Über Cachi nach Cafayate….oder da haben wir den Salat

14.12.18

Nachdem wir gestern Abend nur noch am Pool und auf der Terrasse gesessen sind, konnten wir natürlich keine Straßenkarten mehr kaufen und so versuche ich es beim Tankstopp am Morgen. Erst sehe ich nichts, aber verborgen hinter der Kasse sehe ich „Mapas ruteros“ und so treten wir in Verhandlung, welche Karte denn die Richtige ist. Wir werden fündig und jetzt kann es losgehen. Nachdem Walter und Dino sich gestern ausgeruht haben, wollen wir heute das volle Programm. Die kürzeste Strecke wären 204 Kilometer, aber wir möchten uns noch eine Nationalpark, Cachi und die Quebrada de las flechas ansehen. Das sind insgesamt 330 Kilometer und wir sind gespannt. Zuerst müssen wir mal aus der Stadt rausfinden, denn es gibt nur sehr selten Straßennamen und so nutzt uns Walters Orientierungssinn und wir verlassen Salta in die richtige Richtung. Der erste Teil der Strecke bis Cachi läuft eigentlich ganz gut und wir fahren durch Vororte von Salta, dann üppiges Grün und landwirtschaflich genutzte Gebiete und folgen der Straße bergauf, blicken auf Täler und Wiesen, durchqueren einen riesigen Kakteenwald (Nationalpark Los Cardones)…umgeben von Bergen (lauter 6.000er) erreichen wir Cachi gegen 13.00 Uhr. Die Straßen waren zwar schmal und kurvig, aber asphaltiert und gut befahrbar. Wir machen eine Pause und wollen einen Salat essen und was trinken…der Stadtplatz bietet sich an. Ich bestellen einen Salat mit Ziegenkäse, Oliven, Chinoa und Zwiebeln….hört sich gut an! Als ich den Teller bekomme, bin ich überrascht, dass der Salat wirklich nur aus je 250 Gramm Oliven, Zwiebeln, Quinoa und Ziegenkäse besteht….und bin total neidisch auf Walters gemischten Salat und die Spaghetti (obwohl verkocht)….egal wir teilen ja sowieso und so bleibt halt was übrig. Den Hund, der neben uns so seelig schläft, möchte ich wegen dem Ziegenkäse auch nicht aufwecken. Wir machen uns auf den zweiten Teil der Strecken und das ist die Ruta 40 – Ruta del Vino…eingentlich ganz nach meinem Geschmack…leider halt eine Schotterpiste in einem schrecklichen Zustand und so kommt es, wie es kommen muss…nach einer halben Stunde Schinderei hören wir ein lautes Pfeifen, halten an und können nur noch zusehen, wie unser rechter Hinterreifen die Luft verliert. Prima, wir müssen Reifen wechseln. Zum Glück haben wir uns vorher alles zeigen lassen, aber in der Praxis ist es doch etwas schwieriger. Die Sonne macht gerade eine Pause und wir sind nicht böse, denn bei 32 Grad nachmittags auf Schotter einen Reifen wechseln, da braucht man nicht auf noch Sonnenschein! Wir versuchen zuerst das Ersatzrad abzusenken, denn es ist an einer Kette unter dem Wagen befestigt. Das funktioniert und wir ziehen das Ding raus. Dann der Wagenheber platzieren…1. Versuch misslingt, der Wagenheber ist zu kurz…2. Versuche: Walter liegt unter dem Auto und sucht eine passende Stell…ich kurble wie blöd, fast geschafft, dann rutscht der Wagen nach vorne (Handbremse nicht angezogen)…Scheiße…3. Versuch: wir legen noch einen Stein unter, blockieren die Vorderräder mit Steinen und ziehen die Handbremse an…ich kurble wie blöd und es klappt. Immer wieder fahren Autos vorbei und stauben und ein…wir sehen aus wie Sau. Jetzt müssen wir noch den kaputten Reifen unter das Fahrzeug hängen…nur 2 Versuche und er sitzt fest…hoffen wir zumindest. Dann fahren wir weiter und haben nur noch 110 Kilometer Piste vor uns…ohne Ersatzreifen. Die Landschaft entschädigt momentan nicht für die Mühen, aber das ändert sich zum Glück, denn wir erreichen die Quebrada de las Flechas und haben noch die so gewaltigen Felsformationen gesehen…tut mir leid, dass ich es nicht besser beschreiben kann, aber wenn ihr die Bilder sehr, dann könnt ihr es euch vielleicht vorstellen….so felsig, so karg, so gewaltig und so faszinierend schön. 30 Kilometer vor Cafayate dürfen wir wieder auf Teer fahren…ein herrliches Gefühl. Kurz vor 20.00 Uhr erreichen wir Cafayate und da haben wir wirklich totales Glück, denn wir fahren durch den Ort und suchen die richtige Abzweigung, als Walter plötzlich eine Vollbremsung hinlegt….10 Zentimeter vor unserer Windschutzscheibe sehe ich 3 dünne Metallrohe, die aus der Ladefläche eines Pick-up ragen…ohne Sicherung, ohne rote Fahne…einfach so. Das wäre was gewesen…eine kaputte Scheibe, wäre da noch das kleinere Problem gewesen. Also manchmal ist ein platter Reifen garnicht so schlimm.  Endlich erreichen wir das Weingut in dem wir 2 Nächte verbringen. Schönes Zimmer mit Terrasse und Blick auf die Weinberge….ich hoffe, dass wir das genießen können, denn morgen müssen wir erst schauen, wie wir den Reifen repariert bekommen.

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