09.11.24
Nach dem Frühstück treffen wir Mr. Ding Hi – unseren neuen Reiseführer. Heute steht eine Auffangstation für Primaten und ein Nationalpark Cuc Phuong auf dem Programm. Wir beginnen mit einer Führung durch das Rettungszentrum für bedrohte Primaten. Die Tiere die hier leben wurden teilweise in letzter Minute vor dem Verkauf auf einem Markt gerettet oder aus Familien befreit wo sie als „Haustiere“ leben mussten. Um diese „besonderen“ Haustiere zu erhalten, wurden in den Wäldern einfach die Muttertieren mit den Babys vom Baum geschossen. Die Babys klammerten sich weiter an ihre toten Mütter und mussten nur noch eingesammelt werden. Die Mütter landeten im Kochtopf und die Babys bekamen eine neue „Familie“. Es ist sehr traurig diese wunderschönen Tiere hier hinter Gittern zu sehen und zu wissen, dass sie hier den Rest ihres Lebens verbringen müssen. Aber zumindest widerfährt ihnen hier kein Leid. Die Eintrittsgelder unterstützen die Arbeit….wenigstens etwas. Teilweise dürfen sie auch Nachwuchs bekommen und wenige werden auch wieder ausgebildet, erhalten einen GPS Tracker, bei dem aber nach 7 Monaten der Akku schlapp macht und man hofft, dass sie dann das Gröbste überstanden haben. Die Paare die in Gefangenschaft aufgewachsen sind, bekommen die Anti-Baby-Pille, weil man davon ausgeht, dass sie ihrem Nachwuchs nicht beibringen könnten in freier Wildbahn zu überleben und so wären sie auch zu einem Leben in Gefangenschaft verdammt. Die Tiere sind teilweise mehrfarbig….roter Rücken, weiß-blaues Gesicht, helle Arme, Schwarze Oberschenkel, weißer Schwanz….wunderschön. Unter ihnen sind auf Gibbons, die alle mit rotem Fell auf die Welt kommen, später schwarzes Fell bekommen und wenn sie geschlechtsreif sind, verfärben sich die Weibchen wieder rot, wogegen die Männchen schwarz (bzw. dunkelgrau) bleiben. Viele Fotos habe ich nicht geschossen, denn es ist und bleibt eine traurige Angelegenheit. Auf dem Gelände gibt es auch noch Schildkröten, die wir uns ansehen und dann starten wir unser Wanderung zum 1.000-jährigen Baum. Wir sind ca. 2 Stunden unterwegs. Eigentlich wäre es ein Rundweg, aber das letzte Stück ist zugewachsen und so gehen wir die gleichen Weg wieder zurück. Der Baumriese ist beeindruckend, aber leider hat ein Blitz eingeschlagen und im Prinzip ist er tot und irgendwann wird er wohl in sich zusammenfallen…bis dahin werden aber sicher noch tausende Touristen hingeschickt. Die Natur ist üppig grün, Schmetterlinge tänzeln zwischen den Blüten und es ist ruhig und friedlich. Einen kurzen Abstecher zur Palasthöhle machen wir auch noch, da könnte man auch reingehen, aber nichts ist beleuchtet und so belassen wir es bei der Besichtigung des Höhleneingangs. Zurück am Ausgangspunkt bekommen wir was zu essen und trinken und dann geht es ins Hotel zurück. Wir rasten ein bisschen am Pool und nach einer Dusche gehen wir an die Bar und zum Abendessen.
10.11.24
Um 08.00 Uhr ist Abmarsch….zu Fuß zum nahegelegenen Fluß und dort steigen wir in ein Bambusboot mit dem wir eine schöne Flusslandschaft entdecken. Es ist ein Ruderboot und so stört kein Geräusch die idyllische Landschaft. Ein Eisvogel sitzt auf einem Ast, ist aber zu schnell für unsere Kamera. Seerosen blühen, kleine Wasservögel tauchen unter, wenn sie das Boot kommen sehen, die Felsen spiegeln sich im Wasser und an einer Felswand turnt eine Affenfamilie und ich freue mich nach unserem gestrigen Besuch in der Auffangstation, dass es doch noch ein paar wild lebende Affen zu geben scheint. Auf dem Rückweg befahren wir noch eine hübsche Grotte, bevor wir nach einer Stunde wieder am Ausgangspunkt anlegen. Dem Boot entstiegen, wechseln wir aufs Fahrrad und erkunden ein Dorf und die umliegenden Felder und Fischteiche. Bauer stehen im Wasser und befreien die Reisfelder von Unkraut. Eine Kuhherde kommt uns entgegen, ein Hirte lockt eine riesige Schar Enten zu einem Futterplatz und die Enten folgen im laut schnatternd. Nach der Radtour heißt es Abschied nehmen von der Provinzhauptstadt Ninh Binh. Wir essen noch einen Pomelosalat und dann sitzen wir im Auto Richtung Pu Luong. Die „Ho CHI Minh“ Straße führt durch Dörfer, grüne Landschaften, über Flüsse, manchmal stehen Wasserbüffel im Straßengraben oder waten durch die nassen Felder und glänzen vor lauter Schlamm…..im Hintergrund sieht man die grünen Bergketten, die Vietnam von Laos trennen. Pu Luong liegt an diesem Gebirgszug. Die Bebauung ändert sich. Die Bergvölker bauen noch vorwiegend traditionell Holzhäuser auf Stelzen und das sieht sehr schön aus. Natürlich sieht man auch die üblichen Holz- und Wellblechhütten. Nach 3 Stunden Fahrzeit erreichen wir unser Eco Garden Resort. Die Häuser sind in den Berghang gebaut und man hat eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft. Wir bekommen sogar noch einen Massagetermin und das freut uns auch.