29.11.24
Heute läutet kein Wecker und nach dem Frühstück brechen wir auf zu einer Wanderung. Zuerst verlassen wir Luang Prabang mit dem Auto, bis wir ein Khmu-Dorf erreichen wo unser Wanderung beginnt. Die Khmu sind ein Volksstamm in Laos, neben den Thai, den Hmong und vielen anderen Volksgruppen, die hier im Land zusammen leben. Es gibt außer der Sprache noch andere Unterschiede…so erkennt man die Zugehörigkeit an der Tragetechnik. Wenn jemand die Last mit einem Kopfband befestigt auf dem Rücken trägt, ist er ein Khmu….wenn er einen Korb mit Schulterriemen als Rucksack trägt ist er ein Hmong und wenn der eine Bamusstange über der Schulter trägt und an jedem Ende ein Korb hängt, gehört er zu den Thai. Wir spazieren durch das ärmliche Bauerndorf und bekommen einen einheimischen Führer an die Seite gestellt. Pan sagt zwar, dass er sich nicht verlaufen würde, aber dadurch die Menschen hier im Dorf ein kleines Zusatzeinkommen haben. Unser neuer Führer bringt uns noch Holz-Wanderstöcke und es kann losgehen. 2 Stunden wandern wir durch Bananenplantagen, vorbei an Obst- und Gemüsefeldern, durch Wald, über Bäche, bergauf und später wieder bergab…..völlig allein! Wir lernen eine Pflanze namens „Hundepups“ kennen…wir riechen etwas vorsichtig dran, können die Namen aber tatsächlich nachvollziehen….angeblich kann man sie auch essen….muss man aber nicht. Herrliche Bananenblüten und Orchideengewächse hänge neben dem Pfad, Weihnachtssterne blühen und Schmetterlinge begleiten uns…..bis wir wieder ein Dorf erreichen in dem der Weg zu unserem heutigen Hauptziel den Kuang Si Wasserfällen beginnt. Unser Guide hat uns verlassen und sich über ein kleines Trinkgeld sehr gefreut….er hatte sogar Bananen für uns dabei gehabt….total nett. Ein zweiter Dorfbewohner schenkt uns aus Bambus geflochtene Ringe, die wir uns gegenseitig anstecken sollen, weil heute irgendein besonderer Tag ist….dann sollen wir uns küssen….wir bekommen Applaus….wahrscheinlich gelten wir in Laos jetzt als Ehepaar. Wir wandern das letzte Stück, während andere Touristen mit dem Elektrowagen zum Eingang gefahren werden…weit ist es nicht mehr. Zuerst kommen wir an einem Bärengehege vorbei, in dem Kragenbären leben, die vor Wilderern gerettet wurden und leider auch keinen Platz mehr in der freien Wildbahn haben. Die ersten türkisblauen Becken liegen zwischen üppig grüner Vegetation und das Rauschen wird immer lauter, je weiter man bergauf geht…..die einzelnen Kaskaden immer breiter, höher und spektakulärer. In einem Becken kann man baden, aber das Wasser ist recht frisch und was macht man dann mit den nassen Badesachen….wir schauen uns die herrliche Natur lieber vom Ufer aus an. Die Wege sind schön gestaltet und Aussichtsterrassen bieten immer wieder neue Perspektiven auf die Wassermassen. Dann ist der obere Wasserfall erreicht und ich muss schon sagen, dass ich selten so einen schönen, fotogenen und beeindruckenden Wasserfall in so einzigartiger Kulisse gesehen habe. Wir stehen davor und staunen….so schön. Unzählige Fotos haben wir gemacht, bevor wir den Rückmarsch antreten. Pan verspricht uns ein schönes Restaurant und so ist es….direkt im unteren Teil der Wasserfälle liegt das „Carpe Diem“ und wir bekommen den Tisch ganz vorne mit Sonnenschirm…genial. Das Wasser rauscht, die Sonne strahlt, das Essen schmeckt, es gibt Mojitos….so gefällt mir das. Der Fahrer bringt uns drei zurück nach Luang Prabang. Den Rest des Nachmittags haben wir frei….das freut uns….also wieder ein bisschen faulenzen, bevor wir uns ins Nachtleben stürzen.