Von Hanoi nach Laos

16.11.24

Walter muss früh los und verzichtet aufs Frühstück…ich drücke ihm die Daumen, dass der Zug heute durchfährt. Mir ist das jetzt zu viel Stress…ich lese ein bisschen Zeitung, gehe zum Frühstück und spaziere dann Richtung Bahnhof….nochmal vietnamesische Morgenluft schnuppern. Die Menschen sitzen auf dem Gehsteig – wie immer auf den kleinen Plastikhockern – und frühstücken, unterhalten sich, rauchen oder kaufen einfach was ein für die Mittagspause. Der Verkehr ist wie immer lebhaft und nach einer halben Stunde erreiche ich den Bahnhof. Der ist überraschenderweise fast menschenleer und recht ruhig. Ich gehe mal rein und stelle fest, dass man auf die Bahnsteige nur mit einer Fahrkarte kann, die man an einem Scanner erfassen lassen muss…ja dann gibt es hier für mich nichts weiter zu sehen und ich schlendere zurück. Am Straßenrand sind Stadtgärtner mit der Pflege des Grünstreifens beschäftigt und es sieht recht nett aus, wie sie in ihrer Uniform mit den typischen Strohhut in orange zwischen den Pflanzen hocken. Zurück im Hotel packe ich ein und warte bis Walter zurück ist. Der war erfolgreich und der Zug ist gleich zweimal durchgefahren….cool. Wir machen uns frisch, checken aus, lassen unsere Koffer im Hotel und gehen nochmal Sushi essen….wir können nicht widerstehen. Um 13.00 Uhr werden wir abgeholt und nach einer knappen Stunde sind wir am Flughafen. Wir verabschieden uns von unserem Fahrer und von „Hai“….der uns noch bis zum Check-in bringt und auch aufpasst bis wir durch die erste Kontrolle sind. Die Ausreise und die Sicherheitskontrolle sind kurz und schmerzlos und jetzt haben wir noch über 2 Stunden Zeit bis zum Abflug. Es gibt Souvenirläden, Cafés, Restaurants und natürlich Duty free….wir brauchen nichts…außer ich einen Kaffee. Wir sitzen am Gate 31 und warten…die Maschine von Lao Air landet und ich denke, es wird pünktlich losgehen. Die Flugzeit wird nicht länger als eine Stunde dauern….und so ist es dann auch. Während der kurzen Zeit schreit meine Gangnachbarin ständig WhatsApp Nachricht in ihr Telefon….es scheint niemand zu stören….mich irritiert es etwas. Ein Einreiseformular wird verteilt. Wir haben ja schon Visa, aber das muss anscheinend noch sein. Kaum haben die Räder des Flugzeuges Kontakt mit der Landebahn, stehen die Asiaten schon im Gang, reißen die Gepäckfächer auf und rennen nach vorne….MOMENT…das kann ich ja garnicht leiden, denn ich mag die auch nicht alle vor mir in der Passkontrolle haben.  Ich stelle mich also auch in den Gang und schon ist die Wanderung unterbrochen. Auf dem Weg zur Passkontrolle machen sich unsere längeren Beine wieder bezahlt und wir überholen die meisten von den „Kurzbeinern“ wieder, sodass wir fast die Ersten am Schalter sind. Am E-Visa Schalter ist ohnehin nichts los und so dauert es keine 5 Minuten und unsere Pässe haben einen neuen Stempel und wir ein weiteres Land dieser Welt besucht. Als wir zurückblicken hat sich die Schalterhalle gut gefüllt und wir sind recht zufrieden mit unserer „Leistung“. Am Gepäckband kommt dann ziemlich schnell Walters Koffer…nur meiner braucht etwas lang….umso erleichterter bin ich, als ich ihn in Empfang nehmen kann. Am Ausgang wartet schon unser neuer Guide auf uns und stellt sich als „Pan“ vor. Er spricht gut deutsch, ist geschätzt 25 Jahre alt und wird uns wohl die gesamt Reise begleiten. Das passt gut, weil er sehr sympathisch ist. Wir gehen gleich Geld wechseln und schon sind wir wieder mehrfache Millionäre…100 Euro sind 2,3 Millionen Kip….ähnlich wie in Vietnam, aber jetzt geht das Umrechnen schon schneller. 20 Minuten später kommen wir im Hotel „La Seine“ an, das direkt am Mekong liegt. Am anderen Ufer ist Thailand. Die Sonne ist untergegangen…..wir gehen am Flussufer spazieren und entscheiden uns für eines der zahlreichen Lokale. Es gibt Garnelen-Salat, Walter bestellt eine heiße Suppe….bei gefühlten 30 Grad für mich unverständlich. Beides ist sehr gut, aber sehr scharf….also kochen die Laoten anders als die Vietnamesen, bei denen alles immer sehr mild abgeschmeckt ist. Wir essen und schwitzen. Ein Paar aus der französischen Schweiz setzt sich an unseren Tisch und wir unterhalten uns nett über die bevorstehenden Reiseaktivitäten….die beiden sind auch heute gelandet. Kinder kommen mit frischen Obst an unseren Tisch, aber heute brauchen wir nichts mehr…..vielleicht morgen.

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