22.11.18
Wir haben geschlafen wie ein Stein und starten mit einem guten Frühstück…fast alles selbst gemacht (nicht von uns, sondern von der netten Chefin), alles dabei…frische Früchte und frisch gepresster Orangensaft, Joghurt und Marmelade, aber auch Avocado und eine Art Tacos….und dann warten wir auf unser Auto. Wie so schön im Reiseführer beschrieben, ist Pünktlichkeit nicht die Sache der Chilenen, aber eine Viertelstunde Verspätung ist auch für uns Deutsche tolerierbar und wir bekommen einen neuen Nissan-X-Trail mit 2.700 km auf dem Tacho. Wir schauen alles genau an und füllen viele Formulare aus…auch unsere notarielle Beglaubigung für die Fahrt nach Argentinien (das wird sicher spannend) und alles auf spanisch….aber wir fragen so lange nach, bis wir fast sicher sind, dass wir alles verstanden haben. Jeder Kratzer wird dokumentiert, denn bei der Rückgabe verstehen die keinen Spaß….und wir auch nicht. Es scheint alle prima und wir übernehmen unser neues Fahrzeug und parken um….nur wissen wir nicht, wie sich die Handbremse lösen lässt. Zum Glück gibt es ja die Beschreibung, halt leider nur auf spanisch. Gut…“Freno“ ist die Bremse und so fieseln wir uns durch die Gebrauchsanweisung und finden den entscheidenden Hinweis….am Ende vom Urlaub können wir wahrscheinlich spanisch!?!?! Danach spazieren wir aber lieber in die Stadt, weil wir müssen ja noch Karten kaufen und Geld abheben und eigentlich wollen wir ja noch zu den Pinguinen auf die Isla Magdalena. Alles der Reihe nach:
Wir finden nach mehreren Anläufen ein Geschäft mit Outdoor-Ausrüstung das eine brauchbare Karte für unsere nächste Etappe hat….passt. Wir gehen zum Banco Estado und bekommen Geld am Automaten….die Gebühren verursachen Schnappatmung, aber passt. Nachdem Erfolg gehen wir noch zur Banco de Chile….bekommen auch Geld (Gebühren etwas weniger)….passt! Aber die Pinguine….da klappern wir einige Agenturen ab und bekommen folgende Auskunft: Es wird täglich zweimal zu der Insel gefahren (gut!) Der Ausflug dauert einen halben Tag (gut…würde sich also heute Nachmittag noch ausgehen), zur Zeit gibt es keine Tour am Nachmittag (das ist schlecht) und die Tour am frühen Morgen findet auch nicht statt, weil es zu windig ist…also keine Pinguine….hilft ja nix. Wir machen erst mal Mittagspause….so schnell vergeht die Zeit…und besuchen im Anschluß einen der mondänsten Friedhöfe…Grabhäuser in Marmor, riesig groß, es gibt sogar Straßennamen, Toiletten und Alleen. Die reichen Schafzüchter haben sicher das Geld mittels Heirat untereinander zugeschoben und so sind ganze Dynastien entstanden. Eine bekannte Tochter aus gutem Hause – Sarah Braun – lebte von 1862 bis 1955 – wurde also 93 Jahre alt. Das ist bemerkenswert bei der damaligen medizinischen Versorgung. Jetzt tun uns die Füße weh und wir machen noch einen Ausflug zu einem Schiffsmuseum, wo sich ein orginalgetreuer Nachbau des Schiffes befindet, mit dem Magellan die berühmte Straße entdeckt hat. Ein kleiner Ausflug der Küste entlang gibt uns einen Vorgeschmack auf die Landschaften, die uns die nächsten Tage erwarten. Zurück in Punta Arenas treffen wir noch den Feuerwehrmann Adolfo, der uns bereitwillig Auskunft gibt über die Gepflogenheiten der chilenischen Feuerwehr. Wir beschließen unseren Tag in einem Grillrestaurant mit offenem Feuert und gutem Rotwein (bzw. Spezi). Die Knochen lassen wir uns einpacken, da wir heute schon viele freilaufende Hunde gesehen haben und kaum verlassen wir das Lokal, werden wir schon von einem netten Streuner abgepasst und der freut sich über den Knochen. Abschließend muss ich noch erwähnen, dass die Sonne erst um ca. 21.30 h untergeht….das ist natürlich ein Traum und nachdem es bisher trocken und sonnig war – wenn auch windig und frisch – sind wir sehr dankbar und hoffen, dass uns der Wettergott wohlgesonnen bleibt.
P.S.: Was ist ganz vergaß zu erwähnen: Die Häuser sind ja eher etwas windig gebaut, was uns wundert bei dem rauen Klima, aber dafür sind die Wellblechfassaden oft recht liebevoll bemalt mit schönen lebensnahen Bildern die die Vergangenheit und Gegenwart einfangen (siehe Fotos)…das gefällt uns sehr gut.