Valle dei templi

04.05.:

Nach einem unspektakulären Ausflug nach Favara, Naro und Licata gehen wir uns stärken für die Tempel-Tour. Wir folgen eine Empfehlung und sitzen in San Leone im Restaurant Caico. Wir haben gerade bestellt, als ein älterer Herr im Anzug das Lokal betritt. Er begrüßt den Kellner und den Padrone mit Küsschen und bekommt den Tisch direkt neben uns. Es wird sofort eine Flasche Prosecco aufgemacht und angestoßen. Danach werden intensive Gespräche geführt – auf Italienisch – aber es hört sich an wie im Film „der Pate“. Auch andere Gäste grüßen sehr speziell und ich sage zu Walter, dass es mir so vorkommt als wäre dieser „Herr“ Teil der „Familie“ und verhandle wegen Schutzgeld…ich möchte den Namen aber nicht aussprechen. Walter daraufhin ganz laut zu mir: „Du meinst die Mafia!“ …alle Gespräche enden abrupt und es senkt sich eine unheilvolle Stille über die Menschen. Keiner blickt auf. Niemand rührt sich….! Alles nur Spaß, nichts ist passiert, aber der Typ hat wirklich genauso ausgesehen und alles war wie im Film…nur wir haben es zum Glück überlebt…!
Da wir noch gesund und munter sind und es wirklich ausgezeichnet war, reservieren wir einen Tisch für heute Abend und machen uns auf den Weg in das „Valle dei Templi“…sehr eindrucksvoll – siehe Fotos – und in den Gärten duften die Zitronen und Orangen. Zum Schluss tun uns die Füße weh und wir müssen ja noch nach Agrigento zum flanieren…zuerst natürlich Parkplatz suchen! Wieder mal eine echte Herausforderung! Trotzdem schaffen wir es das Zentrum zu „erlaufen“. Dann sind wir aber platt und müssen uns frisch machen fürs Abendessen. Walter besucht vorher noch die Kakteen…und muss leiden…so tolle Exemplare und so viele blühen…! Dann gehen wir nochmal in die Mafia-Bude: essen wieder toll, Wirt begrüßt uns schon mit Handschlag und wir verkosten zum Schluss noch den Arancello – wie Limoncello, aber nur mit Orangen…er lässt die Flasche am Tisch stehen….wir fühlen uns sehr italienisch!

Eine Erlebnis habe ich komplett unterschlagen: Als wir gestern – ziemlich früh, weil kein Mittagessen – beim Abendessen in Agrigento – mit Blick auf die Tempel – sitzen, sind wir noch ganz allein. Zur Hauptspeise betritt eine große Reisegruppe das Lokal und ich sage: „Jetzt kommt der Bus aus Deidesheim“…wie immer, wenn eine Busgesellschaft ankommt. Walter meint: „Die sprechen aber Italienisch“….ich antworte: „Ja, das ist die Volkshochschul-Italienisch-Gruppe aus Deidesheim auf Abschlussfahrt“…wir haben beide viel Spaß an der Vorstellung!

  • Veröffentlicht in: Reise

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