Von Vang Vieng nach Ponsavan

25.11.24

Um 08.00 Uhr ist Abfahrt, denn die Fahrzeit beträgt 9-10 Stunden…für nur ca. 240 Kilometer….das lässt schon auf die Straßenverhältnisse schließen. Als wir Vang Vieng verlassen haben merken wir schnell warum wir so lange brauchen werden. Die Straßen sind in einem sehr schlechten Zustand…..ungeteert, Löcher, Staub, Schotter….alles dabei. Zunächst führt uns die Straße vorbei an Reisfelder, wo fleißig gearbeitet wird. Als wir aussteigen und Fotos machen, winken sie uns und rufen, wir sollen mithelfen, sie hätten genug zu tun…das glauben wir gerne. Die Landschaft ist sehr schön….große Hügel, viel Wald…wir überqueren einen fischreichen Fluß und steigen zu einem Tempel hoch….tolle Farben, tolle Aussicht. Eine Kaffee- und Pinkelpause an einer Tankstelle und weiter über die Piste. Es geht stetig bergauf, denn Ponsavan – unser Ziel – liegt auf ca. 1.200 Metern. An der Strecke leben in erster Linie Bergbauern in ärmlichen Verhältnissen, aber jedes Dorf hat eine Schule und man kann als Selbstversorger überleben…..trotzdem hat jeder ein Handy. Die Dörfer sind ständig in einer Dunstwolke und die Pflanzen am Straßenrand haben alle die gleich Farbe….staubgrau. Gegen 12.00 Uhr kommen alles Kinder von der Schule heim und die staubigen Straßen füllen sich mit Schülern in Schuluniform. Wir erreichen eine kleine Stadt an der Weggabelung und haben die Hälfte der Strecke hinter uns. Zeit für eine Mittagspause. Wir laden Pan und unseren Fahrer ein und sitzen in einem windschiefen Gebäude, offen zum Kreisverkehr, die Küche auf dem Gehsteig und bestellen gebratenen Reis und gebratene Nudeln. Ich bekomme ein Bier…zum Staub runterspülen. Walter nimmt quasi an einem Kochkurs teil, weil es zuschaut, wie unser Essen zubereitet wird. Es schmeckt gut und würzig….passt. Die Toiletten liegen im Keller und ich klettere eine Betontreppe nach unten, finde zwischen allerlei Gerümpel zwei Blechtüren und dahinter ein Stehklo mit Wassereimer….besser als nichts…aber pingelig braucht man da nicht zu sein. Der zweite Teil der Strecke wartet und der wird nicht besser als der erste….an einer Kurve stehen zwei LKW, die Löcher sind so tief, dass die LKW-Fahrer mit Schaufeln versuchen sie zu füllen, damit sie weiterfahren können. Unser Fahrer kommt mit Mühe durch. Wir schlängeln uns manchmal im Schritttempo durch die engen Kurven, es rumpelt manchmal ordentlich, wenn die Löcher zu tief sind. Dann müssen wir anhalten…die Straße wird repariert…das hätten sie schon früher machen sollen….der Bitumen ist schon aufgetragen und wir warten jetzt als den Laster mit dem Split. Nach einer halben Stunde ist es soweit und der Laster kippt den Split in den feuchte Kleber….so gut es eben geht. Im Anschluß werden noch die Äste von der Straße geräumt, die als „Warndreieck“ gedient haben und dann fahren wir weiter. Die Sonne geht unter und langsam haben wir das Gröbste hinter uns…die Straße wird besser, aber mit der einsetzenden Dunkelheit steigt auch die Unfallgefahr, denn viele Verkehrsteilnehmer fahren ohne Licht und die Hunde und Kühe sieht man ohnehin erst in letzter Sekunde….ein Wunder dass nichts passiert. Nach fast 11 Stunden erreichen wir Ponsavan und unser Hotel. Von der Stadt sehe wir bei Dunkelheit noch nicht soviel, aber es gibt immerhin eine Ampel. Dass hier noch nicht viele Touristen sind, merkt man…..gleich beim einchecken müssen wir sagen, was wir essen wollen und wann….damit das dann auch klappt. Unser Zimmer ist groß, aber von schön auch weit weg…zumindest kommt etwas warmes Wasser aus der Dusche und die Betten sehen sauber aus. Vom Staub befreit gehen wir zum „Speisesaal“ in dem wir die einzigen Gäste sind. Egal….das Essen ist o.k. und dann ist der Tag für uns auch beendet. Ich hoffe, dass die Tontöpfe (UNESCO-Weltkulturerbe) die wir uns morgen ansehen, diesen Aufwand wert sind…..

Übrigens: Falls ihr auch gelesen habt, dass in Laos 6 Touristen durch Alkohol gestorben sind….das war in Vang Vieng…wir sind heute an dem Hostel vorbeigefahren, das wegen der Ermittlungen geschlossen ist. Angeblich soll es passiert sein, weil alle Cocktails getrunken haben und nachdem wir das Schnapsbrennen erlaubt ist, wird da wohl was Falsches drin gewesen sein….ich nehme von Schnaps trinken jedenfalls Abstand und die gestrigen Cocktails haben uns zum Glück nicht geschadet.

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