La Reunion

13.02.24

Ein letztes Mal Yoga mit Meerblick, dann einpacken, frühstücken und uns von der gestrigen „Teppanyaki-Gruppe“ verabschieden….schade, jetzt hätten wir sicher noch lustige Abende gehabt….aber La Réunion wartet. Ich konnte gestern Abend Bei Air Mauritius noch online einchecken, was mich sehr positiv überrascht hat. Wir sind um 10.20 Uhr mit den Koffern abholbereit und warten auf Mr. Mungur…nach 5 Minuten schicke ich ihm eine WhatsApp…liest er nicht, nach 10 Minuten rufe ich an….er nimmt nicht ab. Ein anderer Taxifahrer wartet auf Kundschaft und hat sich schon nach unserer Zimmernummer erkundigt und dann festgestellt, dass wir nicht seine Kunden sind und ich weiß es ohnehin, weil er ja nicht aussieht wie Mr. Mungur. Wir fragen an der Rezeption, wie lange es dauert, bis ein Taxi kommen könnte, das uns zum Flughafen bringt…Auskunft: man bestellt es einen Tag vorher…super, hilft aber hier nicht weiter. Eine Angestellte fragt, ob sie helfen kann und lässt sich die Telefonnummer geben und ruft an und spricht mit jemanden….tatsächlich soll der Fahrer schon vor Ort sein und auf uns warten….sie fragt den wartenden Fahrer und tatsächlich ist er unser Chauffeur….man hat ihm nur die falsche Zimmernummer gegeben….meine Güte, so ein unnötiger Stress. Da hätte Mr. Mungur einfach nur Bescheid geben müssen, dass er jemand anderen schickt…Doofkopf. Wir erreichen rechtzeitig den Flughafen und alles läuft prima. Briefmarken möchten wir auch noch kaufen, damit wir die Postkarten einwerfen können. Leider hat die Filiale gerade Mittagspause und warten geht nicht….dann müssen wir das leider auf in 2 Wochen verschieben, dauert halt dann länger. Der Flughafen ist ganz nett, aber übersichtlich….macht ja nichts. Bei der Passkontrolle kommt mir der Beamte bekannt vor und ich schaue genauer und er schaut auch genauer und lacht dann, denn er hat uns vor 6 Tagen den Stempel in die Pässe gedrückt….ich lache auch und sage, dass wir uns ja dann in knapp 2 Wochen wieder bei der Einreise sehen…er freut sich. Der Flug dauert 45 Minuten und dann landen wir in Europa, also Frankreich, sprich La Réunion. Die Passkontrolle verläuft wie erwartet schnell und reibungslos und unsere Koffer sind auch da….auf zur Autovermietung. Wir haben bei Sixt einen VW T-Cross gebucht und bekommen ihn auch, allerdings müssen wir noch einige Schäden nachtragen lassen, denn sonst bleiben wir zum Schluß auf den Kosten sitzen. Die Felgen sind verkratzt und das wurde nicht notiert…na da wäre was los, wenn wir die ersetzen müssten. Aber die junge Frau am Schalter hat uns extra darauf aufmerksam gemacht, dass wir genau schauen sollen und ihr Bescheid geben, wenn wir was entdecken und sie kommt auch gleich und nimmt alles auf und zeigt uns sogar noch zusätzliche Kratzer an der Schürze….jetzt müsste alles passen. Das Navi lassen wir uns auf deutsch einstellen, sonst wissen wir ja garnicht, was die Frau erzählt. Unser erstes Ziel ist die Diana Dea Lodge in den Bergen an der Ostküste und das versuchen wir einzugeben….klappt nicht wirklich…nun ja, die grobe Richtung muss halt erstmal reichen, dann sehen wir weiter. Auf dem Weg kaufen wir noch ein paar Getränke ein. Zur Sicherheit befragen wir dann Google Maps und meistens sind sich die Damen einig und sie schicken uns dann auch mit vereinten Kräften in die Pampa…mitten in Zuckerrohrfeldern müssen wir wenden und zurückfahren….wir finden dann aber Dank guter Beschilderung den Weg zum Hotel und dann ist ja alles gut. Der Ausblick auf die Küste ist wirklich toll und bei einem Willkommensdrink genießen wir das grandiose Panorama. Das Abendessen ist ausgezeichnet und wir sind sehr zufrieden….nur Spezi gibt es leider keinen und die Weinauswahl überfordert mich….kommt auch nicht oft vor, aber mit französischem Wein kenne ich mich halt garnicht gut aus….außer dass Chardonnay nicht zu meinen Favoriten gehört. Da muss ich unbedingt noch nacharbeiten. Jetzt aber noch Ausflugsplanung machen, denn bisher sind wir da noch nicht weit gekommen. Mal sehen wo es uns morgen hintreibt.

14.02.24

Sonnenaufgang mit Blick über die grünen Hügel von Saint Benoît aufs Meer….auch schön, denn an der Ostküste verpassen wir ja den Sonnenuntergang. Wir schnüren nach dem Frühstück unsere Wanderschuhe und fahren zuerst Richtung Grand Etang und suchen den Aussichtspunkt auf den See…leider vergeblich. In La Plaine de Palmistes besuchen wir ein Infozentrum zum Nationalpark, aber hier gibt es keine wirklich guten Karten und da wir kein französisch sprechen, wird uns auch nicht geholfen….ja hier ist eben Frankreich. Wir fahren in den Forêt de Bébour und kommen auch hier nicht weiter, weil die Straße gesperrt ist…eine Waldwanderung wollen wir nicht machen, also wenden wir und fahren direkt zum Grand Etang….dort beginnt ein Wanderweg…den finden wir dann auch und zu unserer Überraschung geht es hier auch zum Aussichtspunkt….der auf den Karten aber ganz woanders eingezeichnet ist. Egal jetzt sind wir ja hier und beginnen die schon nach dem ersten Anstieg schweißtreibende Wanderung. Zum Glück ist es nicht weit zum Aussichtspunkt und wir haben einen wirklich herrlichen Blick auf den See und die tropische Landschaft. Da wir uns durch die Umrundung des Sees keine weiteren Höhepunkte versprechen, gehen wir zurück. Unser nächstes Ziel ist das Valle Takamaka. Diesmal gut zu finden…nur nach dem Parkplatz wissen wir nicht wo der Einstieg in die Wanderung ins Tal ist. Glücklicherweise macht sich gerade ein Paar wanderfertig und wir fragen nach…auch wenn die Sprachbarriere da ist, so erfahren wir doch, dass man am versperrten Gittertor einfach seitlich vorbeigehen kann, dann dem Weg folgen und man kommt zur Plattform, die den Blick aufs Tal mit den vielen Wasserfällen ermöglicht. Wir folgen der Beschreibung und erreichen den Aussichtspunkt. Trotz der unglaublichen Größe des Tales und der Entfernung können wir die vielen Wasserfälle hören und sind ganz ehrfürchtig vor dieser spektakulären Landschaft. Wir gehen ein bisschen den gesperrten Weg entlang, aber nachdem hier vor Felststürzen gewarnt wird, wollen wir unser Glück nicht herausfordern. Wir schlängeln uns mit den Auto den Weg zurück. Die Straßenverhältnisse sind manchmal wirklich bedenklich und wir sind froh, dass hier nicht viel Verkehr ist, denn wo sollte der auch hin, bei so schmalen Straßen mit Schlaglöchern und tiefen Straßengräben, die ein Ausweichen völlig unmöglich machen. Walter hat ja Nerven aus Stahl und so erreichen wir wieder die Küstenstraße, die im Gegensatz dazu ganz gut ausgebaut und in einem einwandfreien Zustand ist. Bis Ste. Suzanne nehmen wir die Autobahn und besuchen den Leuchtturm „Bel Air“, der als einziger Turm seit dem 19. Jahrhundert den Zyklonen getrotzt hat….sieht immer noch sehr hübsch aus. Von hier aus ist es nicht mehr weit zu den „Niagara Fällen“…die natürlich nicht so gewaltig sind, wir die Originale in USA/Kanada, aber es kommt doch ordentlich Wasser runter und er beeindruckt durch seine schöne Lage. Es ist schon Nachmittag…langsam haben wir ziemlich Durst und so kommt uns ein Einkaufszentrum gerade recht mit einem großen Supermarkt…da werden wir sicher fündig. Leider gibt es im ganzen „Carrefour“ keine gekühlten Getränke…ist ja nicht zu glauben. Aber nachdem der Supermarkt Teil eines riesigen Einkaufskomplexes ist, gibt es auch einen Foodcourt, da gibt es dann mal was Kaltes zu trinken. Die Insel ist ja nicht groß, aber hier gibt es Einkaufszentren, die mindesten so groß sind wie der EUROPARK und doppelt so viele Parkplätze haben und nicht nur eines….auf unser ca. einstündigen Fahrt gestern vom Flughafen nach St. Benoît sind wir an mehreren vorbeigekommen…in Mauritius mussten wir an der Tankstelle was einkaufen, weil wir keinen Supermarkt gefunden haben. Hier ist man echt in Europa und nur 45 Flugminuten entfernt in Mauritius in Afrika…..unglaublich. Nach unserer Trink- und Pinkelpause geht es der Küste entlang nach Ste. Anne und nachdem es schon später Nachmittag ist, kommen wir in den Feierabendstau….dann hat man wenigstens Zeit sich im Ort umzusehen, wenn man nicht schnell durchfahren kann. Bei einer „Vanille Kooperative“ machen wir halt und schauen uns im Laden um. Hier soll es die beste Vanille des Landes geben und man kann auch Führungen machen, aber da sind wir schon zu spät dran und nachdem uns der Laden jetzt nicht so überzeugt, fahren wir weiter. Nach einem kurzen Stopp am Meer, wo man zwar einen tollen Parkplatz mit Aussicht hat, der aber so vermüllt ist, dass man vom Glauben abfällt, stehen wir vor der Eglise des Ste. Anne, einer Kirche die ein Pfarrer nach eigenen Vorstellungen erbauen ließ und der hatte viel Fantasie….sie ist verschnörkelt und bunt…es findet gerade ein Gottesdienst statt und so fotografieren wir natürlich nur von außen….innen ist sie eh nicht so dramatisch. Jetzt sind wir aber fertig….nur noch den Weg in die Berge zum unserer Lodge finden und dann haben wir uns das Abendessen echt verdient. Zum Valentinstag liegen überall Rosenblätter…auch in unserem Zimmer und es gibt ein herrliches Menü mit Weinbegleitung und für Walter haben sie extra Fanta besorgt….für die Spezi-Begleitung….es wird langsam dunkel, die Lichter im Tal gehen an und das Meer glitzert in der Ferne….schön.

15.02.24

Ein neue Tag, ein neues Ziel….das Salazie-Tal. Einer von drei Talkesseln auf der Insel. Sobald man die Autobahn verlässt und in Inselinnere vordringt verschlechtern sich die Straßen enorm. Wir sind ja jetzt schon darauf vorbereitet und genießen das gekurve durch das tropische Grün. Schroffe Berge, hunderte Wasserfälle und Pflanzen aller Art. Manchmal kommt soviel Wasser die Felswände runter, dass man eine kostenlose Autowäsche erhält…gut, dass wir kein Cabrio haben. Der Verkehr hält sich in Grenzen und so erreichen wir nach gut einer Stunde Salazie und halten kurz an. Die Kirche ist ein Foto wert, die alte Brücke und kalte Getränke gibt es auch….dann fahren wir weiter nach Hell-Bourg…das immer wieder zu den schönsten Dörfern Frankreichs gewählt wird. Es geht weiter bergauf, Serpetine um Serpentine nähern wir uns. Groß ist Hell-Bourg nicht, aber es hat schon was. Wir parken und spazieren durch die wenigen Gassen, vorbei an liebevoll gepflegten und weniger gut erhaltenen Holzhäuser, die in bunten Farben gestrichen und mit Holzornamenten verziert sind….karibisch-französisch…sehr nett. Die ganze Strecke wieder bergab, dann abbiegen nach Grand Illet….hier muss man eigentlich bis Salazie zurückfahren und dann geht das Spiel wieder von vorne los….bergauf, bergab und wieder bergauf…so erreichen wir gegen 13.30 Uhr Grand Illet. Eine kleine Kirche, ein Aussichtspunkt in die grünen Schluchten und eine Mittagspause in einem kleinen Café stehen hier auf dem Programm. Der Salat ist frisch und dann sind wir heute Abend nicht ganz so hungrig wie sonst. Der Rückweg ist der gleiche, nur dass wir halt wieder an verschiedenen Punkten stehen bleiben und die Aussicht bewundern. Der obligatorische Nachmittagsstau verzögert unsere Rückkehr und als wir um 17.15 wieder im Hotel sind, gehen wir jetzt das erste Mal in unseren Pool, der einen wunderschönen Blick in die hügelige Landschaft bietet. Spektakulär waren heute nicht die Ereignisse, sondern die Landschaft. Abendessen wir immer in unserem Hotel-Restaurant, weil die ganze schmale Straße wieder nach unten und im Dunkeln wieder rauf wollen wir uns nicht antun. Es gibt ein Überraschungsmenü und wir schließen sicherheitshalber für Walter Innereien und Wild aus…als dann die ersten zwei Gänge vegetarisch sind…..gebratener Spitzkohl mit Sauce hollandaise und Sashimi von der Süßkartoffel ist unsere Vorfreude auf Überraschungen schon sehr verhalten….das was dann kommt ist recht gut, aber insgesamt haben sich unsere Erwartungen heute nicht erfüllt….dafür ist Walters Spezi heute im Champagner-Kühler auf Eis gelegt….nobel geht die Welt zugrunde.

16.02.24

Heute steht der Vulkan „Piton de la fournaise“ auf unserem Plan. 2 Stunden Fahrt in die Berge auf ca. 2.400 Meter sind zu schaffen. Das Wetter ist unberechenbar und wir versuchen einfach unser Glück. Den ersten Teil der Strecke bis La Plaine de Palmistes kennen wir schon und dann geht es noch weiter bergauf. Serpentinen schlängeln sich nach oben, die Landschaft ändert sich total und bald wir fahren durch Wälder, alpine Hochebenen mit Kühen und spärlicher Besiedlung. Wenn man es nicht wüsste, könnte man auch glauben wir sind zu Hause im Berchtesgadener Land. Weit ist es nicht mehr und wir nehmen den letzten „Hügel“ und dann liegt sie vor uns…“La Plaine des Sables“ das vulkanische Hochplateau. Nichts mehr ist grün, alles Vulkangestein und Geröll. Eine karge Mondlandschaft…total ungewohnt und faszinierend. Wir durchfahren die staubige Hochebene und kommen zum „Pas de Bellcombe-Jakob“ auf 2.354 Metern. Hier ist ein großer Parkplatz und die Wanderwege nehmen ihren Anfang. Das Wetter spielt mit und wir haben eine spektakulären Blick auf den Vulkan. Als Größenvergleich dient der kleine Krater „Formica Leo“, der bereits im 1753 entstand. 

Der „Piton de la Fournaise“ ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und bricht durchschnittlich alle 10 Monate aus…wobei „Ausbruch“ ein großes Wort ist, denn hier fließt dann heiße Lava bis ins mehr, zwar recht schnell, aber halt ohne „spucken“…! Das Wetter ist herrlich und hier oben angenehm mit ca. 20. Grad, der Himmel ist blau und wir genießen die Wanderung entlang des Kraters und die grandiosen Ausblicke. Das Wetter kann sich hier sehr schnell ändern und es wird vor Wanderungen eindringlich gewarnt, wenn man sich nicht auskennt. Es sind schon einigen unerfahrene Wanderer erfroren, nachdem sie sich im dichten Neben verlaufen hatten. Das passiert uns sicher nicht, wir halten uns an die gekennzeichneten Wege und von der Wanderung zum Hauptkrater mit ca. 6 Stunden Gehzeit nehmen wir ohnehin Abstand. Ein herrlicher Ausflug mit perfektem Wetter…wir sind Glückspilze. Auf unserem letzten Fotostopp an einem Nebenkrater, zieht es zu und ein heftiges Gewitter geht nieder….ich schaffe es noch rechtzeitig ins Auto, aber Walter war etwas weiter weg und wird ordentlich geduscht. Langsam treten wir den Rückweg an und möchten eigentlich einkehren, aber es hat leider alles geschlossen. Von der Mondlandschaft, geht es wieder in die Wiesen und Wälder und dann kehren wir zurück in die tropische Vegetation des indischen Ozeans. Bevor wir morgen umziehen, nehmen wir das letzte Mal die Serpentinen zu unserem Hotel in Angriff und die werden uns ab Morgen sicher nicht fehlen. Etwas Zeit ist noch zum Abendessen und wir liegen faul auf dem Bett und genießen die Aussicht Richtung Meer, als eine Regenwand auf uns zu stürmt….hui das kann schütten…umso dankbarer sind wir, dass wir heute so ein tolles Wetter hatten. Es ist ja immer warm, aber wenn es regnet ist es halt auch nichts zum fotografieren. Wir nehmen an der Rezeption einen Regenschirm mit auf den kurzen Weg zum Restaurant und während wir das Abendessen genießen – diesmal alles wieder nach unserem Geschmack – geht ein Schauer nach dem anderen nieder. Wir nutzen eine Regenpause, gehen zurück ins Zimmer und sind gespannt, wie das Wetter morgen wird, wenn wir uns in den Süden aufmachen und was uns erwartet.

17.02.24

Die ganze Nacht gab es heftige Schauer und wir sind total in Wolken gehüllt. Der Weg zu Frühstück ist nicht weit und es liegen Schirme bereit, damit wir nicht nass werden. Das letzte Mal nehmen wir die steile, holprige Strasse Richtung Meer und wir sehen schon, dass es aufklart. Unten angekommen ist es sonnig mit Wolken, aber trocken…anscheinend hängt der Regen tatsächlich in den Bergen fest. Unser erster Halt ist die „Pont Suspendu“ – eine 1893 erbaute Brücke, die gerade renoviert wird. Daneben befindet sich schon die neue Betonbrücke. Wir steigen natürlich aus, um uns das historische Bauwerk anzusehen. Von einer Seite ich sie noch geschlossen, aber von der anderen Seite kann man bis zur Hälfte gehen…sieht hübsch aus. Der Fluß unter der Brücke führt ordentlich Wasser…wäre ja auch kein Wunder bei den Wassermassen die die ganze Nacht runtergekommen sind. Es fängt an zu tröpfeln und ich habe zum Glück meinen kleinen Schirm dabei, denn es gibt wieder einen kurzen aber heftigen Schauer und wir müssen uns den Schirm teilen. So schnell wie er gekommen ist, geht er auch wieder vorbei und wir fahren der Küste entlang Richtung Süden. In Sainte Rose steht eine Kirche, die „Notre Dame des Lavas“, die bei einem Lavaausbruch fast verschont wurde….links und rechts der Kirche Floß die Lava ins Meer. Ein paar Kilometer weiter kommen wir zur „Anse des Cascades“…ein Wald am Meer, von Felsen umrandet, an denen mehrere Wasserfälle herabfallen. Es ist Samstag und viele Einheimische nutzen diese schöne schattige Bucht für einen Ausflug. Wir bekommen nur noch einen „halb-legalen“ Parkplatz und halten uns deshalb nicht lange auf, obwohl es hier recht nett wäre. Weiter der Künstenstraße entlang beginnen dann die ausgedehnten Lavafelder, die bei den letzten Ausbrüchen des „Piton de la fournaise“ entstanden sind (2002, 2004 und 2007). Ein bizarre schwarze Lavalandschaft, teilweise von Flechten überzogen, endet im indischen Ozean. Wir fahren durch die Lavafelder, links über uns der Vulkan, rechts unter uns das Meer. Auf der Suche nach einem Restaurant zum Mittagessen scheitern wir leider wieder mal, denn um 14.00 Uhrmacht alles zu und es ist schon 13.40Uhr…entweder haben sie kein Essen mehr, sind voll besetzt oder packen gerade zusammen. Wir haben zwar nicht mehr weit in unser nächstes Hotel, aber ob es da nachmittags was gibt, wissen wir auch nicht. Als wir nach St. Joseph kommen, sehen wir wieder mal ein großes Einkaufszentrum und im Augenwinkel ein Schild „Pithaya Thai“…das nehmen wir. Na ja…es geht schnell und wir sind nicht mehr hungrig…aber mit thailändischem Essen hat das nichts zu tun. Gegen 16.00 Uhr sind wir dann im „Palm Hotel & Spa“….es liegt etwas über der Küste und bietet einen schönen Meerblick…die Zufahrt ist schon mal einwandfrei geteert und bereitet keine Schwierigkeiten. Wir werden freundlich empfangen, machen einen kurzen Rundgang und dann beziehen wir unser Zimmer. Als erstes reißen wir uns die Klamotten vom Leib und gehen zum Schwimmen…es hat wieder gut 30 Grad und eine Abkühlung tut uns gut. Die Getränke sind eingekühlt und heute könnten wir unseren ersten Sonnenuntergang erleben, weil wir mal nicht an der Ostküste sind….und dann bestellen wir uns einen Piña Colada und ein Glas Chenin Blanc an den Pool und finden das ganz schick. Abends wird gegrillt….die Auswahl an frischem Fisch ist riesig und er wird nach Wunsch zubereitet…..das hält man schon aus.

18.02.24

5 Nächte bleiben wir hier in Saint Phillipe…offiziell die südlichste Gemeinde von Frankreich. Das Frühstück nehmen wir auf der Terrasse ein. Es gibt ein schönes Buffet und die frischen Früchte sind natürlich ein Traum…Maracuja, Ananas, Papaya…dazu ein frisch gemachter Vanille-Joghurt….wunderbar…es gibt sogar eine Maschine wo man sich frisch Orangen auspressen kann und die Kaffeemaschine ist von Nespresso…das Baquette schmeckt französisch…ein guter Start in den Tag. Gestärkt packen wir unsere Sachen und fahren zuerst zum „Le Sentier botanique“…nicht ohne vorher an der Küste zu stoppen und die Aussicht zu genießen. Schroffe Lavafelsen von der Brandung umstoßt…ein Spektakel….weiße Seevögel mit langen Schwänzen nisten anscheinend in den Felsen und müssen angesichts des Windes oft mehrmals anfliegen, um an die Nester zu kommen…einfach sitzen und schauen ist schon ein Erlebnis….aber wir haben ja noch was vor…bergan auf schmalen Straßen, entpuppt es sich der „Sentier botanique“ als Waldwanderweg…jetzt sind wir schon mal da und gehen los. Aufgrund des Baumschattens sind die Temperaturen erträglich. Es geht über Lavagestein durch eine tropische Waldlandschaft…die riesigen Bäume sind bewachsen mit Moos und Epiphyten….schon schön, aber für uns jetzt nicht so spannend. Nach einer Stunde sind wir zurück am Auto und steuern wieder Richtung Meer, da liegt der „Jardin des Parfumes et des Epices“…ein toller Garten mit Blüh-, Duft- und Gewürzpflanzen. Da es heute keine Führung gibt, machen wir uns selbständig auf den Weg…angeblich kann man nicht verloren gehen. Ein wunderschöner tropischer Garten in dem es üppig blüht und duftet. Einige Pflanzen kennen wir von zu Hause…zumindest bevor sie bei uns eingegangen sind. Hier wächst wirklich alles im Übermaß…ein Traum. Bei den Bedingungen kannst Du einen Stock in die Erde stecken und nach 2 Wochen fängt er an zu blühen…ich bin ziemlich neidisch….und so vergeht die Zeit wie im Flug…schon 15.00 Uhr…wir treten den Rückweg an, machen nur noch einen kurzen Abstecher zum Cap Langvine…hier verbringen die Einheimischen ihren Sonntag mit fischen und picknicken. Für uns ist es jetzt auch Zeit für eine Abkühlung und Füße hochlegen…ist ja schließlich Urlaub. Abends geht wieder ein Wind…bei uns würde man wahrscheinlich von Sturm sprechen….was nicht beschwert ist fliegt weg, aber dafür ist die Temperatur sehr angenehm und es gibt natürlich keine Mücken.

19.02.24

Der Wasserfall Grand Galle wird heute in Angriff genommen. Auf dem Weg dorthin kommen wir zuerst durch St. Joseph…empfohlener Ort, das Zentrum soll recht hübsch sein. Wir verlassen also die Umgehungsstraße, um das Zentrum zu erkunden….montags hat ziemlich viel geschlossen…warum auch immer. Wir machen ein Foto von der Kirche und vom Rathaus…ansonsten sehen wir jetzt nicht Spannendes…also weiter geht es. Noch ca. 30 Fahrminuten der Küste entlang und dann mal wieder hinauf in die Berge…ist aber gut beschildert. Wir sehen schon die Schilder am Straßenrand, dass parken größtenteils verboten ist, denn die Straße ist wieder sehr schmal. Am Wochenende wird es hier sicher sehr voll sein…..zum Glück ist heute Montag und die einheimischen Ausflügler sind in der Arbeit. Erst ein idyllisches Flußtal entlang, über einspurige Brücken und dann noch ein paar Serpetninen…schon sind wir an einem Parkplatz…das letzte Stück gehen wir zu Fuß. Hören kann man ihn schon den Wasserfall und der Anblick ist dann wirklich fotogen. Ein felsiges Halbrund mit vielen einzelnen Wasserfällen bildet eine rauschende Wand. Das Wasser schießt über das dunkle Gestein, Gischt spritzt uns ins Gesicht und wir sind beeindruckt. Zwischen den Felswänden macht sich eine Gruppe ans Abseilen und sie lassen sich mittels Seil über den Abgrund gleiten….sieht nach großen Spaß aus…auch wenn Walter Bedenken wegen der Wassertemperatur hätte….gut bei knapp 30 Grad Lufthemperatur dürfte sich der „Schock“ in Grenzen halten, aber sie haben alle Neoprenanzüge an….dient vielleicht aber auch zum Schutz vor Schürfwunden durch die Felsen…wir machen es eh nicht, aber zuschauen ist auch interessant. Nach zahlreichen Fotos und Videos spazieren wir wieder abwärts und erkunden noch den weiteren Verlauf des Flußes. Über unzählige Felsen strömt das Wasser Richtung Meer und es bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zu baden, zu sitzen, zu schauen…eine wunderbare Wasserlandschaft. Auf dem Rückweg machen wir noch Halt in der Grand Anse…das ist die Bucht direkt unter unserem Hotel und es gibt großzügige Liegewiesen mit schönen Palmen die Schatten spenden. Die Menschen picknicken und haben Hängematten zwischen den Bäumen befestigt….es gibt einen Sandstrand, aber die Wellen sind schon recht heftig. Ein Bereich ist mit Felsen abgegrenzt und bildet ein natürliches Schwimmbecken, das zum Baden einlädt. Es gibt einige Strandrestaurants und öffentliche Toiletten die sehr ordentlich aussehen….da könnte sich mancher bayrische See eine Scheibe abschneiden. Wir kaufen im Supermarkt ein paar Sushi als spätes Mittagessen auf dem Balkon und verbringen den Rest des Nachmittags mit faulenzen. Den Sonnenuntergang schauen wir uns vom Jacuzzi an…den wir überraschenderweise ganz für uns allein haben….Gelegenheiten muss man ausnutzen. Ab 19.00 Uhr gibt es Abendessen….der Fisch ist wirklich wunderbar und zur Nachspeise gibt es eine mit Rum flambierte Pavlova….da könnten wir uns reinlegen….HAMMER!

20.02.24

430 Serpentinen warten auf uns….das heutige Ziel ist Cilaos in den Bergen. Ein Talkessel wie bei Salazie mit atemberaubender Fahrstrecke und toller Natur…so heißt es zumindest….wir schauen mal nach. Die Strecke ist knapp 60 Kilometer. Anfangs gibt es Stau auf der Autobahn und so nehmen wir eine alternative Route, die landschaftlich recht schön ist, aber aufgrund der Fahrbahnbedingungen etwas mehr Zeit kostet, aber das stört uns nicht. Wir überqueren wieder mal einspurige Eisenbrücken, durchfahren ein Flußtal und dann geht es wieder mal steil bergauf. Immer wieder bleiben wir stehen und genießen den Ausblick in die umliegenden grün bewachsenen Berge, die bizarre Formen haben. Die Strecke ist recht anspruchsvoll und Walter ist wieder mal gefordert. Ich sage noch so, dass es sehr unpraktisch wäre, wenn wir hier eine Panne hätten und vergleiche es mit unserem „Reifenwechsel-Abenteuer“ in Chile, als wir eine Baustelle durchqueren die gerade frisch geteert wird. Schon fängt unser Auto erbärmlich an zu quietschen und gibt Schleifgeräusche von sich. Bei der nächsten Ausbuchtung bleiben wir stehen und können rein äußerlich nichts entdecken. Unter dem Auto klemmt auch nichts, die Reifen sind o.k., die Motortemperatur ist normal…wir fahren mal weiter und hören uns das an. Wir vermuten, dass ein Steinchen in ein Radlager gerutscht ist…aber wir haben keine Ahnung. Nach 5 bangen Minuten hört es auf…wir sind erstmal erleichtert und nachdem es auch nicht wiederkommt, gehen wir davon aus, dass alles gut ist. Mittags erreichen wir Cilaos, ein hübschen Dorf in den Bergen, das recht modern daherkommt. Wir suchen uns eine Wirtschaft und essen einen Salat. Es fängt an zu regnen und als wir noch einen Abstecher nach „Ilet a Cordes“ machen, wo ein schöner Aussichtspunkt sein soll, schüttet es wie aus Eimern und wir sehen nichts außer nebelverhangene Berge an denen Wasserfälle herabrauschen und wir treten den Rückweg an. Über „Bras sec“ müssen wir die 430 Kurven wieder nach unten, durch unbeleuchtete Tunnel, die genausao wie manche Teilstrecke nur einspurig sind. Man schaut, ob jemand kommt und dann fährt man mutig los….manchmal muss Walter dann wieder rückwärts bergauf fahren, weil in der Kurve Gegenverkehr kommt und der Platz einfach nicht ausreicht…sehr spannend. Es gibt sogar eine Serpentine die dann durch einen Tunnel geht…siehe Foto/Video…das hatten wir auch noch nirgends. Gegen 16.00 Uhr zurück an der Küste und verlieren wir ca. 20 Minuten im obligatorischen Nachmittagsstau, aber sonst hat es uns sehr gut gefallen und die erstaunliche Vielfältigkeit der Landschaft auf La Reunion ist wirklich einzigartig.

21.02.24

Wieder starten wir in die Berge, diesmal nicht so weit wie gestern. Zuerst wieder Richtung Saint Pierre und dann – wie üblich – über schmale Straßen schrauben wir uns zu unserem ersten Ziel Les Makes – ein Bergdorf in idyllischer Landschaft. 10 Kilometer weiter soll es einen tollen Aussichtspunkt ins Cilaos-Tal geben…das wir ja gestern schon erkundet haben. Wieder ziehen in den Bergen Wolken auf und wir wollen eigentlich umkehren, denn mit einem Ausblick ist eher nicht zu rechnen. Ich gebe in Les Makes bei der Post unsere Postkarten auf und die beiden Schalterdamen staunen nicht schlecht, als eine ins „Fürstentum Liechtenstein“ geht…anscheinend noch nie gehört, dass es ein „Principauteé du Liechtenstein“ gibt….doch das gibt es….da tun sie sich mit Allemagne schon leichter. Als ich zurückkomme entscheiden wir uns um und fahren die letzten Kilometer den Berg hoch….das Wetter ändert sich in den Bergen so schnell…man weiß ja nie. Und wir können unser Glück kaum fassen…wir durchfahren einen Bergwald mit unzähligen blühenden Blumenrohren…ein Blüten- und Duftmeer und es ist blauer Himmel. Als wir am „La Fenêtre“ ankommen ist es einfach nur überwältigend…das ganz Tal liegt vor uns, umgrenzt von hohe Bergen und wir schauen auf die Orte in denen wir gestern schon waren: Cilaos, Ilet a Cordes und Bars sec…sogar unsere Brücke über die Serpentine können wir sehen…echt toll. Wir können unser Glück immer noch nicht fassen, als wir den Rückweg antreten. Wieder vorbei an der Blütenpracht, steuern wir Saint Pierre an. Leider macht unser Auto beim Bremsen Schleifgeräusche und das gefällt uns angesichts der Strecke garnicht. Aber wir erreichen die Stadt ohne Probleme und hoffe, dass sich unser Auto bis morgenwieder „regeneriert“….! In Saint Joseph halten wir kurz an der Kirche, bevor wir nach Saint Pierre weiterfahren. An der Promenade finden wir einen Parkplatz und schauen uns mal den Strand an….es ist nicht sehr viel los, der Sand ist eher grob und Schatten gibt es auch keinen…also für uns wäre das nichts. Zum Mittagessen sind wir wieder mal zu spät…weil nach 14.00 Uhr und so entschließen wir uns ins Hotel zurück zu fahren, denn wir waren ohnehin noch nicht in unserem chilligen Beachrestaurant und so stärken wir uns im Schatten, bevor wir unsere Körper in die Wogen gleiten lassen. Abends zieht Regen auf, aber wir haben eine große überdachte Veranda und genießen das Schauspiel, vor allem weil wir einen schönen Regenbogen sehen können. Unser letzter Abend im Palms Hotel…morgen geht es ein Stück weiter an die Ostküste.

22.02.24

Es gibt immer noch Schauer, aber heute ist ja Reisetag. Nach dem Frühstück machen wir uns gemütlich auf den Weg, denn die reine Fahrzeit beträgt nur ca. eine Stunde. Als wir die Koffer im Auto verstauen, geht gerade wieder ein Schauer nieder und Walter und der Kofferträger sind komplett nass. Zuerst wollen wir uns nochmal St. Pierre anschauen…vor allem den Tempel, die Moschee, die Kirche und überhaupt das Stadtzentrum. Es ist ein ziemliches WirrWarr an Einbahnstraßen und Parkplätze sind auch schwer zu finden…ganz zu schweigen von den Sehenswürdigkeiten, die sich unerklärlicherweise vor uns verstecken…dann haben wir keine Lust mehr und fahren der Küste entlang zu einem Aussichtspunkt „La Gouffre“…hier tobt das Meer und bricht mit unglaublicher Wucht an die Lavafelsen der Küste. Ein toller Anblick…heute besonders, denn es geht ordentlich Wind, die See ist rau und die Naturgewalten zeigen was sie so drauf haben. Wir werden von oben nass und von der Brandung, aber bei fast 30 Grad ist es eher eine Erfrischung. Wir schießen gefühlt tausende Fotos und können uns kaum satt sehen. Walter stürzt leider auf die scharfkantigen Felsen und schürft sich die Hand auf….das Pflaster ist griffbereit, weil es oben im Koffer liegt. Gleich ein paar Kilometer weiter ist das „Cap du sel“, der einzige Punkt der Insel, wo Salz gewonnen wird. Ein Museum gäbe es auch, aber das freut uns jetzt nicht. In „Saint Leu“ machen wir Mittagspause, denn wir sind mal zu rechten Zeit am rechten Ort und finden einen Thailänder….tatsächlich stehen zwei zierliche Thailänderinnen am Herd und wir bekommen einen schönen Rindfleischsalat, einen Glasnudelsalat und eine Tom Yum Gung…prima. Es ist unglaublich schwül und so fahren wir in unser neues Hotel. Das Lux Saint Gilles ist mit google leicht zu finden und das einchecken ist schnell erledigt. Unser Zimmer gefällt uns sehr gut, genau wie das schöne Hotel in weitläufiger Gartenanlage direkt am Meer. Wir erfahren, dass das Wetter so stürmisch ist, weil sich ein kleiner Zyklon von der Ostseite nähert, der bringt im Osten und Süden Sturm und Regen….hier nur Sturm…na dann sind wir ja noch rechtzeitig „geflüchtet“…! Wir rufen bei Sixt an, weil unsere Bremsen immer noch schleifen. Leider klappt es nicht mit dem telefonieren und so gehen wir zur Rezeption und Madame Gwendoline hilft uns….das ist auch gut so, denn an der anderen Leitung wird kein englisch gesprochen…sie übersetzt und wir einigen uns, dass uns der Autovermieter auf dem Handy anruft. Das passiert auch sehr schnell und angeblich kommt heute Abend jemand ins Hotel und wir bekommen ein neues Auto. Gut dann räumen wir gleich mal das Auto aus…ist ja ohnehin unsere letzte Station, bevor es am Montag zurück nach Mauritius geht. Jetzt holen wir uns mal Handtücher und gehen zum Strand…der ist menschenleer, denn der Wind pfeift gewaltig…ist eine tolle Stimmung. Uns wurde außerdem versichert, dass es hier keine Haie gibt…im nächsten Ort schon…aber hier nicht…wegen des vorgelagerten Riffs…da kommen die Haie nicht drüber…hoffentlich wissen das die Haie auch! Schnorchelausrüstung kann man sich auch leihen…mal sehen. Nachdem wir die Füße hochgelegt hatten, klingelt schon das Telefon und das neue Auto ist da. Wir wollen dem Sixt-Mitarbeiter natürlich zeigen, was es mit den Bremsen auf sich hat und jetzt ist das Geräusch einfach weg…unglaublich. Egal, wir bekommen trotzdem das neue Auto und dann hoffen wir mal, dass es bis Montag durchhält. Abends sitzen wir am Wasser und genießen die französische Küche….nur meinen Weinkellner vom Palm Hotel vermisse ich schon ein bisschen.

23.02.24

Die Sonne lacht und das Frühstück schmeckt…heute fahren wir in die Stadt nach Saint Denise…da müssen wir zwar am Montag auch hin, nämlich zum Flughafen, aber da wir mittags abfliegen, bleibt keine Zeit um die Stadt anzusehen. Angeblich soll die Parkplatzsuche eine Herausforderung sein und so stellen wir uns am Stadtrand auf einen Parkplatz der anscheinend nichts kostet und noch Plätze frei hat…was für uns das Wichtigste ist. Wir marschieren los und orientieren uns an dem im Reiseführer empfohlenen Stadtrundgang. Die Stadt hat über 154.000 Einwohner, die Straßen sind im Schachbrettmuster angelegt, was die Orientierung vereinfacht und in den Übersee-Kolonien häufig anzutreffen ist. Es gibt sehr schön renovierte kreolische Häuser, einige Kirchen, Denkmäler, eine Moschee und einen kleinen botanischen Stadtgarten….also ein volles Programm…daher gehen wir erst zum Mittagessen. Ein hübsches französisches Restaurant…dauert leider etwas lang, schmeckt aber gut. Leider fängt es jetzt an zu regnen…Schirm und Regenjacke haben wir dabei, aber wir machen es anfangs so wie die Einheimischen…wir ignorieren den leichten Regen, denn es hat 30 Grad und man schwitzt ohnehin…also ist es auch egal, wenn man ein bisschen nass wird. So spazieren wir durch Saint Denise und der Verkehr in der Innenstadt ist wirklich heftig…überall Stau und Einbahnstraßen…da sind wir zu Fuß besser beraten. Es gibt wirklich viele schön hergerichtete Häuser, viele warten noch auf die Handwerker und verfallen derzeit…aber das Bewußtsein für den Erhalt der historischen Bausubstanz ist deutlich erkennbar. Der kleine Stadtgarten ist auch recht nett, aber es regnet immer noch und so treten wir den Rückweg zum Auto an…das dauert länger als erwartet und als wir endlich ankommen sind wird durchnäßt und fußlahm…aber zum Glück nicht durchgefroren. Zum Hotel brauchen wir noch eine gute 3/4 Stunde…den erwartbaren 16.00 UhrStau bekommen wir auch noch mit und bis wir am Hotel sind, sind wir wieder trocken. Hier scheint die Sonne, der Wind bläst anscheinend die Wolken weg und wir suchen uns ein nettes Liegeplätzchen. Ich mache noch einen kleinen Strandspaziergang….ein Weg mit Rückenwind….der Rückweg dauert dann etwas länger. Die Wolken sind ungünstig verteilt für einen fotogenen Sonnenuntergang, aber wir würdigen den Anblick trotzdem. Heute Abend essen wir am Strand….gute Entscheidung….schöner Rose, gute gegrillte Garnelen und einfach Urlaub.

24.02.24

Ich glaube heute nehmen wir die letzte Bergstrecke in Angriff….den Piton de Maîdo…auf 2.200 Meter. Eine gute Stunde brauchen wir vom Hotel aus mit dem Auto. Nachdem wir erst nach 10.00 Uhr weggefahren sind, beherzigen wir nicht den Ratschlag, dass man so früh wie möglich oben sein soll, damit man noch die Aussicht genießen kann, bevor die Wolken kommen. Schon bei der Anfahrt sehen wir dicke Wolken auf der einen und blauen Himmel auf der anderen Seite und wir hoffen, dass wir noch Glück haben. Kurz vor Mittag erreichen wir den Aussichtspunkt, aber das ganz Tal ist wolkenverhangen….aber wie sooft geht der Wind und tun sich doch noch ein paar Lücken auf und wir erhaschen einen kurzen Blick auf das weite grüne Tal unter uns und die umliegenden Berggipfel. Wir gehen ein bisschen spazieren und schauen an den unterschiedlichen Aussichtspunkten ins Tal…meistens in dichten Nebel. Auf die andere Seite sieht man weit ins Meer hinaus und kann teilweise die Küstenorte sehen…auch schön. Der Bewuchs ist karg, aber es blüht eine Art stacheliger Ginster in gelb und ein paar Prachtkerzen. Walter klettert noch bis zum Hauptgipfel hoch, in der Hoffnung auf freie Sicht, aber auch hier keine Chance. Vielleicht versucht er es morgen in der Früh nochmal…mal sehen. Auf dem Weg nach unten kommen wir an einer Destillerie vorbei…aber kein Schnaps, sondern Blütenessenzen werden hier gewonnen. Wir fahren die abenteuerlich steile Stichstraße bis zu einem kleinen Bauernhof…alles scheint geschlossen…wir gehen dem Schild „Boutique“ nach und stehen vor verschlossenen Türen, wollen schon wegfahren, als der Inhaber auftaucht und den Laden für uns öffnet….hätte es jetzt auch nicht gebraucht. Er erklärt uns, dass es irgendein Doktor ist und wenn wir ihm sagen was uns fehlt, dann gibt er uns die richtige Essenz…als ich ihm sage, dass mir eigentlich gar nichts fehlt…beglückwünscht er mich, scheint aber ein bisschen enttäuscht. Wir schauen uns in dem kleinen Laden um und entscheiden uns dann für 2 kleine Fläschchen mit „Vanille-Cocos“ und „Vanille-Orange“, die man in einer Duftlampe verwenden kann….irgendwas wollten wir jetzt halt auch kaufen, wenn er schon extra aufmacht…es gäbe auch etwas gegen Moskitos, aber das kostet gleich 34 Euro und das ist mir zu teuer….wer weiß ob es überhaupt hilft. Als wir wieder am Meer sind, verlassen wir die Autobahn und nehmen die Küstenstraße und halten am „Cap de la Houssaye“…tolle Klippen am Meer, Felsen in der Brandung die natürliche Schwimmbecken bilden. Von den Felsen springen junge Burschen ins Wasser….wir haben leider keine Badesachen dabei…aber es sieht sehr verlockend aus.  Für die Mittagspause ist es jetzt mal wieder zu spät…wir versuchen er trotzdem in St. Gilles des Bains…aber obwohl es ein touristischer Ort ist, finden wir nur einen Imbissmarkt, in dem man verpackte Salate, Sushi und Currys kaufen kann…freut Walter nicht und so gibt es nur einen Becher frische Ananas. Im Hotel angekommen, schmeißen wir uns zuerst in den Pool….das tut gut…dann gibt es noch einen MaiTai und einen Piña Colada…nur der Not keinen Schwung lassen. Sehr entspannt finden wir uns im Buffet-Restaurant ein….passt gut, denn wir haben Hunger.

25.02.24

Ich habe noch einen trockenen Keks, den verfüttere ich morgens auf der Terrasse an die Vögel…hui da ist was los…sehr nett. Heute ist prächtiges Strandwetter…kein Wind, ruhiges Meer…perfekt zum Schnorcheln. Walter will noch in einen botanischen Garten, wo es auch Chamäleons geben soll…ich muss die hiesigen Fischbestände überprüfen. Die Masken kann man sich ausleihen und ich trage ordentlich Sonnenschutz auf….dann ab zum Strand. Die Korallen fangen schon im hüfttiefen Wasser an und die Fische sind gleich gefunden….schöne Farben, viele verschiedene Arten und da kann ich mich einfach nicht sattsehen. Walter kommt zurück und wir gehen erstmal schwimmen, dann gibt es einen feinen Mittagssnack, denn bei uns am Strand kann man wunderbar essen (Thunfischtatar…etc.)…dann mag Walter auch sehen was unter Wasser los ist, denn die Chamäleons hatten sich alle gut versteckt. So verbringen wir den Nachmittag mehr unter als über Wasser und sind dann ein bisschen runzelig an den Fingern….das T-Shirt, das ich beim Schnorcheln tragen wollte, habe ich vergessen und jetzt ist mein Rücken doch ein bisschen gerötet…tut aber nicht weh. Heute ist auch die Wolkenstimmung für den Sonnenuntergang perfekt und man könnte meinen, dass sich Reunion nochmal extra Mühe gibt zum Abschied. Bei einem Cocktail versinkt die Sonne farbenprächtig im Meer und färbt die Wolken in orange, rosa und lila ein…die Farben spiegeln sich in der glatten Wasseroberfläche…wunderschön. Wir bekommen eine SMS, dass sich unsere Flüge morgen um ca. 2 Stunden verspäten und das passt gut, denn dann können wir gemütlich gegen 11.00 Uhraufbrechen…der Flug dauert ja keine Stunde und dann sind wir nachmittags wieder auf Mauritius. Am Abend sitzen wir noch am Strand und genießen sehr gute Lammkoteletts vom Grill….da es heute windstill ist, kommen uns die 26 Grad sehr warm vor….sicherheitshalber noch einen MaiTai zum Abschied….

26.02.24

Aufgrund des späteren Abfluges sind wir sehr entspannt und genießen das Frühstück im offenen Restaurant. Es hat in der Nacht geregnet und die Luftfeuchtigkeit ist unglaublich hoch, sodass sofort die Brille beschlägt, wenn man aus dem klimatisierten Zimmer kommt…schon lustig. Für die Fahrt zum Flughafen haben wir genügend Zeit eingeplant und so stoppen wir noch an 2 Tempeln in St. Denis, die sich bei unserem letzten Besuch „versteckt“ hatten. Auch ein Foto von den Kanonen in der Bucht – ohne Regen – machen wir noch schnell. Den „kleinen Markt“ lassen wir aus, denn so lange wollen wir unser voll beladenes Auto auch nicht stehen lassen, wobei wir nicht den Eindruck haben, dass es auf La Reunion sehr gefährlich ist. Sogar meine Kappe, die ich im Auto vergessen hatte, als wir es früher als geplant zurückgegeben hatten, habe ich am Sixt-Schalter wieder bekommen…hat mich sehr gefreut. Am Flughafen ist praktisch nichts los und das einchecken ist sofort erledigt. Das Einreiseformular für Mauritius füllen wir diesmal online aus….was etwas „feigelt“…aber dann ist es vollbracht…zur Not hätte ich ja noch die gelben Zettel von unserer letzten Einreise mitgenommen, die hätten wir im Flugzeug immer noch ausfüllen können. Im Duty-free Shop kaufen wir noch eine Flaschen „Isautier“-Rum….der berühmte Rum von La Reunion….leider auf gut Glück, denn verkostet haben wir ihn nicht und so entscheiden wir uns für eine aromatisierte Variante mit „Litschi und Passionsfrucht“…wir werden zu Hause herausfinden, ob er uns schmeckt. Das Flugzeug ist ein Airbus A 330-900….eine sehr große Maschine für wenig Passagiere…die Maschine ist nur zu 25 % besetzt und die Flugzeit beträgt nur 30 Minuten…auch lustig. So landen wir gegen 14.30 Uhr in Mauritius. Die Einreise klappt flott und problemlos, denn zum Glück ist vor uns keine große Maschine gelandet und kurze Zeit später nehmen wir schon unser Gepäck vom Band. Mr. Mungur schickt uns wie versprochen einen Fahrer, der uns zum Hotel bringt. Jetzt sind wir an der Nord-West-Küste untergebracht. Von unserem Fahrer erfahren wir, dass es gut war, dass wir die letzten Tage auf der Nachbarinsel waren, denn es gab einen Zyklon und die Hotelgäste durften 3 Tage das Hotel aus Sicherheitsgründen nicht verlassen….hui…das wäre was gewesen…Bar in oder her! Es gab keine Toten, nur Sachschäden…zum Glück. Nach gut einer Stunde erreichen wir das Mauricia Beachcomber und beziehen unser neues Zimmer für die letzten 5 Nächte unseres Urlaubes. Das Zimmer ist hell und geräumig, mit Terrasse und Blick auf die Bucht…schön. Ein kleiner Rundgang, ein Cocktail zur Einstimmung, ein unerwartet toller Sonnenuntergang und schon ist es zum Glück Zeit zum Abendessen, denn Lunch fiel ja aus. Schönes Buffet, flotter Service, guter Wein….alles im grünen Bereich.

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