Manaus, Foz de Iguazu (Argentinien)

16.11.25

Herzlicher Abschied von Crew und Mitreisenden…dann geht es den kurzen Weg zum Hotel Juma Opera, wo wir nochmal eine Nacht verbringen werden. Wir schlagen also schon gegen 08.00 Uhr auf und unser Zimmer ist natürlich noch nicht fertig. Walter bricht mit einer Kamera auf zum Fischmarkt und ich bleibe mal in der Lobby, bin wieder online, stelle Fotos auf den Status und melde mich zurück. Als Walter wieder zurück ist, berichtet er, dass sonntags nicht nur der Fischmarkt geöffnet ist, sondern auch ein Straßenmarkt mit Imbissständen und sonstigen Verkaufsständen geöffnet ist….das Warenangebot ist allerdings für uns weniger interessant. Wir fahren rauf zum Pool in den 5. Stock…der Blick auf die Oper ist schön, aber es gibt leider keinen Schatten und das halten wir jetzt nicht aus….bleibt also nur das klimatisierte Foyer, in dem man in gemütlichen Polstersesseln Platz nehmen kann. Gegen 10.00 Uhr gehen wir dann auf die gegenüberliegende Straßenseite, weil wir ja noch die Amazonas Opera von innen besichtigen wollen…leider geht das heute nur für gebuchte Touren, denn es wird drinnen für eine kommende Aufführung geprobt…das ist blöd. Wenn wir das gewusst hätten, wären wir doch mit Michael und Jacky auf die vormittägliche Stadtführung gegangen, dann hätten wir das ansehen können….aber jetzt ist es zu spät. Zurück im Hotel interveniert dann ein netter Angestellter und dann dürfen wir um 11.00 Uhr in unser Zimmer. Eine kurze Abkühlung im Pool, ein erster Versuche für den morgigen Flug mit AZUL einzuchecken scheitert und wir gehen zum Mittagessen. Die zwei bestellten Vorspeisen und unser Hauptgericht zum teilen kommen gleichzeitig….sollte in einem guten Hotel nicht passieren…wir essen zuerst die warmen Gerichte und später die kalte Vorspeise….geht auch. Weitere Versuche die Bordkarten für den Flug über Sao Paolo nach Foz de Iguazu zu bekommen haben ebenfalls keinen Erfolg. Ich arbeite mich durch die Homepage und dann durch die App…Walter hilft mir bei hochladen des Fotos meines Ausweises als pdf Datei…so verplempert man Zeit und Nerven. Irgendwann gelingt es mir dann uns anzumelden und lande immer wieder beim Aufgabegepäck, das ich eingeben und extra bezahlen soll….wenn ich kein Gepäck eingebe, komme ich mit der Eingabe nicht weiter…wenn ich Gepäck eingebe muss ist 80 Euro zahlen…wir geben auf und wenden uns an die Rezeption. Da sitzt zum Glück ein junger Mann mit guten Englisch-Kenntnissen und tut sein Bestes….auch ohne Erfolg und erreichen tut er auch niemanden und der angeforderte Rückruf kommt auch nicht. Wir gebe auf….ich schildere die Situation noch per mail unserer Reiseagentur in München, aber da ist wenig Hilfe zu erwarten. So lassen wir es gut sein und hoffen morgen auf Klärung am Flughafen. Kurz vor 19.00 Uhrbrechen wir auf, denn wir sind ja im Fitzgeraldo mit Jacky und Michael verabredet, die uns das Restaurant empfohlen haben und so nett waren einen Tisch zu reservieren…als wir ankommen, sitzen sie schon da und hatten uns einen 2-er-Tisch reserviert, weil sie nicht wussten ob wir allein essen wollen…nein…wir können gerne zusammen essen und so sitzen wir dann gemeinsam beim Abendessen und unterhalten uns wieder über Reiseerlebnisse. Das essen schmeckt uns gut, der Service ist prima und „man“ spricht auch englisch. Es folgt nochmal eine Verabschiedung mit den besten Wünschen für die Weiterreise und dann endet der heutige – mässig erfolgreiche – Tag in einem großen Doppelbett mit einer Dusche aus der glasklares Wasser kommt…auch schön. 

17.11.25

Ein letzter Versuch an der Rezeption und in der App…keine Bordkarten. Wir frühstücken und werden pünktlich um 09.00 Uhr abgeholt…30 Minuten später sind wir am Flughafen Manaus. Der AZUL Check-in-Schalter ist schnell gefunden und wir gehen in die priorisierte Reihe für Menschen über 60…so müssen wir uns nicht anstellen…das finde ich wieder perfekt. Wir können ohne weitere Schwierigkeiten einchecken und erhalten unser Bordkarten….auch unsere beiden großen Koffer werden anstands- und kostenlos entgegengenommen…habe ich mich wieder umsonst aufgeregt. An der Sicherheitskontrolle treffen wir nochmal Ingo und Petra…hurra…trotzdem setzen wir uns noch auf eine Unterhaltung zusammen und das wird jetzt hoffentlich wirklich die letzte Begegnung sein. Die erste Strecke Manaus-Sao Paolo nimmt 3 Stunden und 45 Minuten in Anspruch und wir nutzen die Zeit um die letzten Zeitungen nachzuarbeiten, die wir mangels Internetanschluss erst gestern runterladen konnte. Zum essen gibt es außer Nüsschen und Gummibärchen nichts….ich habe mir ein „Not-Bier“ mitgenommen, das geht dann auch als Mittagessen. Seit heute morgen habe ich ein bisschen Ohrenschmerzen…und ich hoffe, dass es nicht schlimmer wird….mache mal Ilon-Salbe drauf und nehme gleich eine Ibuprofen 600, damit die Entzündung gleich die Lust verliert sich beim mir auszubreiten. In Sao Paolo gelandet dürfen wir die Uhren wieder 1 Stunde zurückstellen und „verkürzen“ so den Rückstand zu Deutschland wieder auf 4 Stunden. Richtung „Conexios“ müsste es zu den Anschlussflügen gehe…und so ist es. Wir finden unseren Weiterflug auf Gate 11 und nehmen Platz. Es erscheint ein junger Mitarbeiter und hält eine ausführliche Ansprache auf portugiesisch mit Verweisen auf diverse Zahlen, die er auch mit den Fingern anzeigt…dann geht er…ich folge ihm natürlich und frage, ob es die Infos auch noch auf englisch gibt…oh weh…jetzt hab ich ihn kalt erwischt…er gibt was zum übersetzen in sein Handy ein (warum sollte man auch Fremdsprachen lernen, wenn es Handys gibt) und er möchte, dass wir unser Gepäck einchecken….ich erkläre ihm, dass wir das schon gemacht haben und zeige ihm die Gepäckaufkleber auf unseren Bordkarten…alles gut…wir brauchen nichts machen. Ich unterrichte Walter…kurze Zeit später kommt eine junge Frau in Uniform und hält auch wieder Volksreden…diesmal fragt Walter nach….also der Flieger ist voll und die Passagiere werden gebeten ihr Gepäck vor dem einsteigen abzugeben….wir machen das sicher nicht, aber wenn ich mir so anschaue was die anderen alles für Koffer dabeihaben, wundert mich diese Aufforderung nicht. In Deutschland würde man niemals mit dem ganzen Hausstand in den Flieger kommen. Nach Foz de Iguazu sind es nur noch 1,5 Stunden Flugzeit und dann haben wir das auch geschafft. Leider sitzen wir nicht am Fenster und sehen nur ein bisschen von der tollen Landschaft im Abendlicht. Viel Wasser, viel Grün, wenig Bebauung, schöne Wolken. Wir holen unsere Koffer und am Ausgang wartet unser Fahrer, der uns ins Hotel bringt. Er spricht deutsch und wir sind eine gute halbe Stunde unterwegs. Er erzählt uns viel von seiner Heimat an der Grenze zu Argentinien und Paraguay. Er hat deutsch von seinen Großeltern gelernt, die deutsche Auswanderer waren. Er kann deutsch nur sprechen, erzählt er, aber weder schreiben noch lesen. Er berichtet auch über eine neue „Brigg“….im Kontext des Gesprächs kommen wir dann drauf, dass er eine neue Brücke meint….wären seine Großeltern aus Bayern gekommen, hätte er uns wahrscheinlich von einer „Bruggn“ berichtet…lustig. Unser Hotel ist ein riesiges Gebäude und es ist ordentlich was los. Einchecken geht aber schnell und als wir zu unserem Zimmer gebracht werden, werfen wir schonmal einen Blick auf den Garten mit Poolbereich und trauen unseren Augen nicht…..alles weihnachtlich beleuchtet….Rentiere mit Kutschen, Weihnachtsmänner, Weihnachtsbäume, Lichterketten und natürlich Weihnachtsmusik….hui…das kommt für uns jetzt ein bisschen plötzlich. Wir schmeißen unsere Koffer ab und begeben uns sofort ins Restaurant, weil wir HUNGER haben und es schon 20.30 Uhr ist. Es ist ein riesiger Speisesaal mit ebensolchen Buffet. Buffet passt uns gut, weil geht schnell……und es ist auch wirklich alles da….Salatbuffet, Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Nudeln, ein Stand macht Kebab, Käsebuffet, Nachspeisen….sieht alles super aus und schmeckt auch wirklich gut. Die Getränkeliste bietet alles was wir brauchen….auch Fanta und Cola ist erhältlich….perfekt. Wir schlemmen uns durch die Vielfalt und sind dann bald reif fürs Bett.

18.11.25

Um kurz vor 09.00 Uhr erwartet uns Paolo Schuster unser heutiger Guide, der für die erkrankte Marie eingesprungen ist, mit der wir eigentlich unterwegs sein wollten. Auch Paolo spricht deutsch, weil seine Vorfahren aus Deutschland kommen und er die vierte Generation ist, die jetzt in Brasilien lebt. Er ist eigentlich Rechtsanwalt für Familienrecht, ist verheiratet und hat 2 Kinder und hat diesen Nebenjob. Unsere Pässe haben wir dabei, denn heute fahren wir nach Argentinien, um dort im Nationalpark die „Foz de Iguazu“ zu besichtigen. Foz heißt Mündung, I heißt Wasser und guazu heißt groß….auf Guaraní – der Sprache der Ureinwohner, die heute noch in Paraguay Amtssprache ist. An der Grenze müssen wir aussteigen und aus Brasilien ausreisen, um dann ein Stück weiter in Argentinien einzureisen. Unser Fahrzeug wird nicht durchsucht, wie wir es bei anderen Fahrzeuge sehen, weil wir ja kein Gepäck, aber einen Reiseführer dabei haben. Aus den anderen Autos muss alles ausgeladen werden und wird durchsucht…wir erinnern uns noch gut an die Prozedur aus unserem Argentinien-Chile-Urlaub in 2018. Gegen 10.30 Uhr sind wir dann am Eingang zu den Wasserfällen. Ein riesiges Gelände mit Wegen, Brücken, Aussichtsplattformen, kleinen Geschäften und einer Bimmelbahn. Wir wandern alle Wege ab, fahren mit der Bahn und sind ein paar Stunden unterwegs. Ca. 70% der Wasserfälle liegen auf argentinischen Staatsgebiet und die Wasserfälle sind gigantisch. Ich kann es kaum beschreiben, denn die Ausmaße sind so beeindruckend, dass uns der Mund offen stehen bleibt. Der ganze Nationalpark -verteilt über alle 3 Länder- ist 2.550 Qudratkilometer groß. Es gibt rund 800 Schmetterlingsarten, wir sehen Affen und Nasenbären. Als wir dann über der Teufelsschlucht stehen und die Wassermassen unter uns in die Tiefe stürzen können wir uns kaum losreißen. Die Gischt wird vom Wind hochgepeitscht und plötzlich sind wir in Sekunden komplett durchnäßt…alle kreischen….das sind Naturgewalten. Zum Abschluss gehen wir noch den unteren Weg, der wieder neue Perspektiven bietet. Die Sonne zaubert Regenbögen in den Wassermassen und hinter jeder Kurve wartet ein neuen Postkartenmotiv. Als wir wirklich alles gesehen haben und jeden Weg gegangen sind, kehren wir zum Parkplatz zurück. Paolo bringt uns noch zur 3-Ländergrenze…da ist die neue „Brigg“, die von Brasilien nach Paraguay führt….wir stehen in Argentinien und schauen auf den Zusammenfluss von Iguaçu und Parana. Dann endet unser Ausflug und wir überqueren wieder die Grenze mit Aus- und Einreise…geht zum Glück schnell. Gegen 16.30 Uhr sind wir zurück im Hotel und hoffen, dass das Restaurant bald aufmacht….leider erst um 19.30 Uhr…puh….da müssen wir die Zähne nochmal zusammenbeißen. Aber am Pool sind genug Liegen frei….wenn wir da einen Schwächeanfall bekommen fällt das nicht weiter auf.

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