig zurück „nach Hause“, weil wir haben es sehr schön und das werden wir jetzt mal genießen. Walter versucht außerdem seit gestern die Tagestour nach „Staniel Cay“ klarzumachen, denn da muss man unbedingt hin….wegen schwimmenden Schweinen, baden mit Haien, Leguane besuchen, in der James Bond Grotte schwimmen…..da bin ich mal gespannt…die Ankündigungen sind großartig….
01.12.24
08.10 Uhr werden wir sehr pünktlich abgeholt und fahren ca. 30 Minuten zum Bootsanleger. Hier müssen wir noch was ausfüllen, die Flossen probieren und dann kann es losgehen zu unserer Tagestour um die Exuma Cays. Wir sind 14 Passagiere und haben reichlich Platz…auch im Schatten…das ist gut. Gestern haben wir uns in der Apotheke noch Tabletten gegen Seekrankheit gekauft und heute früh vorsichtshalber eine genommen…man weiß ja nie. Schon nach kurzer rasanter Fahrt steuern wir auf eine kleine Insel zu…und da kommen sie schon angelaufen…die Leguane….und so unglaublich viele. Unser Bootsmann gibt uns Salatblätter und wir springen ins hüfttiefe Wasser und gehen an Land und füttern die Leguane. Wenn man Salat hat ist man gleich umringt von den Tieren und man muss aufpassen, dass man ihnen nicht auf den Schwanz tritt. Ganz geheuer sind mir diese urtümlichen Tiere nicht, aber man kann sie sogar streicheln…na ja…wenn man will. Der Salat ist verfüttert und wir klettern wieder an Bord…weiter geht die wilde Fahrt. Die Farben den Wassers sind traumhaft…so viele leuchtende Türkis- und Blautäne habe ich noch nie gesehen. Palmeninseln ziehen an uns vorbei. Manchmal bekommen wir erklärt wem das sagenhafte Anwesen auf die Privatinsel gehört, an der wir gerade vorbeirauschen…so kann man es schon aushalten und so habe ich mir die Bahamas immer vorgestellt….wirklich traumhaft. Das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten. Kaum nähern wir uns diesem Strand, sehen wir schon die Schweine auf uns zuschwimmen…wir sind endlich bei den berühmten schwimmenden Schweinen von Big Major Cay. Ich hätte nicht gedacht, dass die so riesig sind…Mamma mia, da hab ich schon Respekt davor. Unser Bootsmann ist natürlich wieder vorbereitet und hat einen Eimer Karotten dabei, die er an alle verteilt…ich spare mir das…ich will lieber nur schauen…ein Schwein kommt fast die Treppe zum Boot hoch und als wir alle im Wasser sind, umringen uns die Tiere. Unglaublich schnell und wendig sind die im Wasser und am Strand kann man sie auch streicheln….die kleinen Schweinchen darf man auf hochheben und Erinnerungsfotos schießen….die großen Schweine haben nicht dagegen. Ein Riesen-Spektakel. Alle Karotten sind aufgefressen, ein neues Boot kommt näher und schon schwimmt die ganze Schweinebande Richtung neue Futterquelle….unglaublich. Was jetzt kommt macht mir ein bisschen Angst: Wir dürfen mit Haien schwimmen. Ich bin noch nicht überzeugt, ob ich das wirklich will und denke während der Anfahrt bei einem Rumpunsch darüber nach. Wir machen diesmal an einem Bootsanleger fest und da sieht man die Haie auch schon schwimmen. Auf einem kleinen Plateau im Wasser „liegen“ schon ein paar und warten auf Fütterung, da kann man schon mal Kontakt aufnehmen…Walter macht das gleich und ich traue mich dann auch. Ein Stück weiter klettern dann alle über eine Leiter ins Wasser und da kommen sie dann angeschwommen. Man darf sie berühren, aber nicht am Bauch und nicht vors Maul kommen, denn dann denken sie es gibt was zu fressen….oh Gott! Walter steht im Wasser und hält einen Hai auf dem Arm…jetzt traue ich mich doch und gehe auch rein…und dann ist es garnicht zum fürchten, sondern ein schönes Erlebnis….Haie so nah…unfassbar. Alle Gliedmaßen sind noch dran, unsere Gruppe ist vollzählig und so brettern wir Richtung „Staniel Cay“ Yacht Club, da gibt es nämlich Lunch. Lustiges, uriges Wirtshaus, natürlich direkt am Bootsanleger, Essen schmeckt auch und hungrig sind wir auch, denn bisher haben ja nur die Tiere was bekommen. Wenig spannend, dafür umso schöner, ist die Badepause an einer Sandbank und das ist Karibik pur….ein Traum in blau, weiß, türkis….das Wasser glitzert, die Wellen plätschern sanft an unser Boot und wir liegen im seichten Wasser mit den Zehen im feinen Sand….es ist unfassbar schön. Unser Skipper bringen frische Ananas und Getränke gibt es reichlich…könnte schlimmer sein. Zum Schluß ankern wir von der „Thunderball Grotto“ wo schon zwei James Bond Filme gedreht wurden und jetzt kommen Flossen und Taucherbrille zum Einsatz, denn da dürfen wir jetzt reinschwimmen. Wir müssen in der Gruppe bleiben, damit keiner verloren geht und aufpassen, denn der Eingang ist recht schmal und felsig, dass man sich nicht wehtut. Drinnen ist es sehr eindrucksvoll…die Grotte ist oben nicht völlig geschlossen und so leuchtet die Sonne durch die Felsspalten, was im inneren ein fast mystisches Licht ergibt. Unter Wasser tummeln sich unzählige bunte Fisch und die werden wiederum von der Seite beleuchtet, denn auch hier sind zahlreiche Durchlässe im Fels, sodass überall her Licht in das Wasser strahlt und man hat fast den Eindruck, als würde die Grotte mit Scheinwerfern ausgeleuchtet…magisch. Als wir alles ausreichend bewundert haben, erklimmen wir die Badeleiter zum Boot und dann geht es wieder Richtung Baraterre – unserem Ausgangspunkt. Kurz halten wir noch bei der „Mermaid“…anscheinend eine Felsformation unter Wasser, die einer Meerjungfrau ähnelt…wir bleiben jetzt an Bord, denn jetzt sind gerade wieder halbwegs trocken und groß ist das Teil ohnehin nicht und der Stopp dauert nur ein paar Minuten…da lohnt sich das reinspringen nicht. Mit vollem Tempo flitzen wir zurück zum Heimathafen und als unser Ausflugstag zu Ende ist, müssen wir sagen: es war einmalig und hat unsere Erwartungen übertroffen. Total müde kommen wir im „Paradise Bay“ an, spülen uns das Salzwasser ab und gehen im „Cocoplum“ was essen….und freuen uns tatsächlich schon aufs Bett….wahrscheinlich träume ich heute Nacht von Schweinen und Haien….
02.12.23
Heute sind wir wieder selbst unterwegs und es ist „Stocking Island“ auf der Liste….vorgelagert vor Great Exuma kann man mit dem Taxiboot übersetzen. Wir fahren also nach George Town und suche den Bootsanleger…leider nicht so einfach, denn Schilder fehlen – wie so häufig – und Nachfragen bei den Einheimische bringen wenige Erhellendes. Wir parken unser Auto und wandern mal zum Hafen…das sieht aber eher nach Arbeishafen aus und kleiner Boote sind da nicht zu sehen. Wir fragen wieder nach und werden wieder zurückgeschickt zu unserem Parkplatz….da steht dann tatsächlich ein Mann und kassiert für die „Überfahrt“….man muss gleich die Rückfahrt mitbezahlen, denn bleiben kann man auf der Insel eh nicht. Wir verfolgen den Weg wie uns geheißen und suchen uns eine Lücke im Stacheldrahtzaun und stehen an einem kleine Bootssteg, der in einem Innenbecken liegt. Nach ca. 10 Minuten taucht ein Boot auf und dann kann es losgehen. 10 Minuten dauert die Tour und wir sind auf „Stocking Island“….der viel gepriesene „Starfish Beach“ ist zu weit weg und da man nur zu Fuß gehen kann, muss der Seestern am Ufer reichen. Der Anlaufpunkt der Insel ist die „Chat´n Chill Bar“, wo tatsächlich gegrillt wird und wir uns gleich was bestellen. Es ist ein nette Bretterbude…auf Sylt hieße die Sansibar….wir setzen uns an den Strand in den Schatten und warten bis unser Essen aufgerufen wird….aber dann werden wir abgelenkt, denn einige Rocher kommen direkt an den Strand. Die werden von der „Conch-Bude“ gleich am Strand manchmal gefüttert und lassen sich gerne streicheln. So steht Walter im Wasser und „spielt“ mit den Rochen…ich hole einstweilen uns Essen. Spareribs und gegrillter Fisch mit Salat, dazu „goombay smash“ und „Fruit Punsch“…Bahamas halt. Nach dem Essen gehen wir Rochen füttern, denn die netten Menschen von der Conch-Bar lassen immer etwas über für die Tier. Man kann sich die Abschnitte holen und an die Rochen verfüttern…das übernimmt Walter…ich streichle sie, wenn sie es möchten. Wenn man im Wasser ist, kommen sie manchmal vorbei und streifen einen mit den Flügeln die Beine entlang…ganz zart…und wenn man sie kommen sieht, bekommt man auch keinen Schlaganfall. Wir wandern noch den Strand entlang, aber es zieht uns wieder zu den Rochen….wann hat man das schon mal. Aber gegen 15.00 Uhr treten wir die Rückreise an, denn wir möchten noch auf Great Exuma an den Cocoplum Beach, der ist gerademal 5 Fahrminuten entfernt und soll bei Ebbe sehr schön sein und man soll hier außergewöhnlich viele „Sanddollar“ finden. Sanddollar ist hier und in Florida das Pendant zu unserem vierblättrigen Kleeblatt und soll Glück bringen, wenn man ihn findet. Es handelt sich um ein Meerestier – ähnlich einer Muschel – die Schale ist komplett rund und ähnelt einer Münze. Die Zufahrt zum Strand ist wieder abenteuerlich, aber dafür sind wieder mal fast keine Menschen…..aber auch keine Sanddollars zu finden. Egal, der Strandspaziergang ist trotzdem sehr schön und das milde Abendlicht, das Meeresrauschen und die friedliche Stimmung sind auf alle Fälle einen Besuch wert. Zurück im Hotel gehen wir noch an die Beach Bar, direkt neben uns, trinken einen Abschiedscocktail, denn morgen fliegen wir wieder nach Miami.