Mauritius

 

05.02./06.02.24

…also heute ist Montag morgens und ich stehe im Bad beim Zähne putzen und höre Bayern 3….am Mittwoch wollen wir nach Mauritius fliegen….in den Nachrichten kommt die Meldung, dass die Lufthansa Piloten heute streiken…ja meinetwegen….Hauptsache am Mittwoch wird geflogen…gleich im Anschluß die Nachricht, dass Verdi das Bodenpersonal am Mittwoch zum Streik aufruft…betroffen ist der Flughafen München…hui…da ist die Grundentspannung mal im Eimer. Nach 09.00 Uhr rufe ich dann mal Frau Scheller an, die unsere Flüge immer bucht, und erfahre, dass wir erst ab ca. 16.00 Uhr erfahren, wie es weitergeht. Sie vermutet, dass die Flüge umgebucht werden können….sollte nur München betroffen sein, bekommen wir sicher ein Zugticket nach Frankfurt und von da aus können wir dann weiterfliegen. Eventuell können wir den Flug auch umbuchen, dann müssten wir einen Tag früher fliegen.

Gut….ich konzentriere mich auf die Arbeiten, die jetzt erledigt werden müssen…einpacken, tanken und dann in Geduld üben. Bis 16.30 Uhr sind unsere Flüge immer noch „planmäßig“….mittags gehen wir mit Ruth zum Essen. Erst gegen 17.00 Uhrerhalte ich die Nachricht, dass unsere Flüge annulliert wurden….also wir brauchen auch nicht mit dem Zug nach Frankfurt oder mit dem Mietwagen. Wir halten Krisenrat und dann bucht uns Frau Scheller auf einen Flug am Dienstag um: München-Zürich-Mauritius…fast die gleichen Flugzeiten und ohne Aufpreis….cool.

Jetzt müssen wir nur noch unser Parkticket anpassen und ein Hotel buchen und den geplanten Transfer stornieren und neu buchen….auch cool.

Wir teilen uns auf: Walter telefoniert mit dem Parkhausmenschen in München…der weiß nichts vom Streik und will genau wissen warum wir das stornieren wollen. Walter erklärt, dass wir nicht stornieren wollen, sondern nur 24 Stunden verlängern wollen, weil wir einen Tag früher fliegen….nach 15 Minuten steht fest, wir müssen stornieren und neu buchen. Ich buche erst neu, dann storniert Walter und in dem Prozess könnte man auch die Zeiten anpassen….also wenn am z.B. früher einfahren möchte…Fachkräftemangel überall. EgaL…warum einfach, wenn es auch komplizier geht. Währenddessen erfahre ich, dass in dem gebuchten Hotel nur noch eine „Präsidentensuite“ frei ist….wir entscheiden uns dann für das Nachbarhotel, denn umziehen müssten wir ja ohnehin. Jetzt noch den Transfer änder, nicht dass die umsonst am Flughafen stehen. So um 21.00 Uhr ist dann alles angepasst und ich bin ein bisschen durch den Wind. Nachdem unsere Flugzeiten weiterhin angenehm sind, brauchen wir erst gegen 11.00 Uhrstarten. Am Flughafen ist dann gar keine Hektik und wir starte entspannt Richtung Zürich…wohlwissend, dass wir diese „challenge“ ohne Frau Scheller nicht hätten meistern können. Ich arbeite meine „Liste“ ab, nur das  Putzen geht sich nicht mehr aus….lediglich Betten überziehen und Handtuchwechsel kriege ich noch hin. Unser geplantes „Abschiedsessen“ mit Moni und Andreas müssen wir leider absagen….werden wir hoffentlich nachholen…wird halt dann ein Willkommensessen. Der Flug von München nach Zürich dauert gut 30 Minuten und der Ausblick auf Landschaft,Bodensee und die verschneiten Berge sind beeindruckend. In Zürich müssen wir nur noch durch eine Passkontrolle und schon sitzen wir wieder im Flugzeug…unser erstes Mal mit „Edelweiß“ von Swiss in einem A340-300…tipptopp. Die geplante Flugzeit sind ca. 11 Stunden…es ist ein Nachtflug….also „keep calm, relax and drink wine“…

07.02.24

Um 8.20 Uhr Ortszeit landen wir auf Mauritius. Wir sind jetzt 3 Stunden voraus…also ganz wach sind wir noch nicht. Leider hat man die Einreiseformulare nicht im Flugzeug verteilt und so müssen wir sie jetzt „freihändig“ ausfüllen, während wir in der Schlange bei der Einreise anstehen. Es sind anscheinende zwei Maschinen kurz hintereinander gelandet und entsprechend lange dauert das Prozedere. Aber irgendwann sind unsere Pässe dann gestempelt und wir offiziell eingereist. Dafür sind unser Koffer jetzt schon da und wir rollen zum Ausgang. Hier wechseln wir gleich Euro in Rupien…1 Euro sind 48 Rupien…also runden wir auf 50 auf beim Umrechnen, dann geht es leichter. Unser Fahrer wartet schon draußen auf uns und schon sitzen wir im Auto und lassen uns durch das üppige tropische Grün der Landschaft fahren. Wir unterhalten uns mit unserem Fahrer und er bietet uns seine Dienste auch für Rundfahrten an…darauf werden wir wahrscheinlich zurückkommen, denn er ist recht nett und wir fühlen uns gut aufgehoben. Als es uns im Hotel „Salt of Palmar“ abgibt, sagt er, wir sollen ihm morgen einfach eine WhatsApp senden, dann bringt er uns schnell mit unserem Gepäck ins andere Hotel. Es hat ca. 2 Grad, die Sonne scheint und wir sind am Meer. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, aber wir können uns in einer  extra Raum umziehen und duschen und unser Gepäck wird einstweilen verwahrt. Da dauert zwar leider alles ein bisschen lang, aber dann liegen wir schon mal am Pool und strecken die Füße aus. Mittags essen wir eine Kleinigkeit und dann bekommen wir auch die Zimmerkarte. Zimmer ist nett, Meerblick mit viel Pool davor, aber für eine Nacht ist es uns jetzt auch egal. So verrinnt die Zeit mit Meerblick und vor dem Abendessen machen wir noch einen Strandspaziergang. Es ist gerade Ebbe und viel Platz. Unter Palmen bei einer leichten Brise lassen wir den Abend ausklingen. 

08.02.24

Heute muss ich erstmal meinen ersten Bericht korrigieren, denn Walter hat einige Fehler gefunden und zwar nicht nur Schreibfehler….aber ich denke, dass jeder gemerkt hat, dass wir hier nicht 2 Grad von 28 Grad haben…sonst hätten wir auch die falsche Kleidung dabei. Wir sind ausgeschlafen und checken nach dem Frühstück aus. Ich sende unserem Fahrer Mr. Mungur alias „Cheepbuck“ eine Nachricht, wann er Zeit hat uns abzuholen…er ist in 30 Minuten da….nur mit der Ruhe, denn das „Seasenses Boutique & Spa Hotel“ ist ja nur 3 Fahrminuten entfernt. Obwohl wir schon wieder zu früh ankommen, ist unser Zimmer schon fertig und diesmal sind wir wirklich begeistert. Wir haben eine überdachte schattige Terrasse mit Schaukelliege und einem grandiosen Meerblick…wir sind schockverliebt….und so bleiben wir einfach wo wir sind und schaukeln und schauen und lesen und genießen die angenehmen Temperaturen, das Meeresrauschen und überhaupt….! Irgendwann mache ich mich auf zum Strandspaziergang und schaue den Männern zu, wie sie im Meer stehen und ihre Angeln auswerfen und plötzlich stehe ich wieder vor unserem ersten Hotel, dem „Salt of Palmar“….ist wirklich nicht so weit weg…aber jetzt haben wir es eindeutig schöner. Interessant sind auch die Preise. Wir hatten ja gestern keine Minibar, aber im Restaurant gab es ein Glas Wein ab ca. 600 Rupien…das sind 12 Euro…hier kostet es die Hälfte und in der Minibar gibt es sogar „Spezi“ (also Cola und Fanta) zu einem normalen Preis. Aufgrund der Unterschiede in Ausstattung und Ambiente hätten wir das nicht erwartet. Heute Abend erwartet uns der Hoteldirektor zum „Welcome Cocktail“ und so machen wir uns schick und gehen zur Bar und dem Restaurant. Wir sind nicht die Ersten und Einzigen und alles ist schon angehübscht…..Kir Royal, Sekt, Cocktails, Fingerfood und Live Musik….wunderbar. Wir sitzen draußen und genießen. Vorspeisen gibt es vom Buffet, 2 Hauptgerichte zur Auswahl  – wir nehmen Meeresfrüchte Curry – und eine Nachspeise mit Nüssen (der Name sagt uns nichts). Alles ist recht gut und nachdem wir kein Mittagessen hatten, haben wir auch Hunger. Das Fingerfood und die Vorspeisen sind recht fein, der Fisch beim Curry leider sehr trocken…aber das geht halt schnell, wenn man das warmhalten muss. Die Nachspeise ist süß, aber mit Nüssen…alles gut. Die Live Musiker sind super und die Stimmung auch….ein schöner Tag geht zu Ende. Morgen kommt Mr. Mungur und wir fahren in den Süden von Mauritius….es gibt viel zu sehen.

09.02.24

Der Morgen beginnt für mich mit Yoga mit Meerblick. Die Schaukel ist ja so groß, dass ich darauf problemlos die Übungen machen kann und das leichte Schaukeln macht es interessant und mit Meer und Wind ist es einfach herrlich. Danach geht es zum Frühstück und pünktlich um 09.30 Uhr starten wir zu unserer Tour in den Süden von Mauritius. Unsere to-do-Liste ist lang und Mr. Mungur eröffnet uns, dass wir das an einem Tag nicht alles schaffen….o.k….dann fangen wir halt mal an. Erster Stopp ist GrisGris, der südlichste Punkt von Mauritius. Fantastische Küste, tolle Brandung, viel Wind….wir wandern in einem lichten Pinienwald ca. 20 Minuten zur der Felsformation, von der aus man eine tolle Aussicht auf beide Seiten hat. Weil hier das vorgelagerte Riff fehlt, krachen die Wellen ungehindert ans Ufer….sehr beeindruckend. Ein bisschen klettern und die Mütze festhalten oder besser abnehmen. Von diesem Felsplateau sehen wir einen Wasserfall in der Ferne und beschließen dahin zu gehen, denn unser Fahrer meinte ohnehin, dass wir 1-1,5 Stunden brauchen werden und das schaffen wir leicht. Wir schlängeln uns der Küste entlang durch dichte Büsche, der Weg ist nur noch ein Trampelpfad und ich hoffe, es gibt hier keine Schlangen….bis wir auf einen Felsvorsprung anhalten müssen, denn hier mündet ein Fluss ins Meer und es geht nicht mehr weiter…egal, war trotzdem eine schöne Wanderung und nach einer Stunde und 20 Minuten sind wir wieder wie geplant am Parkplatz. Weiter geht es zu den Rochester Falls…wieder eine Wanderung durch Zuckerrohrplantagen und dann hört man schon das Wasser rauschen. Oben angekommen, müssen wir erst einen Weg nach unten finden…wieder ein Trampelpfad, aber man ist gleich am Fuße des Wasserfalls….lädt eigentlich zum Baden ein, aber Badesachen haben wir keine dabei und hinterher ist man nur nass…für die Weiterfahrt auch unpraktisch. Einheimische springen den Wasserfall runter und ein mutiger Tourist tut es ihnen gleich…sein Freund bricht nach langer Überlegung ab…ich kann es verstehen, ich habe ja in Jamaika keine guten Erfahrungen mit solchen Mutproben gemacht. Auf dem Rückweg fängt es an zu regnen, aber bei den Temperaturen nicht wirklich unangenehm. Das Valle des Couleurs wartet auf uns. Angeblich gibt es hier Erde in 23 verschiedenen Farben…nicht nur 7 Farben wie in Chamarell…mal sehen. Es ist ein riesiger Naturpark und man kann hier mit den Quad, mit dem Buggy, mit dem Jeep und mit der Zipline unterwegs sein…wir entscheiden uns fürs wandern und legen den Focus auf die Wasserfälle und die 23-farbige Erde. Alles ist schön angelegt und die Pflanzen blühen üppig, ein Flüsschen plätschert neben uns, ein paar bunte Vögel lassen sich anschauen, sind aber zu schnell für den Fotoapparat. Wir gehen zuerst zu der Erde, denn wir sehen schon den nächsten Regen aufziehen und nutzen die Sonnenstrahlen, damit man die Farben auch gut sehen kann….ob es tatsächlich 23 sind, ist im wahrsten Sinne des Wortes „Ansichtssache“…ich denke, dass man sehr viele verschieden Ocker-, Braun- und Rottöne benennen muss, um auf 23 Farben zu kommen, aber bunt ist es auf alle Fälle. Auf dem Rückweg kümmern wir uns um die Wasserfälle und dann müssen wir uns auch kurz unterstellen, denn es schüttet wie aus Eimern….zum Glück nicht lang und wir marschieren zurück. Mittlerweile ist es schon nachmittags und wir machen uns langsam auf den Rückweg und kommen noch an riesigen Teeplantagen vorbei und am Grand Bassin – ein heiliger See für Hindus und Jains – mit Tempeln und Gottheiten und vielen Affen. Nachdem wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben, bleiben wir noch an einer Tankstelle stehen und kaufen „Spezi“ und ich genehmige mir eine Dose „Eiscafé“, sicherheitshalber kaufen wir noch ein paar Nüsschen….man weiß ja nie. Gegen 18.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und sofort begeben wir uns auf die Terrasse und schaukeln eine Runde…..dann gibt es endlich Abendessen.

10.02.24

Ich wache ein bisschen spät auf (08.35 Uhr hier = 05.35 Uhr zu Hause), denn um 09.00 Uhr wird der Roller gebracht. Weit ist es ja nicht und pünktlich ist er auch. Wir sind nur total überrascht, denn wir hatten eigentlich einen Jungen mit Roller erwartet und einen Zweiten mit Auto, der ihn dann wieder mitnimmt….nein, hier kommt ein kleiner Lastenwagen, der 2 Roller auf der Ladefläche mit Bordwand hat….cool. Entsprechend neu sind die Roller…unserer hat nur 3.000 Kilometer drauf…wir empfinden das für hiesige Verhältnisse als fabrikneu. Es ist ein „Burgmann“ und hat auch ausreichend Platz für zwei Erwachsene mit Wohlstandsgewicht….um das Gewicht zu erhalten, gehen wir erstmal zum Frühstücken mit Meerblick und genießen die frischen tropischen Früchte, die es hier im Überfluss gibt, weil hier halt alles wächst…stecke ein Holzstück in den Boden und 2 Wochen später blüht es….nach 6 Wochen trägt es wahrscheinlich Früchte. Gestärkt geht es mit dem Roller Richtung Mahebourg….eine Stadt, die einen nette Markt und eine Hafenpromenade haben soll. Die Strecke führt uns größtenteils am Meer entlang und gestern sind wir hier schon mit „Cheepbuck“ gefahren. Gegen Mittag erreichen wir Mahebourg und kommen als erstes mal in einen Stau. Es ist kurz vor 12.00 Uhr und anscheinend wollen alle nach Hause zum Mittagessen. Die Promenade ist dann gleich gefunden….liegt am Meer….wo sonst! Wir stellen den Roller ab und machen uns zu Fuß auf den Weg. Die Stadt ist zwar sehr quirlig, aber schön ist sie eher nicht…ist wohl Ansichtssache. Der Markt ist überschaubar und bietet natürlich alles, was man hier zum Leben braucht. Wir kommen natürlich auf bei einem Gewürzhändler vorbei und der hat selbstverständlich frische Vanilleschoten vorrätig. Ein netter Kerl und wir kaufen mal etwas Vanille und Safran als „Grundausstattung“. Wir sind mit den Preisen noch nicht wirklich vertraut, aber ich hatte im ersten Hotel gemerkt, dass sie für 5 Vanilleschoten fast 20 Euro haben wollten….hier zahlen wir ein Viertel des Preises….12 Schoten kosten 500 Rupien, also gut 10 Euro. Die Händler schließen jetzt ohnehin und wir spazieren zurück zur Promenade und schauen nochmal genau, was da so hübsch sein soll…ja, wie immer liegt die Schönheit im Auge des Betrachters….wir hoffen noch auf schönere Promenaden. Wir machen uns auf den Rückweg und stoppen auf halber Strecke im „Valle de Ferney“, ein Naturpark in dem man schöne Wanderungen und Tierbeobachtungen machen kann….auf geht´s! Es gibt 3 Wanderwege (18, 13 und 5 Kilometer lang)…wir werden aber gleich aufgeklärt, dass aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit nur noch der kurze Weg mit 5 Kilometern in Frage kommt…ja dann wird es wohl der „Kurze“….angesichts der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit sind wir ohnehin nur schwach motiviert die anderen Strecken zu laufen, denn da sind die zu bewältigenden Höhenmeter auch nicht ohne. So wird es die „kleine“ Runde…..wir bezahlen den Eintritt und machen uns auf den Weg. Zuerst führt uns der Weg an einer stillgelegten Zuckerrohrfabrik vorbei, dann wandern wir an einem Bach entlang durch Zuckerrohrfelder. Zwitschernde Vögel begleiten uns, ein Affe beobachtet uns skeptisch und hält Abstand. Wir überqueren einen Bach und kühlen uns gleich die Füße, denn es ist wandern in der Biosauna….gut 30 Grad und 100 % Luftfeuchtigkeit. Als wir an der „Turtlefarm“ ankommen, fängt es an zu regnen und wir stellen uns kurz unter. Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass es hier Schildkröten zu sehen gibt, aber ähnlich wie bei der Zuckerrohrfabrik ist alles stillgelegt und verfällt langsam. Zum Glück ist der Regen gleich vorbei und wir machen uns wieder auf die Socken. Der weitere Wanderweg bietet keine neuen Eindrücke, wobei die Landschaft wirklich wunderschön ist…alles grün, üppig und tropisch….sanfte Hügel, spitzige Berge…alles mit Palmen bewachsen….schon schön. Aber insgesamt hätten wir uns mehr erwartet. Zurück am Scooter, nehmen wir den gleichen Weg zurück…es gibt keine Alternativen. Die Überholmanöver der Einheimischen sind manchmal mutig und ich erschrecke mich, die Schlaglöcher tun ihr übriges und etwas kaputt erreichen wir gegen 17.00 Uhr -zum Glück trocken- wieder unser Hotel. Der erste Weg führt uns unter die Dusche, der zweite ins Wasser und dann legen wir uns auf die Terrasse und schauen aufs Meer. Plötzlich kommt wieder ein Schauer auf und wir sehen alle Menschen von ihren Liegen flüchten…betrifft uns nicht…wir liegen trocken unter Dach und genießen das Spektakel. Das stürmische Wetter ruft viele Fischer auf den Plan und so beobachten wir kleine Boote, die im Meer schaukeln….Männer die bis zum Bauch in der Brandung stehen und ihre Angel auswerfen….schön anzusehen….zum Glück müssen wir keine Fische fangen. Nachdem es wieder erst ab 19.30 Uhr Abendessen gibt, haben wir genug Zeit zum relaxen. Heute gibt es BBQ und es ist ausgezeichnet…..Hunger haben wir natürlich auch.

 

11.02.24

Ausschlafen, frühstücken und dann mit dem Roller zum Sonntagsmarkt von Flacq fahren. Zum Glück nur 9 Kilometer entfernt…also passt für den Roller. Dank Google-Maps finden wir problemlos hin und der rege Verkehr weist zudem die Richtung. Der Parkplatz ist bereits überfüllt, aber für einen Roller findet sich immer noch ein Plätzchen. Es ist eine große offene Markthalle und der Andrang ist beeindruckend. Wir verschaffen uns einen ersten Überblick indem wir die Halle einmal umrunden und dann tauchen wir ein ins Geschehen…..Gerüche, Lärm, Hitze….alles im Übermaß. Hier gibt es wirklich alles…von Obst und Gemüse, Fisch/Fleisch/Geflügel, bereits verarbeitete Lebensmittel, Garküchen, Putzmittel, Bekleidung, Taschen, Schuhe, religiösen Opfergaben oder Glücksbringer….bis hin zu Souvenirs…alles da. Ich kaufe 3 Ansichtskarten und eine ausgelöste Kokosnuss. Gesamtausgabe 70 Rupien = ca. € 1,50. Die Einheimischen sind eindeutig in der Überzahl, aber natürlich sind auch Touristen unterwegs und auch mir werden Pashmina- und Cashmere-Schals angeboten…nein Danke! Wir lassen uns durch die schmalen Gänge drücken und schwitzen vor uns hin. Kurz vor Mittag machen wir uns auf den Rückweg und beschließen den weiteren Tag am Meer zu verbringen. Erstmal rein ins Wasser, der erste Regenschauer des Tages geht schnell vorbei und wir sind ja schon nass und dann faulenzen wir einfach mal auf der Terrasse….könnte schlimmer sein.

 

12.02.24

Heute schlafen wir mal aus und verzichten dafür aufs Frühstück. Dafür kann ich in Ruhe Yoga machen und schon mal aufs Meer schauen. Gegen 11.00 Uhr will Walter eigentlich mit dem Roller aufbrechen, aber plötzlich schüttet es aus heiterem Himmel wie aus Eimern und wieder mal schauen wir interessiert zu, wie alle mit ihren Habseligkeiten und den Handtüchern vom Strand flüchten…wir müssen ja nicht…sind ja trocken auf der Schaukel. Nach 15 Minuten ist alles vorbei…Walter verabschiedet sich und will den schwimmenden Tempel und einen Nationalpark besuchen. Ich mag lieber am Strand spazieren gehen, denn Tempel habe ich schon so viele gesehen und die Beschreibung vom Nationalpark, dass man da im Wald wandern kann, löst bei mir keine unbändige Vorfreude aus….auch, dass man Mückenschutzmittel mitnehmen soll, bremst meine Vorfreude und so lasse ich Walter allein auf Entdeckungsfahrt gehen. Ich genieße die karibischen Farben des Meeres, den Sand, die Wellen und das rauschen der Palmen. Im Garten kann man wunderbar Vögel beobachten und es gibt eine Palme auf der Webervögel ihre Nester errichtet haben oder gerade am bauen sind. Toll zu beobachten, wie die kleinen gelben Vögel fleißig mit kleinen Zweigen ihre kugeligen Nester bauen, ausbauen oder ausbessern. Am Strand finde ich ein paar kleine Quallen mit blauen Tentakeln….nachdem sie noch leben, hebe ich sie mit meinen FlipFlops auf und werfe sie ins Wasser zurück und anscheinend hat mich eine berührt, denn mein Schienbein fängt an zu brennen. Ich denke nach und reibe erstmal die Stelle mit Sand ab und nach ein paar Minuten hört es auch wieder auf. Das ist der Dank der blöden Quallen. Nachdem der Strand abgewandert ist, ist Lesezeit…wie schön. Walter kommt vom Ausflug zurück und sagte es war ein Wald mit Bäumen und der See war ein Tümpel…ich glaube ich habe nicht versäumt. Aber er hat lustige Tiere gesehen…waren so groß wie Mäuse und sahen aus wie eine Mischung aus Igel und Stachelschwein….später erfahren wir was das war. Abends haben wir uns zum Teppanyaki angemeldet, das in einem Schwesterhotel angeboten wird. Der Transfer ist auch inklusive und dann lassen wir uns das nicht entgehen. Wir sind 4 Paare und lustigerweise sind unsere Nachbarn – die über uns wohnen und aus Österreich sind – auch dabei…ist schon mal nicht schlecht. Das dritte Paar ist aus Dänenmark und spricht englisch und deutsch und dann kommen noch Franzosen dazu, die aber in Frankfurt wohnen….wir haben schon bei der Hinfahrt Spaß, denn unser Fahrer heizt ordentlich ein und zwar im wahrsten Sinne des Wortes….das Gebläse an den Füßen bläst heiße Luft auf unser Beine und innerhalb kürzester Zeit sind wir alle schweißgebadet. Erst nach intensiver Intervention schaltet er dann das Gebläse komplett aus und es wird erträglicher. Nach Ankunft werden wir erst in die Rooftop-Bar gebeten und bekommen einen Aperitiv – ich natürlich zwei, denn Walter mag seinen nicht. Wir haben einen schönen Blick auf die Stadt von Grand Baie, nur zum Sonnenuntergang sind wir 10 Minuten zu spät gekommen. Dann geht es los mit der Teppanyaki-Show….lustig wie immer….schmecken tut es auch. Wir unterhalten uns auf deutsch und englisch und haben viel Spaß…..ein netter Abend. Wir fahren mit dem Minibus zurück zum Hotel – diesmal ohne Heizung – und verabschieden uns….denn morgen fliegen wir ja nach La Réunion. Die Claudia aus Wien ist Biologin, deshalb zeigt Walter ihr seine Igel-Stachel-Mäuse…sie verspricht es herauszufinden…..und tatsächlich bekommen wir eine WhatApp Nachricht, dass es sich um einen Tenrec handelt, der hauptsächlich in Madagaskar und auf den Seychellen vorkommt….aha…war wahrscheinlich auch auf Urlaub hier.

 

 

  • Veröffentlicht in: Reise

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