19.11.25
Anstatt auf eine Maria treffen wir auf einen Chaves, der unser Fahrer ist, aber kein deutsch und englisch kann….er telefoniert und gibt uns Maria, die uns sagt, dass sie im Vogelpark auf uns wartet und Chaves unser heutiger Fahrer ist. 30 Minuten später treffen wir Maria Hickmann….es ist keine Liebe auf den ersten Blick und wir finden sie beide ziemlich unsympathisch. Sie bringt uns zum Eingang, kauft die Tickets und dann dürfen wir allein dem Rundweg folgen…sie wartet auf uns am Eingang…wir haben 2 Stunden Zeit….und die brauchen wir auch. Der Vogelpark ist eine wunderschöne Anlage mit üppiger Vegetation und man geht von Voliere zu Voliere wo man die Vögel völlig frei beobachten kann. Die riesigen Bereiche sind immer durch Schleusen geschützt…man muss durch die erste Schleuse und erst wenn diese wieder verschlossen ist, kann man das zweite Tor passieren…so bleiben die bunten Vögelchen auch drin. All die bunten Vögel, die wir am Amazonas gesehen haben, fliegen jetzt nochmal vor unseren Nasen rum….diesmal kann sogar ich ein paar schöne Fotos machen. Am längsten halten wir uns bei den Tucanen und den Papageien auf…diese Farben…einfach toll. Es laufen auch Schildkröten frei herum und Alligatoren gibt es auch…aber nicht freilaufend. Als wir zu den Schmetterlingen kommen wird die Zeit schon knapp und wir streben Richtung Ausgang. Maria wartet…unser nächster Stop sind die Wasserfälle von Iguaçu. Ein ziemlicher Auftrieb ist am Eingang, aber wir dürfen an der Warteschlange vorbei, weil wir eine geführte Tour haben…auch nicht blöd. Wir haben nämlich im Vogelpark mit einem Österreicher gesprochen, der mit seiner Frau das heute auch machen wollte, aber keine Tickets bekommen hat und deshalb jetzt nochmal im Vogelpark ist. Wir sind ja große Freunde der Individualität, aber es dauert halt vor Ort immer länger, wenn man sich etwas selbst organisiert oder es klappt garnicht….siehe unsere Besichtigung in der Amazonas Opera, die wir ohne Führer nicht machen konnten. Egal…wir sind im Nationalpark und schauen uns jetzt die brasilianische Seite der Wasserfälle an….obwohl nur ca. 15% der Fälle zu Brasilien gehören….der Blick ist 100% genial. Wie gestern können wir auf gut ausgebauten Wegen, Treppen und Plattformen die Aussicht genießen. Ganz unten führt dann eine lange Fußgängerbrücke direkt über dem Wasser zum Teufelsschlund, den wir gestern von oben bewundert haben….heute macht er uns wieder nass….aber diesmal waren wir vorbereitet. Nach ausgiebiger Dokumentation geht es nach oben….die Schlange am Lift veranlasst uns dazu, dass wir den Aufstieg zu Fuß über Treppen machen und das erweist sich als Glück, denn wir können nochmal Nasenbären beobachten, die geschäftig im Boden nach Nahrung wühlen. Oben angekommen sind wir schon wieder trocken, aber das soll sich bald wieder ändern, denn unser nächster Programmpunkt ist die Bootstour zu den Fällen. Maria macht uns ganz verrückt, weil sie uns nicht sagen kann wie das Ganze abläuft…wir haben trockene Sachen und Handtücher dabei…sollen wir die jetzt mitnehmen oder im Auto lassen….wir wissen es nicht…auch mit dem Kameras dieselbe Diskussion ohne Ergebnis. Egal…Walter hat einen wasserdichten Rucksack und eine Gopro dabei…das nehmen wir jetzt alles mit. Ich stopfe meine Wechselkleidung noch rein…nur das Moskitospray lasse ich im Auto, weil ich mich ja heute früh schon eingesprüht habe und bisher keine Mücken da waren. Wir beginnen mit einer Jeeptour durch den Regenwald….die Mücken finden uns auch, aber ich bin tatsächlich noch geschützt…aber das Nächstemal nehme ich das Spray wieder mit oder trage – wie sonst auch – lange Hosen…die habe ich ja heute nur nicht an, weil uns alle gesagt haben, man soll am besten Badekleidung tragen…wurscht. Wir halten im Regenwald und man kann sich entscheiden, ob man zu Fuß mit dem Guide weiterlaufen oder im Fahrzeug sitzen bleiben will, bis man unten am Anleger ist. Wir wollen laufen, aber aber außer uns nur noch 3 andere Personen….die anderen lassen sich fahren. Ein netter Spaziergang mit Erklärungen zu Flora und Fauna, dann erreichen wir den Fluß Iguaçu. Wir bekommen Schwimmwesten und ziehen unsere Regenjacken an, denn wir entscheiden uns für das „nasse Boot“, das in die Wasserfälle reinfährt. Es gäbe noch ein „trockenes Boot“, das draußen bleibt, aber wir machen keine halben Sachen. Wir klettern auf das Speedboot und sind überrascht, als Walter noch ganz vorne und ich gleich dahinter einen Platz bekommen…los geht die wilde Fahrt. Im Prinzip ist es ein bisschen wie Achterbahn fahren mit Dusche….der Bootsführer nimmt die Stromschnellen mit voller Geschwindigkeit und wenn wir nicht ordentlich kreischen, dann legt er noch einen Zahn zu….wir sind schon komplett nass bevor wir am Wasserfall ankommen. Dann ist es soweit….wir treiben genau vor den Fällen und haben noch Zeit Fotos und Selfies zu machen, bevor er mit uns und dem Boot komplett im Wasserfall verschwindet…man sieht nichts mehr, von überall kommt Wasser…..so ist also „waterboarding“….ich muss die Augen schließen und halten mir sogar die Ohren zu…die Wassermassen haben eine unglaubliche Gewalt. Als wir wieder rausfahren jubeln alle Passagiere und stacheln den Kapitän zu einer rasanten Rückfahrt an…der lässt sich nicht lange bitten und gibt sein Bestes. Zurück am Hafen beschließen wir uns erst umzuziehen, wenn wir wieder oben sind. Den Fußmarsch lassen wir jetzt aus und steigen gleich in den Jeep. Ich ziehe mir in der Toilette die trockenen Sachen an…Walter sichtet einstweilen das Video unseres Trips, das man käuflich erwerben kann. Wir investieren die umgerechnet 20 Euro, weil wir noch keine Ahnung haben was bei unseren Aufnahmen rausgekommen ist. Auf der Rückfahrt kommen wir in einen Stau und erreichen gegen 17.30 Uhr unser Hotel. Walter und ich beschließen, dass wir jetzt mal in den großen Supermarkt über der Straße schauen, was es da so gibt…Walter vermisst schwarzen Tee zum Frühstück…hier trinken alle grünen Tee, Kamille und sonstige Geschmacksrichtungen. Wir sehen hohe Regale und es sieht eher aus wie in einem C+C Großmarkt, aber es kaufen „normale“ Familien ein. Nach einiger Zeit finden wir den Tee….alles nur Mate, Kamille, Zimt…usw…es gibt einen schwarzen Tee, aber das ist ein Großpackung mit 100 Beuteln…das ist eindeutig zuviel…unverrichteter Dinge verlassen wir das Geschäft. Zum Glück haben wir Spezi im Zimmer und es sind nur noch knapp 2 Stunden bis zum Abendessen….wie immer haben wir Hunger.




















