Mekong und Wasserfälle

21.11.24

Um 07.00 Uhr gibt es ein schnelles Frühstück, dann nehmen wir ein Boot über den Mekong…auf der anderen Seite wartet unser Fahrer. Diese 5 Minuten Bootsfahrt spart uns heute ca. eine Stunden im Auto….es bleiben aber immer noch 2 Stunden, bis wir an einer lebhaften Hafenstadt ankommen, von wo aus wir unsere heutige Mekong Tour beginnen. Der Mekong ist die Lebensader vieler Länder ins Asien und immer noch eine bedeutende Handelsverbindung. Während wir auf unser Boot warten schauen wir uns um….ein Fischhändler präsentiert seinen Fang auf der Straße…die riesigen Fische liegen auf Planen einfach am Straßenrand vor dem Haus, das Baby sitzt im Kindersitz daneben….es wird begutachtet, gewogen und gehandelt. Die TukTuk-Fahrer schlängeln sich durch das Gedränge, unter uns liegen die bunten Langboote im braunen Wasser und warten auf Kundschaft. Hier hat der Mekong seine breiteste Stelle und tausende Inseln liegen im Wasser zwischen Laos und Kambodscha. Von hier aus kann man die bewohnten Inseln besuchen…zwei davon schauen wir uns heute an…Don Det und Don Khone, die sogar mal mit einer Eisenbahn aus dem 1893 verbunden waren….leider existiert nur noch eine verrostete Lok und die Gleise wurden zu einer Straße umgebaut. Unser Boot ist bereit uns auf Don Det zu bringen und so sitzen wir auf Holzbrettern im Schatten des überdachten Bootes und lassen uns durch das Labyrinth der 4.000 Inseln fahren….wenige sind bewohnt, machen nur ein paar Quadratmeter groß….alle sind üppig bewachsen, man fühlt sich wie im Amazonas. Hier gab es sogar mal die berühmten Mekong-Delphine, aber aufgrund der Wasserverschmutzung sind sie ausgestorben uns existieren nur noch als trauriges Betondenkmal. Als wir auf Don Det anlegen, steigen wir in ein TukTuk um, das uns über die Insel fährt. Vorne das Moped, dahinter 2 Situbänke, darüber ein Dach….ein recht angenehme Art die Insel zu erkunden. Die üblichen Stelzenhäuser säumen die Ufer, die Bauern schneiden Reis von Hand, Kühe und Wasserbüffel grasen, Hunde dösen im Schatten der Bäume, Kinder spielen und die Erwachsenen gehen ihren Geschäften nach. Es gibt hier auch einige Restaurants und Gästehäuser, man kann sich hier Fährräder leihen, um die Insel zu erkunden. Wir halten an einer Landzunge mit Blick auf Kambodscha….das andere Ufer ist zum greifen nah…der Grenzübergang wäre auch ohne Probleme möglich. Früher gab es sogar einen Pilgerweg zwischen Wat Phu – den wir schon besichtigt haben – und Angkor Wat in Kambodscha. Ich nehme mir eine frische Kokosnuss auf den kurzen Spaziergang mit…den Rest bekommt ein Schwein, das im Schatten eines Baumes angebunden im Sand ruht. Der Fischfang trocknet in der Sonne und wir sind überrascht, dass es garnicht unangenehm riecht. Weiter geht es zu den ersten Wasserfällen der heutigen Tour…den Liphi Falls. Über eine riesige mit Felsen durchsetzte Flusslandschaft stürzen die Wassermassen in die Tiefe….Donnerwetter! Von verschiedenen Stellen hat man eine gute Sicht auf die wilden Stromschnellen, Wasserkaskaden und Felsbecken. Wir trinken einen Eiscafe, Walter einen Fruchtsmoothie und sehen weiter vorne eine Hängebrücke und fragen ob man da drüber gehen darf…..ja, aber es kostet 200.000 Kip Eintritt pro Person und Pan findet das ca. 10 Euro zu teuer sind….das mag für hiesige Verhältnisse schon stimmen, aber wir sind ja nur einmal hier, erklären wir ihm und so zahlen wir den Eintritt und er darf als Guide auch umsonst mit…das freut uns, denn er war auch noch nicht auf dieser Brücke. Es entpuppt sich als genial angelegter Wanderweg mit 5 Hängebrücken und vielen Plattformen direkt über den Wasserfällen und Stromschnellen. Die Wassermassen donnern unter uns, die Gischt spritzt und wir hangeln uns über die schaukelnden Hängebrücken von einem spektakulären Ausblick zum anderen….unbezahlbar. Auf der letzten Plattform stehen wir dann einfach nur noch da, staunen und genießen das einmalige Erlebnis. Auf dem Rückweg mache ich keine Fotos mehr, sondern lasse die Naturgewalt auf mich wirken…so schön! Zurück am TukTuk geht es weiter über die Insel, wir schauen uns die Überreste der alten Eisenbahm samt Brücke an und sind wieder am Bootsanleger. Die Rückfahrt dauert etwas länger, weil wir gegen den Strom fahren und so haben wir noch mehr Zeit diese herrliche Landschaft zu genießen. Vom Festland aus geht es mit unserem Fahrer zum Höhepunkt des Tages….den größten Wasserfällen in Süd-Ost-Asien…den Khone Phapheng Fällen. Nur 20 Minuten entfernt betreten wir den ausgedehnten Naturpark am Mekong Ufer. Schön angelegte schattige Wege führen zu den Aussichtsplattformen und auch hier ist die Ausdehnung der Wasserfälle und die Wassermassen beeindruckend. Hier kann man das Naturereignis aber nur von den Plattformen bewundern….umso glücklicher sind wir, dass wir vorher auf den Hängebrücken waren. Nach einer knappen Stunde kehren wir zum Fahrzeug zurück und treten die Heimreise an. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir den Fähranleger, von wo uns das Boot wieder zum Hotel zurückbringt. Die Wolken färben sich rosa und spiegeln sich im Fluss. Ein wunderschöner, erlebnisreicher Urlaubstag geht zu Ende. Der Tisch in Restaurant ist reserviert, wir sind auch hungrig – haben auf ein Mittagessen verzichtet – und nach einer Dusche sitzen wir unterm Sternenhimmel und genießen unser Abendessen.

Bolaven Plateau – wo der Kaffee wächst

20.11.24

Zeitig müssen wir los, denn wir wollen „hoch hinaus“…zum Bolaven Plateau. Auf ca. 1.300 Metern liegt das Kaffeeanbaugebiet von Laos. Vor 100 Jahren haben die Franzosen den Kaffee nach Laos gebracht und das schauen wir uns heute an. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrzeit treffen wir unseren „Local Guide“ an einem Laden an der Straße. Hier stehen schon einige alte Militär-Jeeps bereit, um uns in unwegsames Gelände zu bringen, denn hier sind die Nebenstraßen ungeteert und staubig. Mr. Cham Song stellt sich vor und er ist der Chef der ganzen Plantage, die wir heute besuchen. Wir haben eine VIP Tour, denn wir dürfen in den offenen Jeep und der Chef persönlich begleitet uns und gibt dem Fahrer Anweisungen. Gesichtsmasken bekommen wir auch und als der erste Gegenverkehr kommt ist uns auch klar warum….es staubt wie verrückt. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den ersten Wasserfall und klettern auf die Steine, die vor uns im Wasser liegen. Herrliche Landschaft, viele riesige gelb blühende Stauden säumen das Ufer und wir verweilen in dieser Idylle, bevor wir uns zu Fuß zum nächsten Wasserfall auf den Weg machen. Lange brauchen wir nicht und wir hören schon das Rauschen….wunderschön stürzen die Wassermaßen ca. 12 Meter in die Tiefe…..im klaren Wasserbecken spiegeln sich die Wolken und der blaue Himmel. Wir sind ganz allein mitten in dieser wundervollen Natur. Herr Cham Song macht uns darauf aufmerksam, dann gleich nebenan noch ein Wasserfall ist und wir waten durchs Wasser….schon sehen wir die nächsten Cascaden in die Tiefe rauschen. Das Wasser ist glasklar und angenehm kühl. Als wir am Jeep zurück sind, kommen weitere Gäste mit anderen Fahrzeugen und der „Chef“ erzählt uns, dass er diese Gruppen nicht begleitet, weil es sich extra für uns Zeit genommen hat, weil die Agentur im mitgeteilt hat, dass ein leidenschaftlicher Fotograf kommt….also doch eine VIP-Tour. Der Chef übernimmt den Jeep, bittet mich einzusteigen…Walter soll der Kamera bereithalten und schon gibt er Gas und fährt mit uns direkt ins Wasser….die Gischt spritzt, der Wasserfall kommt immer näher…unsere Füßen werden nass….verrückt und lustig. Wir sind jetzt ein Fotomotiv für die beiden Gruppen die nach uns gekommen sind….er bitten uns im Jeep auf die Sitze zu steigen, damit Walter uns auch fotografieren kann, während wir mit dem Fahrzeug im Wasser stehen. Weiter geht es durch unwegsames Gelände…tiefe Spurrillen in der roten Erde machen die Fahrt zu einem wilden Ritt, aber unser junger Fahrer gibt sein Bestes….wahrscheinlich auch weil sein Chef mit im Jeep sitzt. Die Landschaft ist eine Augenweide….der nächste Stopp ein flacher See in dem ein Ehepaar mit Keschern Fische fängt, während die kleine Tochter am Ufer sitzt zusieht. Kirschbäume blühe am Ufer, im Hintergrund die bewaldeten Berge, gelbe Blumen, der Wind weht….nichts als Natur, Ruhe und Frieden. Die Wolkenstimmung verändert sich ständig und so mache ich immer wieder Fotos, bis ich mich entscheide mich einfach auf einen Stein zu setzen und die Szenerie auf mich wirken zu lassen….Natur-Meditation. Als Walter mit Cham Song den See umrundet hat, fahren wir weiter durch die Plantagen, begegnen fleißigen Kaffeepflückern, bis uns ein Traktor den schmalen Weg versperrt. Umfahren ist nicht möglich und so müssen wir warten bis alle Pflücker auf dem Fahrzeug sitzen und der Fahrer den Motor startet….wir trauen unseren Augen nicht…das Fahrzeug hat keinen Starter, sondern muss mit der Hand angekurbelt werden….das voll beladene Gefährt holpert an uns vorbei…der Weg für uns ist wieder frei. Unterwegs halten wir und pflücken reife Guaven vom Baum, die wir sofort verspeisen. Die Mittagspause bringt uns zur „Mystique Mountain Coffee Farm“ von Mr. Cham Song. Seine Frau hat gekocht und so bekommen wir eine scharfe Kürbissuppe, Hühnchen mit ChuChu (ein Gemüse, das wir hier schon gesehen, aber noch nie gegessen haben) und Hühnchen süß-sauer….alles mit Reis. So gestärkt werden wir in die Praxis des Kaffeeröstens eingeführt….der Chef persönlich erklärt uns alle Schritte und zeigt stolz die Funktionsweise seiner selbstgebauten Maschine. Tatsächlich röstet er 5,5 Kilogramm Kaffee, den wir dann danach verkosten können. Da der Röstvorgang ca. 45 Minuten in Anspruch nimmt, wandern wir bergauf durch seine Plantage und genießen eine 360 Grad Blick in die grandiose Landschaft. Wir kommen gerade rechtzeitig zurück, als er die Trommel öffnet und den frisch gerösteten duftenden Kaffee entnimmt. Ich koste die warmen Kaffeebohnen….toll. Jetzt dürfen wir den Kaffee noch in flüssiger Form verkosten und bekommen sogar noch eine Tüte frische Bohnen geschenkt….“for christmas“ wie Mr. Cham Song augenzwinkernd sagt. So eine tolle Tour….und sie ist noch nicht zu Ende. Wir verabschieden uns vom „Chef“….per Jeep geht es vorbei an einem typischen „Laven“-Dorf….nach diesem Volksstamm ist auch die Hochebene benannt. Wir steigen aus um durch das Dorf zu spazieren und sind erstaunt in welch einfachen Verhältnissen die Menschen hier leben. Holzhäuser auf Stelzen – wie wir sie schon in Vietnam gesehen haben – darunter Brennholz, Hühner, Hunde und was sonst noch „aufbewahrt“ werden muss. Die Kinder haben ein kleines Spielfeld in die Erde gezeichnet, in der Mitte liegen ein paar Gummiringe und darauf wir jetzt mit FlipFlops gezielt….wer gewinnt wissen wir nicht….aber es scheint Spaß zu machen….sie lachen und schauen uns schüchtern und interessiert an und wahrscheinlich sind wir heute die Attraktion des Tages. Gleich am Dorfrand plärrt laute Musik aus riesigen Lautsprechern….es ist ein kleines Volksfest, bestehend aus einer aufblasbaren Rutsche und einem Stand mit buntem Plastik-Spielzeug. Avocadobäume tragen Früchte und Blüten gleichzeitig, Wäsche hängt über dem Zaum zum trocknen….das ganze Dorf scheint für uns aus der Zeit gefallen. Mit diesen Eindrücken fahren wir weiter….Wasserbüffel ziehen alleine Richtung Stall, Ziegen grasen am Straßenrand, wenn ein größeres Fahrzeug entgegenkommt setzen wir wieder die Masken auf, weil es staubt…überhaupt sind wir unendlich dreckig, aber das gehört irgendwie eben auch dazu. Am späten Nachmittag erreichen wir dann wieder eine Überlandstraße und unser eigentliches Fahrzeug….nochmal 1,5 Stunden bis zum Hotel. Den großartigen Sonnenuntergang erleben wir leider auf der Rückfahrt, aber der Tag ist jetzt halt zu Ende. Es ist schon lange dunkel, als wir das Hotel erreichen und wir gehen im Prinzip mit all unseren Klamotten unter die Dusche, denn so können wir sie nicht einmal in die Schmutzwäsche geben…..was für ein toller Tag.

Von Vientiane nach Pakse

19.11.24

Pünktlich um 10.00 Uhr starten wir zum Flughafen….der ist so klein wie Salzburg und genauso gemütlich. Wir checken zusammen mit Pan ein….mein Koffer hat zugenommen, wird aber zum Glück nicht beanstandet. Im ersten Stock findet die Passkontrolle statt und weiter geht es zur Sicherheitskontrolle.  Gerade als ich meinen Rucksack aufs Band legen will, wird mein Name aufgerufen…ich muss zurück zum bereits eingecheckten Koffer…ich habe keine Ahnung warum. Pan begleitet mich und dann zeigen sie mir Walters Koffer, wo eine Powerbank entdeckt worden ist. Walter hat seine Powerbank „verloren“ oder „vergessen“, jedenfalls nicht mehr gefunden….jetzt wissen wir, dass sie noch im Koffer ist….fragt sich nur wo? Ich mache mich auf die Suche, aber kann sie nicht finden. Ich schicke Pan nach oben um Walter zu holen, denn schließlich ist es ja sein Koffer. Der hat natürlich die Sicherheitskontrolle schon hinter sich und wir sind echt froh, dass uns das an einem kleinen Flughafen passiert…in Hanoi wäre das wohl erheblich schwieriger. Walter weiß auch nicht wo er suchen soll, denn er hatte ja seinen ganzen Koffer ausgeräumt wegen des ausgelaufenen Honigs. Die Sicherheitsbeamten können ihm auch nicht helfen, da sie keinen Screenshot gemacht haben. Also geht die Suche los. In einer Umhängetasche wird er dann zum Glück ziemlich schnell fündig und der Koffer darf mit nach Pakse. Wir nutzen die Zeit….tauschen nochmal Geld, kaufen Briefmarken und dann kommt Passkontrolle und Sicherheits-Check der zweite Versuch….jetzt steht unserem Flug nichts mehr im Weg. Wir überfliegen den Mekong und sind somit über Thailand, bevor wir ca. 75 Minuten später in Pakse international Airport landen….ein großer Name, denn es ist – wie erwartet – ein recht kleiner Flughafen und so kommen wir schnell an unser Gepäck. Da es ein Inlandsflug ist brauchen wir auch durch keine weitere Kontrolle. Ein paar Minuten später sitzen wir schon im Auto und Mr. Sei fährt uns zusammen mit Pan zum Riverside Resort Champasak. Direkt am Mekong in einem schönen Garten stehen einzelne Häuser….die Nummer 901 gehört uns. Nach einem kleinen Snack machen wir uns schon auf den Weg zum heutigen Höhepunkt: die Ruinen von Wat Phu eine bedeutende Relikstätte des einstigen Khmer-Reiches, UNESCO-Weltkulturerbe und sogar älter als Angkor Wat in Kambodscha. Zuerst sehen wir einen riesigen Lotusteich…leider blüht gerade nichts. Wir werden mit einem Elektrowagen eine Allee bis zum Eingang des Areals gefahren, Steinsäulen markieren den breiten Aufgang und führen zu den beeindruckenden Gebäuden. Eingebettet in eine üppige grüne Landschaft mit blühenden Frangipani Bäumen ist diese Anlage auf verschiedenen Ebenen erbaut worden. Wir erklimmen alle hohen schmalen Stufen, bis wir ganz oben angekommen sind und der grandiose Ausblick jede Schweißperle wert war. Im obersten Tempel sehen wir rech geschmückte, teilweise vergoldete Statuen. Überall stehen und liegen reich verzierte Felsensäulen, Treppenstufen und Fragmente einstiger Pracht und Schönheit. Wir wandern bis zur Quelle des heiligen Wasser, das von einem riesigen Felsen in eine Bambusleitung tropft…..eine willkommene Erfrischung und schadet sicher nichts. Die Abendstimmung taucht alles in mildes Licht, die untergehende Sonne beleuchtet die Wolken und wir lassen uns von der friedlichen Stimmung verzaubern. Langsam beginnen wir mit dem Abstieg, es ist nicht mehr so heiß, viele Besucher sind schon weg und so haben wir die unteren Tempel dann fast für uns….sehr beeindruckend. Zurück im Hotel freuen wir uns auf die Dusche….der Tisch im Restaurant mit Blick auf den Mekong ist reserviert…ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende.

Vientane

18.11.24

Ausgeschlafen und gestärkt vom Frühstück wollen wir die Stadt zu Fuß entdecken…wir ja Zeit und der Verkehr ist hier viel entspannter als in Hanoi. Wir kommen ständig an neuen Tempeln vorbei…einer prächtiger und bunter als der andere. Die Namen zähle ich jetzt nicht auf. Schöne, alte französische Villen säumen die Straße, davor immer wieder Frangipani-Bäume in voller Blüte und immer neuen Farben…kein Wunder es ist ja die Nationalblume von Laos und wird sogar in einem Lied besungen. Wir treten in einen Antiquitätenladen ein, der auf Handarbeiten aus Indochina spezialisiert ist…so jedenfalls sagt es das Schild. Drinnen ist es etwas düster und alles voll mit den unglaublichsten Sachen. Natürlich unzählige Buddha-Statuen in allen Größen…auf die gäbe es zur Zeit 50 % Rabatt, wie uns die Inhaberin wissen lässt. Es gibt Schmuck, alte Armbanduhren, Blechdosen mit Werbeaufdruck aus vergangener Zeit….usw….sehr interessant und ein bisschen eigentümlich. Daneben ist ein sehr schöner Laden für aktuelles laotisches Kunsthandwerk….Seidentücher, Schmuck, Taschen…sehr hübsch, aber für zu Hause auch nicht so das Richtige. Walter kauft für einen Bekannten ein T-Shirt im Hand Rock Café…war ein Auftrag! Ein Mann ohne Beine sitzt auf dem Gehsteig und verkauft bunten Woll-Armbänder. Ich frage ihn was es kostet und sagt, was es mir wert ist. Ich suche mit ein oranges und ein rosarotes aus, er spricht ein Gebet und bindet sie mir um das Handgelenk und bedankt sich für die Spende….jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Dann beschließen wir ins „Pimento“ zu gehen, ein im Reiseführer empfohlener Tapas-Laden und irgendwie haben wir jetzt da Lust drauf. Das Restaurant ist ziemlich cool eingerichtet. An der Wand sind Cortenstahl-Platten und indirekte Beleuchtung….gefällt uns. Es gibt Sangria wie einst im ToroToro, die Auswahl an Tapas ist riesig und alles schmeckt hervorragend. Wir sind sehr zufrieden und reservieren für abends gleich einen Tisch, weil es hier auch Steaks gibt. Am Nachmittag gehen wir in einen SPA und lassen uns verwöhnen: 90 Minuten Full-Body-Massage für Walter und für mich 60 Minuten Gesichtsbehandlung und 30 Minuten Fußmassage….ich bin danach sehr entspannt und zufrieden. Das ganze kostet 710.000 Kipp für uns beide…umgerechnet ca. 32 Euro….komplett!!!!!! Zurück im Hotel beobachten wir den Sonnenuntergang und freuen uns auf den vor uns liegenden Abend. Wir entscheiden uns für den Weg am Mekong-Ufer, denn da ist die Beleuchtung besser und die „Promenade“ nicht total zugeparkt, sodass man relativ ungefährdet gehen kann. Nach dem Abendessen führt uns der Weg deshalb auch nochmal durch den hellerleuchteten Nachtmarkt….da sieht man wenigstens die Löcher im Pflaster, bevor man reinfällt. Morgen geht es weiter in den Süden nach Pakse….sind schon gespannt.

Vientane – Hauptstadt von Laos

17.11.24

Wir wollen zum Frühstück und stellen fest, dass das Glas Honig, das wir geschenkt bekommen haben bei unserer Abreise in Mai Chau in Walters Koffer ausgelaufen ist. Wir haben noch diskutiert, ob wir es nicht einfach in Hanoi im Zimmer zurücklassen und haben uns dagegen entschieden….prima! Walter hat es nicht in eine extra Tüte verpackt und so sind jetzt ziemlich viele Sachen klebrig. Wir packen alles aus und geben sie Sachen – alle noch ungetragen – zum waschen….hilft ja nichts. Es wird uns eine Leere für die Zukunft sein. Um 09.00 Uhr starten wir zu unserer heutigen Tour in Vientane, der Hauptstadt von Laos. Laos hat nur ca. 8 Millionen Einwohner, davon leben ca. 1 Million hier in der Hauptstadt. Im Vergleich zu den 9 Millionen in Hanoi geht es hier also recht ruhig zu. Der Buddha Park ist unser erstes Ziel etwas außerhalb. Ein Künstler hat hier in den 1960-er Jahren unzählige Statuen geschaffen, einen Garten angelegt und daraus ist jetzt natürlich eine Touristen-Attraktion geworden. Der Park liegt direkt am Ufer des Mekong und wir spazieren durch Park und bestaunen die vielen Statuen, zu denen es natürlich immer eine Geschichte gibt…das kann man sich nicht alles merken. Zurück in Vientane steht der erste Tempel auf dem Programm…die goldene Stupa von Pha That Louang. Eine riesige Anlage glänzt komplett vergoldet in der Sonne. Anschließend besteigen wir den Patuxay Triumpfbogen und haben eine tolle Aussicht auf die Stadt mit dem Regierungspalast. Zeit für eine Mittagspause mit feinen Satay-Spießchen und einem Laab Gai, bevor wir zum nächsten Tempel fahren….dem Vat Phra Keo, 1565 erbaut, in dem der legendäre Smaragd Buddha eigentlich stünde, hätten ihn die Thailänder nicht geklaut. Den Abschluß bildet der Vat Sisaket Tempel – der größte und einer der schönsten Tempel in Vientane mit siamesischen Einflüssen. Hier wohnen auch Mönche, die uns immer wieder begegnen und mit ihrer orangefarbenen Kleidung einen schönen Kontrast bilden. Unzählige Statuen sind in den Tempel-Einfassungen verbaut, alle sind wie Kreuzgänge überdacht und man kann im Schatten die endlose Reihe der Buddha Darstellungen abgehen und bewundern. Ich lerne viel über die Handhaltungen, die alle eine eigene Bedeutung haben….wahrscheinlich muss ich zum Abschluß eine Prüfung ablegen, denn Pan fragt mich immer wieder, ob ich mich erinnern kann was diese oder jene Handhaltung bedeuten….bisher war ich fehlerfrei. So vergeht der Tag ziemlich schnell und wir kehren ins Hotel zurück. Nach einer kurzen Pause fahren wir in unsere Rooftop Bar und schauen uns den Sonnenuntergang an. Ein Spaziergang entlang des Mekong durch den Nachtmarkt muss auch noch sein. Es ist wie bei uns der Kirchweihmarkt….man könnte Socken, Unterhosen und Jeans kaufen….viele Sportkleidung „namhafter“ Hersteller….am Liebsten hätten wir die T-Shirts vo „Adiboss“….da kann man nichts falsch machen. Es gibt beleuchtete Autoscooter und aufblasbare Riesenrutschen….alles ein riesiges Volksfest. Walter bekommt eine neue I-Phone Hülle für 3 Euro….orginal-verpackt….sieht jedenfalls echt aus und fühlt sich auch so an und nachdem die teuren auch immer schnell kaputtgehen, tun es die billigen auf alle Fälle…ich habe mir schon eine in Hanoi gekauft…aber dafür 4 Euro ausgegeben….Augen auf beim Hüllenkauf. Lustig ist, dass wir bei dem Preis nicht handeln und uns der Verkäufer mehr Wechselgeld rausgibt als notwendig…er hatte einfach Mitleid mit uns doofen Touristen. Fürs Abendessen gehen wir nochmal zu unserem gestrigen Platz und bestellen die gegrillten Garnelen….die sind ein Traum und 12 Riesenteile für umgerechnet 16 Euro….Walter bekommt frischen O-Saft und ich habe entdeckt, dass es hier den Somersby Cider gibt und das passt gut zu dem heißen Wetter. Überall stehen riesige Ventilatoren zwischen den Tischen und bringen etwas Abkühlung….aber wir wollten ja Sommer. Morgen haben wir frei und lassen uns mal überraschen, wo es uns hintreibt.

 

Von Hanoi nach Laos

16.11.24

Walter muss früh los und verzichtet aufs Frühstück…ich drücke ihm die Daumen, dass der Zug heute durchfährt. Mir ist das jetzt zu viel Stress…ich lese ein bisschen Zeitung, gehe zum Frühstück und spaziere dann Richtung Bahnhof….nochmal vietnamesische Morgenluft schnuppern. Die Menschen sitzen auf dem Gehsteig – wie immer auf den kleinen Plastikhockern – und frühstücken, unterhalten sich, rauchen oder kaufen einfach was ein für die Mittagspause. Der Verkehr ist wie immer lebhaft und nach einer halben Stunde erreiche ich den Bahnhof. Der ist überraschenderweise fast menschenleer und recht ruhig. Ich gehe mal rein und stelle fest, dass man auf die Bahnsteige nur mit einer Fahrkarte kann, die man an einem Scanner erfassen lassen muss…ja dann gibt es hier für mich nichts weiter zu sehen und ich schlendere zurück. Am Straßenrand sind Stadtgärtner mit der Pflege des Grünstreifens beschäftigt und es sieht recht nett aus, wie sie in ihrer Uniform mit den typischen Strohhut in orange zwischen den Pflanzen hocken. Zurück im Hotel packe ich ein und warte bis Walter zurück ist. Der war erfolgreich und der Zug ist gleich zweimal durchgefahren….cool. Wir machen uns frisch, checken aus, lassen unsere Koffer im Hotel und gehen nochmal Sushi essen….wir können nicht widerstehen. Um 13.00 Uhr werden wir abgeholt und nach einer knappen Stunde sind wir am Flughafen. Wir verabschieden uns von unserem Fahrer und von „Hai“….der uns noch bis zum Check-in bringt und auch aufpasst bis wir durch die erste Kontrolle sind. Die Ausreise und die Sicherheitskontrolle sind kurz und schmerzlos und jetzt haben wir noch über 2 Stunden Zeit bis zum Abflug. Es gibt Souvenirläden, Cafés, Restaurants und natürlich Duty free….wir brauchen nichts…außer ich einen Kaffee. Wir sitzen am Gate 31 und warten…die Maschine von Lao Air landet und ich denke, es wird pünktlich losgehen. Die Flugzeit wird nicht länger als eine Stunde dauern….und so ist es dann auch. Während der kurzen Zeit schreit meine Gangnachbarin ständig WhatsApp Nachricht in ihr Telefon….es scheint niemand zu stören….mich irritiert es etwas. Ein Einreiseformular wird verteilt. Wir haben ja schon Visa, aber das muss anscheinend noch sein. Kaum haben die Räder des Flugzeuges Kontakt mit der Landebahn, stehen die Asiaten schon im Gang, reißen die Gepäckfächer auf und rennen nach vorne….MOMENT…das kann ich ja garnicht leiden, denn ich mag die auch nicht alle vor mir in der Passkontrolle haben.  Ich stelle mich also auch in den Gang und schon ist die Wanderung unterbrochen. Auf dem Weg zur Passkontrolle machen sich unsere längeren Beine wieder bezahlt und wir überholen die meisten von den „Kurzbeinern“ wieder, sodass wir fast die Ersten am Schalter sind. Am E-Visa Schalter ist ohnehin nichts los und so dauert es keine 5 Minuten und unsere Pässe haben einen neuen Stempel und wir ein weiteres Land dieser Welt besucht. Als wir zurückblicken hat sich die Schalterhalle gut gefüllt und wir sind recht zufrieden mit unserer „Leistung“. Am Gepäckband kommt dann ziemlich schnell Walters Koffer…nur meiner braucht etwas lang….umso erleichterter bin ich, als ich ihn in Empfang nehmen kann. Am Ausgang wartet schon unser neuer Guide auf uns und stellt sich als „Pan“ vor. Er spricht gut deutsch, ist geschätzt 25 Jahre alt und wird uns wohl die gesamt Reise begleiten. Das passt gut, weil er sehr sympathisch ist. Wir gehen gleich Geld wechseln und schon sind wir wieder mehrfache Millionäre…100 Euro sind 2,3 Millionen Kip….ähnlich wie in Vietnam, aber jetzt geht das Umrechnen schon schneller. 20 Minuten später kommen wir im Hotel „La Seine“ an, das direkt am Mekong liegt. Am anderen Ufer ist Thailand. Die Sonne ist untergegangen…..wir gehen am Flussufer spazieren und entscheiden uns für eines der zahlreichen Lokale. Es gibt Garnelen-Salat, Walter bestellt eine heiße Suppe….bei gefühlten 30 Grad für mich unverständlich. Beides ist sehr gut, aber sehr scharf….also kochen die Laoten anders als die Vietnamesen, bei denen alles immer sehr mild abgeschmeckt ist. Wir essen und schwitzen. Ein Paar aus der französischen Schweiz setzt sich an unseren Tisch und wir unterhalten uns nett über die bevorstehenden Reiseaktivitäten….die beiden sind auch heute gelandet. Kinder kommen mit frischen Obst an unseren Tisch, aber heute brauchen wir nichts mehr…..vielleicht morgen.

Von Mai Chau nach Hanoi

15.11.24

Nachdem unsere Fahrzeit nach Hanoi ungefähr 4 Stunden beträgt und wir sonst kein Programm haben, können wir in Ruhe frühstücken, nochmal die Koi im Teich füttern und gegen 10.30 Uhraufbrechen. Unser Weg führt auf einer wichtigen Verbindungsstraße durch das Tal von Mai Chau. Umrahmt von Bergen windet sich die Straße bergauf, durch eine hübsche Landschaft und kleine Dörfer, bis wir den Aussichtspunkt erreichen und das ganze Tal vor uns liegt. Obwohl es recht diesig ist, ist die unter uns liegende Landschaft wirklich beeindruckend. Auf eine Mittagspause verzichten wir, denn auf dem Weg gibt es lediglich kleine Garküchen, die auf offenen Feuer zwar nette Fleischspießchen braten, aber unser Frühstück hält noch an. Der Verkehr wird immer dichter und lebhafter und die idyllische Ruhe der letzten Tage ist Geschichte…..Hanoi hat uns wieder. Es gibt Stau an den zahlreichen Ampeln, die Mofafahrer drängeln, es wird gehupt, aber irgendwann sind wir im Hotel und checken ein. Allerdings müssen wir gleich wieder los, denn Walter möchte nochmal zur Trainroad und den Zug bei der Durchfahrt fotografieren. Laut Fahrplan geht ein Zug um 16.20 Uhr….wir haben also noch eine halbe Stunden, um dorthin zu gelangen. Unser Fahrer muss nochmal ran und lässt uns dann direkt dort aussteigen. „Hai“ unser Guide erkundigt sich vor Ort, wann der Zug kommt…..allerdings erfahren wir, dass heute kein Zug mehr kommt…erst morgen früh wieder….also wie bei der deutschen Bahn….Zug kommt oder nicht. Die Cafés entlang des Gleises sind trotzdem voll und die Menschen spazieren auf dem Schwellen. Wir wandern zu Fuß zurück Richtung Hotel und schauen nochmal am „Chiemsee“ vorbei….der heißt hier natürlich „Hoan Kiem See“…aber wir haben in umgetauft. Da Freitag ist, sind viele Menschen unterwegs und wir sehen wieder lustige Sachen. Eine Reihe älterer Damen massiert sich gegenseitig die Schultern…es sieht aus wie eine Polonaise.…genaue Anweisungen kommen über Lautsprecher und es wird kräftig die Vorderfrau geknetet.   Angeblich ist am Wochenende ab 19.00 Uhr für den Autoverkehr gesperrt und die Straßen gehören den Fußgängern….ganz können wir das nicht glauben und da wir das nicht abwarten, weil wir Hunger haben, werden wir es nie erfahren, ob das stimmt. Wir reservieren einen Tisch im Sushi Sachi. Alles wird online eingetragen…ich muss meine Telefonnummer angeben…bitte schön…dann der Name….mir rutscht Marketsmüller heraus, obwohl ich mir schon denken kann, dass das zu kompliziert ist….jetzt bin ich unter Martin Miller eingetragen….ist uns Wurscht, Hauptsache es gibt was zu essen. Noch schnell duschen und schon sind wir bereit für ein feines Abendessen. Im ersten Stock bekommen wir einen großen Tisch am Fenster, aber man muss die Schuhe ausziehen….wenigstens müssen wir nicht am Boden sitzen. Das Essen ist – wie beim letzten Mal – super und wir genießen alles sehr. Es ist voll und laut, aber es geht sehr schnell….danach nur noch ein paar Meter zurück ins Hotel und da ist dann wieder Ruhe. Unsere letzte Nacht in Vietnam….morgen fliegen wir nach Laos.

Im Tal von Mai Chau

14.11.24

Eine Wanderung durch das Mai Chau Tal steht auf dem Programm. Wir treffen uns um 09.30 Uhr an der Rezeption mit „Hai“ unserem Guide. Hai begleitet uns seit gestern und hat ein Jahr in München gearbeitet und kann „servus“ und „Pfiad eich“ perfekt aussprechen. Mit einem zusätzlichen „local Guide“ marschieren wir los. Das Tal ist landwirtschaftlich geprägt und es dauert nicht lange bis wir auf fleißige Bäuerinnen treffen, die Wurzeln ausgraben, Blätter pflücken und Gemüse ernten. Einfache Holzhäuser auf Stelzen werden von Hunden „bewacht“….mehr oder weniger „gefährlich“. Die Tiere laufen im Prinzip alle frei herum….Hühner, Gänse, Hunde….nur der Wasserbüffel ist angebunden. Es werden Bohnen, Mais, Kürbisse, Ingwer und viele verschiedene Kräuter angepflanzt. Die Reisfelder sind ja leider schon abgeerntet. Manchmal kommt man durch einen kleinen „Ortskern“ in dem es dann auch ein Geschäft gibt, dass alles bietet, was zum Leben notwendig ist. Die Häuser sind manchmal noch mit Palmwedel gedeckt….manche schon mit Wellblech ausgestattet. Der Eingangsbereich in den „Neubauten“ ist meistens bunt gefliest…eine interessante Wanderung. Wir kommen an einer „Schreinerei“ vorbei, die gerade einen Baumstamm per Moped geliefert bekommt und unser Guide hilft schnell beim abladen. Wir grüßen uns alle mit „Xin Chao“…nur die Kinder und Jugendlichen schreien „hello“ und machen das Victrory-Zeichen. Eine Hausfrau zeigt uns stolz ihr Körbchen mit Schnecken….wird es wohl zum Abendesse geben. Über eine alte Eisenbrücke überqueren wir einen Fluß und nach weiteren 20 Minuten kommen wir zum einem traditionellen Stelzenhaus und werden zu einer Erfrischung eingeladen. Wir ziehen die Schuhe aus und steigen die steile hölzerne Stiege in den ersten Stock. Alles ist eine große Bretter-Fläche von ca. 40 qm und bis auf ein Doppelbett und ein Schrank völlig leer. An den Balken hängen bunte „Zertifikate“ und unsere Nachfrage ergibt, dass das Schulzeugnisse sind. Für uns sind kleine Plastikhocker aufgestellt und auf einemTischchen steht eine Obstschale mit Mandarinen, Bananen und Pomelos…..wir setzen uns. Es wird Tee ausgeschenkt….Walter verweigert…aber ich probiere natürlich aus Höflichkeit….der Tee schmeckt bitter nach Erde, Wurzeln und Zimt….aber ich trinke tapfer fast alles aus….muss sein….später gibt es ja wieder einen Cocktail. Das Obst ist super frisch, die Bananen süß und trotzdem fest, die Mandarinen wunderbar und die Pomelo mögen wir sowieso. Die Hausherrin sitzt auf dem Doppelbett und schaut in ihr Handy….wir sprechen insgesamt über die Lebensbedingungen in der Gegend und es ist recht interessant. Unsere Guides sitzen lieber am Boden…das ist angeblich bequemer und ich bin mit nicht sicher, was bequemer ist….auf einem 20 Zentimeter hoher Plastikhocker oder auch dem Holzboden im Schneidersitz. Aber dann werden wir von einem Auto abgeholt und ins Hotel zurückgefahren….schadet nicht, denn es ist schon gegen Mittag und warm und der Rückweg ginge die ganze Zeit bergauf. Eine schöne 2-stündige Wanderung liegt hinter uns und jetzt möchten wir noch zum Aussichtspunkt in unserer Anlage und das Tal von oben betrachten….schön. Wir schauen von oben auf den zweistufigen Pool und unser Haus liegt versteckt direkt links daneben. Eine kleine Wanderung durch die blumenreiche Tropenlandschaft zurück zu unserer Villa und dann raus aus dem Klamotten rein ins Wasser.

 

 

Kochkurs in Mai Chau


12.11.24

Wie schon „befürchtet“ steht der heutige Tag im Zeichen der Entspannung…keine Termine…kein Programm….auch schön. Der erhoffte morgendliche Ausblick ist im Nebel verschwunden und wenn es keine sommerlichen Temperaturen hätte, könnte man meinen es ist Herbst. Wir spazieren gemütlich bergab zum Frühstück und das ist wirklich eine Pracht. Die frischen Früchte sind immer ein Gaumenschmaus und ansonsten gibt es wirklich alles was das Herz begehrt…sogar ein Schokobrunnen steht bereit. Der Cappuccino ist ausgezeichnet und nach den letzten Frühstücken mit Tee genieße ich ihn ganz besonders. Der vietnamesische Kaffee hat mir zum Frühstück nicht geschmeckt, aber man bekommt ihn auch mit „Kondensmilch“ und Eis serviert und da schmeckt er am Nachmittag recht gut…wie ein Eiscafé. Die Kondensmilch ist zum Kaffee allgegenwärtig und schmeckt anders als unsere…auch süß und zähflüssig, aber angenehmer…also finde ich jedenfalls. Walter bekommt seine Phò mit Nudeln, Rindfleisch, Koriander, Knoblauch und Chilli….jeder wir er mag. Gestärkt gehen wir noch eine Erkundungsrunde, besuchen den beeindruckenden Wasserfall – den man sich auch für ein romantisches Dinner mieten kann – die „versteckte Lagune“ ein Salzwasserbecken auch mit Wasserfall….schön und menschenleer. Weiter durch den Bambusgarten, vorbei an der Hühnerfarm, kommen wir an ein Gehege und der Wärter winkt uns sofort herbei und öffnet das Gatter…schon stehen wir umringt von Ziegen, Rehen, Hühnern und Hasen im „Zoo“. Wir bekommen kleine Schalen mit Maiskörnern und sind jetzt sehr beliebt bei den Tieren…lustig. Der Morgennebel hat sich verzogen und wir lassen uns mit dem Buggy wieder nach oben bringen. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und da wir allein sind, haben wir freie Auswahl. Den Rest des Tages verbringen wir mit schwimmen, lesen und die Aussicht genießen. Ab 15.00 Uhr ist Happy Our und gegen 17.00 Uhrverschwindet die Sonne hinter den Bergen. Mücken haben wir bisher zum Glück keine und das freut mich besonders. 

13.12.24

Heute haben wir unseren Kochkurs und konnten zwischen 3 Menüs wählen. Das vegetarische ist ausgeschieden und Walter entscheidet sich für Hühnchensalat, Rindfleisch im Bambus gegart und Fisch im Bananenblatt. Wir werden abgeholt und gehen erst in den Kräuter- und Gemüsegarten, um frische Zutaten zu holen. Dazu gibt es interessante Erklärungen. Der Koch spricht wenig englisch und die nette Servicekraft, die uns begleitet übersetzt so gut es geht. Dann kommt plötzlich unser neuer Guide dazu…mit dem haben wir heute garnicht gerechnet. Er spricht sehr gut deutsch und ist recht sympathisch….jetzt geht es nochmal besser mit der Verständigung. Wir fahren zu einer Outdoorküche, wo schon der Grill angeheizt ist und dann heißt es schnibbeln und vorbereiten. Wir folgen den Anweisungen…alles muss sehr fein geschnitten und gehackt werden…..wir geben uns große Mühe und werden gelobt. Walter passt besonders bei den Marinaden und Soßen auf, denn die sind ja oft das Wichtigste. Das Rindfleisch kommt mit der Marinade, dem Gemüse und etwas Kokosmilch in ein frisches Bambusrohr…alles wird fest mit Bananenblätter verschlossen und verschnürt und wir dann stehend neben der Glut für eine Stunde gegart. Der marinierte Fisch wird auf Bananenblätter verteilt, damit zugedeckt und dann kommt er im Grillgitter auf die Holhzkohle. Der Hühnersalat wir fertiggestellt, alles liebevoll dekoriert und dann geht es zu Tisch. Wir bekommen eine Einweisung wie wir das essen sollen und sind überrascht, dass wir der Fisch in Reisblätter einwickeln sollen….schmeckt natürlich super mit all den Gewürzen und frischen Kräutern. Das Rindfleisch wird mit Klebereise serviert, der ebenfalls in einem dünnen Bambusrohr gegart wurde und jetzt eine lila-farbene „Wurst“ ist. Den Reis drückt man vor dem verspeisen noch in gehackte Erdnüsse….muss man alles wissen. Der Hühnchensalat ist auch super, aber alles können wir wirklich nicht essen, obwohl unser Guide mit isst, bleibt einiges übrig. Nach der Völlerei müssen wir dringend ausruhen und suchen uns wieder ein schattiges Plätzchen am Pool….freue mich schon auf die Happy Our.

Reisterrassen

11.11.24

Um 8.30 Uhr ist Abmarsch zum Trecking durch die Reisefelder. Zuerst genießen wir aber das Frühstück auf der Terrasse mit sagenhaften Blick in die grandiose Berglandschaft. Danach sind wir fit und ausgerüstet mit Wanderschuhen, langer Hose und langen Ärmeln, denn wer weiß was uns erwartet. Zunächst ein gemütlicher Spaziergang entlang der Dorfstraße mit Blick ins Tal, dann geht es bergab durch die Reiseterrassen. Leider ist der Reis schon abgeerntet und so bleiben nur die mit Wasser gefüllten Becken….aber auch schön. Es ist ein schöner Spaziergang mit vielen Fotomotiven, wir grüßen alle Einheimischen freundlich mit „Xin Chao“….was guten Tag heißt und eigentlich immer passt als Begrüßung, aber vielen Menschen begegnen wir ohnehin nicht. Wir passieren die traditionellen Stelzenhäuser…einige alte und viele die gerade neu gebaut werden und da kann man auch den Handwerker zusehen. Es ist eine landwirtschaftlich geprägte Gegend und so laufen Hühner, Enten und Wasserbüffel frei herum. Als wir im Tal angekommen sind, ist es schon recht warm und auf dem Rückweg geht es dann bergauf….aber zunächst müssen wir durch unwegsames Gelände. Es ist „batzig“ und rutschig, das Gestrüpp reicht mir bis zur Hüfte, aber zum Glück reicht mir Walter die Hand, denn es geht nochmal steil bergab. Über Bäche und durch ausgetretene Tierpfade, die Landschaft ist herrlich….üppiges Grün durchsetzt mit dunklen Felsen und immer wieder Reisterrassen. Unser Local Guide legt uns schon Steine aus, damit wir nicht zu stark einsinken…er trägt nur Plastik-Schlappen und hat offensichtlich kein Problem und ich mit meinen Trekkingschuhen versinke im Schlamm….das ist halt der Unterschied zwischen Einheimischen und Touristen. Als der „Tiefpunkt“ überwunden ist, geht es bergauf und wir haben zum Glück oft Schatten durch die vielen Bananenstauden, Papayabäume und sonstiges Grün und so fällt uns der Aufstieg garnicht so schwer, weil er auch wieder sehr abwechslungsreich ist. Am frühen Mittag erreichen wir unsere Unterkunft und springen erstmal unter die Dusche, dann in den Pool und genießen nochmal den Ausblick auf die umliegenden Berge. Nach einem kleinen Mittagessen machen wir uns auf den Weg nach Mai Chau. Die Strecke ist mit 50 Kilometern nicht sehr lang, aber die schmale, gewundene Bergstraße durch eine urwaldähnliche Vegetation fordert natürlich eine angepasste Geschwindigkeit. Ab und zu bleiben wir stehen und schauen (fotografieren) die herrlichen Täler mit kleinen Siedlungen und Bauern auf den Feldern…eine Postkarten-Idylle. Kühe stehen auf der Straße und manchmal kommt ein Rollerfahrer und zieht die Kuh von der Straße, wenn sie garnicht weichen will. Kurz vor unserm Ziel ist die Straße gesperrt, weil eine Schlammlawine beseitigt werden muss….wir müssen kurz zurückfahren und den Umweg über die alte Straße nehmen. Wir fahren durch das Dorf uns sehen eine „Essstäbchen“ Fabrik….lustig…hier werden aus Bambus Essstäbchen gefertigt, in große Bündel geschnürt (ca. 50 cm Durchmesser) und dann anscheinend verkauft. Nach Nachfrage bei Einheimischen findet unser Fahrer den Weg über eine steile, staubige Schotterstraße erreichen wir dann wieder die intakte Hauptstraße. Wir müssen dann feststellen, dass der Überlandbus durchgewunken wurde, wo wir die Umleitung nehmen mussten….. dafür hupt er jetzt hinter uns wie verrückt und überholt, denn er hat es eilig. Wir sind dann bald in unserer neuen Unterkunft im Avana Retreat, wo wir die nächste 4 Näche bleiben werden und so wie die Anlage und unser Bungalow aussieht, sind das keine schlechten Aussichten. Alle Bungalows sind in den Berghang gebaut, haben eine Terrasse und sind umgeben dichtem Grün, sodass man das Gefühl hat völlig allein zu sein. Der Transport erfolgt mit großen elektrischen Golfcarts, die man sich jederzeit über die App bestellen kann….einfach der Wahnsinn. Es gibt Wasserfälle und mehrere Pools….einer ist direkt bei uns um die Ecke und das ist gerade „Happy Our“ und so genießen wir den Sonnenuntergang bei kühlen Drinks und Häppchen. Zum Abendessen müssen wir runter ins Restaurant und wir gehen ein Stück, aber da gerade ein Shuttle vorbeikommt „trampen“ wir spontan bis zum Restaurant. Nach einem guten Abendessen werden wir wieder heimgefahren….genial. Morgen haben wir total frei…kein Program….ich denke, wir werden es aushalten.

Ninh Binh

09.11.24

Nach dem Frühstück treffen wir Mr. Ding Hi – unseren neuen Reiseführer. Heute steht eine Auffangstation für Primaten und ein Nationalpark Cuc Phuong auf dem Programm. Wir beginnen mit einer Führung durch das Rettungszentrum für bedrohte Primaten. Die Tiere die hier leben wurden teilweise in letzter Minute vor dem Verkauf auf einem Markt gerettet oder aus Familien befreit wo sie als „Haustiere“ leben mussten. Um diese „besonderen“ Haustiere zu erhalten, wurden in den Wäldern einfach die Muttertieren mit den Babys vom Baum geschossen. Die Babys klammerten sich weiter an ihre toten Mütter und mussten nur noch eingesammelt werden. Die Mütter landeten im Kochtopf und die Babys bekamen eine neue „Familie“. Es ist sehr traurig diese wunderschönen Tiere hier hinter Gittern zu sehen und zu wissen, dass sie hier den Rest ihres Lebens verbringen müssen. Aber zumindest widerfährt ihnen hier kein Leid. Die Eintrittsgelder unterstützen die Arbeit….wenigstens etwas. Teilweise dürfen sie auch Nachwuchs bekommen und wenige werden auch wieder ausgebildet, erhalten einen GPS Tracker, bei dem aber nach 7 Monaten der Akku schlapp macht und man hofft, dass sie dann das Gröbste überstanden haben. Die Paare die in Gefangenschaft aufgewachsen sind, bekommen die Anti-Baby-Pille, weil man davon ausgeht, dass sie ihrem Nachwuchs nicht beibringen könnten in freier Wildbahn zu überleben und so wären sie auch zu einem Leben in Gefangenschaft verdammt. Die Tiere sind teilweise mehrfarbig….roter Rücken, weiß-blaues Gesicht, helle Arme, Schwarze Oberschenkel, weißer Schwanz….wunderschön. Unter ihnen sind auf Gibbons, die alle mit rotem Fell auf die Welt kommen, später schwarzes Fell bekommen und wenn sie geschlechtsreif sind, verfärben sich die Weibchen wieder rot, wogegen die Männchen schwarz (bzw. dunkelgrau) bleiben. Viele Fotos habe ich nicht geschossen, denn es ist und bleibt eine traurige Angelegenheit. Auf dem Gelände gibt es auch noch Schildkröten, die wir uns ansehen und dann starten wir unser Wanderung zum 1.000-jährigen Baum. Wir sind ca. 2 Stunden unterwegs. Eigentlich wäre es ein Rundweg, aber das letzte Stück ist zugewachsen und so gehen wir die gleichen Weg wieder zurück. Der Baumriese ist beeindruckend, aber leider hat ein Blitz eingeschlagen und im Prinzip ist er tot und irgendwann wird er wohl in sich zusammenfallen…bis dahin werden aber sicher noch tausende Touristen hingeschickt. Die Natur ist üppig grün, Schmetterlinge tänzeln zwischen den Blüten und es ist ruhig und friedlich. Einen kurzen Abstecher zur Palasthöhle machen wir auch noch, da könnte man auch reingehen, aber nichts ist beleuchtet und so belassen wir es bei der Besichtigung des Höhleneingangs. Zurück am Ausgangspunkt bekommen wir was zu essen und trinken und dann geht es ins Hotel zurück. Wir rasten ein bisschen am Pool und nach einer Dusche gehen wir an die Bar und zum Abendessen.

10.11.24

Um 08.00 Uhr ist Abmarsch….zu Fuß zum nahegelegenen Fluß und dort steigen wir in ein Bambusboot mit dem wir eine schöne Flusslandschaft entdecken. Es ist ein Ruderboot und so stört kein Geräusch die idyllische Landschaft. Ein Eisvogel sitzt auf einem Ast, ist aber zu schnell für unsere Kamera. Seerosen blühen, kleine Wasservögel tauchen unter, wenn sie das Boot kommen sehen, die Felsen spiegeln sich im Wasser und an einer Felswand turnt eine Affenfamilie und ich freue mich nach unserem gestrigen Besuch in der Auffangstation, dass es doch noch ein paar wild lebende Affen zu geben scheint. Auf dem Rückweg befahren wir noch eine hübsche Grotte, bevor wir nach einer Stunde wieder am Ausgangspunkt anlegen. Dem Boot entstiegen, wechseln wir aufs Fahrrad und erkunden ein Dorf und die umliegenden Felder und Fischteiche. Bauer stehen im Wasser und befreien die Reisfelder von Unkraut. Eine Kuhherde kommt uns entgegen, ein Hirte lockt eine riesige Schar Enten zu einem Futterplatz und die Enten folgen im laut schnatternd. Nach der Radtour heißt es Abschied nehmen von der Provinzhauptstadt Ninh Binh. Wir essen noch einen Pomelosalat und dann sitzen wir im Auto Richtung Pu Luong.  Die „Ho CHI Minh“ Straße führt durch Dörfer, grüne Landschaften, über Flüsse, manchmal stehen Wasserbüffel im Straßengraben oder waten durch die nassen Felder und glänzen vor lauter Schlamm…..im Hintergrund sieht man die grünen Bergketten, die Vietnam von Laos trennen. Pu Luong liegt an diesem Gebirgszug. Die Bebauung ändert sich. Die Bergvölker bauen noch vorwiegend traditionell Holzhäuser auf Stelzen und das sieht sehr schön aus. Natürlich sieht man auch die üblichen Holz- und Wellblechhütten. Nach 3 Stunden Fahrzeit erreichen wir unser Eco Garden Resort. Die Häuser sind in den Berghang gebaut und man hat eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft. Wir bekommen sogar noch einen Massagetermin und das freut uns auch. 

Sonnenaufgang in der Halong Bay

08.11.24

5.45 Uhr sind wir an Deck die ersten Gäste und genießen die friedvolle Ruhe und die Morgendämmerung. Über den Felsen färbt sich der Himmel langsam rosa und dann blitzen die ersten Sonnenstrahlen über die Kante und vergolden den Morgen in der Halong Bucht. Alle sind fasziniert und man hört niemand laut sprechen, so angetan sind alle von dem Anblick. Wir lichten den Anker und fahren ein kurzes Stück…jetzt hätten wir die Möglichkeit mit dem Kajak zu paddeln oder zu schwimmen. Nachdem wir aber in 2 Stunden schon leider wieder von Bord müssen, verzichten wir auf nasse Badesachen und Haare und genießen den herrlichen Rundumblick auf der Liege, trinken Tee und essen Obst, bevor es einen Brunch gibt. Um 10.30 Uhr steigen wir auf das Tenderboot und werden um 11.00 Uhrvon unserem Fahrer am Hafen in Empfang genommen. Ca. 4 Stunden brauchen wir für die heutige Strecke nach Ninh Binh. An der Tankstelle gehe ich nochmal auf die Toilette und finde lauter Toilettenschüsseln frei an der Wand hänge….ohne Kabine…nur eine kleine Trennwand zwischen den Schüsseln, damit man der Nachbarin nicht direkt zuschauen muss. Zum Glück bin ich allein, da ist es dann egal und wer weiß, wann die nächste Gelegenheit kommt. Unser Fahrer ist auf der vorsichtigen Seite und wir wundern uns manchmal über sein Fahrverhalten, aber nachdem wir generell die Verkehrsregeln hier nicht nachvollziehen können, nehmen wir es mit Gelassenheit…der Weg ist das Ziel. Wir fahren erst mal Autobahn, dann Landstraße durch Dörfer und entlang von Feldern. Manchmal wird der Reis auf der Fahrbahn getrocknet. Wasserbüffel spazieren durch die Felder. Langsam kommen wieder Berge in Sicht und wir sind in Nihn Binh. Unser Resort ist riesig und wir werden mit dem Golfwagen zu unserem Bungalow gebracht. Ein herrliche Unterkunft mitten in einem tropischen Garten. Von unserer Terrasse können wir zu einem kleinen Pool gehen…und das mache ich gleich mal. Der Hauptpool und das Restaurant sind woanders….finden wir sicher später.

Von Hanoi zur Halong Bay


07.11.24

07.00 Uhr ist immer noch zu früh zum aufstehen…es dauert noch ein bisschen bis wir uns an die 6 Stunden Zeitverschiebung gewöhnt haben, aber wir fahren um 08.00 Uhr Richtung Halong Bucht, wo wir auf unsere Mini-Kreuzfahrt gehen. Wir übernachten nur einmal, aber es ist ein „Muss“, dass man das gesehen hat. 1994 wurde die Halong Bay zum Unesco Welterbe erklärt und wir sind gespannt was uns erwartet. Die letzten  Tage waren ja sehr diesig, aber heue früh scheint die Sonne und so hoffen wir, dass wir auch später noch schönes Wetter haben. Es steht nämlich im Reiseführer, dass es oft dunstig ist in der Bucht und das wäre für Walters Fotos natürlich nicht gut. Nach dem Frühstück geht es mit allen Taschen auf die Autobahn, die garnicht so voll ist, nachdem wir Hanoi und den Stadtverkehr hinter uns gelassen haben. Frau Phong (unser kleiner Feldwebel) begleitet uns heute nochmal, bevor wir sie verabschieden. Gestern hat sie uns ja genötigt, dass wir zum Mopedfahren ein Jacke anziehen, obwohl es 25 Grad hatte….aber sie ließ nicht locker….bis wir in unsere Jacken geschwitzt haben. Nach unserem ersten Stopp haben wir sie natürlich angezogen und dann war es auch gut. Die heutige Strecke ist ungefähr 150 Kilometer lang und hauptsächlich Autobahn. Gegen 10.30 Uhr stoppen wir an einer Perlenzucht. Hier kann man die Toilette benutzen und sich über die Zucht aufklären lassen. Es scheint ein beliebter Stopp zu sein, denn unzählige Busse halten hier und man wird von Station zu Station geschoben und danach natürlich ins angegliederte Geschäft. Gut dass ich meine Perlen-Aussteuer schon zu Hause habe. Aber die Vorführungen sind sehr interessant. Danach haben wir noch ein kurzes Stück zum Hafen, wo wir unser Schiff die „Ginger Heritage Line“ suchen, aber noch finden. Der Taifun vor ein paar Wochen haben den Anleger zerstört und so werden wir in einem Hotel in Empfang genommen. Von hier aus geht es dann mit Elektrowagen zum Hafen, auch eine kleine Fähre, die uns dann in die Bucht zu Schiff bringt, das dort vor Anker lieg. Unser Schiff hat nur 12 Kabinen und derzeit 22 Gäste – uns eingeschlossen. Mittags beziehen wir unser Kabine. Mit 37 qm sehr groß und ein schöner Balkon mit Tisch und Stühlen ist auch dabei. Alles ist recht liebevoll hergerichtet und das dunkle Holz, kombiniert weißen Polstern und gelben Sonnensegeln sieht wirklich hübsch aus. Wir hätten zusätzlich zur Dusche sogar eine Badewanne mit Meerblick….aber Badewanne brauchen wir wohl eher keine. Auf dem Oberdeck gibt es einen kleinen Pool und die Sonne scheint, alles ist perfekt. Schon wird der Lunch serviert und wir haben einen schönen Tisch nur für uns am Fenster. Die Grüße bewaldeten Felsformationen ziehen an uns vorbei während wir ein schönes Menü serviert bekommen. Sogar die Garnelen werden von vom Kellner geschält…man braucht nichts machen. Wir erfahren, dass wir um 15.00 Uhr mit dem kleinen Boot an Land gehen und zu einem Dorf fahren. Walter macht sich bereit und ich bleibe an Bord, weil ich die Aussicht und die Ruhe genießen will….mir ist heute einfach danach. Ich nehme mir ein Liege auf dem Oberdeck, eine leichte Brise weht und die Wellen plätschern sanft….damit es nicht langweilig wird, fährt manchmal ein anderes Schiff vorbei….wir fotografieren uns gegenseitig. Walter kommt pünktlich zum Sonnenuntergang zurück und wir genießen die Abendstimmung, bevor wir zum Kochkurs gehen. Wir machen Frühlingsrollen und bekommen auch die Unterschiede zwischen der Süd- und Nordvietnamesischen Küche erklärt.Die vietnamesische Fischsoße unterscheidet sich aber tatsächlich auf für uns erkennbar von der thailändischen. Auf die Qualitätsunterschiede angesprochen ernten wir einen erstaunten Blick, denn natürlich ist die hiesige Fischsoße die Beste. Es ist ein lustiges Rollen und verkosten. Zeit für eine Bloody Mary auf dem Außendeck und dann gibt es Dinner. Danach sitzen wir auf dem Oberdeck, sehen die Sterne, den Mond, die Schiffe schaukeln auf dem Wasser und glänzen wie Edelsteine auf der Wasseroberfläche. Wir spielen noch „Twirkel“ und Walter gewinnt zweimal….zum Trost noch einen Mai Tai und dann gehen wir ins Bett und stellen uns den Wecker, denn den Sonnenaufgang sollten wir nicht verpassen.

Hanoi Tag 2

06.11.24

Heute sollen wir mit der „Minsk“ durch Hanoi fahren. Wir erwarten einen alten russischen Armee-Jeep und ziehen uns mal sportlich an, damit wir auch gut ein- und aussteigen können. Das erweist sich als gute Wahl, denn wir werden mit alten russischen Motorrädern abgeholt. Das ist ja mal eine Überraschung. Ich bin erst noch skeptisch, aber man kann gut aufsteigen, der Sitz ist erstaunlich bequem, ich habe eine Lehne und der Fahrer versteht sein Handwerk. So geht es los durch Verkehrsgetümmel von Hanoi. Wir lassen die Innenstadt hinter uns und fahren an den roten Fluss. Zuerst sehen wir viel Müll, die Straße wird zu einem Feldweg, vorbei an Bananenfeldern und Gemüsegärten, erreichen wir das breite Flussufer. Hier wohnen die Ärmsten der Armen auf Plateaus im Wasser, denn Land zu mieten, um dort ein Haus zu bauen haben sie nicht. Wir fahren weiter und sehen schon von Weitem die älteste Eisenbrücke von Hanoi, über die wir fahren werden. Es gibt eine schmale, steile Auffahrt und die Mopeds vor uns preschen mit Karacho nach oben und mir wir ganz anders, weil ich denke, wir machen das jetzt auch. Aber zum Glück dürfen wir vorher absteigen und zu Fuß rausgehen….unsere Mopeds kommen nach. Zeit für Fotos machen. Heute ist es für mich soweit, ich probiere den berühmten „Eier-Kaffee“ von Vietnam. Eine Erfindung des Großvaters des aktuellen Wirts…da Milch knapp war, wurde einfach Eigelb aufgeschäumt und so eine Art Cappuccino gemacht. Er schmeckt wirklich gut…ein bisschen wie flüssiges Tiramisu. Unser nächstes Ziel sind die schmalen Gassen der Altstadt mit den Märkten. Hier wird alles verkauft…was es hier nicht gibt, bekommt man angeblich nirgends. Die Fahrer zeigen was sie drauf haben und schlängeln sich gekonnt durch die engen Gassen. Dann zahlen sie etwas Geld fürs „aufpassen“, denn sonst sind die Mopeds weg und morgen als Ersatzteile auf dem Markt erhältlich. Wir setzen uns auf einen Platz und unser Guide zeigt uns, wie früher hier geraucht wurde….eine lange Holzpfeife wird mit Tabak bestückt und angezündet…wir wollen nicht rauchen und unser Guide macht es uns vor…leider ist er auch Nichtraucher und so muss er schrecklich husten…der Arme. Wir schlendern durch den Markt und sehen wie überall die üppigen Gemüse und Obststände, frische Blumen, gefolgt von Frischfleisch und Fisch auch Frösche….dann kommen leider die lebenden Tier…da mache ich mal keine Fotos…ihr könnt euch vorstellen warum. Es gibt auch Hunde zu essen, aber die sind zum Glück schon tot und sehen aus wie Spanferkel…andere Länder andere Sitten. Nun erfahren wir, dass wir als nächstes in der Trainroad halten….da wo Walter unbedingt fotografieren will, wenn im besten Fall ein Zug vorbeikommt. Entlang der Gleise stehen kleine Stühle und Tische für die Gäste der Cafés und wir nehmen Platz, direkt am Gleis. Als Vorbereitung legt unser Guide Bierflaschendeckel auf das Gleis, die werden vom Zug platt gefahren und sind dann ein Andenken, dass man hier war…lustige Idee. Als der Zug sich nähert, werden alle Tische zusammengeklappt und auf den Boden gelegt, wir müssen ganz nach hinten an die Wand und die Beine nach links nehmen….viel Platz ist nicht. Dann rauscht der Zug heran und was soll ich sagen, da ist wirklich kein Platz mehr und langsam fahren tut er auch nicht….was für ein Spektakel. Unsere platten Bierdeckel liegen im Gleisbett….wie versprochen…alles gut gegangen. Kaum ist der Zug durch, stehen die Tische wieder und der Café-Betrieb kann wieder aufgenommen werden. Was für ein tolles Erlebnis. Weiter geht es zum Mittagessen. Wir bekommen eine Auswahl an typischen Gerichten (garantiert ohne Frösche….etc.) und sitzen auf der Straße auf den üblichen niedrigen Hockern, lassen uns die Sommerrollen, das Rindfleisch mit Gemüse und den Bananenblüten-Salat schmecken und beobachten dabei das lebhafte und bunte Treiben um uns herum. Da es Mittag ist, wird heftig um die Kundschaft geworben und jedes Fahrzeug das hier entlang kommt ist sofort umringt von den Kellnern der umliegenden Lokale….etwas aggressives Marketing. Danach heißt es wieder Helm auf, aufsitzen, festhalten und los geht es Richtung Hotel. Wir verabschieden uns von unseren 3 Jungs und von Frau Pho, denn heute Nachmittag haben wir frei. Zuerst machen wir mal Pause, bevor wir uns wieder zu Fuß auf den Weg machen. Wir tauchen ein in die bunten, lauten, quirligen Straßen der Altstadt Hanois. Die Kathedrale und das einzige erhaltene Stadttor müssen wir noch finden….und fotografieren. Es gibt viel zu sehen und das überqueren der Straßen ist immer wieder ein Abenteuer und eine Mutprobe. Walter hat mir schon erzählt, dass ihn ein Bus auf dem Zebrastreifen am ersten Abend bei grün fast überfahren hätte, wenn er nicht aufgepasst hätte und heute geht es mir so….ich bin bei grün mitten auf dem Zebrastreifen und dann pfeift ein Bus um die Ecke und bremst nicht….er fährt ganz knapp hinter mir vorbei, weil ich ordentlich Gas gebe…so ein Arsch. Aber ansonsten sind wir schon ganz gut darin den Verkehr abzuschätzen und kommen nicht so leicht unter die zahlreichen Räder. Wieder am großen See setzen wir uns in ein Restaurant und genießen ein paar kühle Drinks mit Blick auf die bunten Lichter der Stadt, die sich in der Wasseroberfläche spiegeln. Vögel und Fledermäuse suchen ihre Schlafplätze auf und wir machen uns auch auf den Heimweg. Kurz vor unserem Hotel gibt es noch ein Sushi-Lokal, das wir schon ins Auge gefasst haben und obwohl es recht voll ist, bekommen wir noch einen Platz und wirklich ausgezeichnetes Essen…mal keine Garküche. Aber den immer wieder beschworenen Grundsatz „koch es, schäle es oder lass es“ beherzigen wir hier natürlich nicht, denn roher Fisch ist weder gekocht, noch geschält….aber einfach „sau guad“. Wir sind satt, zufrieden und müssen ja noch einpacken, weil es morgen um 08.00 Uhr Richtung Halong Bucht geht, wo ein Schiff auf uns wartet…wir sind gespannt.

Hanoi Tag 1

05.11.24

Der Wecker geht um 08.00 Uhr, aber mit 6 Stunden Zeitverschiebung ist es zu Hause ja erst 2.00 Uhr in der Nacht und so sind wir beim Frühstück noch etwas derangiert. Aber wir stärken uns für den ersten Tag in Hanoi. Erster Punkt wäre eigentlich das Ho Chi Minh Mausoleum – unsere Führerin spricht immer vom Mausileum, was uns noch besser gefällt. Es stehen aber viele Leute an und wir fahren gleich weiter zum Literatur-Tempel, der vor 1.000 Jahren erbaut wurde und eine Pagoden-Anlage und gleichzeitig die älteste Universität von Vietnam ist. Alles ist weitläufig und grün, die Pagoden mit den typischen roten Drachen-Dächern, innen reich verziert und mit vielen Opfergaben….man sieht nicht nur Früchte, sondern auch Kuchen, Dosenbier und Cola….die Götter haben anscheinend einen sehr weltlichen Geschmack. Im Anschluß besuchen wir eine Vietnamesin in ihrer Wohnung in der Altstadt. Sie spricht sehr gut deutsch, weil Sie früher auch in Deutschland gelebt und gearbeitet hat. In Hanio Friedrich-Ebert-Stiftung gearbeitet und so erfahren wir, dass wohnen in der Altstadt sehr teuer ist und die Wohnungen teilweise winzig, manche haben nicht mal Tageslicht. Wir bekommen Lotusblüten Tee – habe ich noch nie getrunken – und Früchte und Nüsse angeboten und unterhalten uns nett. Wir verabschieden uns und erfahren, dass wir jetzt zu einer Fußmassage eingeladen sind…ja dann! Es ist nicht nur eine Fußmassage, sondern wir werden praktisch von der Hüfte abwärts eine Stunde bearbeitet. In weiser Voraussicht habe ich schon mitgeteilt, dass mir eine mittlere Intensität reicht und wieder mal bin ich überrascht, wie diese kleine Personen zudrücken können. Wir liegen im gleichen Raum bei sanfter Musik auf einer schönen Liege, unsere Augen sind mit warmen Tüchern abgedeckt….wahrscheinlich zu besseren Entspannung…bei mir eher damit die Tränen aufgesaugt werden….manchmal finden die wirklich schmerzhafte Punkte, dass es schwer auszuhalten ist….ich glaube fest, daran, dass das gut für mich ist. Walter schläft ein. Nach einer Stunde und noch intensiven Handkantenschlägen auf Kopf und Schultern sind wir dann entlassen und es fühlt sich sehr gut an….wahrscheinlich auch, weil der Schmerz nachlässt. Jetzt versuchen wir es nochmal beim „Mausileum“ vom Onkel Ho und sehen dass die Schlange immer noch lang ist, aber unser kleiner vietnamesischer Feldwebel besteht quasi drauf, dass wir uns das anschauen….also dann anstellen. Wir müssen durch eine Sicherheitskontrolle, die Taschen werden durchleuchtet, aber sonst geht es eigentlich überraschend fix und nach 15 Minuten sind wir drin. Es ist ein großes Areal auf dem sich die ältestes Pagode von Hanoi auf dem 11. Jahrhundert…ein winziges Teil, aber recht nett. Wir umkreisen das Mausoleum und gehen dann zum Präsidentenpalast, wo Ho Chi Minh gearbeitet und gewohnt hat. Besichtigen seine 3 Oldtimer und im Anschluß noch seinen Altersitz, ein kleiner Holzbungalow mit Blick auf seinen See. Jetzt geht es zurück in die Altstadt, wo eine Eisenbahnstrecke direkt durch die Häuserreihen verlegt ist….sieht sehr lustig aus, weil praktisch alle Geschäfte und Restaurants direkt neben den Schienen sind…schade, dass gerade keine Eisenbahn kommt, das wäre sicher spektakulär….vielleicht haben wir ja morgen Glück. Unser nächster Programmpunkt hat glücklicherweise was mit Essen zu tun, denn langsam haben wir Hunger. Wir entdecken vietnamesisches Streetfood. An kleinen Garküchen mangelt es ja nicht und wir vertrauen uns unserer Führerin an und versuchen Gerichte, die wir uns sonst sicher nicht gekauft hätten: Erstmal gibt es frisch gedämpfte hauchdünne Reiscrepes gefüllt mit so einer Art Hackfleisch, bzw. mit frischen Eiern, getoppt mit Röstzwiebeln. Diese Rollen taucht man dann in eine Flüssigkeit die man sich selbst würzen kann mit Chilli, Knoblauch und Kräutern….mit Stäbchen ein Herausforderung, aber hier wir überall geschlürft und es stört niemand. Wir wandern weiter und werden zu einer „süßen“ Suppe überredet…wir einigen uns darauf, dass wir uns eine Portion teilen…sicherheitshalber…! Wir müssen uns entscheiden, ob wir Lotussamen, grüne oder schwarze Bohnen haben wollen…Lotus geht glauben wir und dann haben wir ein Halbliter-Bierglas in der Hand mit einer milchigen Flüssigkeit, Eiswürfel (aha!!!), Lotussamen, lila Gelwürfeln? und weißen Gummikugeln?….ja sehr interessant und zum Glück nur ein Glas. Wir wandern weiter… jetzt gibt es eine Suppe mit Gänsefleisch, viel Gemüsen, Glasnudeln und frischen Bambussprossen. Das schmeckt gut und wir teilen uns eine Schüssel, schon kommt eine weitere Schüssel mit einem Glasnudelsalat…auch recht gut, aber wir machen klar, dass jetzt nichts mehr reingeht. Wir sitzen auf winzigen Plastikstühlen und einem Tisch, der bei uns maximal im Kindergarten einsetzbar wäre, aber hier ist das halt so. Alle sind recht fröhlich und freuen sich, dass es uns schmeckt. Jetzt ist das Tagesprogramm vorbei und auch schon finster, so trennen wir uns von Frau Pho und gehen noch in der Altstadt spazieren, dann zum zentralen Hoan Kiem See mit malerischer roter Brücke und Tempel. Danach schlendern wir zurück ins Hotel. Es war ein interessanter Tag und morgen geht es weiter.