Mit Fischern unterwegs

30.11.24

Auf dem Weg zum Fischerdorf stoppen wir an einer Seiden- und Papiermanufaktur. Da heute der 15. Tag ist, dürfen keine lauten Arbeiten ausgeführt werden….Sonntagsruhe sozusagen….das ist immer am 8. und am 15. Tag…dann fängt man wieder von vorne an zu zählen. Papierschöpfen ist nicht laut, deshalb können wir die beiden Frauen beim verteilen der Blätter und Blumen im Holzrahhmen beobachten. Wenn alles schön liegt, heben die Frauen den Rahmen aus dem Wasser….das läuft ab und zurück bleibt das nasse Papier, in dem die Blüten eingebettet sind. Die Rahmen werden aufgestellt und in der Sonne getrocknet. Wir sehen die Webstühle…ohne Arbeiterinnen….dafür ist außer uns niemand da und wir können uns in Ruhe umsehen. Pan holt aus einem Holzverschlag, der mit Fliegengitter bespannt ist, die Raupen in verschiedenen Stadien….kleine und große Raupen liegen getrennt in geflochtenen Körben, die mit Blättern ausgelegt sind und fressen vor sich hin. Die bereits verpuppten Raupen haben einen extra Korb, sind groß wie Wachteleier und hellgelb. Diese Kokons werden dann gekocht und die Fäden „abgerollt“ und zu einem Seidenfaden gesponnen, der erstaunlich hart ist. Um eine weiche Seide zu bekommen werden die Fäden noch mit Asche gekocht. Die Raupen in den Kokons sind natürlich dann tot, werden aber frittiert und gegessen. Außerdem gibt es aus „Raupendreck“ einen Tee und Pan gibt keine Ruhe bis ich ihn probiert habe….na ja…schmeckt wie grüner Tee…brauche ich nicht unbedingt. Walter verweigert sich. Im angeschlossenen Laden kann man natürlich Seide und Papier kaufen….wenn man so etwas braucht. Prinzipiell ein schönes Kunsthandwerk, aber es ist nichts dabei was ich brauchen kann…schade. Ich kaufe zwei schön handgemalte Buddhas auf einem Bodibaumblatt….ooooohhhhhmmmmm.

Gegen 10.30 Uhr erreichen wir das Fischerdorf und werden am Ufer des Mekong schon erwartet. Die Fischer kommen gerade mit dem einem Fang zurück und hängen die Netze auf, um den Fisch herauszunehmen. Die kleinen Fischlein werden in einen Eimer mit Wasser geworfen…wohl unser Mittagessen. Wir besteigen mit 2 Fischern das lange schmale Boot und können sie eine gute Stunde bei ihrer Arbeit beobachten. Als wir die Netze dreimal aufwendig ausgelegt und wieder eingeholt haben, ist die Ausbeute mit 3 kleinen Fischen sehr überschaubar…da bleibt man schlank. Wir kehren ans Ufer zurück, wo unter einem Zeltdach schon das Mittagessen für uns vorbereitet wird. Wie üblich sitzt am auf Matten…natürlich barfuß….ein niedriger Tisch steht in der Mitte, ist mit Bananenblättern ausgelegt und darauf werden die kleinen frittierten Fische, Hühnchen, Kürbis, Gemüse, Reis und Gurkensalat präsentiert. Die Fische ist man komplett…ich entferne aber vorher wenigstens den Kopf….wir greifen zu…nur Walter ist nicht so begeistert…ich finde es ganz o.k…..sicher authentisch laotisch. Dann wäscht der Fischer ein Schnapsglas im Mekong aus und schenkt selbstgebrannten Reisschnaps ein….ratet mal wer den trinken muss…Walter war es nicht. Ich beschwere mich, dass immer ich herhalten muss, aber er meint, dass ja einer überleben muss, um die ganze Geschichte zu erzählen….na dann. Als wir unser Picknick beendet haben, bringt uns der Fischer zu den 30 Bootsminuten entfernten Pa Ouk Höhlen. Die Landschaft am Ufer ist abwechslungsreich, mal Felsen, mal Sandbänke, Gemüsegärten, Wasserbüffel, Fischer die ihre Wurfnetze auslegen…sehr interessant. Am Anleger der Höhlen sind kleine Fischerboote, aber auch große Holzschiffe, die größere Gruppen transportieren. Wir haben Glück, denn als wir anlegen, verlassen gerade 3 große vollbesetzte Schiffe den Anleger. Der Aufstieg kann beginnen. Die untere Höhle ist mit Buddha-Statuen in allen Größen dekoriert. Gläubige bringen die Statuen um Wünsche zu äußern oder sich für deren Erfüllung zu bedanken….also Altötting in Laos. Die obere Höhle verlangt etwas mehr Anstrengung, dafür sind wir hier dann wirklich alleine. Sie ist größer und ebenfalls mit unzähligen Buddhas ausgestattet. Das abwärts klettern geht schneller und ist weniger schweißtreibend. Pan sucht unser Boot auf dem wir zurück nach Luang Prabang fahren werden und tatsächlich haben wir ein großes Boot für uns allein. Der Tisch ist gedeckt, es gibt Bier und Nüsschen, Walter bekommt zumindest ein Schweppes Lemon…aber der Hammer ist, wir haben ein weiß bezogenes Bett auf das wir uns später auch tatsächlich legen….so lassen wir im Schatten liegend das Treiben auf dem Mekong an uns vorbeiziehen, während wir uns langsam flussabwärts Lunang Prabang nähern. Sehr entspannte 2 Stunden später legen wir an und gehen nach 15 Minuten zurück ins Hotel. Wir setzen die Entspannung am Pool fort, denn es ist noch nicht mal 16.00 Uhr

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