Die Mönche von Luang Prabang

Fotos folgen

28.11.24

Pan erwartet uns um 05.30 Uhr mit einem TukTuk, mit dem wir heute noch die Stadt Luang Prabang erkunden werden. Zuerst erwartet uns aber das morgendliche Ritual bei dem wir den Mönchen Reis spenden….ist sicher gut fürs Karma. Es ist noch dunkel….wir tuckern – im wahrsten Sinne des Wortes – durch Luang Prabang das seit 1994 UNESCO Weltkulturerbe ist und halten gegenüber einem Tempel. Als wir abgefahren sind hat es überraschenderweise getröpfelt und wir haben sicherheitshalber die Regenjacken an. Auf das was uns erwartet sind wir nicht vorbereitet…entlang der Straße sind Teppiche und Matten ausgebreitet, darauf stehen kleine Plastikstühle oder Hocker….darauf sitzen dann die „Gläubigen“ und sollen den vorbeiziehenden Mönchen Nahrungsmittel in ihre umgehängten Töpfe geben. Uns wird ein weißer Schal umgehängt, jeder bekommt einen Bambuskorb mit Reis…nachdem wir die Schuhe ausgezogen haben, dürfen wir auf unseren Holzhockern mit Bambusbespannung Platz nehmen….immerhin keine Plastikstühle. Pan hat uns in eine weniger trubelige Straße geführt, dennoch sind hier überwiegend Touristen…nur keine Chinesen…die sitzen nämlich zu Hunderten aufgereiht an der Hauptstraße. Wir werden noch eingewiesen….den Reiskorb hält man auf den Knien, mit Plastikhandschuhe ausgestattet soll man dann den Klebreis an die Mönchen verteilen. Dann ertönt der Gong, die Mönche verlassen den Tempel und schreiten die Straße entlang. Mein erster Mönch ist ein langer, hagerer Typ mit cooler Sonnenbrille…wahrscheinlich ein alter Hase…ihm folgen in ungeordneter Reihenfolge junge, alte, dicke, dünne Mönche…ich hab zu tun, dass ich den Klebreis aus dem Korb bekomme, denn der hat seinen Namen verdient…wie wir schon öfter auch beim Essen feststellen mussten….undichte Fensterrahmen könnte man damit auch kitten. Ich bin großzügiger als Walter und mein Reis ist alle, obwohl noch Mönche kommen….sorry…aber sie tragen es mit Würde. Dann endet die „heilige Polonaise“ und wir erheben uns……spazieren zur Hauptstraße, denn da ist das Ritual noch in vollem Gange….nur eine ganz andere Stimmung. Die Chinesen bedrängen mit ihren Fotoapparaten, Handys und Go-Pros die Mönche, sodass sogar dafür extra angestellte Frauen dafür sorgen müssen, dass die Mönche durchkommen. Es ist ein sehr befremdliches Schauspiel, das mit einem religiösen Ritus nicht mehr viel gemeinsam hat….ich bin froh, dass wir in einer Nebenstraße gesessen haben. Irgendwann sind dann alle Mönche durchgelaufen und die Plastikstühle leeren sich….die Chinesen gehen jetzt alle auf den Morgenmarkt…weshalb wir das erst später machen. Am Mekong setzen wir uns auf eine Nudelsuppe (Kao Soy) in eine Garküche und ich frage Pan – der hier ja selbst 6 Jahre Novize war – ob dieser tägliche Spießrutenlauf nicht zu Aggressionen führt…er lächelt und lässt die Frage weitgehend unbeantwortet. Zurück im Hotel gehen wir frühstücken, obwohl wir nach der Nudelsuppe nicht wirklich hungrig sind, aber ein paar Früchte gehen schon. Eine kurze Rast und schon sitzen wir wieder im TukTuk und besuchen den Morgenmarkt. Wie alle asiatischen Märkte ein spannendes Erlebnis. Garküchen, Gewürzhändler und Handwerker wechseln sich ab….nicht zu vergessen die Bauern, die ihre Erzeugnisse verkaufen. Frisches Obst und Gemüse ist im Übermaß im Angebot….dann natürlich noch Fleisch, Fisch und Spezialitäten wir gebratene Ratten, frische Schlange, Wasserkakerlaken, Frösche, große Maden – lebend und gebraten – wie gesagt…äußerst spannend. Interessanterweise riecht es nicht schlecht und man hält den Anblick relativ gut aus…man muss ja nicht immer so genau hinsehen. Danach gehen wir zum ersten Tempel….dem später noch weitere folgen. Es gibt einen Stadtberg, den wir über fast 400 Stufen erklimmen…von dort hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt. Die Zeit vergeht und eigentlich wollten wir noch in das Stadtmuseum, aber das hat heute zu, weshalb wir zu einer Seiden-Herstellung fahren. Ein schön gemachtes Kunsthandwerker-Dorf, wo man die einzelnen Schritte live beobachten kann und sehr viel über die Verarbeitung erfährt. Die Künstlerinnen sitzen an den Webstühlen und in den Töpfen brodeln die Naturfarben. Ein Restaurant ist Teil der Anlage und liegt direkt am Mekong, sodass wir gleich die Mittagspause anhängen. Satt und zufrieden beschließen wir unser heutiges Programm und lassen uns im Hotel abliefern. Ein paar Stunden am Pool tun uns jetzt gut….als Ausgleich für die fehlende Nachtruhe. Ausgeruht stürzen wir uns ins pralle leben und wandern über den Nachtmarkt. Es gibt unzählige Stände, aber das Warenangebot wiederholt sich doch….T-Shirts, bestickte Taschen, Schals, komische Pluderhosen mit Elefantendruck…anscheinend ein „Must-have“….ich wäre zwar willig etwas zu kaufen, aber ich befürchte das wird nichts. Egal, dann ist der Koffer wenigstens nicht noch schwerer. Wir gehen zu einem Thailänder zum Essen und sind sehr zufrieden…schmeckt super und kostet uns 204.000 Kipp inklusive Getränke, das sind knapp 10 Euro….

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.