Vietnam und Laos 2024

03.11.-04.11.24

Nach 2 Stunden Flug sind wir schon in Istanbul. Der neue Flughafen ist riesig und obwohl es schon Mitternacht ist, ist die Hölle los. Erst laufen wir in die falsche

Richtung, aber dann finden wir einen Informationsterminal und wir drücken auf den roten Knopf und es erscheint ein lebendige Person auf dem Bildschirm und fragt, was wir wissen möchten….lustig….und uns wird geholfen. Die Lounge ist riesig…es gibt sogar einen Golfsimulator. Alles ist gestaltet wie ein Bazar mit verschiedenen Ständen, wo man sich Essen und Getränke holen kann….schade, dass wir keinen Hunger haben. Dann ist es soweit und wir machen uns auf den Weg zum Gate B 13….ein langer Weg, weil der neue Flughafen wirklich riesig ist. Was uns besonders freut…wir müssen durch keine Sicherheitskontrolle mehr, das passiert auch nicht oft und so steigen wir entspannt in die Maschine, die uns in knapp 9 Stunden nach Hanoi bringt. Wir versuchen noch einen Film anzusehen, aber schlafen dann bald ein und Walter wacht erst wieder auf, als wir schon die Landeanflug beginnen. Auch Hanoi hat vor ein paar Jahren einen neuen Flughafen bekommen, wie wir später erfahren. Der Weg zur „Immigration“ ist gut ausgeschildert und es dauert keine 10 Minuten und wir haben die beiden Stempel im Pass. Einer für die Einreise und der zweite bestätigt, dass wir ohne Visum bis 18.12.24 im Land bleiben dürfen….da sind wir ja schon wieder zu Hause. Unsere Koffer drehen schon eine Runde auf dem Gepäckband und ich bin wie immer erleichtert, dass sich kein Gepäckstück „verirrt“ hat. Der Zoll will garnichts von uns. Wir nutzen die Gelegenheit und tauschen 200 Euro in die Landeswährung und sind plötzlich mehrfache Millionäre, denn wir bekommen über 5,5 Millionen Dong. Hauptsächlich 500.000 Dong-Scheine, was ca. 20 Euro entspricht…..ja umrechnen müssen wir noch üben, da sind eindeutig zu viele Nullen dran. Draußen stehen ganz viele Guides mit Namensschildern und wir wandern die Reihe ab und finden eine kleine Vietnamesin namens „Frau Pho“, die die nächsten Tage für uns zuständig ist. Sie ruft den Fahrer und schon befinden wir uns auf dem Weg ins Hotel. Hier ist es mittlerweile schon später Nachmittag und so befinden wir uns im Feierabendverkehr…wie in allen Großstädten geht es mal schneller und mal langsamer voran. Wir habe genug zu schauen und Frau Pho erklärt uns schon mal ein paar Dinge. Nach einer knappen Stunde sind wir im Hotel und beziehen unser Zimmer….schön groß, mit Balkon…prima. Wir haben nicht viel Zeit, weil wir zum Abendessen eingeladen werden und fahren schon 20 Minuten später in die Altstadt, die eigentlich fußläufig entfernt ist, aber wir wissen halt nicht wohin und so lassen wir uns halt fahren. In einem netten Restaurant bekommen wir eine schöne Auswahl an vietnamesischen Speisen gereicht: Sommerrollen, Hühnchen in Honig-Erdnussoße, Fisch süß-sauer, Gemüse, Reis, eine Suppe und als Nachspeise frisches Obst. Fanta gibt es leider keines…nur Cola, aber dafür einen frisch gepressten Orangensaft…alles gut. Vor dem Restaurant ist viel Verkehr, alles ist bunt beleuchtet und eine Mischung aus Markt, Geschäften und Restaurants. Die allgegenwärtigen Roller und Mopeds schlängeln sich durch die engen Straßen und Autos haben auch noch Platz. Zurück im Hotel, macht sich Walter nochmal zu Fuß auf den Weg zum fotografieren und ich gehe erstmal duschen, packe ein bisschen aus und fange mal mit dem Reisebericht an. Wir sind ja 6 Stunden voraus und aktuell ist es schon nach 20.00 Uhr…zu Hause erst 14.00 Uhr…bin aber trotzdem schon ein bisschen müde und morgen müssen wir früh raus, weil wir um 09.00 Uhr schon abgeholt werden….Hanoi erwartet entdeckt zu werden.

Mauritius 2. Teil

27.02.24

Wir machen Pläne und Gott lacht…! Wir bekommen heute für 3 Tage ein Auto, denn wir wollen ja nochmal in den Süden der Insel nach Chamarell und in den Black River Gorges Nationalparkt und zu den Alexandra Falls, dann die Nordspitze umrunden und in den Pampelmousse Botanische Garten und natürlich nach Port Louis. Nachdem es schon 10.30 Uhr ist, fällt die Südspitze aus, denn es ist die weiteste Strecke, also entscheiden wir uns für die Nordspitze….dann sehen wir eine dunkle Wolke und fahren doch lieber nach Port Louis, weil wenn es regnet, sind wir in der Stadt besser aufgehoben, denn zur Not kann man shoppen gehen. Der Verkehr ist sehr dicht und je näher wir der Hauptstadt kommen, desto dichter wird er. Wir sehen unser Ziel auf der anderen Straßenseite schon….die Cuadan Waterfront….mit Shops, Restaurants, Yachthafen und vorallem einen Parkplatz von dem man dann auch in die Innenstadt gehen kann. Wir müssen nur noch zum nächsten Kreisverkehr, denn die sechsspurige Straße ist durch Leitplanken getrennt und dann einmal wenden und zurück…nur leider kommt ums verrecken kein Kreisverkehr….wir haben schon längst Port Louis hinter uns gelassen, da verlieren wir die Lust aufs umdrehen und fahren einfach weiter Richtung Süden und ziehen den „langen“ Ausflug einfach vor. Die siebenfarbige Erde von Chamarell mit Wasserfall gehört natürlich zum Pflichtprogramm und wir waren bei unserm ersten Mauritius-Urlaub hier auch schon, aber damals mit dem Roller und wir schätzen, dass es über 20 Jahre zurückliegt. An der landschaftlichen Schönheit hat sich natürlich nichts verändert, aber die touristische Infrastruktur hat sich doch verbessert….soweit wir uns erinnern können. Die Wasserfälle führen diesmal auch mehr Wasser…wahrscheinlich dem Zyklon geschuldet und die bunten Erdhügel sehen immer noch sehr schön aus…alles eingebettet in üppige grüne Natur. Ein paar Kilometer entfernt ist im Black River Gorges Nationalpark der Alexandra Wasserfall zu finden und es ist auch ganz gut ausgeschildert, denn Navi hat unsere kleine „Kiste“ keines und die Straßenkarte ist jetzt auch nicht so detailliert, wie wir es gerne hätten. Es gibt auf alle Fälle einen schönen Aussichtpunkt mit Blick auf die bewaldeten Berge, Wasserfälle und das Meer. Die Straße weiter kann man zu den Wasserfällen gehen, aber richtig hinkommen tut man nicht…der Ausblick ist aber schön. Dann machen wir uns auf den Heimweg und möchten Port Louis großräumig umfahren, da wir sonst nur wieder im Stau enden….leichter gesagt als getan. Wir fretten uns mit der offline-google-Maps-Karte so durch…drehen um…passen die Route an…kommen in einen Stau nach dem anderen….schwitzen vor uns hin….und irgendwann sind wir dann zurück im Hotel….Hunger hätten wir auch…aber erst mal ins Wasser zum abkühlen! Das Buffet ist heute indisch und es gibt „Butter Chicken“, Biriyani Reis und Tandoori Huhn…es schmeckt super und wir teilen das auch dem Restaurant Manager mit, als er uns fragt, ob wir zufrieden sind. Walter sagt, dass es das Rezept braucht und schon zitiert er den indischen Chefkoch her und sagt es gibt ein Problem….wir lachen alle herzlich und er verspricht uns das Rezept vor der Abreise…mal schauen ob es klappt. Noch einen Ti-Punsch und einen Painkiller zum Abschluß an der Poolbar und dann sind wir auch schon müde…mal sehen, was morgen auf uns wartet….

28.02.24

Heute geht unser Plan voll auf….die Nordspitze der Insel wird umrundet und der botanische Garten „Pampelmousse“ wird besucht…und tatsächlich wird es so durchgezogen. Wir folgen zuerst der Küste und schauen uns verschieden öffentliche Strände an…alle sehr schön, sauber und gepflegt….meistens mit Parkmöglichkeiten und wochentags auch nicht sehr voll. Am Cap Malhereux fotografieren wir die hübsche Kirche mit dem roten Dach, die in jedem Mauritius-Reiseführer zu sehen ist….und dann sind wir schon rum und fahren Richtung „Pampelmousse“…der ist diesmal recht gut ausgeschildert und gut zu finden, denn er liegt auf der Strecke nach Port Louis. Den angebotenen Führer durch den Park nehmen wir nicht, obwohl er sehr günstig ist, aber wir möchten in unserem eigenem Tempo gehen und manchmal sind die langatmigen Erklärungen wenig erbaulich (indische Tempel-Erfahrungen). Ein herrlicher Park mit uraltem Baumbestand, einem ca. 20 Meter langen Teich mit Riesen-Amazonas-Lilien mit den tollen runden Blättern, die angeblich bis zu 10 Kilogramm tragen können…wir sind definitiv zu schwer…aber schön anzusehen. Es gibt einen beeindruckenden Lotus-Teich, Seerosen, Wasserlilien, Helikonien und andere Blühpflanzen, Teiche für Enten und sehr lange Palmenalleen…ein schöner Spaziergang in prächtiger Natur. Manche Bäume scheinen mit ihrem beeindruckenden Wurzelwerk seit Jahrhunderten  den Zyklonen zu trotzen. Der Gewürzgarten ist ohne Erklärung etwas unübersichtlich, aber wir haben schon so viele Gewürzgärten auf der Welt besucht und können es uns immer noch nicht merken, also haken wir das ab. Wir sind gegen 13.45 Uhr am Ausgang und haben nur noch 15 Minuten Fahrt zum Hotel und werden heute tatsächlich ein Mittagessen bekommen (Buffet bis 14.30 Uhr)…..nicht, dass wir sonst verhungern würden, aber es dient der Entspannung…..also gleich ins Restaurant zum Essen fassen und dann zum schwimmen….so gefällt es mir. Walter geht um 16.00 Uhr zum Fußball…das sich nach einiger Nachfrage später als Volleyball entpuppt….passt aber trotzdem. Ich habe keinerlei sportliche Ambitionen….die Poolbar ist nicht weit und bei den Temperaturen muss man ausreichend trinken. Ich sitze also am späten Nachmittag mit Blick auf den Sonnenuntergang mit einem Glas Wein und schreibe Reisebericht, während ich Walter bei den Beach-Volleyballern beobachten kann….für mich sehr gemütlich. Heute Abemd gehen wir ins „Nautic“, dem Seafood-Restaurant des Hotels und der Platz ist wirklich sehr schön….direkt am Meer, die Stühle im Sand, sehr romantisch gedeckt, alles in weiß mit Kerzenlicht….die warme Meeresbrise, der Sternenhimmel, die leichte Brandung….ein schöner Abschluß der Tages.

29.02.24

Ein Datum das nur alle 4 Jahre vorkommt, aber wenn man in Urlaub ist, dann hat man  es ohnehin schwer sich an ein Datum oder einen Wochentag zu erinnern…..nur die letzten Tage sind gezählt, denn der Urlaub geht dem Ende zu. Heute haben wir ja noch das Auto und Port Louis steht auch dem Programm. Diesmal schauen wir etwas genauer in die Offline-Karte und wir finden die Zufahrt zur Caudan Waterfront. Parkplätze gibt es genug und da ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, sind auch einige Menschen unterwegs. Zuerst gehen wir in die Stadt, denn es ist warm und je länger wir warten, desto heißer wird es….natürlich gehen wir erst zum Markt und da ist viel Gedränge und die olfaktorischen Eindrücke machen es für mich nicht besser….nachdem Walter jede Runkelrübe fotografieren will, trennen wir uns hier und vereinbaren einen Treffpunkt an der Waterfront gegen  13.30 Uhr…da wäre es dann Zeit fürs Mittagessen. Ich verlassen das Gedränge des Marktes und wandere durch die Innenstadt….viel Verkehr, sehr warm und eine Mischung aus Indien und Afrika….alles bunt, alles laut, viele Menschen und Autos. Als ich die Moschee erreiche, ist mein Sightseeing beendet und ich orientiere mich wieder Richtung Hafen…durch das indische Viertel…alles voller bunter Stoffe, Blumengirlanden als Opfergaben und Sari-Geschäften. Die Gehwege sind abenteuerlich und ich muss aufpassen, dass ich ihn kein Loch falle oder von den Autos überfahren werde. Manche Löcher wurden mit Teppichen ausgelegt…..nicht weniger tief, aber dafür gut zu erkennen. Als ich wieder am Hafen bin, freue ich mich über das erste Geschäft mit Klimaanlage, denn ich schwitze wie verrückt…da hilft auch mein Fächer nichts. Ich kaufen mir einen Eiskaffee zur Erfrischung. Eine schöne Kunstgalerie zieht mich an und ich verliebe mich spontan in zwei kleine „Fische“-Bilder und kaufe sie als Souvenir. Walter wartet um 13.30 Uhr am „Museum der blauen Mauritius“….der berühmten „1-Penny“-Briefmarke, die durch eine Fehlprägung weltberühmt und sehr wertvoll wurde. Wir machen eine Mittagspause im Yuzu-Restaurant und genießen asiatische Köstlichkeiten….danach treten wir den Heimweg an und schaffen es ganz gut durch den Verkehr, denn die Rush-Hour hat noch nicht begonnen. Gegen 16.30 Uhr sind wir zurück im Hotel und die Beach-Volleyballer sind schon aktiv…Walter ist also versorgt und ich schmeiße mich ins Meer. Unser Mietauto ist zurückgegeben und dann gibt es eine Siegerehrung mit Cocktails am Strand….Walter ist bei den Siegern und bekommt eine Urkunde….der Punsch schmeckt gut und dann ist Sonnenuntergang….! Die Flughunde finden sich jeden Abend ein und beziehen ihren Schlafplatz in den Palmen…da liegt man am Strand auf der Liege und darf diese Tier beobachten….einfach schön. Nach dem Abendessen sitzen wir noch an der Poolbar und spielen etwas, da tritt ein Zauberkünstler in kleiner Runde auf…wir sind dabei und fasziniert. Als er dann unsere Spielkarten nimmt und spontan einen Zaubertrick damit präsentiert, sind wir sprachlos….einfach genial. Ein schöner Tag geht zu Ende und auch unser Urlaub ist leider bald vorbei….

01.03.2024

Heute beginnt unwiderruflich unser letzter Urlaubstag…aber der ist sehr entspannt, denn Auto haben wir keines mehr….so gehen wir erstmal nach dem Frühstück am Strand spazieren…wir wohnen ja in Grand Baie und können auch noch ein bisschen shoppen. Schwimmen im Meer, Walter spielt nochmal Volleyball…die Stunden verfliegen….und schon geht bei einer Bloody Mary die Sonne unter, die Flughunde fliegen über uns in die Palmen in ihr Nachquartier…nach dem Abendessen ist Livemusik und Poolparty angesagt….die Koffer sind gepackt, die Pullover kommen ins Handgepäck und zu unchristlicher Zeit um 5 Uhr morgens geht es zum Flughafen….den Schönheitsschlaf können wir dann während des Heimfluges aufholen. Ich habe online eingecheckt und bisher scheint alles planmäßig zu laufen….wäre ja schön, wenn uns nicht wieder ein Streik die Pläne durchkreuzt….

02.03.24

04.45 Uhr läutet der Wecker…bei mir ist es das i-phone und spielt von Sido „Das Leben vor dem Tod“….ist immer wieder gut zur „Auferstehung“. Dann warten wir auf unseren Trasferfahrer Khalid, der uns schon am Flughafen abgeholt hat. Mr. Mungur wollte uns um 04.45 h abholen lassen, aber da haben wir Veto eingelegt, denn wir brauchen ca. 1 Stunde zum Flughafen und der Flieger geht um kurz vor 9 Uhr. Khalid ist zwar etwas verspätet, aber wir erreichen um 06.30 Uhr den Flughafen und dann das übliche Prozedere…Gepäck einchecken, Ausreise- und Passkontrolle, dann Sicherheitsschleuse….läuft. Unser Flugzeug ist von Lufthansa, firmiert aber unter „Eurowings Discovery“, aber zur Zeit streikt anscheinend keiner und so gehen wir an Bord und starten, leider mit Verspätung, die Flugzeit wird mit 11 Stunden und 40 Minuten angegeben….das wird knapp mit unserem Anschlußflug…ob 45 Minuten in Frankfurt reichen zum umsteigen…wir werden sehen. Die Flugroute führt uns zuerst an der Küste entlang und wir verabschieden uns nochmal von Mauritius, wir streifen die Nordspitze von Madagaskar, treffen dann auf Afrika (Somalia), das Rote Meer folgt, entlang des Suezkanals, Ägypten, Griechenland, Kroatien, Österreich…und dann hat uns die Heimat wieder…wir fliegen so nah an Traunstein vorbei, dass wir eigentlich gerne schon aussteigen würden, aber der Pilot fliegt einfach weiter nach Frankfurt. Leider haben wir 25 Minuten Verspätung und unsere Umsteigezeit war ohnehin mit einer guten Stunde knapp bemessen, jetzt wird es sehr knapp, denn wir müssen vom Bereich C wo wir landen in den Bereich A wechseln…das dauert angeblich ohnehin gut 20 Minuten und dann kommt ja sicher noch eine Passkontrolle. Wir springen auf alle Fälle umgehend aus dem Flieger und sprinten die Rolltreppe hoch und da steht schon ein Flughafenmitarbeiter mit einem Schild „LH 0118 nach München“…wir melden uns, er kontrolliert unsere Boardingpässe und hakt uns auf einer Liste ab. Wir sollen kurz warten, er muss noch ein paar andere Fluggäste von unserer Maschine einsammeln und dann gehen wir gemeinsam los. Wir sind 6 Erwachsene und 3 Kinder. Noch am Gate C 15 steigen wir mit 2 Begleitern in den Lift, unten wartet schon ein Bus auf uns und bringt uns zur einer „privaten Sicherheitskontrolle“, dann durch die Passkontrolle…auch nur für uns paar Hanseln, wieder in den Bus und der lädt uns direkt am Gate A 60 ab, wo wir wieder mit dem Lift nach oben fahren und direkt am Abfluggate abgegeben werden…..das war ein toller Service und hat uns viel Stress erspart und jetzt hoffen wir halt, dass unser Gepäck mitkommt…ist zwar nur Schmutzwäsche drin, aber trotzdem wäre es schön, wenn wir unser Zeug gleich mit nach Hause nehmen könnten. Wir bekommen aber gleich nach der Landung in München die Meldung, dass unser Gepäck umgebucht wurde. Ich gehe also umgehend zur Gepäckverfolgung und die nette Dame sagt mir, dass wir nicht warten brauchen. Zwar kommen die Koffer heute noch, aber sie werden die nächsten Tage nachgeliefert…auch gut…dann muss ich nicht gleich Wäsche waschen und Verderbliches haben wir nicht drin. Mit leichten Handgepäck fahren wir mit der S-Bahn zum Parkhaus, finden unser Auto und auf gehts nach Hause….auch wieder schön.

La Reunion

13.02.24

Ein letztes Mal Yoga mit Meerblick, dann einpacken, frühstücken und uns von der gestrigen „Teppanyaki-Gruppe“ verabschieden….schade, jetzt hätten wir sicher noch lustige Abende gehabt….aber La Réunion wartet. Ich konnte gestern Abend Bei Air Mauritius noch online einchecken, was mich sehr positiv überrascht hat. Wir sind um 10.20 Uhr mit den Koffern abholbereit und warten auf Mr. Mungur…nach 5 Minuten schicke ich ihm eine WhatsApp…liest er nicht, nach 10 Minuten rufe ich an….er nimmt nicht ab. Ein anderer Taxifahrer wartet auf Kundschaft und hat sich schon nach unserer Zimmernummer erkundigt und dann festgestellt, dass wir nicht seine Kunden sind und ich weiß es ohnehin, weil er ja nicht aussieht wie Mr. Mungur. Wir fragen an der Rezeption, wie lange es dauert, bis ein Taxi kommen könnte, das uns zum Flughafen bringt…Auskunft: man bestellt es einen Tag vorher…super, hilft aber hier nicht weiter. Eine Angestellte fragt, ob sie helfen kann und lässt sich die Telefonnummer geben und ruft an und spricht mit jemanden….tatsächlich soll der Fahrer schon vor Ort sein und auf uns warten….sie fragt den wartenden Fahrer und tatsächlich ist er unser Chauffeur….man hat ihm nur die falsche Zimmernummer gegeben….meine Güte, so ein unnötiger Stress. Da hätte Mr. Mungur einfach nur Bescheid geben müssen, dass er jemand anderen schickt…Doofkopf. Wir erreichen rechtzeitig den Flughafen und alles läuft prima. Briefmarken möchten wir auch noch kaufen, damit wir die Postkarten einwerfen können. Leider hat die Filiale gerade Mittagspause und warten geht nicht….dann müssen wir das leider auf in 2 Wochen verschieben, dauert halt dann länger. Der Flughafen ist ganz nett, aber übersichtlich….macht ja nichts. Bei der Passkontrolle kommt mir der Beamte bekannt vor und ich schaue genauer und er schaut auch genauer und lacht dann, denn er hat uns vor 6 Tagen den Stempel in die Pässe gedrückt….ich lache auch und sage, dass wir uns ja dann in knapp 2 Wochen wieder bei der Einreise sehen…er freut sich. Der Flug dauert 45 Minuten und dann landen wir in Europa, also Frankreich, sprich La Réunion. Die Passkontrolle verläuft wie erwartet schnell und reibungslos und unsere Koffer sind auch da….auf zur Autovermietung. Wir haben bei Sixt einen VW T-Cross gebucht und bekommen ihn auch, allerdings müssen wir noch einige Schäden nachtragen lassen, denn sonst bleiben wir zum Schluß auf den Kosten sitzen. Die Felgen sind verkratzt und das wurde nicht notiert…na da wäre was los, wenn wir die ersetzen müssten. Aber die junge Frau am Schalter hat uns extra darauf aufmerksam gemacht, dass wir genau schauen sollen und ihr Bescheid geben, wenn wir was entdecken und sie kommt auch gleich und nimmt alles auf und zeigt uns sogar noch zusätzliche Kratzer an der Schürze….jetzt müsste alles passen. Das Navi lassen wir uns auf deutsch einstellen, sonst wissen wir ja garnicht, was die Frau erzählt. Unser erstes Ziel ist die Diana Dea Lodge in den Bergen an der Ostküste und das versuchen wir einzugeben….klappt nicht wirklich…nun ja, die grobe Richtung muss halt erstmal reichen, dann sehen wir weiter. Auf dem Weg kaufen wir noch ein paar Getränke ein. Zur Sicherheit befragen wir dann Google Maps und meistens sind sich die Damen einig und sie schicken uns dann auch mit vereinten Kräften in die Pampa…mitten in Zuckerrohrfeldern müssen wir wenden und zurückfahren….wir finden dann aber Dank guter Beschilderung den Weg zum Hotel und dann ist ja alles gut. Der Ausblick auf die Küste ist wirklich toll und bei einem Willkommensdrink genießen wir das grandiose Panorama. Das Abendessen ist ausgezeichnet und wir sind sehr zufrieden….nur Spezi gibt es leider keinen und die Weinauswahl überfordert mich….kommt auch nicht oft vor, aber mit französischem Wein kenne ich mich halt garnicht gut aus….außer dass Chardonnay nicht zu meinen Favoriten gehört. Da muss ich unbedingt noch nacharbeiten. Jetzt aber noch Ausflugsplanung machen, denn bisher sind wir da noch nicht weit gekommen. Mal sehen wo es uns morgen hintreibt.

14.02.24

Sonnenaufgang mit Blick über die grünen Hügel von Saint Benoît aufs Meer….auch schön, denn an der Ostküste verpassen wir ja den Sonnenuntergang. Wir schnüren nach dem Frühstück unsere Wanderschuhe und fahren zuerst Richtung Grand Etang und suchen den Aussichtspunkt auf den See…leider vergeblich. In La Plaine de Palmistes besuchen wir ein Infozentrum zum Nationalpark, aber hier gibt es keine wirklich guten Karten und da wir kein französisch sprechen, wird uns auch nicht geholfen….ja hier ist eben Frankreich. Wir fahren in den Forêt de Bébour und kommen auch hier nicht weiter, weil die Straße gesperrt ist…eine Waldwanderung wollen wir nicht machen, also wenden wir und fahren direkt zum Grand Etang….dort beginnt ein Wanderweg…den finden wir dann auch und zu unserer Überraschung geht es hier auch zum Aussichtspunkt….der auf den Karten aber ganz woanders eingezeichnet ist. Egal jetzt sind wir ja hier und beginnen die schon nach dem ersten Anstieg schweißtreibende Wanderung. Zum Glück ist es nicht weit zum Aussichtspunkt und wir haben einen wirklich herrlichen Blick auf den See und die tropische Landschaft. Da wir uns durch die Umrundung des Sees keine weiteren Höhepunkte versprechen, gehen wir zurück. Unser nächstes Ziel ist das Valle Takamaka. Diesmal gut zu finden…nur nach dem Parkplatz wissen wir nicht wo der Einstieg in die Wanderung ins Tal ist. Glücklicherweise macht sich gerade ein Paar wanderfertig und wir fragen nach…auch wenn die Sprachbarriere da ist, so erfahren wir doch, dass man am versperrten Gittertor einfach seitlich vorbeigehen kann, dann dem Weg folgen und man kommt zur Plattform, die den Blick aufs Tal mit den vielen Wasserfällen ermöglicht. Wir folgen der Beschreibung und erreichen den Aussichtspunkt. Trotz der unglaublichen Größe des Tales und der Entfernung können wir die vielen Wasserfälle hören und sind ganz ehrfürchtig vor dieser spektakulären Landschaft. Wir gehen ein bisschen den gesperrten Weg entlang, aber nachdem hier vor Felststürzen gewarnt wird, wollen wir unser Glück nicht herausfordern. Wir schlängeln uns mit den Auto den Weg zurück. Die Straßenverhältnisse sind manchmal wirklich bedenklich und wir sind froh, dass hier nicht viel Verkehr ist, denn wo sollte der auch hin, bei so schmalen Straßen mit Schlaglöchern und tiefen Straßengräben, die ein Ausweichen völlig unmöglich machen. Walter hat ja Nerven aus Stahl und so erreichen wir wieder die Küstenstraße, die im Gegensatz dazu ganz gut ausgebaut und in einem einwandfreien Zustand ist. Bis Ste. Suzanne nehmen wir die Autobahn und besuchen den Leuchtturm „Bel Air“, der als einziger Turm seit dem 19. Jahrhundert den Zyklonen getrotzt hat….sieht immer noch sehr hübsch aus. Von hier aus ist es nicht mehr weit zu den „Niagara Fällen“…die natürlich nicht so gewaltig sind, wir die Originale in USA/Kanada, aber es kommt doch ordentlich Wasser runter und er beeindruckt durch seine schöne Lage. Es ist schon Nachmittag…langsam haben wir ziemlich Durst und so kommt uns ein Einkaufszentrum gerade recht mit einem großen Supermarkt…da werden wir sicher fündig. Leider gibt es im ganzen „Carrefour“ keine gekühlten Getränke…ist ja nicht zu glauben. Aber nachdem der Supermarkt Teil eines riesigen Einkaufskomplexes ist, gibt es auch einen Foodcourt, da gibt es dann mal was Kaltes zu trinken. Die Insel ist ja nicht groß, aber hier gibt es Einkaufszentren, die mindesten so groß sind wie der EUROPARK und doppelt so viele Parkplätze haben und nicht nur eines….auf unser ca. einstündigen Fahrt gestern vom Flughafen nach St. Benoît sind wir an mehreren vorbeigekommen…in Mauritius mussten wir an der Tankstelle was einkaufen, weil wir keinen Supermarkt gefunden haben. Hier ist man echt in Europa und nur 45 Flugminuten entfernt in Mauritius in Afrika…..unglaublich. Nach unserer Trink- und Pinkelpause geht es der Küste entlang nach Ste. Anne und nachdem es schon später Nachmittag ist, kommen wir in den Feierabendstau….dann hat man wenigstens Zeit sich im Ort umzusehen, wenn man nicht schnell durchfahren kann. Bei einer „Vanille Kooperative“ machen wir halt und schauen uns im Laden um. Hier soll es die beste Vanille des Landes geben und man kann auch Führungen machen, aber da sind wir schon zu spät dran und nachdem uns der Laden jetzt nicht so überzeugt, fahren wir weiter. Nach einem kurzen Stopp am Meer, wo man zwar einen tollen Parkplatz mit Aussicht hat, der aber so vermüllt ist, dass man vom Glauben abfällt, stehen wir vor der Eglise des Ste. Anne, einer Kirche die ein Pfarrer nach eigenen Vorstellungen erbauen ließ und der hatte viel Fantasie….sie ist verschnörkelt und bunt…es findet gerade ein Gottesdienst statt und so fotografieren wir natürlich nur von außen….innen ist sie eh nicht so dramatisch. Jetzt sind wir aber fertig….nur noch den Weg in die Berge zum unserer Lodge finden und dann haben wir uns das Abendessen echt verdient. Zum Valentinstag liegen überall Rosenblätter…auch in unserem Zimmer und es gibt ein herrliches Menü mit Weinbegleitung und für Walter haben sie extra Fanta besorgt….für die Spezi-Begleitung….es wird langsam dunkel, die Lichter im Tal gehen an und das Meer glitzert in der Ferne….schön.

15.02.24

Ein neue Tag, ein neues Ziel….das Salazie-Tal. Einer von drei Talkesseln auf der Insel. Sobald man die Autobahn verlässt und in Inselinnere vordringt verschlechtern sich die Straßen enorm. Wir sind ja jetzt schon darauf vorbereitet und genießen das gekurve durch das tropische Grün. Schroffe Berge, hunderte Wasserfälle und Pflanzen aller Art. Manchmal kommt soviel Wasser die Felswände runter, dass man eine kostenlose Autowäsche erhält…gut, dass wir kein Cabrio haben. Der Verkehr hält sich in Grenzen und so erreichen wir nach gut einer Stunde Salazie und halten kurz an. Die Kirche ist ein Foto wert, die alte Brücke und kalte Getränke gibt es auch….dann fahren wir weiter nach Hell-Bourg…das immer wieder zu den schönsten Dörfern Frankreichs gewählt wird. Es geht weiter bergauf, Serpetine um Serpentine nähern wir uns. Groß ist Hell-Bourg nicht, aber es hat schon was. Wir parken und spazieren durch die wenigen Gassen, vorbei an liebevoll gepflegten und weniger gut erhaltenen Holzhäuser, die in bunten Farben gestrichen und mit Holzornamenten verziert sind….karibisch-französisch…sehr nett. Die ganze Strecke wieder bergab, dann abbiegen nach Grand Illet….hier muss man eigentlich bis Salazie zurückfahren und dann geht das Spiel wieder von vorne los….bergauf, bergab und wieder bergauf…so erreichen wir gegen 13.30 Uhr Grand Illet. Eine kleine Kirche, ein Aussichtspunkt in die grünen Schluchten und eine Mittagspause in einem kleinen Café stehen hier auf dem Programm. Der Salat ist frisch und dann sind wir heute Abend nicht ganz so hungrig wie sonst. Der Rückweg ist der gleiche, nur dass wir halt wieder an verschiedenen Punkten stehen bleiben und die Aussicht bewundern. Der obligatorische Nachmittagsstau verzögert unsere Rückkehr und als wir um 17.15 wieder im Hotel sind, gehen wir jetzt das erste Mal in unseren Pool, der einen wunderschönen Blick in die hügelige Landschaft bietet. Spektakulär waren heute nicht die Ereignisse, sondern die Landschaft. Abendessen wir immer in unserem Hotel-Restaurant, weil die ganze schmale Straße wieder nach unten und im Dunkeln wieder rauf wollen wir uns nicht antun. Es gibt ein Überraschungsmenü und wir schließen sicherheitshalber für Walter Innereien und Wild aus…als dann die ersten zwei Gänge vegetarisch sind…..gebratener Spitzkohl mit Sauce hollandaise und Sashimi von der Süßkartoffel ist unsere Vorfreude auf Überraschungen schon sehr verhalten….das was dann kommt ist recht gut, aber insgesamt haben sich unsere Erwartungen heute nicht erfüllt….dafür ist Walters Spezi heute im Champagner-Kühler auf Eis gelegt….nobel geht die Welt zugrunde.

16.02.24

Heute steht der Vulkan „Piton de la fournaise“ auf unserem Plan. 2 Stunden Fahrt in die Berge auf ca. 2.400 Meter sind zu schaffen. Das Wetter ist unberechenbar und wir versuchen einfach unser Glück. Den ersten Teil der Strecke bis La Plaine de Palmistes kennen wir schon und dann geht es noch weiter bergauf. Serpentinen schlängeln sich nach oben, die Landschaft ändert sich total und bald wir fahren durch Wälder, alpine Hochebenen mit Kühen und spärlicher Besiedlung. Wenn man es nicht wüsste, könnte man auch glauben wir sind zu Hause im Berchtesgadener Land. Weit ist es nicht mehr und wir nehmen den letzten „Hügel“ und dann liegt sie vor uns…“La Plaine des Sables“ das vulkanische Hochplateau. Nichts mehr ist grün, alles Vulkangestein und Geröll. Eine karge Mondlandschaft…total ungewohnt und faszinierend. Wir durchfahren die staubige Hochebene und kommen zum „Pas de Bellcombe-Jakob“ auf 2.354 Metern. Hier ist ein großer Parkplatz und die Wanderwege nehmen ihren Anfang. Das Wetter spielt mit und wir haben eine spektakulären Blick auf den Vulkan. Als Größenvergleich dient der kleine Krater „Formica Leo“, der bereits im 1753 entstand. 

Der „Piton de la Fournaise“ ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und bricht durchschnittlich alle 10 Monate aus…wobei „Ausbruch“ ein großes Wort ist, denn hier fließt dann heiße Lava bis ins mehr, zwar recht schnell, aber halt ohne „spucken“…! Das Wetter ist herrlich und hier oben angenehm mit ca. 20. Grad, der Himmel ist blau und wir genießen die Wanderung entlang des Kraters und die grandiosen Ausblicke. Das Wetter kann sich hier sehr schnell ändern und es wird vor Wanderungen eindringlich gewarnt, wenn man sich nicht auskennt. Es sind schon einigen unerfahrene Wanderer erfroren, nachdem sie sich im dichten Neben verlaufen hatten. Das passiert uns sicher nicht, wir halten uns an die gekennzeichneten Wege und von der Wanderung zum Hauptkrater mit ca. 6 Stunden Gehzeit nehmen wir ohnehin Abstand. Ein herrlicher Ausflug mit perfektem Wetter…wir sind Glückspilze. Auf unserem letzten Fotostopp an einem Nebenkrater, zieht es zu und ein heftiges Gewitter geht nieder….ich schaffe es noch rechtzeitig ins Auto, aber Walter war etwas weiter weg und wird ordentlich geduscht. Langsam treten wir den Rückweg an und möchten eigentlich einkehren, aber es hat leider alles geschlossen. Von der Mondlandschaft, geht es wieder in die Wiesen und Wälder und dann kehren wir zurück in die tropische Vegetation des indischen Ozeans. Bevor wir morgen umziehen, nehmen wir das letzte Mal die Serpentinen zu unserem Hotel in Angriff und die werden uns ab Morgen sicher nicht fehlen. Etwas Zeit ist noch zum Abendessen und wir liegen faul auf dem Bett und genießen die Aussicht Richtung Meer, als eine Regenwand auf uns zu stürmt….hui das kann schütten…umso dankbarer sind wir, dass wir heute so ein tolles Wetter hatten. Es ist ja immer warm, aber wenn es regnet ist es halt auch nichts zum fotografieren. Wir nehmen an der Rezeption einen Regenschirm mit auf den kurzen Weg zum Restaurant und während wir das Abendessen genießen – diesmal alles wieder nach unserem Geschmack – geht ein Schauer nach dem anderen nieder. Wir nutzen eine Regenpause, gehen zurück ins Zimmer und sind gespannt, wie das Wetter morgen wird, wenn wir uns in den Süden aufmachen und was uns erwartet.

17.02.24

Die ganze Nacht gab es heftige Schauer und wir sind total in Wolken gehüllt. Der Weg zu Frühstück ist nicht weit und es liegen Schirme bereit, damit wir nicht nass werden. Das letzte Mal nehmen wir die steile, holprige Strasse Richtung Meer und wir sehen schon, dass es aufklart. Unten angekommen ist es sonnig mit Wolken, aber trocken…anscheinend hängt der Regen tatsächlich in den Bergen fest. Unser erster Halt ist die „Pont Suspendu“ – eine 1893 erbaute Brücke, die gerade renoviert wird. Daneben befindet sich schon die neue Betonbrücke. Wir steigen natürlich aus, um uns das historische Bauwerk anzusehen. Von einer Seite ich sie noch geschlossen, aber von der anderen Seite kann man bis zur Hälfte gehen…sieht hübsch aus. Der Fluß unter der Brücke führt ordentlich Wasser…wäre ja auch kein Wunder bei den Wassermassen die die ganze Nacht runtergekommen sind. Es fängt an zu tröpfeln und ich habe zum Glück meinen kleinen Schirm dabei, denn es gibt wieder einen kurzen aber heftigen Schauer und wir müssen uns den Schirm teilen. So schnell wie er gekommen ist, geht er auch wieder vorbei und wir fahren der Küste entlang Richtung Süden. In Sainte Rose steht eine Kirche, die „Notre Dame des Lavas“, die bei einem Lavaausbruch fast verschont wurde….links und rechts der Kirche Floß die Lava ins Meer. Ein paar Kilometer weiter kommen wir zur „Anse des Cascades“…ein Wald am Meer, von Felsen umrandet, an denen mehrere Wasserfälle herabfallen. Es ist Samstag und viele Einheimische nutzen diese schöne schattige Bucht für einen Ausflug. Wir bekommen nur noch einen „halb-legalen“ Parkplatz und halten uns deshalb nicht lange auf, obwohl es hier recht nett wäre. Weiter der Künstenstraße entlang beginnen dann die ausgedehnten Lavafelder, die bei den letzten Ausbrüchen des „Piton de la fournaise“ entstanden sind (2002, 2004 und 2007). Ein bizarre schwarze Lavalandschaft, teilweise von Flechten überzogen, endet im indischen Ozean. Wir fahren durch die Lavafelder, links über uns der Vulkan, rechts unter uns das Meer. Auf der Suche nach einem Restaurant zum Mittagessen scheitern wir leider wieder mal, denn um 14.00 Uhrmacht alles zu und es ist schon 13.40Uhr…entweder haben sie kein Essen mehr, sind voll besetzt oder packen gerade zusammen. Wir haben zwar nicht mehr weit in unser nächstes Hotel, aber ob es da nachmittags was gibt, wissen wir auch nicht. Als wir nach St. Joseph kommen, sehen wir wieder mal ein großes Einkaufszentrum und im Augenwinkel ein Schild „Pithaya Thai“…das nehmen wir. Na ja…es geht schnell und wir sind nicht mehr hungrig…aber mit thailändischem Essen hat das nichts zu tun. Gegen 16.00 Uhr sind wir dann im „Palm Hotel & Spa“….es liegt etwas über der Küste und bietet einen schönen Meerblick…die Zufahrt ist schon mal einwandfrei geteert und bereitet keine Schwierigkeiten. Wir werden freundlich empfangen, machen einen kurzen Rundgang und dann beziehen wir unser Zimmer. Als erstes reißen wir uns die Klamotten vom Leib und gehen zum Schwimmen…es hat wieder gut 30 Grad und eine Abkühlung tut uns gut. Die Getränke sind eingekühlt und heute könnten wir unseren ersten Sonnenuntergang erleben, weil wir mal nicht an der Ostküste sind….und dann bestellen wir uns einen Piña Colada und ein Glas Chenin Blanc an den Pool und finden das ganz schick. Abends wird gegrillt….die Auswahl an frischem Fisch ist riesig und er wird nach Wunsch zubereitet…..das hält man schon aus.

18.02.24

5 Nächte bleiben wir hier in Saint Phillipe…offiziell die südlichste Gemeinde von Frankreich. Das Frühstück nehmen wir auf der Terrasse ein. Es gibt ein schönes Buffet und die frischen Früchte sind natürlich ein Traum…Maracuja, Ananas, Papaya…dazu ein frisch gemachter Vanille-Joghurt….wunderbar…es gibt sogar eine Maschine wo man sich frisch Orangen auspressen kann und die Kaffeemaschine ist von Nespresso…das Baquette schmeckt französisch…ein guter Start in den Tag. Gestärkt packen wir unsere Sachen und fahren zuerst zum „Le Sentier botanique“…nicht ohne vorher an der Küste zu stoppen und die Aussicht zu genießen. Schroffe Lavafelsen von der Brandung umstoßt…ein Spektakel….weiße Seevögel mit langen Schwänzen nisten anscheinend in den Felsen und müssen angesichts des Windes oft mehrmals anfliegen, um an die Nester zu kommen…einfach sitzen und schauen ist schon ein Erlebnis….aber wir haben ja noch was vor…bergan auf schmalen Straßen, entpuppt es sich der „Sentier botanique“ als Waldwanderweg…jetzt sind wir schon mal da und gehen los. Aufgrund des Baumschattens sind die Temperaturen erträglich. Es geht über Lavagestein durch eine tropische Waldlandschaft…die riesigen Bäume sind bewachsen mit Moos und Epiphyten….schon schön, aber für uns jetzt nicht so spannend. Nach einer Stunde sind wir zurück am Auto und steuern wieder Richtung Meer, da liegt der „Jardin des Parfumes et des Epices“…ein toller Garten mit Blüh-, Duft- und Gewürzpflanzen. Da es heute keine Führung gibt, machen wir uns selbständig auf den Weg…angeblich kann man nicht verloren gehen. Ein wunderschöner tropischer Garten in dem es üppig blüht und duftet. Einige Pflanzen kennen wir von zu Hause…zumindest bevor sie bei uns eingegangen sind. Hier wächst wirklich alles im Übermaß…ein Traum. Bei den Bedingungen kannst Du einen Stock in die Erde stecken und nach 2 Wochen fängt er an zu blühen…ich bin ziemlich neidisch….und so vergeht die Zeit wie im Flug…schon 15.00 Uhr…wir treten den Rückweg an, machen nur noch einen kurzen Abstecher zum Cap Langvine…hier verbringen die Einheimischen ihren Sonntag mit fischen und picknicken. Für uns ist es jetzt auch Zeit für eine Abkühlung und Füße hochlegen…ist ja schließlich Urlaub. Abends geht wieder ein Wind…bei uns würde man wahrscheinlich von Sturm sprechen….was nicht beschwert ist fliegt weg, aber dafür ist die Temperatur sehr angenehm und es gibt natürlich keine Mücken.

19.02.24

Der Wasserfall Grand Galle wird heute in Angriff genommen. Auf dem Weg dorthin kommen wir zuerst durch St. Joseph…empfohlener Ort, das Zentrum soll recht hübsch sein. Wir verlassen also die Umgehungsstraße, um das Zentrum zu erkunden….montags hat ziemlich viel geschlossen…warum auch immer. Wir machen ein Foto von der Kirche und vom Rathaus…ansonsten sehen wir jetzt nicht Spannendes…also weiter geht es. Noch ca. 30 Fahrminuten der Küste entlang und dann mal wieder hinauf in die Berge…ist aber gut beschildert. Wir sehen schon die Schilder am Straßenrand, dass parken größtenteils verboten ist, denn die Straße ist wieder sehr schmal. Am Wochenende wird es hier sicher sehr voll sein…..zum Glück ist heute Montag und die einheimischen Ausflügler sind in der Arbeit. Erst ein idyllisches Flußtal entlang, über einspurige Brücken und dann noch ein paar Serpetninen…schon sind wir an einem Parkplatz…das letzte Stück gehen wir zu Fuß. Hören kann man ihn schon den Wasserfall und der Anblick ist dann wirklich fotogen. Ein felsiges Halbrund mit vielen einzelnen Wasserfällen bildet eine rauschende Wand. Das Wasser schießt über das dunkle Gestein, Gischt spritzt uns ins Gesicht und wir sind beeindruckt. Zwischen den Felswänden macht sich eine Gruppe ans Abseilen und sie lassen sich mittels Seil über den Abgrund gleiten….sieht nach großen Spaß aus…auch wenn Walter Bedenken wegen der Wassertemperatur hätte….gut bei knapp 30 Grad Lufthemperatur dürfte sich der „Schock“ in Grenzen halten, aber sie haben alle Neoprenanzüge an….dient vielleicht aber auch zum Schutz vor Schürfwunden durch die Felsen…wir machen es eh nicht, aber zuschauen ist auch interessant. Nach zahlreichen Fotos und Videos spazieren wir wieder abwärts und erkunden noch den weiteren Verlauf des Flußes. Über unzählige Felsen strömt das Wasser Richtung Meer und es bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zu baden, zu sitzen, zu schauen…eine wunderbare Wasserlandschaft. Auf dem Rückweg machen wir noch Halt in der Grand Anse…das ist die Bucht direkt unter unserem Hotel und es gibt großzügige Liegewiesen mit schönen Palmen die Schatten spenden. Die Menschen picknicken und haben Hängematten zwischen den Bäumen befestigt….es gibt einen Sandstrand, aber die Wellen sind schon recht heftig. Ein Bereich ist mit Felsen abgegrenzt und bildet ein natürliches Schwimmbecken, das zum Baden einlädt. Es gibt einige Strandrestaurants und öffentliche Toiletten die sehr ordentlich aussehen….da könnte sich mancher bayrische See eine Scheibe abschneiden. Wir kaufen im Supermarkt ein paar Sushi als spätes Mittagessen auf dem Balkon und verbringen den Rest des Nachmittags mit faulenzen. Den Sonnenuntergang schauen wir uns vom Jacuzzi an…den wir überraschenderweise ganz für uns allein haben….Gelegenheiten muss man ausnutzen. Ab 19.00 Uhr gibt es Abendessen….der Fisch ist wirklich wunderbar und zur Nachspeise gibt es eine mit Rum flambierte Pavlova….da könnten wir uns reinlegen….HAMMER!

20.02.24

430 Serpentinen warten auf uns….das heutige Ziel ist Cilaos in den Bergen. Ein Talkessel wie bei Salazie mit atemberaubender Fahrstrecke und toller Natur…so heißt es zumindest….wir schauen mal nach. Die Strecke ist knapp 60 Kilometer. Anfangs gibt es Stau auf der Autobahn und so nehmen wir eine alternative Route, die landschaftlich recht schön ist, aber aufgrund der Fahrbahnbedingungen etwas mehr Zeit kostet, aber das stört uns nicht. Wir überqueren wieder mal einspurige Eisenbrücken, durchfahren ein Flußtal und dann geht es wieder mal steil bergauf. Immer wieder bleiben wir stehen und genießen den Ausblick in die umliegenden grün bewachsenen Berge, die bizarre Formen haben. Die Strecke ist recht anspruchsvoll und Walter ist wieder mal gefordert. Ich sage noch so, dass es sehr unpraktisch wäre, wenn wir hier eine Panne hätten und vergleiche es mit unserem „Reifenwechsel-Abenteuer“ in Chile, als wir eine Baustelle durchqueren die gerade frisch geteert wird. Schon fängt unser Auto erbärmlich an zu quietschen und gibt Schleifgeräusche von sich. Bei der nächsten Ausbuchtung bleiben wir stehen und können rein äußerlich nichts entdecken. Unter dem Auto klemmt auch nichts, die Reifen sind o.k., die Motortemperatur ist normal…wir fahren mal weiter und hören uns das an. Wir vermuten, dass ein Steinchen in ein Radlager gerutscht ist…aber wir haben keine Ahnung. Nach 5 bangen Minuten hört es auf…wir sind erstmal erleichtert und nachdem es auch nicht wiederkommt, gehen wir davon aus, dass alles gut ist. Mittags erreichen wir Cilaos, ein hübschen Dorf in den Bergen, das recht modern daherkommt. Wir suchen uns eine Wirtschaft und essen einen Salat. Es fängt an zu regnen und als wir noch einen Abstecher nach „Ilet a Cordes“ machen, wo ein schöner Aussichtspunkt sein soll, schüttet es wie aus Eimern und wir sehen nichts außer nebelverhangene Berge an denen Wasserfälle herabrauschen und wir treten den Rückweg an. Über „Bras sec“ müssen wir die 430 Kurven wieder nach unten, durch unbeleuchtete Tunnel, die genausao wie manche Teilstrecke nur einspurig sind. Man schaut, ob jemand kommt und dann fährt man mutig los….manchmal muss Walter dann wieder rückwärts bergauf fahren, weil in der Kurve Gegenverkehr kommt und der Platz einfach nicht ausreicht…sehr spannend. Es gibt sogar eine Serpentine die dann durch einen Tunnel geht…siehe Foto/Video…das hatten wir auch noch nirgends. Gegen 16.00 Uhr zurück an der Küste und verlieren wir ca. 20 Minuten im obligatorischen Nachmittagsstau, aber sonst hat es uns sehr gut gefallen und die erstaunliche Vielfältigkeit der Landschaft auf La Reunion ist wirklich einzigartig.

21.02.24

Wieder starten wir in die Berge, diesmal nicht so weit wie gestern. Zuerst wieder Richtung Saint Pierre und dann – wie üblich – über schmale Straßen schrauben wir uns zu unserem ersten Ziel Les Makes – ein Bergdorf in idyllischer Landschaft. 10 Kilometer weiter soll es einen tollen Aussichtspunkt ins Cilaos-Tal geben…das wir ja gestern schon erkundet haben. Wieder ziehen in den Bergen Wolken auf und wir wollen eigentlich umkehren, denn mit einem Ausblick ist eher nicht zu rechnen. Ich gebe in Les Makes bei der Post unsere Postkarten auf und die beiden Schalterdamen staunen nicht schlecht, als eine ins „Fürstentum Liechtenstein“ geht…anscheinend noch nie gehört, dass es ein „Principauteé du Liechtenstein“ gibt….doch das gibt es….da tun sie sich mit Allemagne schon leichter. Als ich zurückkomme entscheiden wir uns um und fahren die letzten Kilometer den Berg hoch….das Wetter ändert sich in den Bergen so schnell…man weiß ja nie. Und wir können unser Glück kaum fassen…wir durchfahren einen Bergwald mit unzähligen blühenden Blumenrohren…ein Blüten- und Duftmeer und es ist blauer Himmel. Als wir am „La Fenêtre“ ankommen ist es einfach nur überwältigend…das ganz Tal liegt vor uns, umgrenzt von hohe Bergen und wir schauen auf die Orte in denen wir gestern schon waren: Cilaos, Ilet a Cordes und Bars sec…sogar unsere Brücke über die Serpentine können wir sehen…echt toll. Wir können unser Glück immer noch nicht fassen, als wir den Rückweg antreten. Wieder vorbei an der Blütenpracht, steuern wir Saint Pierre an. Leider macht unser Auto beim Bremsen Schleifgeräusche und das gefällt uns angesichts der Strecke garnicht. Aber wir erreichen die Stadt ohne Probleme und hoffe, dass sich unser Auto bis morgenwieder „regeneriert“….! In Saint Joseph halten wir kurz an der Kirche, bevor wir nach Saint Pierre weiterfahren. An der Promenade finden wir einen Parkplatz und schauen uns mal den Strand an….es ist nicht sehr viel los, der Sand ist eher grob und Schatten gibt es auch keinen…also für uns wäre das nichts. Zum Mittagessen sind wir wieder mal zu spät…weil nach 14.00 Uhr und so entschließen wir uns ins Hotel zurück zu fahren, denn wir waren ohnehin noch nicht in unserem chilligen Beachrestaurant und so stärken wir uns im Schatten, bevor wir unsere Körper in die Wogen gleiten lassen. Abends zieht Regen auf, aber wir haben eine große überdachte Veranda und genießen das Schauspiel, vor allem weil wir einen schönen Regenbogen sehen können. Unser letzter Abend im Palms Hotel…morgen geht es ein Stück weiter an die Ostküste.

22.02.24

Es gibt immer noch Schauer, aber heute ist ja Reisetag. Nach dem Frühstück machen wir uns gemütlich auf den Weg, denn die reine Fahrzeit beträgt nur ca. eine Stunde. Als wir die Koffer im Auto verstauen, geht gerade wieder ein Schauer nieder und Walter und der Kofferträger sind komplett nass. Zuerst wollen wir uns nochmal St. Pierre anschauen…vor allem den Tempel, die Moschee, die Kirche und überhaupt das Stadtzentrum. Es ist ein ziemliches WirrWarr an Einbahnstraßen und Parkplätze sind auch schwer zu finden…ganz zu schweigen von den Sehenswürdigkeiten, die sich unerklärlicherweise vor uns verstecken…dann haben wir keine Lust mehr und fahren der Küste entlang zu einem Aussichtspunkt „La Gouffre“…hier tobt das Meer und bricht mit unglaublicher Wucht an die Lavafelsen der Küste. Ein toller Anblick…heute besonders, denn es geht ordentlich Wind, die See ist rau und die Naturgewalten zeigen was sie so drauf haben. Wir werden von oben nass und von der Brandung, aber bei fast 30 Grad ist es eher eine Erfrischung. Wir schießen gefühlt tausende Fotos und können uns kaum satt sehen. Walter stürzt leider auf die scharfkantigen Felsen und schürft sich die Hand auf….das Pflaster ist griffbereit, weil es oben im Koffer liegt. Gleich ein paar Kilometer weiter ist das „Cap du sel“, der einzige Punkt der Insel, wo Salz gewonnen wird. Ein Museum gäbe es auch, aber das freut uns jetzt nicht. In „Saint Leu“ machen wir Mittagspause, denn wir sind mal zu rechten Zeit am rechten Ort und finden einen Thailänder….tatsächlich stehen zwei zierliche Thailänderinnen am Herd und wir bekommen einen schönen Rindfleischsalat, einen Glasnudelsalat und eine Tom Yum Gung…prima. Es ist unglaublich schwül und so fahren wir in unser neues Hotel. Das Lux Saint Gilles ist mit google leicht zu finden und das einchecken ist schnell erledigt. Unser Zimmer gefällt uns sehr gut, genau wie das schöne Hotel in weitläufiger Gartenanlage direkt am Meer. Wir erfahren, dass das Wetter so stürmisch ist, weil sich ein kleiner Zyklon von der Ostseite nähert, der bringt im Osten und Süden Sturm und Regen….hier nur Sturm…na dann sind wir ja noch rechtzeitig „geflüchtet“…! Wir rufen bei Sixt an, weil unsere Bremsen immer noch schleifen. Leider klappt es nicht mit dem telefonieren und so gehen wir zur Rezeption und Madame Gwendoline hilft uns….das ist auch gut so, denn an der anderen Leitung wird kein englisch gesprochen…sie übersetzt und wir einigen uns, dass uns der Autovermieter auf dem Handy anruft. Das passiert auch sehr schnell und angeblich kommt heute Abend jemand ins Hotel und wir bekommen ein neues Auto. Gut dann räumen wir gleich mal das Auto aus…ist ja ohnehin unsere letzte Station, bevor es am Montag zurück nach Mauritius geht. Jetzt holen wir uns mal Handtücher und gehen zum Strand…der ist menschenleer, denn der Wind pfeift gewaltig…ist eine tolle Stimmung. Uns wurde außerdem versichert, dass es hier keine Haie gibt…im nächsten Ort schon…aber hier nicht…wegen des vorgelagerten Riffs…da kommen die Haie nicht drüber…hoffentlich wissen das die Haie auch! Schnorchelausrüstung kann man sich auch leihen…mal sehen. Nachdem wir die Füße hochgelegt hatten, klingelt schon das Telefon und das neue Auto ist da. Wir wollen dem Sixt-Mitarbeiter natürlich zeigen, was es mit den Bremsen auf sich hat und jetzt ist das Geräusch einfach weg…unglaublich. Egal, wir bekommen trotzdem das neue Auto und dann hoffen wir mal, dass es bis Montag durchhält. Abends sitzen wir am Wasser und genießen die französische Küche….nur meinen Weinkellner vom Palm Hotel vermisse ich schon ein bisschen.

23.02.24

Die Sonne lacht und das Frühstück schmeckt…heute fahren wir in die Stadt nach Saint Denise…da müssen wir zwar am Montag auch hin, nämlich zum Flughafen, aber da wir mittags abfliegen, bleibt keine Zeit um die Stadt anzusehen. Angeblich soll die Parkplatzsuche eine Herausforderung sein und so stellen wir uns am Stadtrand auf einen Parkplatz der anscheinend nichts kostet und noch Plätze frei hat…was für uns das Wichtigste ist. Wir marschieren los und orientieren uns an dem im Reiseführer empfohlenen Stadtrundgang. Die Stadt hat über 154.000 Einwohner, die Straßen sind im Schachbrettmuster angelegt, was die Orientierung vereinfacht und in den Übersee-Kolonien häufig anzutreffen ist. Es gibt sehr schön renovierte kreolische Häuser, einige Kirchen, Denkmäler, eine Moschee und einen kleinen botanischen Stadtgarten….also ein volles Programm…daher gehen wir erst zum Mittagessen. Ein hübsches französisches Restaurant…dauert leider etwas lang, schmeckt aber gut. Leider fängt es jetzt an zu regnen…Schirm und Regenjacke haben wir dabei, aber wir machen es anfangs so wie die Einheimischen…wir ignorieren den leichten Regen, denn es hat 30 Grad und man schwitzt ohnehin…also ist es auch egal, wenn man ein bisschen nass wird. So spazieren wir durch Saint Denise und der Verkehr in der Innenstadt ist wirklich heftig…überall Stau und Einbahnstraßen…da sind wir zu Fuß besser beraten. Es gibt wirklich viele schön hergerichtete Häuser, viele warten noch auf die Handwerker und verfallen derzeit…aber das Bewußtsein für den Erhalt der historischen Bausubstanz ist deutlich erkennbar. Der kleine Stadtgarten ist auch recht nett, aber es regnet immer noch und so treten wir den Rückweg zum Auto an…das dauert länger als erwartet und als wir endlich ankommen sind wird durchnäßt und fußlahm…aber zum Glück nicht durchgefroren. Zum Hotel brauchen wir noch eine gute 3/4 Stunde…den erwartbaren 16.00 UhrStau bekommen wir auch noch mit und bis wir am Hotel sind, sind wir wieder trocken. Hier scheint die Sonne, der Wind bläst anscheinend die Wolken weg und wir suchen uns ein nettes Liegeplätzchen. Ich mache noch einen kleinen Strandspaziergang….ein Weg mit Rückenwind….der Rückweg dauert dann etwas länger. Die Wolken sind ungünstig verteilt für einen fotogenen Sonnenuntergang, aber wir würdigen den Anblick trotzdem. Heute Abend essen wir am Strand….gute Entscheidung….schöner Rose, gute gegrillte Garnelen und einfach Urlaub.

24.02.24

Ich glaube heute nehmen wir die letzte Bergstrecke in Angriff….den Piton de Maîdo…auf 2.200 Meter. Eine gute Stunde brauchen wir vom Hotel aus mit dem Auto. Nachdem wir erst nach 10.00 Uhr weggefahren sind, beherzigen wir nicht den Ratschlag, dass man so früh wie möglich oben sein soll, damit man noch die Aussicht genießen kann, bevor die Wolken kommen. Schon bei der Anfahrt sehen wir dicke Wolken auf der einen und blauen Himmel auf der anderen Seite und wir hoffen, dass wir noch Glück haben. Kurz vor Mittag erreichen wir den Aussichtspunkt, aber das ganz Tal ist wolkenverhangen….aber wie sooft geht der Wind und tun sich doch noch ein paar Lücken auf und wir erhaschen einen kurzen Blick auf das weite grüne Tal unter uns und die umliegenden Berggipfel. Wir gehen ein bisschen spazieren und schauen an den unterschiedlichen Aussichtspunkten ins Tal…meistens in dichten Nebel. Auf die andere Seite sieht man weit ins Meer hinaus und kann teilweise die Küstenorte sehen…auch schön. Der Bewuchs ist karg, aber es blüht eine Art stacheliger Ginster in gelb und ein paar Prachtkerzen. Walter klettert noch bis zum Hauptgipfel hoch, in der Hoffnung auf freie Sicht, aber auch hier keine Chance. Vielleicht versucht er es morgen in der Früh nochmal…mal sehen. Auf dem Weg nach unten kommen wir an einer Destillerie vorbei…aber kein Schnaps, sondern Blütenessenzen werden hier gewonnen. Wir fahren die abenteuerlich steile Stichstraße bis zu einem kleinen Bauernhof…alles scheint geschlossen…wir gehen dem Schild „Boutique“ nach und stehen vor verschlossenen Türen, wollen schon wegfahren, als der Inhaber auftaucht und den Laden für uns öffnet….hätte es jetzt auch nicht gebraucht. Er erklärt uns, dass es irgendein Doktor ist und wenn wir ihm sagen was uns fehlt, dann gibt er uns die richtige Essenz…als ich ihm sage, dass mir eigentlich gar nichts fehlt…beglückwünscht er mich, scheint aber ein bisschen enttäuscht. Wir schauen uns in dem kleinen Laden um und entscheiden uns dann für 2 kleine Fläschchen mit „Vanille-Cocos“ und „Vanille-Orange“, die man in einer Duftlampe verwenden kann….irgendwas wollten wir jetzt halt auch kaufen, wenn er schon extra aufmacht…es gäbe auch etwas gegen Moskitos, aber das kostet gleich 34 Euro und das ist mir zu teuer….wer weiß ob es überhaupt hilft. Als wir wieder am Meer sind, verlassen wir die Autobahn und nehmen die Küstenstraße und halten am „Cap de la Houssaye“…tolle Klippen am Meer, Felsen in der Brandung die natürliche Schwimmbecken bilden. Von den Felsen springen junge Burschen ins Wasser….wir haben leider keine Badesachen dabei…aber es sieht sehr verlockend aus.  Für die Mittagspause ist es jetzt mal wieder zu spät…wir versuchen er trotzdem in St. Gilles des Bains…aber obwohl es ein touristischer Ort ist, finden wir nur einen Imbissmarkt, in dem man verpackte Salate, Sushi und Currys kaufen kann…freut Walter nicht und so gibt es nur einen Becher frische Ananas. Im Hotel angekommen, schmeißen wir uns zuerst in den Pool….das tut gut…dann gibt es noch einen MaiTai und einen Piña Colada…nur der Not keinen Schwung lassen. Sehr entspannt finden wir uns im Buffet-Restaurant ein….passt gut, denn wir haben Hunger.

25.02.24

Ich habe noch einen trockenen Keks, den verfüttere ich morgens auf der Terrasse an die Vögel…hui da ist was los…sehr nett. Heute ist prächtiges Strandwetter…kein Wind, ruhiges Meer…perfekt zum Schnorcheln. Walter will noch in einen botanischen Garten, wo es auch Chamäleons geben soll…ich muss die hiesigen Fischbestände überprüfen. Die Masken kann man sich ausleihen und ich trage ordentlich Sonnenschutz auf….dann ab zum Strand. Die Korallen fangen schon im hüfttiefen Wasser an und die Fische sind gleich gefunden….schöne Farben, viele verschiedene Arten und da kann ich mich einfach nicht sattsehen. Walter kommt zurück und wir gehen erstmal schwimmen, dann gibt es einen feinen Mittagssnack, denn bei uns am Strand kann man wunderbar essen (Thunfischtatar…etc.)…dann mag Walter auch sehen was unter Wasser los ist, denn die Chamäleons hatten sich alle gut versteckt. So verbringen wir den Nachmittag mehr unter als über Wasser und sind dann ein bisschen runzelig an den Fingern….das T-Shirt, das ich beim Schnorcheln tragen wollte, habe ich vergessen und jetzt ist mein Rücken doch ein bisschen gerötet…tut aber nicht weh. Heute ist auch die Wolkenstimmung für den Sonnenuntergang perfekt und man könnte meinen, dass sich Reunion nochmal extra Mühe gibt zum Abschied. Bei einem Cocktail versinkt die Sonne farbenprächtig im Meer und färbt die Wolken in orange, rosa und lila ein…die Farben spiegeln sich in der glatten Wasseroberfläche…wunderschön. Wir bekommen eine SMS, dass sich unsere Flüge morgen um ca. 2 Stunden verspäten und das passt gut, denn dann können wir gemütlich gegen 11.00 Uhraufbrechen…der Flug dauert ja keine Stunde und dann sind wir nachmittags wieder auf Mauritius. Am Abend sitzen wir noch am Strand und genießen sehr gute Lammkoteletts vom Grill….da es heute windstill ist, kommen uns die 26 Grad sehr warm vor….sicherheitshalber noch einen MaiTai zum Abschied….

26.02.24

Aufgrund des späteren Abfluges sind wir sehr entspannt und genießen das Frühstück im offenen Restaurant. Es hat in der Nacht geregnet und die Luftfeuchtigkeit ist unglaublich hoch, sodass sofort die Brille beschlägt, wenn man aus dem klimatisierten Zimmer kommt…schon lustig. Für die Fahrt zum Flughafen haben wir genügend Zeit eingeplant und so stoppen wir noch an 2 Tempeln in St. Denis, die sich bei unserem letzten Besuch „versteckt“ hatten. Auch ein Foto von den Kanonen in der Bucht – ohne Regen – machen wir noch schnell. Den „kleinen Markt“ lassen wir aus, denn so lange wollen wir unser voll beladenes Auto auch nicht stehen lassen, wobei wir nicht den Eindruck haben, dass es auf La Reunion sehr gefährlich ist. Sogar meine Kappe, die ich im Auto vergessen hatte, als wir es früher als geplant zurückgegeben hatten, habe ich am Sixt-Schalter wieder bekommen…hat mich sehr gefreut. Am Flughafen ist praktisch nichts los und das einchecken ist sofort erledigt. Das Einreiseformular für Mauritius füllen wir diesmal online aus….was etwas „feigelt“…aber dann ist es vollbracht…zur Not hätte ich ja noch die gelben Zettel von unserer letzten Einreise mitgenommen, die hätten wir im Flugzeug immer noch ausfüllen können. Im Duty-free Shop kaufen wir noch eine Flaschen „Isautier“-Rum….der berühmte Rum von La Reunion….leider auf gut Glück, denn verkostet haben wir ihn nicht und so entscheiden wir uns für eine aromatisierte Variante mit „Litschi und Passionsfrucht“…wir werden zu Hause herausfinden, ob er uns schmeckt. Das Flugzeug ist ein Airbus A 330-900….eine sehr große Maschine für wenig Passagiere…die Maschine ist nur zu 25 % besetzt und die Flugzeit beträgt nur 30 Minuten…auch lustig. So landen wir gegen 14.30 Uhr in Mauritius. Die Einreise klappt flott und problemlos, denn zum Glück ist vor uns keine große Maschine gelandet und kurze Zeit später nehmen wir schon unser Gepäck vom Band. Mr. Mungur schickt uns wie versprochen einen Fahrer, der uns zum Hotel bringt. Jetzt sind wir an der Nord-West-Küste untergebracht. Von unserem Fahrer erfahren wir, dass es gut war, dass wir die letzten Tage auf der Nachbarinsel waren, denn es gab einen Zyklon und die Hotelgäste durften 3 Tage das Hotel aus Sicherheitsgründen nicht verlassen….hui…das wäre was gewesen…Bar in oder her! Es gab keine Toten, nur Sachschäden…zum Glück. Nach gut einer Stunde erreichen wir das Mauricia Beachcomber und beziehen unser neues Zimmer für die letzten 5 Nächte unseres Urlaubes. Das Zimmer ist hell und geräumig, mit Terrasse und Blick auf die Bucht…schön. Ein kleiner Rundgang, ein Cocktail zur Einstimmung, ein unerwartet toller Sonnenuntergang und schon ist es zum Glück Zeit zum Abendessen, denn Lunch fiel ja aus. Schönes Buffet, flotter Service, guter Wein….alles im grünen Bereich.

Mauritius

 

05.02./06.02.24

…also heute ist Montag morgens und ich stehe im Bad beim Zähne putzen und höre Bayern 3….am Mittwoch wollen wir nach Mauritius fliegen….in den Nachrichten kommt die Meldung, dass die Lufthansa Piloten heute streiken…ja meinetwegen….Hauptsache am Mittwoch wird geflogen…gleich im Anschluß die Nachricht, dass Verdi das Bodenpersonal am Mittwoch zum Streik aufruft…betroffen ist der Flughafen München…hui…da ist die Grundentspannung mal im Eimer. Nach 09.00 Uhr rufe ich dann mal Frau Scheller an, die unsere Flüge immer bucht, und erfahre, dass wir erst ab ca. 16.00 Uhr erfahren, wie es weitergeht. Sie vermutet, dass die Flüge umgebucht werden können….sollte nur München betroffen sein, bekommen wir sicher ein Zugticket nach Frankfurt und von da aus können wir dann weiterfliegen. Eventuell können wir den Flug auch umbuchen, dann müssten wir einen Tag früher fliegen.

Gut….ich konzentriere mich auf die Arbeiten, die jetzt erledigt werden müssen…einpacken, tanken und dann in Geduld üben. Bis 16.30 Uhr sind unsere Flüge immer noch „planmäßig“….mittags gehen wir mit Ruth zum Essen. Erst gegen 17.00 Uhrerhalte ich die Nachricht, dass unsere Flüge annulliert wurden….also wir brauchen auch nicht mit dem Zug nach Frankfurt oder mit dem Mietwagen. Wir halten Krisenrat und dann bucht uns Frau Scheller auf einen Flug am Dienstag um: München-Zürich-Mauritius…fast die gleichen Flugzeiten und ohne Aufpreis….cool.

Jetzt müssen wir nur noch unser Parkticket anpassen und ein Hotel buchen und den geplanten Transfer stornieren und neu buchen….auch cool.

Wir teilen uns auf: Walter telefoniert mit dem Parkhausmenschen in München…der weiß nichts vom Streik und will genau wissen warum wir das stornieren wollen. Walter erklärt, dass wir nicht stornieren wollen, sondern nur 24 Stunden verlängern wollen, weil wir einen Tag früher fliegen….nach 15 Minuten steht fest, wir müssen stornieren und neu buchen. Ich buche erst neu, dann storniert Walter und in dem Prozess könnte man auch die Zeiten anpassen….also wenn am z.B. früher einfahren möchte…Fachkräftemangel überall. EgaL…warum einfach, wenn es auch komplizier geht. Währenddessen erfahre ich, dass in dem gebuchten Hotel nur noch eine „Präsidentensuite“ frei ist….wir entscheiden uns dann für das Nachbarhotel, denn umziehen müssten wir ja ohnehin. Jetzt noch den Transfer änder, nicht dass die umsonst am Flughafen stehen. So um 21.00 Uhr ist dann alles angepasst und ich bin ein bisschen durch den Wind. Nachdem unsere Flugzeiten weiterhin angenehm sind, brauchen wir erst gegen 11.00 Uhrstarten. Am Flughafen ist dann gar keine Hektik und wir starte entspannt Richtung Zürich…wohlwissend, dass wir diese „challenge“ ohne Frau Scheller nicht hätten meistern können. Ich arbeite meine „Liste“ ab, nur das  Putzen geht sich nicht mehr aus….lediglich Betten überziehen und Handtuchwechsel kriege ich noch hin. Unser geplantes „Abschiedsessen“ mit Moni und Andreas müssen wir leider absagen….werden wir hoffentlich nachholen…wird halt dann ein Willkommensessen. Der Flug von München nach Zürich dauert gut 30 Minuten und der Ausblick auf Landschaft,Bodensee und die verschneiten Berge sind beeindruckend. In Zürich müssen wir nur noch durch eine Passkontrolle und schon sitzen wir wieder im Flugzeug…unser erstes Mal mit „Edelweiß“ von Swiss in einem A340-300…tipptopp. Die geplante Flugzeit sind ca. 11 Stunden…es ist ein Nachtflug….also „keep calm, relax and drink wine“…

07.02.24

Um 8.20 Uhr Ortszeit landen wir auf Mauritius. Wir sind jetzt 3 Stunden voraus…also ganz wach sind wir noch nicht. Leider hat man die Einreiseformulare nicht im Flugzeug verteilt und so müssen wir sie jetzt „freihändig“ ausfüllen, während wir in der Schlange bei der Einreise anstehen. Es sind anscheinende zwei Maschinen kurz hintereinander gelandet und entsprechend lange dauert das Prozedere. Aber irgendwann sind unsere Pässe dann gestempelt und wir offiziell eingereist. Dafür sind unser Koffer jetzt schon da und wir rollen zum Ausgang. Hier wechseln wir gleich Euro in Rupien…1 Euro sind 48 Rupien…also runden wir auf 50 auf beim Umrechnen, dann geht es leichter. Unser Fahrer wartet schon draußen auf uns und schon sitzen wir im Auto und lassen uns durch das üppige tropische Grün der Landschaft fahren. Wir unterhalten uns mit unserem Fahrer und er bietet uns seine Dienste auch für Rundfahrten an…darauf werden wir wahrscheinlich zurückkommen, denn er ist recht nett und wir fühlen uns gut aufgehoben. Als es uns im Hotel „Salt of Palmar“ abgibt, sagt er, wir sollen ihm morgen einfach eine WhatsApp senden, dann bringt er uns schnell mit unserem Gepäck ins andere Hotel. Es hat ca. 2 Grad, die Sonne scheint und wir sind am Meer. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, aber wir können uns in einer  extra Raum umziehen und duschen und unser Gepäck wird einstweilen verwahrt. Da dauert zwar leider alles ein bisschen lang, aber dann liegen wir schon mal am Pool und strecken die Füße aus. Mittags essen wir eine Kleinigkeit und dann bekommen wir auch die Zimmerkarte. Zimmer ist nett, Meerblick mit viel Pool davor, aber für eine Nacht ist es uns jetzt auch egal. So verrinnt die Zeit mit Meerblick und vor dem Abendessen machen wir noch einen Strandspaziergang. Es ist gerade Ebbe und viel Platz. Unter Palmen bei einer leichten Brise lassen wir den Abend ausklingen. 

08.02.24

Heute muss ich erstmal meinen ersten Bericht korrigieren, denn Walter hat einige Fehler gefunden und zwar nicht nur Schreibfehler….aber ich denke, dass jeder gemerkt hat, dass wir hier nicht 2 Grad von 28 Grad haben…sonst hätten wir auch die falsche Kleidung dabei. Wir sind ausgeschlafen und checken nach dem Frühstück aus. Ich sende unserem Fahrer Mr. Mungur alias „Cheepbuck“ eine Nachricht, wann er Zeit hat uns abzuholen…er ist in 30 Minuten da….nur mit der Ruhe, denn das „Seasenses Boutique & Spa Hotel“ ist ja nur 3 Fahrminuten entfernt. Obwohl wir schon wieder zu früh ankommen, ist unser Zimmer schon fertig und diesmal sind wir wirklich begeistert. Wir haben eine überdachte schattige Terrasse mit Schaukelliege und einem grandiosen Meerblick…wir sind schockverliebt….und so bleiben wir einfach wo wir sind und schaukeln und schauen und lesen und genießen die angenehmen Temperaturen, das Meeresrauschen und überhaupt….! Irgendwann mache ich mich auf zum Strandspaziergang und schaue den Männern zu, wie sie im Meer stehen und ihre Angeln auswerfen und plötzlich stehe ich wieder vor unserem ersten Hotel, dem „Salt of Palmar“….ist wirklich nicht so weit weg…aber jetzt haben wir es eindeutig schöner. Interessant sind auch die Preise. Wir hatten ja gestern keine Minibar, aber im Restaurant gab es ein Glas Wein ab ca. 600 Rupien…das sind 12 Euro…hier kostet es die Hälfte und in der Minibar gibt es sogar „Spezi“ (also Cola und Fanta) zu einem normalen Preis. Aufgrund der Unterschiede in Ausstattung und Ambiente hätten wir das nicht erwartet. Heute Abend erwartet uns der Hoteldirektor zum „Welcome Cocktail“ und so machen wir uns schick und gehen zur Bar und dem Restaurant. Wir sind nicht die Ersten und Einzigen und alles ist schon angehübscht…..Kir Royal, Sekt, Cocktails, Fingerfood und Live Musik….wunderbar. Wir sitzen draußen und genießen. Vorspeisen gibt es vom Buffet, 2 Hauptgerichte zur Auswahl  – wir nehmen Meeresfrüchte Curry – und eine Nachspeise mit Nüssen (der Name sagt uns nichts). Alles ist recht gut und nachdem wir kein Mittagessen hatten, haben wir auch Hunger. Das Fingerfood und die Vorspeisen sind recht fein, der Fisch beim Curry leider sehr trocken…aber das geht halt schnell, wenn man das warmhalten muss. Die Nachspeise ist süß, aber mit Nüssen…alles gut. Die Live Musiker sind super und die Stimmung auch….ein schöner Tag geht zu Ende. Morgen kommt Mr. Mungur und wir fahren in den Süden von Mauritius….es gibt viel zu sehen.

09.02.24

Der Morgen beginnt für mich mit Yoga mit Meerblick. Die Schaukel ist ja so groß, dass ich darauf problemlos die Übungen machen kann und das leichte Schaukeln macht es interessant und mit Meer und Wind ist es einfach herrlich. Danach geht es zum Frühstück und pünktlich um 09.30 Uhr starten wir zu unserer Tour in den Süden von Mauritius. Unsere to-do-Liste ist lang und Mr. Mungur eröffnet uns, dass wir das an einem Tag nicht alles schaffen….o.k….dann fangen wir halt mal an. Erster Stopp ist GrisGris, der südlichste Punkt von Mauritius. Fantastische Küste, tolle Brandung, viel Wind….wir wandern in einem lichten Pinienwald ca. 20 Minuten zur der Felsformation, von der aus man eine tolle Aussicht auf beide Seiten hat. Weil hier das vorgelagerte Riff fehlt, krachen die Wellen ungehindert ans Ufer….sehr beeindruckend. Ein bisschen klettern und die Mütze festhalten oder besser abnehmen. Von diesem Felsplateau sehen wir einen Wasserfall in der Ferne und beschließen dahin zu gehen, denn unser Fahrer meinte ohnehin, dass wir 1-1,5 Stunden brauchen werden und das schaffen wir leicht. Wir schlängeln uns der Küste entlang durch dichte Büsche, der Weg ist nur noch ein Trampelpfad und ich hoffe, es gibt hier keine Schlangen….bis wir auf einen Felsvorsprung anhalten müssen, denn hier mündet ein Fluss ins Meer und es geht nicht mehr weiter…egal, war trotzdem eine schöne Wanderung und nach einer Stunde und 20 Minuten sind wir wieder wie geplant am Parkplatz. Weiter geht es zu den Rochester Falls…wieder eine Wanderung durch Zuckerrohrplantagen und dann hört man schon das Wasser rauschen. Oben angekommen, müssen wir erst einen Weg nach unten finden…wieder ein Trampelpfad, aber man ist gleich am Fuße des Wasserfalls….lädt eigentlich zum Baden ein, aber Badesachen haben wir keine dabei und hinterher ist man nur nass…für die Weiterfahrt auch unpraktisch. Einheimische springen den Wasserfall runter und ein mutiger Tourist tut es ihnen gleich…sein Freund bricht nach langer Überlegung ab…ich kann es verstehen, ich habe ja in Jamaika keine guten Erfahrungen mit solchen Mutproben gemacht. Auf dem Rückweg fängt es an zu regnen, aber bei den Temperaturen nicht wirklich unangenehm. Das Valle des Couleurs wartet auf uns. Angeblich gibt es hier Erde in 23 verschiedenen Farben…nicht nur 7 Farben wie in Chamarell…mal sehen. Es ist ein riesiger Naturpark und man kann hier mit den Quad, mit dem Buggy, mit dem Jeep und mit der Zipline unterwegs sein…wir entscheiden uns fürs wandern und legen den Focus auf die Wasserfälle und die 23-farbige Erde. Alles ist schön angelegt und die Pflanzen blühen üppig, ein Flüsschen plätschert neben uns, ein paar bunte Vögel lassen sich anschauen, sind aber zu schnell für den Fotoapparat. Wir gehen zuerst zu der Erde, denn wir sehen schon den nächsten Regen aufziehen und nutzen die Sonnenstrahlen, damit man die Farben auch gut sehen kann….ob es tatsächlich 23 sind, ist im wahrsten Sinne des Wortes „Ansichtssache“…ich denke, dass man sehr viele verschieden Ocker-, Braun- und Rottöne benennen muss, um auf 23 Farben zu kommen, aber bunt ist es auf alle Fälle. Auf dem Rückweg kümmern wir uns um die Wasserfälle und dann müssen wir uns auch kurz unterstellen, denn es schüttet wie aus Eimern….zum Glück nicht lang und wir marschieren zurück. Mittlerweile ist es schon nachmittags und wir machen uns langsam auf den Rückweg und kommen noch an riesigen Teeplantagen vorbei und am Grand Bassin – ein heiliger See für Hindus und Jains – mit Tempeln und Gottheiten und vielen Affen. Nachdem wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben, bleiben wir noch an einer Tankstelle stehen und kaufen „Spezi“ und ich genehmige mir eine Dose „Eiscafé“, sicherheitshalber kaufen wir noch ein paar Nüsschen….man weiß ja nie. Gegen 18.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und sofort begeben wir uns auf die Terrasse und schaukeln eine Runde…..dann gibt es endlich Abendessen.

10.02.24

Ich wache ein bisschen spät auf (08.35 Uhr hier = 05.35 Uhr zu Hause), denn um 09.00 Uhr wird der Roller gebracht. Weit ist es ja nicht und pünktlich ist er auch. Wir sind nur total überrascht, denn wir hatten eigentlich einen Jungen mit Roller erwartet und einen Zweiten mit Auto, der ihn dann wieder mitnimmt….nein, hier kommt ein kleiner Lastenwagen, der 2 Roller auf der Ladefläche mit Bordwand hat….cool. Entsprechend neu sind die Roller…unserer hat nur 3.000 Kilometer drauf…wir empfinden das für hiesige Verhältnisse als fabrikneu. Es ist ein „Burgmann“ und hat auch ausreichend Platz für zwei Erwachsene mit Wohlstandsgewicht….um das Gewicht zu erhalten, gehen wir erstmal zum Frühstücken mit Meerblick und genießen die frischen tropischen Früchte, die es hier im Überfluss gibt, weil hier halt alles wächst…stecke ein Holzstück in den Boden und 2 Wochen später blüht es….nach 6 Wochen trägt es wahrscheinlich Früchte. Gestärkt geht es mit dem Roller Richtung Mahebourg….eine Stadt, die einen nette Markt und eine Hafenpromenade haben soll. Die Strecke führt uns größtenteils am Meer entlang und gestern sind wir hier schon mit „Cheepbuck“ gefahren. Gegen Mittag erreichen wir Mahebourg und kommen als erstes mal in einen Stau. Es ist kurz vor 12.00 Uhr und anscheinend wollen alle nach Hause zum Mittagessen. Die Promenade ist dann gleich gefunden….liegt am Meer….wo sonst! Wir stellen den Roller ab und machen uns zu Fuß auf den Weg. Die Stadt ist zwar sehr quirlig, aber schön ist sie eher nicht…ist wohl Ansichtssache. Der Markt ist überschaubar und bietet natürlich alles, was man hier zum Leben braucht. Wir kommen natürlich auf bei einem Gewürzhändler vorbei und der hat selbstverständlich frische Vanilleschoten vorrätig. Ein netter Kerl und wir kaufen mal etwas Vanille und Safran als „Grundausstattung“. Wir sind mit den Preisen noch nicht wirklich vertraut, aber ich hatte im ersten Hotel gemerkt, dass sie für 5 Vanilleschoten fast 20 Euro haben wollten….hier zahlen wir ein Viertel des Preises….12 Schoten kosten 500 Rupien, also gut 10 Euro. Die Händler schließen jetzt ohnehin und wir spazieren zurück zur Promenade und schauen nochmal genau, was da so hübsch sein soll…ja, wie immer liegt die Schönheit im Auge des Betrachters….wir hoffen noch auf schönere Promenaden. Wir machen uns auf den Rückweg und stoppen auf halber Strecke im „Valle de Ferney“, ein Naturpark in dem man schöne Wanderungen und Tierbeobachtungen machen kann….auf geht´s! Es gibt 3 Wanderwege (18, 13 und 5 Kilometer lang)…wir werden aber gleich aufgeklärt, dass aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit nur noch der kurze Weg mit 5 Kilometern in Frage kommt…ja dann wird es wohl der „Kurze“….angesichts der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit sind wir ohnehin nur schwach motiviert die anderen Strecken zu laufen, denn da sind die zu bewältigenden Höhenmeter auch nicht ohne. So wird es die „kleine“ Runde…..wir bezahlen den Eintritt und machen uns auf den Weg. Zuerst führt uns der Weg an einer stillgelegten Zuckerrohrfabrik vorbei, dann wandern wir an einem Bach entlang durch Zuckerrohrfelder. Zwitschernde Vögel begleiten uns, ein Affe beobachtet uns skeptisch und hält Abstand. Wir überqueren einen Bach und kühlen uns gleich die Füße, denn es ist wandern in der Biosauna….gut 30 Grad und 100 % Luftfeuchtigkeit. Als wir an der „Turtlefarm“ ankommen, fängt es an zu regnen und wir stellen uns kurz unter. Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass es hier Schildkröten zu sehen gibt, aber ähnlich wie bei der Zuckerrohrfabrik ist alles stillgelegt und verfällt langsam. Zum Glück ist der Regen gleich vorbei und wir machen uns wieder auf die Socken. Der weitere Wanderweg bietet keine neuen Eindrücke, wobei die Landschaft wirklich wunderschön ist…alles grün, üppig und tropisch….sanfte Hügel, spitzige Berge…alles mit Palmen bewachsen….schon schön. Aber insgesamt hätten wir uns mehr erwartet. Zurück am Scooter, nehmen wir den gleichen Weg zurück…es gibt keine Alternativen. Die Überholmanöver der Einheimischen sind manchmal mutig und ich erschrecke mich, die Schlaglöcher tun ihr übriges und etwas kaputt erreichen wir gegen 17.00 Uhr -zum Glück trocken- wieder unser Hotel. Der erste Weg führt uns unter die Dusche, der zweite ins Wasser und dann legen wir uns auf die Terrasse und schauen aufs Meer. Plötzlich kommt wieder ein Schauer auf und wir sehen alle Menschen von ihren Liegen flüchten…betrifft uns nicht…wir liegen trocken unter Dach und genießen das Spektakel. Das stürmische Wetter ruft viele Fischer auf den Plan und so beobachten wir kleine Boote, die im Meer schaukeln….Männer die bis zum Bauch in der Brandung stehen und ihre Angel auswerfen….schön anzusehen….zum Glück müssen wir keine Fische fangen. Nachdem es wieder erst ab 19.30 Uhr Abendessen gibt, haben wir genug Zeit zum relaxen. Heute gibt es BBQ und es ist ausgezeichnet…..Hunger haben wir natürlich auch.

 

11.02.24

Ausschlafen, frühstücken und dann mit dem Roller zum Sonntagsmarkt von Flacq fahren. Zum Glück nur 9 Kilometer entfernt…also passt für den Roller. Dank Google-Maps finden wir problemlos hin und der rege Verkehr weist zudem die Richtung. Der Parkplatz ist bereits überfüllt, aber für einen Roller findet sich immer noch ein Plätzchen. Es ist eine große offene Markthalle und der Andrang ist beeindruckend. Wir verschaffen uns einen ersten Überblick indem wir die Halle einmal umrunden und dann tauchen wir ein ins Geschehen…..Gerüche, Lärm, Hitze….alles im Übermaß. Hier gibt es wirklich alles…von Obst und Gemüse, Fisch/Fleisch/Geflügel, bereits verarbeitete Lebensmittel, Garküchen, Putzmittel, Bekleidung, Taschen, Schuhe, religiösen Opfergaben oder Glücksbringer….bis hin zu Souvenirs…alles da. Ich kaufe 3 Ansichtskarten und eine ausgelöste Kokosnuss. Gesamtausgabe 70 Rupien = ca. € 1,50. Die Einheimischen sind eindeutig in der Überzahl, aber natürlich sind auch Touristen unterwegs und auch mir werden Pashmina- und Cashmere-Schals angeboten…nein Danke! Wir lassen uns durch die schmalen Gänge drücken und schwitzen vor uns hin. Kurz vor Mittag machen wir uns auf den Rückweg und beschließen den weiteren Tag am Meer zu verbringen. Erstmal rein ins Wasser, der erste Regenschauer des Tages geht schnell vorbei und wir sind ja schon nass und dann faulenzen wir einfach mal auf der Terrasse….könnte schlimmer sein.

 

12.02.24

Heute schlafen wir mal aus und verzichten dafür aufs Frühstück. Dafür kann ich in Ruhe Yoga machen und schon mal aufs Meer schauen. Gegen 11.00 Uhr will Walter eigentlich mit dem Roller aufbrechen, aber plötzlich schüttet es aus heiterem Himmel wie aus Eimern und wieder mal schauen wir interessiert zu, wie alle mit ihren Habseligkeiten und den Handtüchern vom Strand flüchten…wir müssen ja nicht…sind ja trocken auf der Schaukel. Nach 15 Minuten ist alles vorbei…Walter verabschiedet sich und will den schwimmenden Tempel und einen Nationalpark besuchen. Ich mag lieber am Strand spazieren gehen, denn Tempel habe ich schon so viele gesehen und die Beschreibung vom Nationalpark, dass man da im Wald wandern kann, löst bei mir keine unbändige Vorfreude aus….auch, dass man Mückenschutzmittel mitnehmen soll, bremst meine Vorfreude und so lasse ich Walter allein auf Entdeckungsfahrt gehen. Ich genieße die karibischen Farben des Meeres, den Sand, die Wellen und das rauschen der Palmen. Im Garten kann man wunderbar Vögel beobachten und es gibt eine Palme auf der Webervögel ihre Nester errichtet haben oder gerade am bauen sind. Toll zu beobachten, wie die kleinen gelben Vögel fleißig mit kleinen Zweigen ihre kugeligen Nester bauen, ausbauen oder ausbessern. Am Strand finde ich ein paar kleine Quallen mit blauen Tentakeln….nachdem sie noch leben, hebe ich sie mit meinen FlipFlops auf und werfe sie ins Wasser zurück und anscheinend hat mich eine berührt, denn mein Schienbein fängt an zu brennen. Ich denke nach und reibe erstmal die Stelle mit Sand ab und nach ein paar Minuten hört es auch wieder auf. Das ist der Dank der blöden Quallen. Nachdem der Strand abgewandert ist, ist Lesezeit…wie schön. Walter kommt vom Ausflug zurück und sagte es war ein Wald mit Bäumen und der See war ein Tümpel…ich glaube ich habe nicht versäumt. Aber er hat lustige Tiere gesehen…waren so groß wie Mäuse und sahen aus wie eine Mischung aus Igel und Stachelschwein….später erfahren wir was das war. Abends haben wir uns zum Teppanyaki angemeldet, das in einem Schwesterhotel angeboten wird. Der Transfer ist auch inklusive und dann lassen wir uns das nicht entgehen. Wir sind 4 Paare und lustigerweise sind unsere Nachbarn – die über uns wohnen und aus Österreich sind – auch dabei…ist schon mal nicht schlecht. Das dritte Paar ist aus Dänenmark und spricht englisch und deutsch und dann kommen noch Franzosen dazu, die aber in Frankfurt wohnen….wir haben schon bei der Hinfahrt Spaß, denn unser Fahrer heizt ordentlich ein und zwar im wahrsten Sinne des Wortes….das Gebläse an den Füßen bläst heiße Luft auf unser Beine und innerhalb kürzester Zeit sind wir alle schweißgebadet. Erst nach intensiver Intervention schaltet er dann das Gebläse komplett aus und es wird erträglicher. Nach Ankunft werden wir erst in die Rooftop-Bar gebeten und bekommen einen Aperitiv – ich natürlich zwei, denn Walter mag seinen nicht. Wir haben einen schönen Blick auf die Stadt von Grand Baie, nur zum Sonnenuntergang sind wir 10 Minuten zu spät gekommen. Dann geht es los mit der Teppanyaki-Show….lustig wie immer….schmecken tut es auch. Wir unterhalten uns auf deutsch und englisch und haben viel Spaß…..ein netter Abend. Wir fahren mit dem Minibus zurück zum Hotel – diesmal ohne Heizung – und verabschieden uns….denn morgen fliegen wir ja nach La Réunion. Die Claudia aus Wien ist Biologin, deshalb zeigt Walter ihr seine Igel-Stachel-Mäuse…sie verspricht es herauszufinden…..und tatsächlich bekommen wir eine WhatApp Nachricht, dass es sich um einen Tenrec handelt, der hauptsächlich in Madagaskar und auf den Seychellen vorkommt….aha…war wahrscheinlich auch auf Urlaub hier.

 

 

Florida – Miami

03.12.23

Erster Advent! Wir packen unsere Koffer und machen uns gemütlich auf den Weg zum Flughafen….der Zeitplan sollte reichen, denn bisher waren wir immer zu früh am Flughafen und der in Mosstown ist ja wieder winzig. Die erste Tankstelle an der wir vorbeikommen ist „self service“ und da wir das noch nicht versucht haben, entscheiden wir uns es an einer anderen Tankstelle zu versuchen….die ist aber bereits in George Town und noch 15 Minuten zu fahren….und eine Baustelle…super! Also wieder zurück, aber mittlerweile ist es schon recht spät und so entscheiden wir uns erst zum Flughafen zu fahren – vielleicht ist dort auch eine Tankstelle – und erst mal einzuchecken und uns später um Auto zu kümmern. Wir erreichen den Flughafen und sehen schon Menschenmassen mit Koffern in einer elendslangen Schlange anstehen…da muss ein Notfallplan her…ich steige aus und stelle mich mit den Koffern an und Walter kümmert sich ums Auto. Die Menschen werden immer mehr und ich frage die hinter mir in der Schlange mit welcher Airline sie denn fliegen…mit Air Canada…gut wir haben American Airlines….jetzt bitte ich sie kurz auf meine Koffer aufzupassen und gehe mal nach vorne und frage nach….ich soll sofort nach vorne kommen zum einchecken. Also hole ich unser Gepäck und wurschtle mich durch. Am Schalter ist zum Glück nicht los und ich beginne mit dem einchecken…bei uns unmöglich, wenn die zweite Person fehlt…aber hier geht das. Es gibt einiges zu erledigen…wo wir wohnen in Miami…unser ESTA-Papiere werden kontrolliert und dann gibt es die Bordkarten…allerdings bekomme ich nur meine und meinen Ausweis…Walters Pass muss er selbst abholen. Jetzt muss ich mal schauen, wo er ist und ich sehe ihn schon in der Menge vor dem Eingang und winke…er wird durchgelassen und schon dürfen wir uns bei der Sicherheitskontrolle anstellen. Die findet sehr gewissenhaft statt und deshalb dauert sie auch lange, aber jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren. Walter erzählt mir – während wir warten – von seiner Autorückgabe….es war natürlich niemand da – so wie vereinbart- er hat an der Bar die Autoschlüssel abgeben und 20 Dollar unter die Fußmatte gelegt fürs tanken….wir sind auf den Bahamas….wird schon klappen….für mehr war auch keine Zeit mehr. Der Flieger ist groß und wir starten pünktlich…alles im grünen Bereich. Die Inseln im türkis-blauen Wasser liegen unter uns, wir erkennen sogar New Providence mit Nassau unter uns, denn der Kreuzfahrthafen ist unverkennbar. Eine gute Stunde später landen wir in Miami. Es ist ein langer Weg bis zur Passkontrolle und die Schlange kann sich auch sehen lassen….da ist Geduld gefragt. Es geht langsam aber stetig voran und ach einer halben Stunde wir ein neuer Schalter geöffnet…wir stehen so günstig, dass wir sofort hingehen dürfen…Glück gehabt, das erspart uns sicher eine weitere halbe Stunde Wartezeit. Der Beamte ist recht nett und da wir ja erst vor 4 Wochen eingereist sind, erkennt uns das System und zack sind wir wieder immigriert. Wegen der langen Wartezeit bei der Passkontrolle wartet unser Gepäck schon auf uns und jetzt brauchen wir nur noch ein Taxi. Walter winkt eines herbei und schon geht es Richtung „Sobe“ = South Beach Miami. Im vorbeifahren sehen wir die Schlange am Taxistand….da hätten wir uns anstellen müssen…haben wir nicht gewußt…besser so. Die Fahrt dauert fast 30 Minuten, aber der Fahrer ist FC Bayern Fan und aus Haiti und so ist die Fahrzeit mit fachsimpeln ausgefüllt. Unser Zimmer ist zum Glück schon fertig…es ist ja auch schon kurz vor 15.00 Uhr. Wir schmeißen die Koffer ab, begutachten die tolle Terrasse, die so groß ist wie unser Zimmer, aber bei den Temperaturen hat man mehr von einer Terrasse und das Bett ist sehr groß. Walter googelt gleich die in Frage kommenden Restaurants in der Nähe und tatsächlich ist gleich ums Eck ein „Sake Sushi“….perfekt….10 Minuten später studieren wir die Speisekarte. Äußerst zufrieden gehen wir an den Strand…Miami Beach…es ist Sonntag am kurz vor Sonnenuntergang und es ist ganz schön was los. Wir finden den Bereich wo für uns Liegen stehen würden, falls wir noch Zeit haben sie zu nutzen, dann wandern wir am Strand Richtung Pier…es läuft gerade ein Kreuzfahrtschiff aus und dann geht die Sonne unter….schön. Am Beachwalk zurück zum Oceansdrive…die Flaniermeile schlechthin. Hier stehen die ganzen bunt beleuchteten Art Deco Hotels und Bars…die Musik wummert…mal aus den Bars, mal aus den vorbeifahrenden Boliden und es gibt viel zu sehen….nicht nur die Gebäude sind bunt…auch das Publikum. Jedes Restaurant möchte uns als Gäste gewinnen, aber das wird heute nichts mehr, aber auf einen Cocktail lassen wir uns nieder und genießen den Schaulauf der Nachtschwärmer. Dann sind wir aber doch müde und setzen uns auf die Terrasse und heute hören wir kein Meer rauschen, sondern der Lärm der Großstadt…nach fast 2 Woche Bahamas mal wieder anders.

04.12.23

Ich organisieren uns morgens gleich 2 Fahrräder, denn die sind kostenlos im Hotel erhältlich, aber reservieren kann man sie nicht und wenn andere schneller sind, dann hat man Pech gehabt. Die Drahtesel bekomme ich im Schwesterhotel gleich gegenüber und dann bringe ich die beiden mal schnell über die Straße in sperre sie ab, damit wir dann bald starten können. Wir starten parallel zum Oceandrive und überqueren auf dem Venetian Drive mittel Brücken mehrere Inseln, bevor wir in Down Town Miami ankommen. Das Wetter ist heute teilweise bewölkt und das ist auch gut so, denn es ist sehr warm und schwül und die Fahrräder haben weder Motor noch Gangschaltung…die Bremsen funktionieren leidlich…nur die Klingel ist gut in Schuß. Nach einer Stunde treten kommen wir bei den Wydwood Walls an…ein Küstlerviertel in dem der Grafiti-Kultur gehuldigt wird und alle Mauer, Gebäude…sogar die Straßen mit Kunstwerken verschönert wurden. Die eigentlich Ausstellung ist gerade heute nicht zugänglich, was natürlich doof ist und so müssen wir uns mit einem Spaziergang durch die Straßen begnügen…es gibt trotzdem viel zu sehen. Auch bei der Arbeit kann man manche Sprayer beobachten und alles frei Hand…sehr beeindruckend. Wir schwingen uns auf die Räder und machen uns auf Richtung Bayside Market…quer durch die Stadt…mitten im Straßenverkehr…macht ungefähr soviel Spaß wie radeln auf dem Mittleren Ring in München, aber die amerikanischen Autofahren nehmen meistens Rücksicht und so erreichen wir unbeschadet, aber verschwitzt den „Cat and Dog Walk“…ein Außenbereich vom Perez-Kunstmuseum direkt gegenüber dem Kreuzfahrterminal. Riesige Hunde- und Katzenfiguren bunt bemalt von Künstlern aus aller Welt. Am Pier entlang geht es weiter zum Bayside Market, ein Shopping- und Restaurant-Komplex….höchste Zeit für eine Pause….mit Blick auf den Hafen. Ich exe zwei Cola und eine Margarita. Da wir schon etwas ausgelaugt sind, suchen wir uns den kürzesten Weg nach Hause….der führt aber über eine 10-spurige Autobahnbrücke zurück nach Miami Beach….hui das macht soviel Spaß wie radeln auf der A8…ein schmaler Fahrradstreifen…nur durch eine weiße Markierung getrennt und die Autos rauschen an die vorbei….die Steigung ist ordentlich…schließlich müssen ja die Schiffe unten durchfahren…fast möchte ich absteigen, aber dann dauert es noch länger und dann muss es ja wieder bergab gehen….und so ist es dann auch zum Glück. Leider dauert es noch länger bis wir dann endlich auf einen ruhigeren Fahrradweg kommen und ziemlich fertig unsere Räder zurückbringen….wir stellen uns unter die Dusche und gönnen uns eine Stunde Pause. Danach machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum South Point Pier Park, wo wir schon gestern den Sonnenuntergang und die auslaufenden Kreuzfahrtschiffe beobachten konnten. Heute sehen wir sogar ein Manatee (Seekuh) im Hafenbecken und mit uns freuen sich ganz viele Spaziergänger. Der Himmel bekommt dank der Wolken eine wunderschöne Färbung und wir sitzen auf einer Bank und 2 Schiffe verlassen den Hafen….es wird gewunken und später mit den Handylampen geschwenkt, die Musik der Schiffe hört man bis ans Ufer und es ist sehr entspannt. Wir wandern wieder den Ocean Drive entlang und fotografieren die gleichen schön beleuchteten Hotels wie gestern, aber irgendwie kann man nicht anders und möchte das einfach festhalten. Obwohl wir uns schon viel bewegt haben, schlendern wir noch durch die Española Way….eine spanische Straße und entsprechenden Restaurants und Musik. Überhaupt hört man hier fast mehr Menschen spanisch sprechen als englisch….es hat sich sogar eine Mischsprache entwickeln…“spanglish“ und sogar in den Zeitungen ließt man z.B. Anzeigen für eine „fulltime trabajo“….also eine Ganztages-Job….lustig. Weiter geht es in die Lincoln Road…eine Fußgängerzone, die wir heute schon entlang geradelt sind, aber da es vor 10.00 Uhr war, waren fast alle Geschäfte noch geschlossen…jetzt um 19.30 Uhr ist hier voll das Leben. Nur leider unser angepeilter Sushi-Laden ist nicht mehr existent. So beschließen wir wieder nach Hause zu gehen, denn 2 Blocks von unserm Hotel gibt es ein sehr gutes Restaurant und dann haben wir nicht mehr weit ins Bett. Endlich dort angekommen überprüfen wir unsere „Tagesleistung“ und da sind tatsächlich fast 30.000 Schritte (17 Kilometer) auf der Uhr und geradelt sind wir auch noch….also heute werden wir sehr gut schlafen…..

05.12.23

Heute leihen wir uns einen Roller, denn fürs Radeln ist die Strecke zu weit und abends wollen wir in ein schönes Restaurant mit Blick auf die Skyline von Miami und da brauchen wir ja auch einen fahrbaren Untersatz….Auto kommt nicht in Fragen, weil Parkplätze rar und teuer sind…also wird es ein Roller. Allerdings kostet der auch 90 Dollar pro Tag und ist eine alte Schüssel…du glaubst es nicht. Ich komme mit den Füßen kaum auf das Trittbrett und sitze total verkrampft drauf. Walter stürzt sich todesmutig in den Großstadtverkehr. Der Vermieter hat uns noch eingeschärft, dass wir keinesfalls auf den Highway dürfen und nur eine Brücke den „Venetian Drive“ nehmen dürfen, den wir gestern geradelt sind. Außerdem dürfen wir uns nur auf Miami Beach und Miami Downtown bewegen….alles klar…passt aber nicht zu unseren Plänen. Wir fahren los und versuchen es nochmal bei den „Wynwood Walls“…heute ich geöffnet und die Künstler sind teilweise vor Ort und lassen sich bei der Arbeit beobachten…tolle Kunstwerke…nicht alle unser Geschmack, aber Respekt vor der Leistung. Eigentlich wollen wir danach in die „Viscaya Gardens“, die sind heute aber geschlossen und so ötteln wir Richtung Down Town. Walter versucht einen Wallmart zu finden, denn da gibt es eine spezielle Soße die er unbedingt kaufen möchte und bei „publix“ und „Target“ gibt es die nicht. Den Walmart gibt es aber auch nicht. Mittlerweile haben wir schon alle Regeln gebrochen und ich bin gestresst und finde es alles andere als lustig. Walter geht mein „Gejammer“ auf die Nerven…so hat jeder seine Probleme. Ich mache den Vorschlag, dass wir zum Mittagessen ins „Rusty Pelican“ gehen, wo es die tolle Aussicht gibt und ich muss dann abends nicht mehr mit dem doofen Roller fahren. So machen wir es….Walter fährt auf dem Highway, die verbotene Brücke, auf dem Fahrradstreifen, weil wir für den fließenden Verkehr zu langsam sind…voll super. Am „Rusty Pelican“ angekommen ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt und die Aussicht können wir auch nicht genießen. Das Essen ist gut. Wir machen uns auf den Rückweg….verpassen die Autobahnabfahrt…was wildes Gehupe zur Folge hat…aber wir sitzen wenigstens noch auf dem Roller. Irgendwann sind wir dann zurück im Hotel, Walter packt seine Fotoausrüstung zusammen und macht sich wieder auf den Weg…ich wünsche ihm alles Gute und hoffentlich lohnt sich das Risiko. Ich muss mich erholen. Nach einer Dusche gehe ich wieder zum South Pier Park und bewundere mit vielen anderen Menschen den schönen Sonnenuntergang, gehe am Strand entlang zum Lummus Park….ein schöner Palmenpark der entlang des Ocean Drive die Art Deco Gebäude vom Strand trennt. Die Weihnachtsbeleuchtung ist schon installiert und es glitzert und funkelt. Auf dem Rückweg komme ich an einem großen „Liquor Store“ vorbei und hole mir eine gekühlte Flasche Rose…während ich an der Kasse stehe, betritt ein komischer Typ den Laden und der Besitzer scheint alarmiert und das zurecht…der nimmt hinten im Laden eine Flasche Schnaps und verlässt das Geschäft…unglaublich. Der Ladeninhaber nimmt das Telefon, sagt seinem Gesprächspartner er soll die Aufnahmen jetzt sichten und die Polizei verständigen….aha…so geht das hier. Für Walter brauche ich noch Spezi und dann bin ich gegen 19.15 Uhr wieder zu Hause…bin gespannt wann Walter heimkommt.

06.12.23

Gegen 19.30 Uhr ist Walter dann nach Hause gekommen…hat leider den Sonnenuntergang im Stau verbracht…die Skyline hat er aber festhalten können…insgesamt war das „Rollererlebnis“ wohl eher für die Katz. Deshalb geben wir das Teil auch mit Erleichterung am Vormittag zurück und müssen tatsächlich noch Maut für die Überfahrt nach DownTown bezahlen…8,50 Dollar….die spinnen doch. Wir beschweren uns aber nicht und sind nur froh, dass sie noch nicht wissen, wo wir sonst noch gefahren sind…hoffentlich finden sie es nie heraus. Danach gehen wir am Strand spazieren und heute hat es deutlich abgekühlt und ist eher bewölkt, aber für Fußmärsche in der Stadt ist es ohnehin das bessere Wetter. Am Strand sind nicht nur die tollen „Rettungsschwimmer-Häuschen“…eines hübscher als das anderen….sondern auch riesige Pavillons für die „Art Basel in Miami“ aufgestellt. Hier ist nämlich vom 03.12.-10.12. Kunstmesse. Entsprechend bunt und interessant ist das Publikum und wir stellen uns mal bei einem Pavillon in die Reihe der „untiteld Art“ ausstellt….wir können uns nicht darunter vorstellen und fragen mal nach…anscheinend von Bildern, Skulpturen, Videoinstallationen alles zu finden, aber der Eintritt kostet 55 Dollar pro Person….da können wir uns nicht dazu durchringen. Wir spazieren weiter in den botanischen Garten. Im gegenüberliegenden „Convention Center“ ist die „Design Miami“ untergebracht und es herrscht reger Auto- und Fußgängerverkehr. Der Garten ist sehr nett und wegen der Messe sind hier auch diverse Getränke- und Essensstände, sowie viele bunte Sitzgelegenheiten auf der Rasenfläche, aber wir wollen dann doch lieber in ein richtiges Restaurant…Hunger hätten wir schon wieder. Da es morgen ja nach Hause geht, will Walter shoppen…die Jeans sind hier doch wesentlich günstiger als zu Hause und so gehen 3 neue Hosen mit nach Deutschland. Im Española Way gehen wir zu einem Italiener, der sehr vielversprechend aussieht und zum Glück eine gute Wahl ist. Dort ist es schön lebhaft und wir sitzen unter Sonnenschirmen, lassen es uns schmecken und beobachten die vorbeiziehenden Menschen. Danach fehlt uns dann die Energie für weitere Unternehmungen und wir gehen zurück in Hotel, müssen ein bisschen ruhen und einpacken liegt ja auch noch an. Wir haben gerade in der Zeitung gelesen, dass ein Frau auf den Bahamas von einem Hai getötet wurde, als sie auf einem SUP-Board unterwegs war….hätte ich das vorher gelesen, wäre ich nicht mit den Haien schwimmen gegangen….

07.12.23

Wir haben keine Eile….alles muss einfach in die Koffer und dann gehen wir noch ein bisschen spazieren. Das Wetter ist sehr angenehm für den Reisetag, denn morgens hat es nur ca. 18 Grad und so müssen wir nicht schwitzen. Das Gepäck parken wir im Hotel und als Henkers Mahlzeit wollen wir nochmal ins „Sake Sushi“….einfach sehr gut und gleich ums Eck. Nachdem wir es gerne spannend mögen, entscheiden wir uns für den Flughafen Transfer das erste Mal „Uber“ auszuprobieren….nachdem Hans ja jetzt offiziell kein Taxifahrer mehr ist, trauen wir uns….! Man muss da online buchen und sieht welche Fahrer in der Nähe ist…also 2 Minuten entfernt ist ein Fahrzeug…passt. Dann kann man online verfolgen, wo der Fahrer gerade ist….sehr spannend….denn der gebuchte Fahrer fährt in die entgegen gesetzte Richtung…somit verschiebt sich die Ankunftszeit immer weiter nach hinten….vielleicht hätten wir doch einen Profi nehmen sollen!?! Wir liegen aber gut in der Zeit und ich stelle mich vor den Hoteleingang und halte Ausschau…zwischendrin frage ich Walter nach der voraussichtlichen Ankunftszeit….endlich um 13.30 Uhr „finden“ wir unseren Fahrer…Walter ist schon ein bisschen angepisst, aber ich bin frohen Mutes. Ich verfolge die Strecke auf dem Navi und die geplante Ankunftszeit wäre kurz vor 14.00 Uhr…unser Flug geht um 16.30 Uhr…also passt. Dann fährt er von der Autobahn ab….aha????…macht eine Schleife und fährt wieder drauf….uih Walter fängt leise zum schimpfen an…unser Fahrer macht sein Ding und wechselt ständig die Spur…völlig sinnlos. Als er sich dann wieder anschickt die Autobahn zu verlassen, sagt Walter ma ordentlich Bescheid…daraufhin erfahren wir, dass es auf Kuba ist und dort studiert hat…Geografie kann es wohl nicht gewesen sein. Wir erreichen den Flughafen, allerdings bei Gate A und wir müssen zu „J“…das sagen wir dann gefühlt 10 Mal…bei „H“ steigen wir dann aus, denn zu Fuß sind wir schneller. Das Einchecken geht flott und wir sind frohen Mutes, dass wir zügig die Sicherheitskontrolle hinter uns bringen….doch dann sehen wir die Schlange….1,5 Stunden später sind wir tatsächlich durch….zum Glück hat unser Flug eine Stunde Verspätung sonst sähe es düster aus. Außerdem sind wir mittlerweile so schlau und kommen nicht eine Stunde vorher zum Gate um uns die Füße in den Bauch zu stehen, sondern verbringen die Wartezeit sinnvoller bei einem Glas Wein oder Spezi….und endlich sitzen wir im Flugzeug und freuen uns auf zu Hause. Mit einer Flugzeit von 7 Stunden wegen Rückenwind holen wir einen Teil der Verspätung wieder auf. 2 Filme schauen, Abendessen und schlafen, dann landen wir in Lissabon. Ohne weitere Verzögerung machen wir uns auf zum Anschlußflug und landen bei der elektronischen Passkontrolle…Walters Pass geht einwandfrei…meiner nicht und die „Helferin“ teilt mir mit, dass ich mich mit einem deutschen Ausweis woanders anstellen muss…ja wo gibt es denn sowas….als ich protestiere und auf Walters deutschen Pass verweise, versuchen wir es zum vierten Mal und dann geht es….die nächste Schlange wartet und wir stellen uns bei der Sicherheitskontrolle an…welche Freude…nach weiteren 30 Minuten werden unsere beiden Plastikschalen „aussortiert“ und extra kontrolliert….bei Walter war der Rucksack falsch herum draufgelegen und bei mir wollte sie dann auch nichts weiter sehen….jetzt mag ich dann aber nicht mehr. Wir gehen schnurstracks zu Gate 18, dürfen noch mit dem Bus fahren und dann ist es hoffentlich der letzte Flug für längere Zeit. Trotz aller Hindernisse landen wir fast pünktlich in München und unser Gepäck hat es auch geschafft. Trotz des Streiks fährt die S-Bahn uns zumindest zum Besucherpark, wo unser Auto steht und dann geht es auf die Autobahn und wir fahren durchs winterliche Bayern. Auch schön wieder zu Hause zu sein.

Bahamas – Exuma

30.11.23

Aufstehen, raus aus der Tür und schon Sand, Meer und Palmen…ich gehe sofort am Strand spazieren, noch bevor dem ersten Kaffee….ganz allein…herrlich. Dann hole ich mir Ausflugstipps an der Rezeption und unterhalte mich recht nett…aber eigentlich ist Walter immer gut vorbereitet und weiß, wo es was Schönes zu sehen – und vorallem zu fotografieren – gibt. Heute fahren wir in den Süden der Insel, wo wir von Great Exuma auf Little Exuma wechseln…alles über eine kleine steinerne einspurige Brücke verbunden. Auf dem Weg gehen wir noch kurz einkaufen….Getränke sind natürlich aus….und dann sind wir am „Tropic of Cancer Beach“, am Wendekreis des Krebses gelegen…also mein Strand. Ja, was soll ich sagen, sehr nett, aber für die Ankündigung, dass es der schönste Strand der Insel sein soll….da hätten wir uns mehr erwartet. Der Himmel ist bewölkt, was den Spaziergang temperaturmäßig recht angenehme macht, aber für Fotos ist es natürlich nicht so toll. Wir kehren 3 Meilen weiter im „Santanna`s“ ein, angeblich der HotSpot am Strand für Hummer….es ist ein buntes Hüttenwerk direkt am Strand…sehr karibisch. Die Speisekarte ist übersichtlich und als wir fragen, wie denn der Hummer zubereitet wird, heißt es „broiled or deep fried“….also frittiert oder irgendwie gegart/gekocht/sautiert…so genau wissen wir das nicht. Wir bestellen uns mal sicherheitshalber eine Protion broiled Shrimps…in der Zwischenzeit gibt es Cocktails und dann kommt das essen….also da brauchen wir keinen Hummer bestellen, die langweiligen Shrimps teilen wir uns, das muss reichen. Walter ist enttäuscht, denn sie schreiben „Grill Pitt“ auf ihre T-Shirts, aber von grillen sind wir ganz weit weg. Wir machen uns auf den Rückweg und schauen am „Turtles Beach“ vorbei und heute früh wurde mir noch erzählt, dass das Massen an Schildkröten sind. Früher wurden sie gefüttert, aber das soll man nicht mehr, weil es ja wildlebende Tiere sind….absolut richtig. Wir gehen also runter zum Strand, wenig Menschen….keine Schildkröten…wir wandern den ganzen Strand ab…bis dann endlich eine einsame Schildkröte auftaucht, die die Hoffnung auf Fütterung wohl noch nicht aufgegeben hat. Jetzt fahren wir endgültig zurück „nach Hause“, weil wir haben es sehr schön und das werden wir jetzt mal genießen. Walter versucht außerdem seit gestern die Tagestour nach „Staniel Cay“ klarzumachen, denn da muss man unbedingt hin….wegen schwimmenden Schweinen, baden mit Haien, Leguane besuchen, in der James Bond Grotte schwimmen…..da bin ich mal gespannt…die Ankündigungen sind großartig….

01.12.24

08.10 Uhr werden wir sehr pünktlich abgeholt und fahren ca. 30 Minuten zum Bootsanleger. Hier müssen wir noch was ausfüllen, die Flossen probieren und dann kann es losgehen zu unserer Tagestour um die Exuma Cays. Wir sind 14 Passagiere und haben reichlich Platz…auch im Schatten…das ist gut. Gestern haben wir uns in der Apotheke noch Tabletten gegen Seekrankheit gekauft und heute früh vorsichtshalber eine genommen…man weiß ja nie. Schon nach kurzer rasanter Fahrt steuern wir auf eine kleine Insel zu…und da kommen sie schon angelaufen…die Leguane….und so unglaublich viele. Unser Bootsmann gibt uns Salatblätter und wir springen ins hüfttiefe Wasser und gehen an Land und füttern die Leguane. Wenn man Salat hat ist man gleich umringt von den Tieren und man muss aufpassen, dass man ihnen nicht auf den Schwanz tritt. Ganz geheuer sind mir diese urtümlichen Tiere nicht, aber man kann sie sogar streicheln…na ja…wenn man will. Der Salat ist verfüttert und wir klettern wieder an Bord…weiter geht die wilde Fahrt. Die Farben den Wassers sind traumhaft…so viele leuchtende Türkis- und Blautäne habe ich noch nie gesehen. Palmeninseln ziehen an uns vorbei. Manchmal bekommen wir erklärt wem das sagenhafte Anwesen auf die Privatinsel gehört, an der wir gerade vorbeirauschen…so kann man es schon aushalten und so habe ich mir die Bahamas immer vorgestellt….wirklich traumhaft. Das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten. Kaum nähern wir uns diesem Strand, sehen wir schon die Schweine auf uns zuschwimmen…wir sind endlich bei den berühmten schwimmenden Schweinen von Big Major Cay. Ich hätte nicht gedacht, dass die so riesig sind…Mamma mia, da hab ich schon Respekt davor. Unser Bootsmann ist natürlich wieder vorbereitet und hat einen Eimer Karotten dabei, die er an alle verteilt…ich spare mir das…ich will lieber  nur schauen…ein Schwein kommt fast die Treppe zum Boot hoch und als wir alle im Wasser sind, umringen uns die Tiere. Unglaublich schnell und wendig sind die im Wasser und am Strand kann man sie auch streicheln….die kleinen Schweinchen darf man auf hochheben und Erinnerungsfotos schießen….die großen Schweine haben nicht dagegen. Ein Riesen-Spektakel. Alle Karotten sind aufgefressen, ein neues Boot kommt näher und schon schwimmt die ganze Schweinebande Richtung neue Futterquelle….unglaublich. Was jetzt kommt macht mir ein bisschen Angst: Wir dürfen mit Haien schwimmen. Ich bin noch nicht überzeugt, ob ich das wirklich will und denke während der Anfahrt bei einem Rumpunsch darüber nach. Wir machen diesmal an einem Bootsanleger fest und da sieht man die Haie auch schon schwimmen. Auf einem kleinen Plateau im Wasser „liegen“ schon ein paar und warten auf Fütterung, da kann man schon mal Kontakt aufnehmen…Walter macht das gleich und ich traue mich dann auch. Ein Stück weiter klettern dann alle über eine Leiter ins Wasser und da kommen sie dann angeschwommen. Man darf sie berühren, aber nicht am Bauch und nicht vors Maul kommen, denn dann denken sie es gibt was zu fressen….oh Gott! Walter steht im Wasser und hält einen Hai auf dem Arm…jetzt traue ich mich doch und gehe auch rein…und dann ist es garnicht zum fürchten, sondern ein schönes Erlebnis….Haie so nah…unfassbar. Alle Gliedmaßen sind noch dran, unsere Gruppe ist vollzählig und so brettern wir Richtung „Staniel Cay“ Yacht Club, da gibt es nämlich Lunch. Lustiges, uriges Wirtshaus, natürlich direkt am Bootsanleger, Essen schmeckt auch und hungrig sind wir auch, denn bisher haben ja nur die Tiere was bekommen. Wenig spannend, dafür umso schöner, ist die Badepause an einer Sandbank und das ist Karibik pur….ein Traum in blau, weiß, türkis….das Wasser glitzert, die Wellen plätschern sanft an unser Boot und wir liegen im seichten Wasser mit den Zehen im feinen Sand….es ist unfassbar schön. Unser Skipper bringen frische Ananas und Getränke gibt es reichlich…könnte schlimmer sein. Zum Schluß ankern wir von der „Thunderball Grotto“ wo schon zwei James Bond Filme gedreht wurden und jetzt kommen Flossen und Taucherbrille zum Einsatz, denn da dürfen wir jetzt reinschwimmen. Wir müssen in der Gruppe bleiben, damit keiner verloren geht und aufpassen, denn der Eingang ist recht schmal und felsig, dass man sich nicht wehtut. Drinnen ist es sehr eindrucksvoll…die Grotte ist oben nicht völlig geschlossen und so leuchtet die Sonne durch die Felsspalten, was im inneren ein fast mystisches Licht ergibt. Unter Wasser tummeln sich unzählige bunte Fisch und die werden wiederum von der Seite beleuchtet, denn auch hier sind zahlreiche Durchlässe im Fels, sodass überall her Licht in das Wasser strahlt und man hat fast den Eindruck, als würde die Grotte mit Scheinwerfern ausgeleuchtet…magisch. Als wir alles ausreichend bewundert haben, erklimmen wir die Badeleiter zum Boot und dann geht es wieder Richtung Baraterre – unserem Ausgangspunkt. Kurz halten wir noch bei der „Mermaid“…anscheinend eine Felsformation unter Wasser, die einer Meerjungfrau ähnelt…wir bleiben jetzt an Bord, denn jetzt sind gerade wieder halbwegs trocken und groß ist das Teil ohnehin nicht und der Stopp dauert nur ein paar Minuten…da lohnt sich das reinspringen nicht. Mit vollem Tempo flitzen wir zurück zum Heimathafen und als unser Ausflugstag zu Ende ist, müssen wir sagen: es war einmalig und hat unsere Erwartungen übertroffen. Total müde kommen wir im „Paradise Bay“ an, spülen uns das Salzwasser ab und gehen im „Cocoplum“ was essen….und freuen uns tatsächlich schon aufs Bett….wahrscheinlich träume ich heute Nacht von Schweinen und Haien….

02.12.23

Heute sind wir wieder selbst unterwegs und es ist „Stocking Island“ auf der Liste….vorgelagert vor Great Exuma kann man mit dem Taxiboot übersetzen. Wir fahren also nach George Town und suche den Bootsanleger…leider nicht so einfach, denn Schilder fehlen – wie so häufig – und Nachfragen bei den Einheimische bringen wenige Erhellendes. Wir parken unser Auto und wandern mal zum Hafen…das sieht aber eher nach Arbeishafen aus und kleiner Boote sind da nicht zu sehen. Wir fragen wieder nach und werden wieder zurückgeschickt zu unserem Parkplatz….da steht dann tatsächlich ein Mann und kassiert für die „Überfahrt“….man muss gleich die Rückfahrt mitbezahlen, denn bleiben kann man auf der Insel eh nicht. Wir verfolgen den Weg wie uns geheißen und suchen uns eine Lücke im Stacheldrahtzaun und stehen an einem kleine Bootssteg, der in einem Innenbecken liegt. Nach ca. 10 Minuten taucht ein Boot auf und dann kann es losgehen. 10 Minuten dauert die Tour und wir sind auf „Stocking Island“….der viel gepriesene „Starfish Beach“ ist zu weit weg und da man nur zu Fuß gehen kann, muss der Seestern am Ufer reichen. Der Anlaufpunkt der Insel ist die „Chat´n Chill Bar“, wo tatsächlich gegrillt wird und wir uns gleich was bestellen. Es ist ein nette Bretterbude…auf Sylt hieße die Sansibar….wir setzen uns an den Strand in den Schatten und warten bis unser Essen aufgerufen wird….aber dann werden wir abgelenkt, denn einige Rocher kommen direkt an den Strand. Die werden von der „Conch-Bude“ gleich am Strand manchmal gefüttert und lassen sich gerne streicheln. So steht Walter im Wasser und „spielt“ mit den Rochen…ich hole einstweilen uns Essen. Spareribs und gegrillter Fisch mit Salat, dazu „goombay smash“ und „Fruit Punsch“…Bahamas halt. Nach dem Essen gehen wir Rochen füttern, denn die netten Menschen von der Conch-Bar lassen immer etwas über für die Tier. Man kann sich die Abschnitte holen und an die Rochen verfüttern…das übernimmt Walter…ich streichle sie, wenn sie es möchten. Wenn man im Wasser ist, kommen sie manchmal vorbei und streifen einen mit den Flügeln die Beine entlang…ganz zart…und wenn man sie kommen sieht, bekommt man auch keinen Schlaganfall. Wir wandern noch den Strand entlang, aber es zieht uns wieder zu den Rochen….wann hat man das schon mal. Aber gegen 15.00 Uhr treten wir die Rückreise an, denn wir möchten noch auf Great Exuma an den Cocoplum Beach, der ist gerademal 5 Fahrminuten entfernt und soll bei Ebbe sehr schön sein und man soll hier außergewöhnlich viele „Sanddollar“ finden. Sanddollar ist hier und in Florida das Pendant zu unserem vierblättrigen Kleeblatt und soll Glück bringen, wenn man ihn findet. Es handelt sich um ein Meerestier – ähnlich einer Muschel – die Schale ist komplett rund und ähnelt einer Münze. Die Zufahrt zum Strand ist wieder abenteuerlich, aber dafür sind wieder mal fast keine Menschen…..aber auch keine Sanddollars zu finden. Egal, der Strandspaziergang ist trotzdem sehr schön und das milde Abendlicht, das Meeresrauschen und die friedliche Stimmung sind auf alle Fälle einen Besuch wert. Zurück im Hotel gehen wir noch an die Beach Bar, direkt neben uns, trinken einen Abschiedscocktail, denn morgen fliegen wir wieder nach Miami.

Bahamas – Eleuthera

26.11.23

Meinen Kaffee trinke ich genussvoll mit Meerblick und dann packen wir unsere Sachen, stellen die Koffer unter und suchen uns ein schattiges Plätzchen am Pool. Heute sind nur 2 Kreuzfahrtschiffe im Hafen…für uns spielt es eh keine Rolle, denn bei uns am Strand ist genug Platz. Wir gehen nochmal schwimmen und um 11.00 Uhr gehen wir Richtung „Lukka Kairi“…diese nette Bar mitten im Wasser, wo man Schildkröten vorbeischwimmen sieht, alle ankommenden und abfahrenden Schiffe im Auge hat und außerdem die Cocktails und das Essen recht gut sind. Nachdem wir heute Nachmittag fliegen und es am Flughafen und während des kurzen Fluges sicher nichts zu essen gibt, halten wir das für eine gute Idee, das quirlige Hafenleben nochmal zu genießen. Wie immer sieht man eine bunte Mischung aus Einheimischen, Kreuzfahrttouristen und „Geschäftsleuten“, die ihre Waren, Cocktails oder Dienste anpreisen. Ich habe „Taxi Tanja“ eine WhatsApp geschickt und sie holt uns im Hotel ab und bringt uns zum Flughafen. Als wir abmarschbereit sind, fängt es an zu tröpfeln und dann gibt es einen karibischen Schauer…das erleichtert uns den Abschied. Am Flughafen haben wir natürlich noch Zeit und so ist es sehr entspannt. Unser Gepäck ist aufgegeben….unser Handgepäck bleibt wieder unbeachtet…sieht man mal wieder, dass es nichts bringt, dass man sich vorher zu viele Gedanken macht. Nach der Sicherheitskontrolle entdecken wir die „Duty free“ Shops….die Preise sind exorbitant. Als Souvenir entdecke ich dann noch hübsche handbemalte Muscheln und Seesterne….natürlich völlig überflüssig, aber mit 50 US-Dollar pro Stück auch jenseits von gut und böse. Also unser Gepäck wird hier wohl nicht schwerer…hat auch was Gutes. Wir fliegen pünktlich ab und die Flugzeit beträgt nur 20 Minuten…also ein Katzensprung. Der Flughafen „Eleuthera Rocksound“ ist winzig…eigentlich nur ein Wellblechhütte…als wir aussteigen sehen wir schon hinter dem Maschendrahtzaun jemand mit Walters Namen drauf….der bringt unseren Mietwagen. Freihändig im stehen füllt Walter die Papiere aus, während die Koffer auf das Rollfeld ausgeladen werden. Wir besichtigen unser Auto….oh Mann, was für eine alte Kiste über 90.000 Meilen auf dem Tacho, total verschrammt und verbeult und diverse Warnlampen leuchten auf…als wir das anmerken, sagt der Typ nur….“relax…we are at the Bahamas“….ja dann gelten hier wohl andere Gesetze. Wir finden unsere Koffer, laden ein und machen uns auf den Weg zu unserer neuen Unterkunft. Nachdem es schon 16.30 Uhr ist, möchte Walter noch ein Stück weiter nach „Governors Harbor“ fahren, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Ist nicht so spektakulär wie erhofft. Dann sehe ich noch einen offenen Laden und kaufe Wasser und Säfte, weil Fanta gibt es keines…Mist. Aber besser als Durst leiden. Der Weinshop hat heute auch geschlossen…dann halt nicht. Wir biegen kurz falsch ab….die Route wird neu berechnet und wir landen auf einer unbefestigten Straße…frage nicht was das mit unserem Auto macht und prompt gibt es den Geist auf…nichts geht mehr, es ist mittlerweile finster und wir stehen in der Pampa….hurra! Also versuchen wir den Autovermieter zu kontaktieren, das klappt anfangs nicht, aber als bis die richtige Vorwahl haben, geht auch eine Frau ans Telefon und fragt wo wir denn sind….zum Glück können wir unseren Standort grob beschreiben, denn auf der Google-Offlinekarte stehen Straßennamen. Sie verspricht zu kommen. Als wir dann zum drittenmal das Auto starten, geht es plötzlich wieder, aber wir warten jetzt mal bis die gute Frau kommt. Es dauert nicht so langen und dann findet sie uns, hat ein anderes Auto dabei und wir tauschen. Fast hätte ich geschrieben….“ein neues Auto“….aber das stimmt nicht, denn unser jetziges Fahrzeug hat 150.000 Meilen auf dem Buckel, macht aber einen stabileren Eindruck und es leuchtet nur die Warnanzeige für die Airbag auf….das geht ja noch. Außerdem haben wir jetzt mehr Bodenfreiheit, denn die brauchen wir dann noch, als wir die Zufahrt zu unserem Bungalow endlich finden. Wieder so einen Rappelstraße, keine Straßenbeleuchtung…ich bin etwas angepisst. Endlich haben wir unser Ziel erreicht und finden den Bungalow Nr.4 und die Zugangsdaten passen auch. Innen sieht es recht nett aus…zur Umgebung kann ich nichts sagen, denn es ist stockdunkel. Wir melden uns telefonisch bei Alexander unserem Vermieter und der ist eigentlich aus Linz und kommt kurz vorbei, um uns alles zu erklären. Ein netter junger Mann, der seit 6 Jahren hier lebt. Das einzige was mir Sorgen macht….es gibt hier Sandflys und die können echt übel sein….da muss ich wohl unser „Deep Woods“ auflegen. Unser Gepäck ist verstaut und jetzt müssen wir nochmal kurz weg zum Abendessen. Walter hat ein Strandrestaurant ausgesucht und es ist sehr nett und alle sind recht freundlich. Es gibt eine umfangreiche Speisekarte und Cocktails haben sie auch….nur leider keinen Spezi. Das Essen ist wirklich gut, nur als wir die Rechnung bekommen, stellen wir fest, dass sie für eine 0,5 Liter Flasche Mineralwasser 14 Dollar verlangen….ich habe als für 28 Dollar Wasser getrunken, 12 Dollar kostete mein Glas Wein und die üblichen 15 Dollar sind für einen Cocktail fällig….hui…das ist aber auch nicht mehr lustig. Jetzt beschließen wir den Tag und hoffen, dass morgen bei Sonnenschein alles anders aussieht.

27.11.23

Der Blick aus unserem Cottage ist herrlich….dichtes, üppiges, tropisches Grün und das Meer rauscht….da gehen wir als erstes nachsehen, denn gestern war es ja schon dunkel. Ein langer Sandstrand mit ordentlicher Brandung, menschenleer….eigentlich perfekt zum baden, aber wir möchten heute den Nordteil von Eleuthera erkunden…los geht es. Es gibt ja nicht viele Straßen und so ist der Weg nicht zu schwer zu finden…nur in den Dörfern machen wir hin und wieder einen Schlenker und schauen, ob es was zu entdecken gibt. Zunächst bleiben wir an der Glas Window Bridge stehen…die trennt den dunkelblauen rauen Atlantik von der türkisgrünen ruhigen Exumabay…über zerklüftete Felsen kann man bis zur Kante vorgehen und ins tosende Meer blicken. Jetzt müssen wir mal was einkaufen (Wasser, Spezi), denn gestern hatte ja alles zu. Die ersten beiden Geschäfte haben noch nicht auf, aber beim Big Rock Supermarkt ist die Tür offen….und es ist Fanta vorrätig…super. Walter kauft sich noch zu Feier des Tages ein Snickers….das entpuppt sich im Auto als bereits angeschmolzen, was bei den Temperaturen auch nicht verwunderlich ist….aber dass man es im Geschäft nicht kühlt ist erstaunlich. Wir passieren 2 weitere Flughäfen…alle nicht viel größer als der wo wir gelandet sind und dann sind wir am oberen Ende angekommen und nehmen eine Fähre nach Harbour Island…da wo die Schönen und Reichen wohnen…hier haben viele Promis Ferienhäuser…das müssen wir uns natürlich ansehen. Die Fähre entpuppt sich als Fischerkahn mit Dach und gefahren wird, wenn genug Kundschaft an Bord ist…wir müssen nicht lange warten und schon beginnt die flotte Überfahrt. Unser Kapitän gibt ordentlich Gas und so sind wird 5 Minuten später schon auf der Promi-Insel. Kosten tut es 5 Dollar pro Person, kassiert wird beim aussteigen. An Land wird uns sofort ein Golf-Kart angeboten, mit dem wir die Insel erkunden können…mangels Alternativen nehmen wir dieses lustige Vehikel und düsen los. Vorbei an bunten karibischen Häusern…schon viele recht hübsch hergerichtet, machen wir den ersten Halt am „einsamen Baum“….ein Baum der ganz allein im Meer steht…gut grün ist er nicht mehr, aber sieht lustig aus. Weiter geht es zum Pink Beach…der tollste Strand der Insel und tatsächlich sind die Größe, die Farben beeindruckend….das Meer schimmert in verschiedenen blau- und grüntönen, der Sand ist ganz leicht rosa und die Wolken sind beeindruckend vielfältig. Die Villen oberhalb dieses perfekten Strandes stehen dem in nichts nach….hier könnte man es aushalten. Wir genießen die Umgebung und fahren dann wieder weiter. Die Mittagspause ist fällig und danach stellen wir fest, dass die Ebbe kommt und Walter muss nochmal die Baum fotografieren. Wir haben die Insel ausreichend erkundet und fahren wieder zurück…wieder zack-zack und sehr unkompliziert. Zurück auf Eleuthera fahren wir die gleiche Strecke wieder zurück, machen nochmal halt an der tollen Brücke und vorallem am Queens Bath….was ohnehin nur bei Ebbe zu sehen ist. Hier bilden sich Naturbecken mit warmen Wasser in denen man baden kann…draußen tobt die Brandung uns in den Becken ist es ganz ruhig. Allerdings sind die Felsen drum herum doch recht spitz und scharfkantig, so dass ich es lieber lasse, da hinunter zu klettern….aber ausschauen tut es super. Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir beschließen auf dem Rückweg gleich in ein schönes Restaurant mit Blick auf den Sonnenuntergang einzukehren, denn wir wohnen ja leider auf der anderen Seite…also kein Sonnenuntergang….eine gute Wahl, denn wir sitzen ganz vorne auf der Terrasse, die Cocktails sind super und die Natur gibt sich enorm viel Mühe und zaubert einen herrlichen Abendhimmel mit den tollsten Farben für uns….schön!

28.11.23

Zuerst mache ich einen Strandspaziergang, während Walter noch schläft…kein Mensch unterwegs. Im Anschluß Kaffee auf der Veranda mit Blick auf den tropischen Garten. Heute wollen wir den Südteil von Eleuthera entdecken. Ist eine kürzere Strecke als gestern und deshalb haben wir es nicht eilig. Wir stoppen am „Ocean Hole“…das ist ein riesiges Loch im Inselinneren mit Meerwasser gefüllt…etwas 100 Meter Durchmesser, sonst gibt es nicht spannendes zu entdecken oder berichten. Unser nächstes Ziel ist der Lighthouse Beach, der nicht nur riesig und wieder etwas rosa gefärbt sein soll, sondern auch durch seine Felsformationen besticht….schwierig ist nur, dass anscheinend die Disney Reederei dort sein 2022 ein Kreuzfahrtterminal anlegt und deshalb die Zufahrt nicht mehr möglich sein soll. Wir versuchen es trotzdem und kommen dann auch bald zu den ersten Schildern, die zum Strand führen, allerdings auch Durchfahrtsverbotstafeln und Hinweisschilder, dass die Straße gesperrt ist und nur für LKW zugelassen….Walter ist da gnadenlos und ignoriert es….denn es tauchen auch immer wieder Schilder mit „Beach Access“ auf…also muss es ja auch zum Strand gehen…so wäre unsere Argumentation, wenn uns jemand aufhält. Laut Navi sind es noch ca. 3 Kilometer und dann sehen wir eine Schranke und Sicherheitspersonal. Wir halten an und schauen unschuldig und fragen nach dem Lighthouse Beach….der freundliche Wachmann erklärt uns, dass das Gelände jetzt alles Privatgelände ist und eine Durchfahrt nicht möglich ist, wir könnten aber am Strand entlanggehen, das dauert aber ca. 5 Stunden bis zum Leuchtturm….hui das ist aber sehr lang. Egal wir gehen jetzt mal runter zum Strand, der nur ein paar Schritte entfernt ist….sehr breit, sehr lang, sehr schön, aber leider auch Müll. Wir schauen uns um und entscheiden uns, da es stark bewölkt und somit von der Temperatur optimal ist einen Strandspaziergang bis zur nächsten „Spitze“ zu machen. Nach einer knappen halben Stunde sind wir „ums Eck“ rum und sehen, dass hier schon Strandbungalows gebaut werden und in der Ferne ein paar Felsen. Außer uns ist niemand zu sehen und wir wandern im feinen Sand, die Füße vom Meer umspült Richtung Felsen und dann sind wir an den Felsen vom Leuchtturm….hat ca eine Stunde gedauert. Der Leuchtturm ist nicht aufregend, aber die Felsen, die Farbe des Meeres, des Sandes, die ständig wechselnden Wolkentürme, der Wind….ein echter Traum. Walter erklimmt die Felsen…da bin ich nicht dabei….aber es lohnt sich, denn der Blick von oben ist fantastisch. Wir sind froh, dass wir uns nicht in Bockshorn jagen ließen und diese schöne Landschaft gesehen haben. Auf dem Rückweg treffen wir noch 2 Touristen und wir empfehlen ihnen auf alle Fälle bis zu den Felsen weiterzulaufen. Mittag ist schon vorbei und wir machen uns auf den Weg nach Harbour Point, ein Yachthafen ganz an der Spitze der Insel….da soll es auch ein Restaurant geben…alles richtig gemacht: tolle Marina, schöne Yachten, super Strand und sehr schönes Restaurant mit Veranda im ersten Stock…Meerblick, Wein, Essen…genial. Der Rückweg wird jetzt nur noch von einem Tankstop unterbrochen und den Sonnenuntergang schauen wir uns heute am Strand an, dann sitzen wir noch auf der Veranda…Reiebericht schreiben, quatschen, den morgigen Tag planen, der Abflug hat sich wieder verschoben…jetzt weiß ich auf, warum die Taxifahrerin in Nassau gesagt hat, dass die Einheimischen zu „Bahamas Air“ immer „Banana Air“ sagen….

29.11.23

Gestern Abend kam noch Alexander, der Besitzer vorbei und hatte einen Korb mit frischem Gebäck aus der brandneuen Backstube dabei, die er vor 2 Tagen mit einem befreundeten Bäckermeister aus Linz in Betrieb genommen hat. Die ersten „Versuche“ verteilt er großzügig an seine Gäste. Ich suche uns einen Kornspitz und ein Mohnzöpferl aus….schmeckt sehr fein…wie bei uns daheim. Wir dürfen morgen im Bungalow bis 14.00 Uhr im Bungalow bleiben und so haben wir keinen Stress. Leider haben wir Stromausfall, was am Tag ja nicht weiter tragisch ist, aber dann gibt es halt auch keinen Internetempfang und Walters I-Pad wird auch nicht geladen. Unsere Ausflugsplanung und Kommunikation mit den Anbietern auf Exuma muss dann halt warten. Wie geplant, besuchen wir den „Leon Levy Garden“…ein großer Naturgarten mit verschiedenen Bereichen. Wir wandern 2 Stunden abwechselnd durch Mangroven, einen Epiphyten-Trail, wo Orchideen an den Bäumen hängen…aber leider fast kein blüht. Dann den Tower-Trail, der uns zu einem Aussichtsturm führt und man einen tollen Blick über das tropische Dickicht bis hin zum Meer hat. Es folgt ein Garten mit Heilpflanzen, Obst- und Gemüsepflanzen und zu guter Letzt kommen wir an den großen Teich mit Wasserfall, wo viele Schildkröten leben. Zunächst freuen wir uns, dass wir gleich eine zu sehen bekommen, aber dann schwimmen bestimmt 20-30 Tiere aufgeregt in unsere Richtung, strecken die kurzen Hälse aus dem Wasser und schauen uns erwartungsfroh an….anscheinend werden sie hier auch gefüttert, aber wir sind leider nicht darauf vorbereitet und müssen jetzt in ganz viele traurige Schildkrötenaugen blicken…wir haben ein schlechtes Gewissen….sie folgen uns weiterhin, aber bleiben erfolglos. Jetzt packen wir unsere Sachen ein, setzen uns noch auf die Veranda und dann nehmen wir Abschied. Gleich nebenan ist ein schönes Restaurant am Strand, wo wir noch einkehren und mit Meerblick unser Mittagessen und Cocktails genießen, bevor es zum Flughafen geht. Der Flughafen besteht im Prinzip aus einer kleinen Baracke und die Entscheidung welches Terminal wir ansteuern müssen, ist schnell entschieden. Walter fährt direkt vor den Eingang und wir landen das Gepäck aus. Dann bringt Walter das Mietauto an den vereinbarten Punkt….gleich 30 Meter weiter, am Maschendrahtzaun abstellen, Schlüssel unter die Fußmatte legen und keinesfalls absperren….ja so läuft das auf den Bahamas…hier werden keine Autos gestohlen, aber bei dem vorhandenen Material ist das auch nicht weiter verwunderlich. Wir gehen in den Abfertigungsbereich und unser Gepäck wird zusammen gewogen…passt…dann halten wir die Boardingpässe in Händen und werden aufgeklärt, dass wir unser Gepäck selbst durch den Sicherheits-Check bringen müssen und das läuft so: 5 Meter weiter ist ein Loch im Gebäude, davor steht eine Holzbank, dort wartet die Sicherheitsbeamtin und draußen steht der Gepäckverlader und wartet auf den freigegebenen Koffer. Wir müssen den Koffer öffnen und erklären, dass wir nichts Gefährliches dabei haben, dann schaut sie es kurz durch….Koffer wieder zu, ab durch die Luke…fertig. Nochmal 5 Meter weiter wird das Handgepäck ähnlich durchsucht und dann müssen wir – ohne Schuhe – durch die elektronische Sicherheitsschleuse…gleich dahinter ist der Wartebereich mit 19 Sitzplätzen…das wars. Ich suche nach den Toiletten…eine wartende Dame zeigt mir die Richtung und ich muss praktisch wieder raus ums Eck….darf aber danach einfach wieder in den Wartebereich…na ja…was hätte ich jetzt auch noch erwerben oder reinschmuggeln sollen. Wir haben sogar Internet-Zugang, ich schreibe Reisebericht…im Hintergrund läuft Weihnachtsmusik…von „White Christmas“ bis „Stille Nacht heilige Nacht“ ist alles dabei…mit den Schneefotos von zu Hause, wird mir bewußt, dass es bald soweit ist….aber in kurzen Hosen stellt sich bei mir keine richtige Stimmung ein. Ein Flugzeug landet und wir hoffen, dass es unseres ist….ja so ist es, denn ein anderes gibt es heute nicht mehr und so starten wir pünktlich zu unserem Flug nach Great Exuma, der vom Kapitän mit einer Flugzeit von 21 Minuten angekündigt wird. Kaum in der Luft landen wir schon wieder. Der Flughafen ist nicht größer als der Eleuthera und dann warten wir aufs Gepäck…wie immer wird es mit einem Anhänger angekarrt und dann einfach abgeladen…jeder nimmt sein Gepäck und draußen sind wir. Mittlerweile ist es dunkel und wir müssen unsere Autovermietung noch finden….soll angeblich gleich gegenüber sein….da ist aber alles schon finster. Wir überqueren mal die Straße mit unserem Gepäck und da steht eine Frau und winkt…die hat unser Auto. Wir laden das Gepäck ein und gehen in einen finsteren Laden und füllen den Mietvertrag aus und Walter bezahlt, dann schauen wir uns gemeinsam das Auto an…mit Handy-Taschenlampe beleuchten wir die alte Kiste und sie ist wirklich an jeder Ecke verschrammt, jede Felge ist zerkratzt und die arme Frau wird garnicht mehr fertig mit aufschreiben…aber es hilft ja nichts, denn wir wollen hinterher keinen Ärger. Dann lässt sich Walter noch die Gangschaltung erklären, denn es ist zwar eine Automatik, aber mit Lenkradschaltung…ziemlich seltsam und ein Rechtslenker ist es auch noch…egal wir müssen ja ohnehin links fahren. Das Auto hat keine Nummernschilder, aber als wir das entdecken, ist die gute Frau schon verschwunden. Ein Koch kommt aus dem geschlossenen Lokal, durch das wir vorher gegangen sind und der versichert uns dass alles in Ordnung ist…..ja wir sind ja auch den Bahamas….wir vergaßen es kurz. Unsere Offline-Karte führt uns zuverlässig in „Paradise Bay“ unser Hotel für die nächsten 4 Tage. Es gibt nur 10 Bungalows und wir haben einen direkt am Strand….groß, geräumig, nett eingerichtet und Justin, der uns empfängt erklärt uns alles und ist sehr freundlich. Jetzt schmeißen wir unser Gepäck ab und gehen erst mal was essen und trinken und dann werden wir morgen bei Tageslicht entdecken, wo wir gelandet sind und es zu entdecken gibt.

Bahamas – Nassau (New Providence)

 

24.11.23

Heute verlassen wir also Grand Bahama und fliegen nach Nassau auf der Insel New Providence. Da wir noch etwas Zeit haben, besuchen wir den Grover Botanical Garden. Ein netter wilder Garten mit üppigen Pflanzen, Wasserfällen, Teichen, Schmetterlingen, Schildkröten….macht Spaß und im Kaffee gibt es auch gute Cocktails und nachdem das Mittagessen ausfällt, greifen wir auf die flüssige Ernährung zurück. Auf dem Weg zur Vermietstation noch tanken, wir geben das Auto zurück und werden zum Flughaben gebracht. Wie wir schon bei der Ankunft festgestellt haben, ist er eher winzig und so gibt es auch nur 2 Schalter…man kann also nichts falsch machen. Walter bleibt mit 49,9 Pfund ganz knapp über den erlaubten 50 Pfund für das Aufgabegepäck…zum Glück interessiert sich niemand für den Fotorucksack im Handgepäck…prima. Unser Flugzeiten wurden wieder 30 Minuten vorverlegt und eigentlich dauert der Flug nur 35 Minuten, aber wir müssen noch kreisen…warum auch immer….im Endeffekt kommen wir dann auch nicht früher an. Der Flughafen Nassau ist größer als der in Grad Bahama, aber wir laufen trotzdem übers Rollfeld, es gibt nur ein Gepäckband und unsere Koffer haben es auch nach Nassau geschafft. Wir suchen uns ein Taxi und fragen nach dem Preis…38 Dollar bis zum Hotel….o.k. Als wir dann drin sitzen und abfahren, meint unsere Taxifahrerin es wären doch 43 Dollar, weil unsere Koffer so schwer sind…Mamma Mia…meinetwegen. Es ist ganz schön was los…jedenfalls im Vergleich zu Grand Bahama und nach gut 20 Minuten erreichen wir unser Hotel. Da unsere Taxlerin keine Kreditkarten nimmt, gebe ich ihr 50 Dollar…als sie dann behauptet sie habe kein Wechselgeld, ist aber Schluß mit lustig….ich kratze unser Kleingeld zusammen, weil jetzt mag ich auch nicht mehr. Sie gibt mir noch ihre Telefonnummer und wenn wir zurückfahren wollen, brauche ich ihr nur eine WhatsApp schreiben, dann verlangt sie nur 40 Dollar….mal sehen. Am Check-in stehen einige Leute an und schnell sind sie hier nicht…als wir dran sind, erfahren wir, dass unser Zimmer noch nicht fertig ist…es ist aber schon nach 16.00 Uhr….hilft ja nichts, wir bekommen einen Rumpusch aufs Haus und schauen uns in der riesigen Anlage um…Wahnsinn, eine Wasserlandschaft mit Strömung, vor uns Strand und Meer, da müssen wir uns morgen mit dem Sightseeing beeilen, damit wir das noch ein bisschen ausnutzen können. Unser Zimmer ist dann fertig und zum Glück im ruhigeren Teil gelegen mit großer Terrasse und Meerblick. Wir haben Hunger und gehen ins nächstgelegene Sushi-Restaurant…gut ausgesucht, alles sehr fein. Satt sind wir jetzt und auch ein bisschen geschafft, deshalb ziehen wir uns auf den Balkon zurück, Zeitung lesen, Reisebericht schreiben und aufs Meer schauen.

25.11.23

So in einem Monat ist der Heilige Abend schon vorbei…wie die Zeit vergeht. Wir machen uns mal zu Fuß auf den Weg, um die Innenstadt von Nassau zu erkunden. Kurz nachdem wir aufgestanden sind, ist schon wieder ein neues Kreuzfahrtschiff eingelaufen…momentan liegen 5 Stück am Pier und so ist ordentlich was los. Unser erstes Ziel ist die „Queens Staircase“, eine sehr steile alte Steintreppe, die zwischen zwei Felswänden noch unten (bei uns) oder nach oben (für die meisten anderen) führt. Da wir keinen Reiseführer haben, müssen wir später noch „googeln“ was es mit der Treppe auf sich hat. Wir spazieren zum Kreuzfahrthafen und lassen uns durch die Shops treiben….den historischen „Straw-Market“ besuchen wir auch….alles made in China und alle haben das gleiche Warenangebot….da brauchen wir uns über das Zusatzgewicht im Koffer keine Gedanken zu  machen. Wir kehren am Pier ein und sitzen schattig und luftig mit Blick aufs Meer und die Ozeanriesen, genießen Cocktails und frischen Fisch. Danach mag Walter noch fotografieren und ich muss mal das Wasser im Meer und am Pool testen….auch schön. Der Blick auf die Schiffe ist genial, denn abends wenn sie der Reihe nach ablegen ist es schon ein grandioser Anblick. Wir schauen 4 Kreuzfahrtriesen beim ablegen zu und am schönsten ist es, wenn sie umdrehen müssen…fast schon ein Schiffsballett. Das milde Abendlicht, der aufgehende Mond, die beleuchteten Schiffe…ein Erlebnis. Zum Schluß reihen sich 5 bunt beleuchtete Schiffe aneinander und verlassen als Konvoi Nassau. Wir sitzen noch auf dem Balkon und schauen ihnen hinterher….dann machen wir uns fertig zum Abendessen.

Bahamas – Grand Bahama

 

20.11.23

Nachdem wir unser Auto ausgeräumt haben und alles im Appartement rumliegt, sind wir gespannt wie das in den Koffern Platz haben soll, obwohl wir eigentlich noch nicht viel gekauft haben….gespannt sind dann auch unsere Koffer und gefühlt auch sehr schwer. Wir dürfen 23 kg aufgeben und hatten bei Abflug noch ein paar Kilos „Luft“…mal schauen was die Waage am Check-in sagt. Zuerst verabschieden wir uns von Andrea (unsere Gastgeberin in der Villa Venezia und aus Nürnberg….bayrisch reden also kein Problem) und von der Katze, die uns immer begrüßt hat. Nochmal das Auto checken, Koffer reinwuchten und die Route zum Flughafen in die Offline-Karte eingeben. In der Gegend zwischen Miami und Fort Lauderdale gibt es 5 Flughäfen, obwohl die Städte nur ca. 30 Minuten Fahrzeit auseinander liegen…wir müssen zum Fort Lauderdale Hollywood international Airport….klappt gut und der „Hertz“ Rückgabepunkt ist auch gut beschildert. Wir fahren vor, sofort wird alles gecheckt und in 5 Minuten dürfen wir schon los…zack. Wir versuchen den Terminal 1 zu finden, der eigentlich fußläufig erreichbar sein sollte und nach ein paar Nachfragen und einmal Lift nach unten, Rolltreppe nach oben und wieder runter, sind wir dann mal richtig. Bahamas Air ist nicht gut beschildert, aber alle sind sehr auskunftsfreudig. Beim Check-in müssen wir dann Gepäckanhänger ausfüllen, falls unser Gepäck verloren geht…na das wollen wir aber nicht hoffen…dann wird gewogen….50 Pfund sind erlaubt…Walter hat 46 und ich 45,5…passt also. Das Handgepäck wird zum Glück nicht kontrolliert, aber wenn wir so schauen, was die anderen Passagiere auf das Band am Sicherheitscheck legen, dann sind wir da eher unauffällig. Es ist ganz schön was los, aber irgendwann dürfen wir dann auch die Schuhe ausziehen und uns und unsere Rucksäcke durchleuchten lassen…unauffällig…sogar Walter muss nichts extra auspacken, das kommt nicht so oft vor. So jetzt kann es losgehen…am Flughafen gibt es ein „Margarita Ville“ aber auf Cocktails haben wir noch keine Lust und der Hunger hält sich in Grenzen. Die geplante Flugzeit ist mit 45 Minuten angegeben, aber wir werden sicher nich so lange brauchen…ist ja nur ein kleiner Hüpfer nach Freeport (Grand Bahama). Nachdem unser Flug ja eigentlich um 15 Minuten vorverlegt wurde, starten wir jetzt mit 50 Minuten Verspätung…uns ist es eigentlich egal, weil wir haben ja keine Termine. Die Flugzeit beträgt tatsächlich nicht einmal 30 Minuten und schon landen wir in Freeport um 14.30 Uhr. Der Flughafen ist sehr klein und wir betreten das Rollfeld, während schon die Koffer ausgeladen werden….allerdings können wir unsere nicht erspähen…ruhig bleiben, wird schon…ich habe ja als „Abwehr-Voodoo“ ein paar Strandsachen im Rucksack…nur für den Fall…gut Walter und ich müssten uns dann den Bikini teilen…das wäre auch mal spannend. In der kurzen Flugzeit haben wir noch das Einreiseformular ausgefüllt und jetzt stehen wir an der „Immigration“ an und warten was kommt….weil der Flieger so klein ist, geht es schnell und wir bekommen einen Stempel und werden eingelassen. Dann stehen alle in einer kleinen Halle und warten…wir wissen nicht worauf. Manche füllen an öffentlich zugänglichen Bildschirmen Formulare aus und wir vermuten, dass es sich um Deklarationen für den Zoll geht. Walter fragt nach und so ist es tatsächlich, aber nachdem wir nichts zu verzollen haben, warten wir weiter. Draußen unter einem Pavillon wird dann das Gepäck abgeladen und alle strömen nach draußen und suchen sich ihre Koffer zusammen. Walters Gepäck ist schon mal da und nach längerer Suche finde ich auch meinen Koffer….Voodoo hat geholfen. Wir gehen durch den Zoll und werden befragt, was wir denn alles dabei hätten….nur Dinge für den persönlichen Gebrauch für den Urlaub…gut dann sind wir auch schon entlassen und gehen durch den Ausgang. Dort wartet auch schon jemand mit Schild „Brads Car Rental“ auf uns und wir laden unser Gepäck ein und werden zur Verleihstation gefahren…nur ein paar Minuten entfernt. Die Papiere ausfüllen, Führerschein und Ausweis vorzeigen und dann gehört das Auto für die nächsten 4 Tage uns. Zum Hotel „Dolphin Cove Inn“ ist es nicht weil und wir finden es mit einer „Korrektur“ auch ziemlich zügig. Das Appartement ist groß und ebenerdig, die Terrasse mit Blick aufs Wasser, rechts die grüne Wiese mit Palmen, rechts der Pool auch mit Palmen…kann man aushalten. Wir schnappen uns zwei Liegen….außer uns sind nur noch 4 weitere Gäste da und sammeln ein paar Infos zur näheren Umgebung. Wir werden zum Port Lucaya Market fahren…eine größere Ansammlung an Shops und Restaurants am Meer nur 5 Minuten Fahrzeit entfernt. Dort ist auch der Leuchtturm, den wir natürlich zuerst fotografieren wollen. In der Abendstimmung bummeln wir dann noch durch die kleinen Wege zwischen den Geschäften, bevor wir unseren Hunger im „Flyingh Fish“ stillen…eine Art Tapas-Bar mit amerikanischen und karibischen Einfluß und auf der Weinkarten eine große Anzahl an österreichischen Weinen (auch vom Knoll….)…man glaubt es nicht. Der Rest des Abends ist vorhersehbar….satt und müde im Hotel…Palmen+Sterne…gute Nacht.

21.11.23

Betten waren bequem, Kaffee getrunken, Badesachen eingepackt….jetzt fahren wir mal los. Zuerst etwas orientierungslos, aber dann entscheiden wir uns mal Richtung Kreuzfahrthafen zu fahren, da ist bestimmt was los. Vorher kommen wir noch an einem Einkaufszentrum vorbei und nachdem man von außen nicht sehen kann, was sich dahinter verbirgt, bleiben wir stehen und schauen nach. Es ist wie eine große Lagerhalle mit verschiedenen abgetrennten Geschäften und Essensständen…aber für uns ist da nichts dabei und Supermarkt für Getränke gibt es auch keinen, also fahren wir weiter. Das vor Anker liegende Schiff ist groß genug und erleichtert so die Navigation zum Hafen. Wir dürfen den Parkplatz nutzen und zu Fuß den Terminal 2 betreten. Hier sind lauter bunte Hütten mit Souvenirs, Fastfood und Cocktailbars aufgebaut….aber alles Sachen die wir nicht brauchen….T-Shirts, bunte Taschen, Handtücher….natürlich alles mit „Freeport Bahamas“-Aufdruck…natürlich ist viel los, da viele Passagiere hab Land gegangen sind, aber spannend ist was anderes. Wir suchen auch vergeblich nach einen Info-Schalter, der vielleicht eine detailliertere Karte hat, als die von der Autovermietunng, aber mit unseren offline-Karten kommen wir ganz gut zurecht. Vorbei am Leuchtturm und am „Mermaid-Pond“ (angeblich ein Blowhole aus dem zweimal täglich das Wasser spritzt) lassen wir uns zum Supermarkt navigieren und kaufen 2 Flaschen Wasser, einige Spezi (Cola+Fanta), einen Becher geschnittene Ananas, eine Dose Kokoswasser und 2 Joghurt und sind 53 Dollar los…sind zwar Bahama Dollars, aber die werden 1:1 mit US-Dollar gehandelt. Die Schale Himbeeren mit 125 Gramm kostet über 6 Dollar…da werde ich das nächste Mal beim Stuhbhahn aber sehr dankbar sein, dass ich sie für unter 2 Euro bekomme. Auf den Schreck machen wir Mittagspause und landen wieder beim „Flying Fish“ von gestern Abend, weil der empfohlenen Italiener zu hat und das Sushi-Lokal unauffindbar ist. Aber hier bekommt man gute Tapas und der Wein ist auch sehr gut….wie gestern schon beschrieben. Irgendwie hätten wir uns mehr erwartet, aber bisher sind wir ja nur zwischen Freeport und Hotel hin- und hergefahren…da kommt hoffentlich noch mehr, aber jetzt gehen wir zuerst ins Wasser und machen mal nix. Wir sind vollkommen allein….kein Mensch außer uns am Pool….und es kommt auch niemand mehr, bus die Sonne untergeht….das überrascht uns schon, macht aber nix. Unsere Terrasse ist ja gleich nebenan und so haben wir es nicht weit, denn abends haben wir einen Tisch im „Clubhouse“ reserviert, das ist das Restaurant bei uns im Hotel und es soll sehr gut sein….so ist es auch. Als wir gegessen haben und uns zwei Cocktails bestellen, werden wir gefragt, ob es uns was ausmachen würden, dass wir auch die Couch umziehen, denn sie erwarten eine größere Gruppe und würden den Tisch brauchen….die Cocktails gehen aufs Haus…sehr gerne und so genießen wir auf dem „Kanapee“ unsere Cocktails…und schauen auf das offene Feuer, die Palmen und die Sterne….

22.11.23

Heute fahren wir in den Lucayan Nationalpark. Leicht zu finden und auf dem Parkplatz steht ein Ranger, der kassiert und erklärt die Sehenswürdigkeiten. Zuerst gibt es mal einen kurzen Rundweg zu den Höhlen. Beide enthalten an der Oberlfäche hauptsächlich Süßwasser und haben tolle Farben…die eine smaragdblau und die andere besticht durch ein leuchtendes Grün. Dann müssen wir i den Highway überqueren und werden nochmal zur Vorsicht ermahnt….gut wir finden weit und breit kein herannahendes Auto auf der zweispurigen Straße und fühlen uns auf dem Zebrastreifen relativ sicher. Kaum auf der anderen Seite läuft uns schon ein Waschbär über den Weg…tatsächlich unser erster in freier Wildbahn. Wir folgen den Holzstegen über die Mangroven, sehen die Fische und dann sind wir am „Golden Rock Beach“…..ein wunderschöner Naturstrand und dank Ebbe sehr breit und seicht. Wir machen einen ausgedehnten Strandspaziergang und gefühlt tausend Fotos…leider kein Schatten weit und breit und ich bin froh über meinen Hut. Zurück nehmen wir die zweite Route und schon sind wir wieder zurück beim Auto. Walter möchte die komplette Insel abfahren und mangels anderer Pläne machen wir das auch so….aber es ist ein langer Weg und die Fahrt wenig abwechslungsreich. 2019 fegte der Hurricane „Dorian“ über Grand Bahama und die Verwüstungen waren enorm. Jetzt fährt man immer noch kilometerweit an Baumskeletten vorbei und die darunter aufkommende Vegetation ist noch sehr klein. Häuser dem Erdboden gleichgemacht, Bauruinen und alle par Kilometer ein Auto…das ist echt übersichtlich. Kurz nach „Dorian“ kam dann Corona und so wird uns jetzt auch klar, warum einige Restaurants bis heute nicht mehr geöffnet sind. Es gibt zwei Orte am Meer – Pelican Beach und High Rock – die ganz nett aussehen und wo die typisch bunten Häuser am Strand zu sehen sind….sonst ist es eher langweilig. Wir machen uns auf den Rückweg und da wir noch nichts gegessen haben – außen den frischen Ananas – freuen wir uns auf ein frühes Abendessen. „Stoned Crab“ heißt unser heutiges Ziel und soll direkt am Strand liegen und recht gut kochen. Was soll ich sagen…ein echter Volltreffer….vor uns die Palmen, die Wolken färben sich langsam rosa, der weiße Strand und das Meer…endlich werden unsere Erwartungen erfüllt…optisch und kulinarisch ein sehr schöner Tagesabschluß…und weil es so schön war und wir nicht weit weg wohnen, reservieren wir für morgen abends gleich nochmal einen Tisch….wir freuen uns schon!

 

23.11.23

Gestern war der Osten dran, heute der Westen der Insel. Die Strecke ist viel kürzer, aber auch nicht spannender. Mehr intakte Vegetation, etwas mehr Häuser…aber auch nicht unbedingt schöner. Naturbelassene Strände…menschenleer und teilweise vermüllt. Walter bleibt bei der einzigen Feuerwache stehen um zu fotografieren und bekommt prompt einen Rüffel von der vorbeikommenden Motorradstreife….bleibt aber bei einer kurzen Verwarnung. Zumindest kommen wir am Westend an einen Bootshafen, wo internationale Gäste ihre Boote liegen haben und da sieht es ganz nett aus. Wir machen eine Pause am Strand, kaufen was zu trinken und was zu essen…auch hier sind wir fast alleine…die Aussicht ist nett, die Anlage insgesamt recht gepflegt…mehr gibt es aber auch nicht zu sehen und so fahren wir wieder zurück. Wir versuchen noch einige Seitenstraßen zum Meer, aber da braucht man auch nicht bleiben. Es gibt ein paar bunt-karibische Häuschen, wo am Wochenende anscheinend die Einheimischen bewirtet werden, aber heute ich alles geschlossen und nur die Glasscherben lassen vermuten, dass hier manchmal gefeiert wird. Wir haben noch 2-3 Stunden Zeit um am Pool zu lesen und zu entspannen…wir sind wieder mal alleine…macht auch nichts. Es kommt immer ein lustiger einzelner Vogel vorbei, trinkt etwas Wasser und kontrolliert die grünen Hecken rund um den Pool…und manchmal wird er fündig und springt spontan ins Gebüsch und erbeutet anscheinend etwas Essbares. Dann machen wir uns auf zu unserem letzten Abend auf Grand Bahama und freuen uns auf das gute Essen im „Stonded  Crab“….heute ist eindeutig mehr los als gestern, denn heute ich „Thanksgiving“ und das feiern die hier anscheinend auch alle….es ist jedenfalls voll die Party und dann ist mal was los hier auf der Insel. Wir sitzen ganz vorne auf der Terrasse, hören die Brandung und feiern mit….morgen geht es nach Nassau auf die Insel „New Providence“ und wir sind schon gespannt, was uns erwartet. Ich habe noch unsere Flüge gecheckt, die sind laut Internet jetzt anscheinend um 30 Minuten vorverlegt….wer weiß, ob das alles klappt…..aber hier sind alle sehr entspannt…..?!?…und ich versuche mich anzupassen.

P.S.: Conch Salad…..ist ein Nationalgericht hier auf den Bahamas. Es wird aus einer Meeresschnecke – der Conch – gemacht, die anscheinend weltweit bedroht ist, nur hier anscheinend nicht. Überall gibt es kleine Essensstände die alle möglichen Varianten dieser Schnecke anbieten: als Salat oder Conch-Fritters ….usw. Man findet dann neben den „Anbietern“ immer riesige Berge dieser wirklich schönen Muschelschalen….auch wenn es anscheinend Schneckengehäuse sind.

Florida und Bahamas

02.11.23

Eigentlich glaubt man, dass alles erledigt ist und dann hat man von der Früh weg Stress, weil immer noch eine Kleinigkeit zu tun ist…und ich bin nervös…und die Katze tut mir leid…aber es hilft nix. Am Nachmittag fahren wir dann los. Bald fängt es an zu regnen und es wird dunkel, sodass der Abschied nach dem herrlichen Oktober-Wetter doch nicht so schwer fällt. Wir bringen unsere Koffer ins Zimmer und gehen ins Terminal 2 um uns mit US-Dollar auszustatten. Es folgt ein Abendessen…Walter bekommt nochmal Ente, da das Martini-Gansl sicher ausfällt. Dann ab ins Bett, denn der Flug geht doch recht früh.

03.11.23

04.15 Uhr wecken und ab zum check-in…..alles dauert lange und wir haben auch noch gut 20 Minuten verspäteten Abflug…da müssen wir uns dann in Lissabon beeilen mit dem Umsteigen….obwohl es beim Aussteigen nochmal 10 Minuten länger dauert, erreichen wir um 09.00 Uhr das Gate 43A und angeblich wird um 9.15 Uhr mit dem Boarding begonnen…zunächst ist mal kein Platz für die ganzen Passagiere und dann wird auch alles noch in verschiedene Gruppen mittels Absperrband eingeteilt….man kommt sich vor wie eine Schafherde die auf die Schur warten…nachdem sich alles zusammengedrängt 30 Minuten die Füße in den Bauch gestanden haben, dürfen wir endlich rein. Der Flug wird mit 8,5 Stunden angegeben und dann landen wir 2 Filme und einer ausgiebigen Ruhepause später auch schon in Miami. Die Passkontrolle dauert keine 5 Minuten…wir sind total überrascht und erfreut….dafür dauert es lange am Gepäckband, aber als unser beiden Koffer ankommen, sind wir froh und machen uns auf den Weg zur Autovermietung. Alles es gut angeschrieben und wir fahren mit der kostenlosen MIA Mover zu Hertz, erledigen den Papierkram und dürfen uns dann ein Auto aussuchen. Ich mag den weißen Toyota Corolla der noch recht neu aussieht. Der Kofferraum ist auch groß genug und dann verlassen wir das Flughafengelände Richtung Key Largo. Jetzt stellen wir fest, dass wir kein Navi haben und auch keine detaillierte Straßenkarten, aber ich sehe bald ein Straßenschild, das uns den Weg weißt….allerdings lässt die Beschilderung dann rasch nach und wir stöpseln durch die Straßen von Miami. An einer Tankstelle suchen wir Rat und erfahren, dass es zwar keine Karten gibt, aber wir auf dem richtigen Weg sind….und endlich finden wir den Dixie Highway (US Highway 1), der uns direkt auf die Keys bringt. Es ist Freitagabend und viel Verkehr und auf dem „Highway“ sind alle 200 Meter Ampeln und so zieht es sich hin….unser Auto zeigt mittlerweile einige Fehlermeldungen im Display und wir sollen zum Händler fahren….wir machen mal ein Foto davon und werden uns dann später darum kümmern. Die Sonne geht unter und beleuchtet die Wolken in herrlichen Farben, aber das können wir uns nur vom Auto aus ansehen, denn wir sind immer noch nicht im Hotel. Die Strecke ist gerade, dreispurig und typisch für das amerikanische städtische Umland…eine Shoppingmall, Tankstellen, Motels, kleine Restaurants usw….alles wiederholt sich immer wieder und da es im Prinzip keine Ortsschilder gibt, wissen wir nicht wirklich wo wir gerade sind. Manchmal heißt eine Shoppingmall nach der Stadt oder dem Ort und dann können wir Vermutungen anstellen. Als wir dann endlich links und rechts von uns Wasser sehen, gehen wir davon aus, dass wir auf den Keys angekommen sind und bald bestätigt das auch ein Hinweisschild…nur noch 20 Meilen bis Key Largo. Jetzt fahren wir auch immer öfter an größeren Hotelanlagen und Resorts vorbei und ich klebe meine Augen an die Scheibe, dass wir unseres nicht verpassen. Walter hält nochmal an einer Tankstelle und fragt nach….alles gut, noch 7 Meilen und dann sind wir am Ziel….stimmt genau! Wir checken ein und stellen fest, dass der erwartete Meerblick ein Parkplatzblick ist….wir gehen zurück, aber das Hotel ist ausgebucht und angeblich haben wir das gebuchte Zimmer bekommen. Walter schaut nochmal in seiner Buchung nach und nachdem nirgends „oceanview“ vermerkt ist, wird sich an der Aussicht wohl nichts ändern lassen. Walter ärgert sich, ich weiß noch nicht, wahrscheinlich bin ich zu müde. Wir gehen ins Strandrestaurant und bestellen uns noch etwas….hätten wir uns auch sparen können…also gehen wir jetzt endlich ins Bett, immerhin sind wir jetzt seit 23 Stunden unterwegs. Ortszeit 22.00 Uhr…zu Hause 03.00 Uhr morgens.

04.11.23

Ausgeschlafen…zu Hause gab es schon Mittagessen. Ich setze ich auf den Balkon und schreibe Bericht…genieße den Ausblick auf unser Auto…wenn ich aber leicht nach oben schaue, schaue ich direkt in die Baumkronen und die Blätter rauschen leicht…ist kein Meeresrauschen, aber so ist es eben. Im Reiseführer lesen wir, dass man von der Anreise auf die Keys freitags Abstand nehmen soll, weil da zuviel Verkehr ist….aha….gute Info, aber zu spät. Ist wahrscheinlich dasselbe wie an einem Sommerwochenende von München zum Tegernsee. Walter und ich beschließen zur Rezeption zu gehen und wir haben Glück und können in ein Zimmer mit Meerblick umziehen….was nicht passt wird passend gemacht. Dann machen wir unseren ersten Ausflug und möchten mit dem Glasbodenboot im John Pennecamp Nationalpark zum drittgrößten noch lebenden Korallenriff der Welt fahren…da es sehr windig ist, starten heute leider keine Boote….alternativ machen wir einen Spaziergang in einem anderen Naturpark…gibt aber nicht soviel her und so fahren wir weiter und machen mal Einkäufe (Wasser, Saft, Wein) und nachdem uns ein Radfahrer beim Eingang zum Park den Tipp gegeben hat, wir sollen Insektenspray auftragen und unseres im Hotel liegt, gehen wir noch zu „Wallgreens“ und kaufen ein extra starkes Zeug mit dem vielversprechenden Namen „Deep Woods“…na wenn das nicht hilft. Da es heute bewölkt und windig ist, bleiben wir aber auch ohne Superspray völlig unbehelligt, aber jetzt sind wir zumindest vorbereitet. Schon haben wir Hunger und gehen ins „Red Crab“ und es gibt Meeresfrüchte, wie es der Name verspricht. Wir werden von einer Kellnerin sofort angesprochen und die freut sich wie ein Schneekönig, dass wir aus Deutschland sind. Sie ist eine junge Kubanerin, die einige Jahre in Offenbach gelebt hat, aus Liebeskummer ihre Zelte abgebrochen hat und jetzt in Florida gelandet ist….sie spricht gut deutsch und will das unbedingt anwenden, wann immer es geht. Gestärkt machen wir noch einen Abstecher zum Key Biscayne Nationalpark….können aber das Besucherzentrum und den Eingang – mangels Ausschilderung – nicht finden. 

Auf dem Rückweg zum Hotel sehen wir noch eine Tourist-Info und stoppen in der Hoffnung auf brauchbares Kartenmaterial, aber die vorhandenen Karten sind auch nicht detaillierter als unsere und die Frau meint, dass das Besucherzentrum vielleicht wegen Corona dauerhaft geschlossen hat….wir werden es vielleicht nie erfahren. Im Hotel beziehen wir das neue Zimmer…alles tipptopp…jetzt passt es.

 

05.11.23

Heute starten wir in die Everglades. Heute Nacht wurde auch hier die Uhr umgestellt, sodass wir jetzt wieder 6 Stunden Zeitunterschied haben. Wir informieren uns im Visitorcenter und fahren dann erstmal nach Flamingo am anderen Ende des Parks, weil da die Bootstouren starten. Um 11.00 Uhrsitzen wir an Deck und lassen uns von einem Ranger die Everlgades erklären. Gleich am Anfang sehen wir Krokodile und schon wissen wir den Unterschied zwischen Krokodil und Alligator….Alligatoren sind viel dunkler – fast schwarz, während Krokodile eine grau-grüne Farbe haben. Sie unterscheiden sich auch bei den Schnauzen, aber das habe ich mir nicht merken können und außerdem hat das Krokodil das „typische Lächeln“, das heißt man sieht bei geschlossenem Maul alle Zähne, während beim Alligator nur die vorderen Eckzähne zu sehen sind….man kann angeblich mit Krokodilen schwimmen, aber nicht mit Alligatoren (viel zu gefährlich)…gut für mich wäre beides keine wünschenswerte Option, aber wenn es mal der Fall wäre, dann würde ich natürlich mal nach der Farbe und den Zähnen schauen, damit ich weiß, was nicht erwartet. Außerdem gibt es weiße, schwarze und rote Mangroven. Alle Bäume haben unterschiedliche Methoden das aufgenommene Salz auszuscheiden….z.B. über den Stamm oder die Äste, aber die roten Mangroven machen es über die Blätter….sie transportieren das überschüssige Salz in einzelne Blätter, die dann gelb werden und abgestoßen werden….cool oder?!? Wir sehen auch viel weiße und graue Reiher, Schlangenvögel (Anhinga), Cormorane und vieles mehr. Nach 90 Minuten sind wir wieder am Anleger und sehen am Hafen dann auch noch einige Manatees (Seekühe)….nett zu beobachten, aber schlecht zum fotografieren, weil das Wasser ziemlich trüb ist und sie immer dann kurz auftauchen, wenn man es nicht erwartet. Wir fahren wieder zurück und halten an den wichtigsten Trails, die uns zu Fuß in den Park führen. Alles gut ausgeschildert, informativ und ertaunlicherweise total unterschiedlich…von Pinienwäldern, Seerosenteichen, Dschungel mit Mahagonibäumen….alles dabei….sehr interressant….auf dem Anhinga-Trail sehen wir noch einen Alligator und einen großen Graureiher beim Nestbau. Dann ist es auch schon wieder abends und wir haben jetzt echt Hunger…bisher gab es noch nichts…aber nachdem wir gestern bei einem tollen Thai/Sushi Restaurant waren und es auch dem Heimweg liegt, wissen wir schon was zu tun ist……satt und zufrieden lassen wir den Abend auf dem Balkon ausklingen….jetzt sogar mit Meeresrauschen.

06.11.23

Wir packen unsere Sachen und machen uns auf weiter Richtung Süden nach Key West. 100 Meilen auf dem Highway US 1 warten auf uns. Die Inseln (Keys) reihen sich aneinander wie Perlen an einer Kette und sind mit Brücken verbringen. Wir machen diverse Stopps und schauen uns die tollen Boote und Villen an den Kanälen an…manchmal ist das Boot genauso groß wie das Haus. Palmengesäumte Wasserstraßen, links und rechts der Autobahn nur Meer, Pelikane sonnen sich auf den Booten und die Leichtigkeit der Karibik ist allgegenwärtig. Am Sombrero Beach tummeln sich die Einheimischen im türkisblauen Wasser. Klangvolle Namen, wie Islamorada, Fiesta Key und Marathon machen Lust auf Urlaub. Dann kommt die spektakuläre 7 Mile Bridge…also gut 10 Kilometer lang ist diese Brücke, die Pigeon Key und Bahia Honda verbindet. Früher eine Eisenbahnbrücke, die heute zu marode ist um noch zur Gänze genutzt zu werden….aber als Fuß- und Radweg kann man sie noch für ein paar Kilometer nutzen, bis sie auch da zu löchrig wird und gesperrt wurde. Die neue Autobahnbrücken führt uns parallel zur alten Brücke über das Meer und es ist schon ein Erlebnis. So brauchen wir viel länger als erwartet, aber der Weg ist das Ziel und dann müssen wir ja noch zur Hertz-Station, weil die Anzeige von unserem Auto komische Sachen macht und uns auffordert den Händler aufzusuchen. Am Flughafen von Key West ist ein Schalter und der schickt uns zur KIA Werkstatt, wo es repariert werden soll….der sagt, aber dass er das nicht machen kann, aber es kein Problem ist, denn es ist nur die Kamera die spinnt und wir können halt den Tempomat nicht nutzen, aber sonst besteht keine Gefahr. Gut…uns soll es recht sein, denn sonst geht ja wirklich alles und bevor wir unsere Zeit in der Werkstatt verplempern, fahren wir lieber ins Hotel. Diesmal sofort Zimmer mit Meerblick und super schöner Strand. Nach einem Snack an der Poolbar müssen wir ausruhen, bevor wir uns zu 

Fuß ins Zentrum begeben, denn Parkplätze sind rar und dann lassen wir das Auto lieber im Hotel. Der Weg ist nicht so toll….viel Verkehr, breite Straßen, aber dann sind wir am Hafen und am Mallory Square, wo sich alle versammeln, um den Sonnenuntergang zu feiern. Es wird gesungen, getanzt, getrunken….voll die Party. Als die Sonne im Meer versinkt, wird normalerweise geklatscht….da sich aber gerade eine Fähre vor die untergehende Sonne schiebt, gibt es hauptsächlich Pfiffe und Buhrufe….ob das den Kapitän interessiert?….wohl eher nicht. Wir bummeln durch die Straßen von Key West, vorbei an legendären Bars, wie das Sloopy Joes, wo schon Hemmingway getrunken hat…überall Livemusik, Bars an der Straße, wo man seine Drinks einfach auf einen Spaziergang mitnehmen kann…natürlich im Plastikbecher, aber für das sonst so Alkohol-feindliche Amerika doch sehr ungewohnt. Alles ist bunt beleuchtet und die Menschen sind entspannt und in Feierlaune. Dann gehen wir zum Abendessen ins A&B Lobster House….erster Stock auf der Veranda mit Blick auf den Hafen….es könnte schlechter sein. Für dem Heimweg nehmen wir uns ein Taxi, denn alles nochmal zurücklaufen wollen wir nicht. Den Abend beschließen wir auf dem Balkon mit Blick auf das nächtliche Meer und die Palmen.

07.11.23

Wir haben mal Frühstück inbegriffen und freuen uns eigentlich darauf, aber dann entpuppt sich unser Frühstücksbuffet als ein Angebot von in Plastik verpackten Lebensmitteln…wie in einer schlechten Bahnhofskantine und zu allem Überfluss gibt es kein echtes Geschirr oder Tassen oder Besteck….nur Plastik und 2 große Mülleimer in die zum Schluss alles wandert….also da sind wir beide entsetzt, wie man so ignorant sein kann. Die ganze Hotelanlage ist traumhaft schön, aber das geht garnicht. Egal….vom Schock erholt fahren wir zum „ most southern point of america“…also der südlichste punkt von Nordamerika….Kuba ist nur einen Katzensprung entfernt. Wahrzeichen ist eine bemalte ca. 2 Meter hohe Betonboje und davor stehen mindestens 100 Touristen in der Schlange um ein Erinnerungsfoto zu schießen…und natürlich kein Parkplatz. Wir stellen uns in eine Ausfahrt und Walter macht ein Foto mit wildfremden Menschen, weil wir uns da sicher nicht abstellen…die sind ja verrückt. Danach gehen wir bummeln. Schöne alte Holzhäuser mit Veranda säumen die Straßen, riesige Bäume spenden Schatten. Wenn eines der Holzhäuser mindestens 100 Jahre alt ist und originalgetreu restauriert wurde, dann darf es über der Eingangstür mit einem Seestern gekennzeichnet werden oder ausgezeichnet….wir auch immer…sehr schöne alte Holzhäuser. Je näher man der Duval Street kommt umso mehr Menschen sind unterwegs…ein buntes Gemisch aus Einheimischen, Touristen, Kreuzfahrern und Feierlustigen. Berittene Polizei ist präsent, aber man hat ohnehin kein Gefühl der Unsicherheit. Kneipen, Souvenirläden und sonstige Geschäfte wechseln sich ab. Wir verabreden uns beim Sloopy Joe‘s und dann fahren wir zurück ins Hotel für eine Strandpause. Tanken müssen wir vorher auch noch und was soll ich sagen….volltanken kostet 35 Dollar…kann mich nicht erinnern wann bei uns das Benzin unter einem Euro gekostet hat….da war ich noch sehr jung. Natürlich fahren wir nochmal in die Innenstadt und schauen uns den Sonnenuntergang mit vielen anderen Menschen am Mallory Square an…..sobald die Sonne untergeht wird wieder geklatscht und gejubelt….nett! Dann noch ein schönes Abendessen und der Tag ist schon wieder vorbei….morgen machen wir uns auf den Weg nach Naples.

08.11.23

Schon um 8.30 Uhr brechen wir auf, denn es sind doch ca. 400 Kilometer zu fahren und wir möchten ja auch nochmal in den Everglades eine Airboattour machen. Von Key West zurück nach Key Largo genießen wir nochmal die außergewöhnliche Fahrt entlang der Inseln…links und rechts das blaue Meer und die Häfen, schöne Häuser mit Yachten, Palmen in der Gärten….ach eine Pracht. Wir möchten den Tamiami Trail entlang der Everglades und dem Big Cypress Nationalpark fahren…also die Route 41. Wie schon anfangs erwähnt sind wir mit Kartenmaterial nur minimalst ausgestattet und Walter hat deshalb die Offline Route von Google Maps runtergeladen….allerdings als Ziel unser nächstes Hotel in Naples eingegeben und dann nimmt das Unheil seinen Lauf….zum Glück ist es nicht so schlimm, aber wie es halt so ist, führt uns die Route auf den Turnpike und wir fahren Richtung Miami und verfransen uns auf den verschiedenen Anbindungen. Ich möchte die Ausfahrt Richtung Route 41 nehmen, aber Walter vertraut der Routenführung mehr….nach einigen Meilen drehen wir um und versuche nochmal die richtige Ausfahrt zu finden….das gelingt uns beim zweiten Anlauf, nachdem wir erst die Abzweigung nach Osten nehmen, müssen wir einen U-Turn in Richtung Westen machen….aber dann sind wir in der Spur. Gegen Mittag machen wir einen stopp bei einem Airboat Anbieter und bezahlen die Tour in die Everglades….dauert angeblich 1,5 Stunden….nach 40 Minuten sind wir wieder zurück, dürfen uns jetzt aber noch die Füße vertreten und Alligatoren hinter Gitter ansehen…na ja…Touristen verarschen halt. Die Landschaft war trotzdem schön. Unser nächster Stopp ist beim Shark Valley Visitors Center, aber da habe wir die Tour gerade verpasst und müssten 1,5 Stunden warten….da gehen wir lieber zu Fuß los und stoßen schon nach ein paar Metern auf die ersten Alligatoren direkt neben dem Fußweg…cool. Die ganze Strecke wäre 13 Kilometer lang…einfach…und es ist recht warm und so beschließen wir nach dem 3. Alligator und einem Mini-Alligator wieder den Rückweg anzutreten…immerhin müssen wir ja noch nach Naples. Unser Navi mag uns jetzt nicht mehr helfen, da wir einen anderen Weg eingeschlagen haben und zum Glück hat sich Walter ungefähr eingeprägt wo wir hinmüssen, denn Naples ist jetzt auch nicht so klein und mittlerweile geht es Richtung Sonnenuntergang. Wir finden unser Hotel auf Anhieb, direkt am Yachthafen…Blick auf die schönen Boote, das Meer und den Himmel. Bis jetzt gab es nichts zu essen und so stolpern wir zielsicher in das nächste Restaurant am Hafen, haben eine schönen Blick von der Terrasse und das essen schmeckt auch….alles richtig gemacht.

09.11.23

Wir schlafen gut bei offener Balkontür, weil die Klimaanlage ist zu laut. Nachdem wir gestern den ganzen Tag unterwegs waren, wollen wir heute das Auto stehen lassen und Naples zu Fuß erkunden. Ich mache nochmal Stop an der Rezeption und frage nach Fahrrädern und tatsächlich können wir uns kostenlos welche im Hotel ausleihen….super, denn meistens sind die Wege doch weiter und dann geht es auch schneller. Zunächst fahren wir zum Pier, der eine Attraktion in Naples ist, bzw. war, bis der Hurricane „Ian“ letztes Jahr hier gewütet hat….es fehlen einige Bretter, die Häuschen wurden weggeweht und es ist gesperrt….das freut die Pelikane, die sich jetzt ungestört hier aufhalten können. Der Strand ist riesig, der Sand Puderzucker-fein und wir gehen ein bisschen spazieren. Als wir wieder zu den Rädern kommen und uns die Füße an der Stranddusche abbrausen, spricht uns ein älterer Mann in breitem bayrisch an…wir sollen nicht das ganze Wasser verbrauchen….nur ein Scherz, aber wir unterhalten uns natürlich weiter und erfahren, dass es ein Fliesenleger aus München ist und seit 45 Jahren nach Florida in den Langzeiturlaub fährt…lustig…die Welt ist klein. Wir treten wieder in die Pedale, nach wir Walters Kette wieder eingelegt haben….die Räder sind nicht mehr die jüngsten, aber einem geschenkten Gaul…usw. Unser nächstes Ziel ist die 5th Avenue…die Prachtstraße in Naples…ist so wie die Maximilianstraße in München….schöne Gebäude, tolle Boutiquen, Gallerien und Restaurants….schon haben wir Hunger und gehen ins „Molto“…ein Italiener, obwohl das in Amerika durchaus nach hinten losgehen kann….aber es begrüßt uns ein echter Italiener und auf der Rückseite der Speisekarte ist ein Bild von seiner „Mama“, die in der Küche steht und kocht. Es ist sehr gut und da wir kein Frühstück hatten, passt auch mal eine Pasta rein. Satt und zufrieden radeln wir weiter, bleiben an einem See stehen…umrandet von prächtigen Villen…nächster Halt „Tin City“ auch ein Hafen, wo Ausflugsboote ablegen und kurzentschlossen machen wir eine 90 minütige Rundfahrt, sehen Delfine, Pelikane und im Port royal die „Hütten“ der Prominenz und deren „Böötchen“…Mamma mia…da kann der Tegernsee aber einpacken.Eine nette entspannte Tour. Noch ein kleiner Spaziergang und dann vorbei an der Feuerwehr zurück ins Hotel. Zum Sonnenuntergang nehmen wir wieder das Auto, denn danach haben wir schon einen Tisch im Sushi Restaurant reserviert und da mögen wir uns nicht mehr anstrengen. Also wie geplant fahren wir zum Pier und genießen den Sonnenuntergang…ein schöner Abschluß des Tages. Danach fahren wir in die 5th Avenue und versuchen einen Parkplatz zu bekommen….was heute Vormittag noch ganz easy ausgesehen hat, sieht jetzt anders aus….alles voll und dann fahren die Autoposer noch mit den Bentleys, Mustangs, Ferraris, Lamborghinis….auf und ab und wir natürlich mit unserem weißen Toyota Corolla. Es gibt ein Parkhaus und das nutzen wir dann auch….wie viele andere, aber wir haben Glück und sind zur Stelle, als einer rausfährt…jetzt nur noch fasst die ganze Avenue wieder zurücklaufen und schon ist es geschafft….aber wir sind pünktlich, unser Tisch auf der Terrasse wartet auf uns und dann gibt es ein Feines asiatisches Abendessen. Ich habe heute mal ein Kleid frisch angezogen….zur Feier des Tages….und schaffe es tatsächlich, dass das erste Stück von der Sushi-Rolle auseinanderhält und direkt vor mir in die Soyasoße…prima, sieht super aus. Dann ist heute Abend noch Waschtag. Interessant ist übrigens auch, dass die Preise bei den Asia-Restaurants absolut in Ordnung sind, was man z.B. beim Italiener nicht unbedingt sagen kann. Wir werden also wieder verstärkt nach Thai- und Sushi-Lokalen Ausschau halten….nicht nur, weil es die Urlaubskasse nicht so übermäßig strapaziert, sondern weil es bisher immer ausgezeichnet geschmeckt hat. Jetzt noch auf dem Balkon den Reisebericht schreiben, den Booten beim schaukeln zusehen und dann ab in die Hängematte.

10.11.23

Wir trennen uns…aber nur für heute. Walter zieht es nochmals in die Everglades und ich leihe mir nochmals ein Fahrrad und erkunde Naples. Mein Plan ist die historische „dritte Strasse“ zu nehmen…die führt parallel zum Gulf Boulevard, also immer an der Meerseite entlang. Nachdem man von der „Strandstrasse“ auch das Meer nicht sieht, weil dazwischen Häuser stehen, kann ich mir auch die „alten Häuser“ ansehen. Eine wirklich schöne Strasse mit Fahrradstreifen und herrlichen Vorgärten mit riesigen Palmen…..überall wird gezupft, gepflanzt, gemäht, gegossen und natürlich die Weihnachtsbeleuchtung angebracht….aber natürlich von beauftragten Firmen, denn die Leute die hier wohnen brauchen das nicht selbst zu machen. Hier grüßt man sich und ich finde das sehr nett….good Morning….werde ich von Spaziergängern und Radfahrern freundlich gegrüßt….und ich grüße natürlich zurück….schön eigentlich. Mein Ziel wäre der Vanderbilt Beach…aber nach 1,5 Stunden gebe ich auf, denn es wiederholt sich im Prinzip alles….wenigstens erreiche ich „Venice“…eine Gegend wo alle Villen an Kanälen stehen und natürlich alle mit eigenem Bootsanleger. Eine große Shoppingmall gibt es auch…da nutze ich mal die Toilette….interessant, dass auf der ganzen Strecke kein Lebensmittelladen auftaucht…alles was man zum Leben braucht, gibt es am Stadtrand. Es wird viel gebaut und hin und wieder wäre ein schönes Grundstück frei….wie wir gestern erfahren haben, sind Grundstücke ohne Bebauung wertvoller und so ist es nicht unüblich, dass ein Verkäufer zuerst das Haus abreißt, bevor er das Grundstück verkauft….manchmal werden auch relativ neue Villen abgerissen….Nachhaltigkeit und USA geht halt nur schwer zusammen. Manchmal biege ich zum Strand ab und der ist wirklich unfassbar lang, oft fast leer und immer schön sauber und der Sand ist weiß und fein. Langsam mache ich mich auf den Rückweg, denn trotz Hut ist es ganz schön warm und treten muss ich ja auch noch und zum Essen gab es auch noch nichts. Mit Walter habe ich vereinbart, dass er mich anruft, wenn er von der Everglades aufbricht, dann braucht er noch ca. eine Stunde….nachdem ich bis 12.30 Uhrnichts gehört habe, wird es wohl länger dauern und so fahre ich in die Tin City am Hafen und kaufe mir ein paar Coconut Shrimps, nicht dass ich vom Fleisch falle. Die Pelikan fliegen vorbei, Schiffe kreuzen und es ist sehr entspannt. Dann mache ich Feierabend und gehe an dem Pool…hab eine Erfrischung bitter nötig….und Schatten!!!!! Gegen 16.00 Uhr Ortszeit bekomme ich den Anruf….und schon 30 Minuten später ist Walter wieder da….viele Extra-Loops im Everglades Nationalpart und eine Airboattour…ein Alligaror, viele Vögel, wenig zu essen und zu trinken…..und so machen wir uns zügig auf den Weg,  um ein Abendessen zu bekommen. Der Parkplatz ist schon vor Sonnenuntergang sehr voll und ganz oben finden wir noch einen Platz…ein kurzer Fußmarsch  und wir sitzen an der 5th Avenue in Naples und sind versorgt. Es ist Freitagabend und so freut sich dann gleich ein anderer Autofahrer, als wir unseren Stellplatz nach dem Abendessen wieder aufgeben…ganz schön was los hier. Im Hotel haben wir dann wieder einen reservierten Parkplatz, denn hier sind wir endlich mal auch „Residents“…also Anwohner. Zum Abschluß unseres Aufenthaltes in Naples sitzen wir noch am Hafen vor unserem Balkon und genießen Pina Colada und Margarita…..totally laid back. Morgen geht es weiter nach Sarasota.

11.11.23

Wir haben zwar nur gut 100 Meilen, aber wir wollen uns unterwegs ein bisschen umschauen und deshalb sind wir um 08.30 Uhr schon unterwegs. Zunächst fahren wir nach Nord-Naples und schauen uns nochmal die Wasserstraßen mit den beeindruckenden Villen und die Yachten an….es sind tausende und wir können es garnicht fassen…was aber interessant ist, man sieht keine Menschenseele diese prächtigen Häuser nutzen…niemand im Garten, niemand im Pool….wo sind die alle…es ist Samstag…wir wissen es nicht. Weiter geht es noch Ft. Myers Beach, wo wir vor vielen Jahren mal gewohnt haben und das besonders schlimm vom Hurricane „Ian“ getroffen wurde. Wo in Naples leider das Fishing Pier zerstört wurde, sonst aber nur wenig zu sehen ist, ist es in Ft. Myers Beach wirklich schlimm. Vielen Grundstück am Meer sind jetzt einfach leer, weil die Häuser nicht mehr stehen, manche sind immer noch schwer beschädigt und die Menschen wohnen auf ihren Grundstücken in Wohnwagen und bei manchen sieht man, dass sie wohl nie wieder hergerichtet werden können…sogar vom einstige Wahrzeichen dem Pier stehen nur noch die Betonfundamente….traurig und auch schockierend. Es wird zwar viel gebaut und es stehen noch viele Häuser, aber der Schaden ist unübersehbar. Restaurants sehen wir so gut wie keine…obwohl wir eigentlich schon gerne was essen würden. Wir setzen unsere Fahrt Richtung Venice fort und biegen vorher noch kurz zum Casparilla Island Statepark ab, wo es einen alten Leuchtturm am Strand von 1890 geben soll. Sieht eigentlich garnicht aus wie eine Leuchtturm, eher wir ein Holzhaus am Strand mit Aussichtsturm…nett und der Strand ist wie meistens bilderbuchmäßig….aber kein Wirtshaus. In Venice sehen wir auch nur Cafés und weil wir es nicht mehr weit haben, fahren wir einfach weiter und plötzlich sehen wir ein Outback Steakhouse und machen eine Vollbremsung, denn es ist schon 14.30 Uhr und der Magen knurrt. Richtige Entscheidung…tolle Steaks…guter, schneller Service…nicht mehr hungrig.

Nur gut 10 Kilometer und jetzt macht Walter Handy schlapp…kein Akku mehr. Ich habe mir vom letzten Teil der Route ein Foto gemacht, dass man zumindest die Straßen kurz vor dem Ziel sehen kann, aber in der Großstadt mit mehrspurigen Straßen und flottem Verkehr sind wir gleich mal falsch….aber natürlich finden wir unser Hotel dann doch und sind froh, dass wir vorher was zu Essen hatten, denn sonst wären wir nicht so nervenstark gewesen. Wir haben ein sehr schönes Zimmer mit Balkon und Blick auf die Marina….Boote und Wasser, das ist einfach Urlaub. Es war heute sehr warm und so springen wir in den Pool zum abkühlen. Abendessen lassen wir ausfallen…die Steaks waren groß genug. Wir sitzen auf dem Balkon, schauen auf die schön beleuchtete Umgebung und planen unsere nächsten Ausflüge.

12.11.23

Heute fahren wir in den Myakka River Statepark. Hier soll es viele Möglichkeiten zu Tierbeobachtungen geben und die Vegetation an die ursprüngliche Pflanzenwelt vor einigen hundert Jahren erinnern. Weit ist es nicht und am Parkeingang gibt es einen Plan zur Orientierung. Leider fahren heute keine Boote, denn es hat zu wenig Wasser. Kanufahren wäre aber möglich….als wir bei unserem ersten Stopp schon mehrere Alligatoren sehen, nehmen wir von dieser Möglichkeit doch lieber Abstand. Alles es dicht bewachsen, die Bäume sind üppig mit „Spanisch Moos“ behangen, das weder aus Spanien kommt, noch ein Moos ist….sieht ab nett aus…wie Natur-Lametta. Wir sehen diverse Vögel…klein und groß…von der Beobachtungsplattform sogar ein paar „rosa Löffler“…ähneln den Flamingos…sind für mein Handy aber zu weit weg. Dort begegnen uns auch große Graureiher…vier Exemplare lassen sich aus nächster Nähe bei der Nahrungssuche beobachten und stochern mit ihren langen Schnäbeln im Waldboden rum. Dann gehen wir noch einen Canopy-Trail…20 Meter über dem Boden zwischen den Baumkronen gespannt…tolle Aussicht. Überall sind Parkbuchten und man kann am Fluss entlang wandern und kaum steht man am Wasser, liegt schon ein Alligator drin oder mehrere…ich sehe hier mehr Alligatoren als in den Everglades bei zwei Bootstouren. Nachdem alles offen ist und es keine Zäune gibt, ist es fast ein bisschen unheimlich. Es gibt viele Picknickplätze, aber wir haben nichts zum picknicken dabei, also fahren wir wieder Richtung Stadt und kehren da ein. Es wird nochmal ein Steakhouse und wir sind wieder überrascht, dass die alle so dunkel eingerichtet sind und vor den Fenstern Jalousien und gedimmte Beleuchtung…eigentlich weiß man nach 5 Minuten nicht mehr welche Uhr-und Jahreszeit es ist….ein bisschen komisch, aber sonst passt alles wieder gut und dann dürfen wir an den Pool ein paar Runden schwimmen und abkühlen. Walter fährt nochmal zum Sonnenuntergang fotografieren und ich sitze auf dem Balkon, zähle Boote und schreibe Bericht. Zum Abendessen gehen wir nochmal ein paarmal um den Block und es gibt Sushi und die sind wieder mal der Hammer.

 

13.11.23

Kaum zu glauben, aber heute scheint mal nicht die Sonne….was uns aber nicht davon abhält unseren Ausflug auf Siesta Key zu machen. Gestern wollte wir ja nicht, weil es am Sonntag am Strand sicher zu voll gewesen wäre, aber heute müsste es eigentlich gehen. Eine kurze Fahrt von Sarasota über die Brücke „Siesta Drive“ und schon sind wir auf der vorgelagerten Insel. Sehr karibisch/amerikanisch und der Strand ein Traum….ewig breit, weißer, feiner Sand, mittlerweile blauer Himmel und die bunten Strandhäuschen der Rettungsschwimmer in gelb, blau, rot und grün sind ein tolles Fotomotiv. Wir glauben, dass der Strand auch gestern nicht annähend übervölkert war….eher einen Parkplatz zu finden, wäre wahrscheinlich ein Problem gewesen.  Diverse Seevögel lassen sich in großen Scharen am Strand nieder und bereitwillig ablichten. Vom Wochenende ist noch ein Markt direkt am Strand und so kann man auch noch shoppen, wenn man mag….ich brauche dringend ein Sweatshirt. Außerdem kann man sich hier „Beachtrolleys“ kaufen…so kleine Bollerwagen für den Strand, wo alles Platz hat, was man für den Tag so braucht und als Highlight gibt es den auch elektrisch, dann brauchst du ihn nicht mal ziehen….Respekt! Unser nächstes Ziel in St. Armand Key…die Insel gleich daneben, wo es eine sehr nette Innenstadt gibt, die zum bummeln einlädt und die Mittagspause ist ja auch schon wieder fällig. Parken hier kein Problem…man muss zwar zahlen, aber das geht alles mit Kreditkarte und die Parkplätze sind – wie überall hier – riesig. Ist ja auch kein Wunder, denn wenn man die Fahrzeug hier anschaut die unterwegs sind, dann sind das ja keine Autos die hier parken, sondern schon „tiny houses“…da schauen sogar die „Hummer“Kisten klein dagegen aus. Bei Tommy Bahamas nehmen wir ein paar Coconut Shrimps und fahren danach zurück ins Hotel, bisschen chillen am Pool….bevor es abends zum Spaziergang nach Sarasota Down Town geht. Obwohl hier fast 60.000 Menschen leben, ist wenig los…das ist uns schon gestern aufgefallen. Die teilweise 6-spurigen Straßen sind kaum befahren, riesige Wolkenkratzer scheinen quasi unbewohnt….alle Balkone und Terrassen leer…wir fragen uns wo die Leute alle sind. Aber wenn wir zu Hause sind, dann sitzen wir auch nicht immer abends im Garten…wir werden es nie erfahren. Als wir dann in das Herz der Stadt kommen, sind wenigstens die Lokale offen, schön beleuchtet und gut besucht. Wir machen keine Experimente und gehen nochmal – wie gestern – ins Tsunami Sushi…gute Wahl. Wir spazieren nach Hause und überqueren mehrspurige Straßen einfach so…wir stellen uns gerade vor, wenn Du in München abends um acht einfach über die Straße läufst…dann gute Nacht…wenn Du Glück hast, wird nur viel gehupt und du bleibst unverletzt. Wir genießen noch die Aussicht auf die Schiffe und morgen geht es schon wieder weiter Richtung Norden nach Clearwater Beach.

14.11.23

So Sarasota haben wir jetzt gesehen und machen uns auf den Weg nach Norden Richtung Clearwater Beach. Wir nehmen die „789“ die über die vorgelagerten Inseln führt…also St. Arman Key, Longboat Key, Lido Key und Anna Maria Key. Die Strecke erinnert uns an unsere Fahrt nach Key West…alles ist mit Brücken verbunden und die Strandhäuser säumen den Weg. Es gibt herrliche Strände, wie den Coquina Beach…wie schon mehrmals beschrieben…ewig lang und breit und feinster weißer Sand durchzogen mit kleinen Muschelschalen…herrlich. Nachdem wir gestern unsere Ripperl nicht aufessen konnten, haben wir sie eingepackt…das ist hier ganz normal, dass man essen aus dem Restaurant mit nach Hause nimmt…und heute gibt es also Ripperl mit Krautsalat direkt am Strand, wo ausreichend Picknick-Tische im Schatten stehen. Freche Grauhörnchen kommen und lassen sich füttern…goldig. Gesättigt fahren wir weiter bis zu letzten Insel – Anna Maria Key – und die gefällt uns sehr gut, weil hier sind es kleinere Strandhäuser, abwechselnd mit Geschäften und Restaurants  an denen wir vorbeifahren und mal keine riesigen Bunker. Es gibt zwei Fishing Piers, die wir beiden besuchen, den Fischern, den Pelikanen und den Seevögeln zusehen. Ein Mann füttert die Vögel mit frischem Fisch und Walter darf es auch versuchen. En Meeres-Info-Center am zweiten Pier informiert über das Leben unter Wasser und man kann hier sogar Seeigel und Panzerkrebse „streicheln“ oder besser gesagt berühren. Nun müssen wir zurück aufs Festland und nehmen den Skyway über die Tampa Bay….seeeehr lange Brücke mit mehreren Höhepunkten…leider hat es angefangen zu regnen und so ist die Aussicht etwas eingetrübt. Auf der anderen Seite der Bucht kommt St. Petersburg Beach und ein paar Meilen weiter sind wir schon am heutigen Ziel angekommen….Clearwater Beach. Unser Hotel ist leicht zu finden, groß, modern und das Zimmer ist auch schon fertig…vom Balkon aus können wir 2 Meeresarme und die dazugehörigen Marinas überblicken…also Boote zählen uneingeschränkt möglich. Es regnet auch abends und so nehmen wir das Auto, denn der Sonnenuntergang auf „Pier 60“ fällt buchstäblich ins Wasser. Wir gehen ins „Salty Crab“ weil es eine sehr gute Bewertung hat….ja was soll ich sagen…das amerikanischste Abendessen, das wir bisher hatten…viel Frittiertes, viel Pommes und Ketchup…der Rumpunsch ein süße Kinderbowle….ab Morgen schauen wir wieder, dass wir ein Thai- und/oder Sushi-Restaurant finden.

15.11.23

Wie der Wetterbericht vorhergesagt hat regnet es…leider. Wir machen das Beste daraus und fahren nach Tampa ins Aquarium. Ohne Navi wären wir tatsächlich aufgeschmissen…Großstadt, mehrspurige Highways, viele Ausfahrten….aber zum Glück haben wir ja jetzt die Offline-Karten von Google Maps und das funktioniert recht gut. Wir erreichen also problemlos unser Ziel und verbringen ein paar Stunden damit bunte Fische, Korallen, Pfleigiftfrösche, Seevögel und viele anderen Tiere zu bestaunen…ein wirklich schönes Aquarium. Dann sehen wir, dass direkt am Ausgang eine historische Tram vorbeifährt und anscheinend kostenlos in den Altstadt fährt…schon sitzen wir drin. Gut es regnet immer noch, aber in der Tram ist es zumindest trocken und wir können uns Tampa ein bisschen anschauen. Wir steigen aus und gehen in ein Fotomuseum…ja, kann man machen…muss man aber nicht. Zurück mit der Tram zum Parkplatz und dann fahren wir wieder Richtung Clearwater Beach und kommen tatsächlich in einen Feierabendstau…wie bei uns. Aber es klart auf und wir sehen schon, dass es mit dem Sonnenuntergang was werden könnte. Direkt am Pier 60 parken wir und genießen bei ordentlichem Wind die wundervolle Wolkenstimmung und die untergehende Sonne am Meer. Trotz dem mäßigen Wetter ein schöner Tag und als Abschluß gibt es was Feines zum Essen (bei Asiaten) und schon sind wir wieder müde.

16.11.23
Gestern Abend hat unser Toilette gestreikt…wir wissen nicht warum…..sie ist verstopft….aber spätabends haben wir auch keine Lust mehr auf Handwerker und vielleicht erholt sie sich ja über Nacht…..leider nicht….und nachdem ich es nicht ausschwitzen kann, fahre ich um 07.00 Uhr runter an die Rezeption, denn da gibt es auch eine Toilette. Ansonsten eilt es dann nicht mehr mit dem Aufstehen, denn wir haben noch keine spezielle Pläne und so gehen wir erst mal ausgiebig frühstücken und sagen Bescheid, dass die Toilette nicht funktioniert….wird umgehend repariert. Das Wetter ist trocken, aber durchwachsen und so fahren wir nach St. Petersburg in den „Sunken Garden“, der soll recht schön sein….und das ist er auch. Auf verschiedenen Ebenen angelegt, eine beeindruckende Pflanzenvielfalt, liebevoll gepflegt und präsentiert, Volieren mit Papageien…alles „Freigänger“, wenn kein Publikum mehr da ist und manchmal sogar gesprächig, wenn man länger stehen bleibt. Als wir fertig sind, fängt es an zu regnen und so fahren wir zum nahegelegenen Dali-Museum…soll sehr umfangreich sein, aber wir haben gerade keine Lust und so machen wir uns auf den Rückweg….fahren den Clearwater Beach von oben bis unten ab und gehen an den Strand spazieren und ein bisschen bummeln…da der erhoffte Sonnenuntergang wohl ausbleibt, können wir auch zum frühen Abendessen gehen. Die Wirtin vom „Hot Sake Sushi“ erkennt uns gleich wieder und so probieren wir die tollen Gerichte für die gestern kein Platz mehr war. Zurück im Hotel stellen wir fest, dass unsere Toilette wieder tipptopp ist und nehmen daraufhin noch einen Absacker an der Bar und planen unsere morgige Route nach Fort Lauderdale….wird ziemlich lang.
17.11.23

Einpacken, losfahren. Wir haben uns für eine Route außerhalb der Schnellstraße entschieden, weil wir uns da die schönere Strecke erhoffen…aber das wird die ersten 2 Stunden eher nix….erstmal durch den Stadtverkehr von Clearwater und Tampa, dann mehrspurige Ausfallstraßen mit wenig abwechslungsreicher Bebauung…..erst ab Avon Park wird der Verkehr ruhiger und wir fahren durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete mit Zitrusplantagen, Zuckerrohr und Rinderweiden. Am Lake Okeechobee angekommen, sehen wir wo das Wasser für die Everglades herkommt…ein riesiger Stausee mit anschließender Sumpflandschaft fließt mit nur einem Kilometer Geschwindigkeit pro Tag Richtung Süden. Wir haben uns auf der Route extra ein Restaurant ausgesucht, sonst dauert es bis abends zu lange, aber als wir gegen 13.30 Uhr dort ankommen, öffnen die erst in 3 Stunden…so lange können wir nicht warten. Da muss dann an Stopp an der Tankstelle reichen…2 Eis, ein Bier….15 Dollar….ja hilft ja nix. Aus den geschätzten 5 Stunden Fahrzeit werden dann sieben und wir nähern uns dem Großraum Ft. Lauderdale, was ja nicht weit von Miami weg ist und dementsprechend ist der Verkehr und die Straßendichte….mehrere Autobahnbrücken übereinander…unser offline-Navi ist Gold wert. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unsere „Villa Venezia“ mitten in Fort Lauderdale. An einem Wasserarm gelegen, mit eigenem Bootssteg….da dürfen wir 3 Nächte bleiben….gefällt uns. Fort Lauderdale wurde einem Sumpf abgetrotzt und so wurden Kanäle gegraben und das Erdreich zu langen Inseln aufgeschüttet…so entstanden diese vielen Wasserstraßen und der Beiname „Venedig Floridas“. Wir gehen zu Fuß los und schauen uns die Kanäle mal an und sind wieder fasziniert von den Prachtbauten am Wasser und die Yachten die davor liegen. Manchmal ist das Schiff größer als das Haus. Vieles ist schon festlich beleuchtet, immerhin steht „Thanksgiving“ und Weihnachten vor der Tür. Unser abendliches Ziel ist jetzt natürlich endlich ein Wirtshaus und da trifft es sich nicht schlecht, dass ein „Rodizzio“ Grill gleich in der Nähe ist. Hier werden wir sicher satt, denn zuerst geht man an das Vorspeisen- und Salatbuffet und danach laufen die „Kellner“ mit gegrillten Fleisch- und Garnelenspießen durch das Restaurant und es wird abgesäbelt und auf den Teller gelegt, so oft man möchte….schade, dass man da sehr schnell an seine Grenzen stößt. Auf dem Rückweg erwäge ich an einer Rückbildungsgymnastik teilzunehmen…..damit die Dehnungsstreifen wieder weggehen. Zurück in der „Villa Venezia“ sitzen wir noch draußen und genießen den lauen Sommerabend.

18.11.23

Ausgeschlafen machen wir uns an die Tagesplanung. Das Auto lassen wir mal stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg, entlang des „Las Olas Boulevard“, Richtung Riverwalk. Von da aus gibt es ein Wassertaxi, das Hop-on-Hop-Off Rundfahrten anbietet. Als wir an der Anlegestelle 2 ankommen, kommt auch gerade das gelbe Taxi-Boot….passt perfekt. Wir steigen ein, obwohl wir uns vorher online Karten kaufen hätten müssen….aber der „Kapitän“ macht eine Ausnahme und erledigt das alles an Board und wir bekommen ausgedruckte Tickets, weil wir ja auch kein amerikanisches Handy haben….los geht die wilde Fahrt…entlang der vielen Kanäle mit den Prachtbauten und den Mega-Yachten…es erinnert uns ein bisschen an Naples, aber viel lebendiger und nicht ganz so steril. Obwohl es im Prinzip wieder genauso ist, dass es fast alles Ferienhäuser von Superreichen sind und kein Mensch dauerhaft drin wohnt. Es gibt Yachten, die waren teurer als das Haus (Haus = 30 Millionen Dollar, Yacht = 50 Millionen Dollar)….irre oder. Natürlich bekommt man wieder viele Geschichten zu den Häusern erzählt und was alles gekostet hat…ist jetzt auch nicht so spannend. Was ich aber lustig fand ist, dass eine Familie aus Key Biscayne eine Yacht gekauft hat und dann feststellte, dass der Kanal bei ihrem Haus zu seicht für die Yacht ist und jetzt hier ein Haus gekauft hat, damit die Yacht davor einen Liegeplatz hat….das sind mal Probleme. Oder eine sehr reiche ältere Dame mit riesigem Anwesen, hat im Alter von 78 Jahren der Stadt das Angebot gemacht, wenn sie die Steuern auf Haus und Grund zeitlebens erlassen bekommt, dann vermacht sie die ganze Immobilie nach ihrem Tod der Stadt….eigentlich ein gutes Geschäft…so dachten die Verantwortlichen und machten den Deal….die Damen wurde 110 Jahre alt und hatte eine Steuerersparnis von ca. 30 Millionen Dollar. Also hören wir uns die Anekdoten an und genießen die Aussicht. Am Strand steigen wir dann mal aus, gehen was essen und setzen unsere Fahrt danach wieder fort. Als wir alles abgeklappert haben, machen wir einen Spaziergang am Riverwalk….eine Promenade am Hauptkanal, wir nehmen einen Cocktail und lassen die Schiffe und Passanten vorbeiziehen….das ist ein Auftrieb. Eine Geburtstagsgruppe hat offenbar eine Yacht gemietet und fährt jetzt ständig den Kanal rauf und runter, die Musik ist voll aufgedreht und die Partygäste können garnicht genug auf sich aufmerksam machen…schon ein bisschen affig….aber hat man halt auch nicht alle Tage. Eigentlich wollen wir nochmal mit dem Boot fahren, denn es ist eine schöne Abendstimmung, aber erstens dauert die gesamte Tour mindestens 2 Stunden und das Boot scheint ziemlich voll zu werden, wenn wir uns die Menschenmenge am Anleger ansehen und so lassen wir es sein und bummeln weiter durch die Straßen von Fort Lauderdale…es ist Samstagabend und einiges los…gibt also viel zu sehen. Aber dann sind die Füße müde und wir auch und wir wanken Richtung „Heimat“ und beschließen den Abend unter Palmen und Sternen.

19.11.23

Stadt hatten wir gestern, heute geht es in die „Butterfly World“….doch zunächst fahren wir Richtung Norden am Strand entlang und lassen den warmen Wind ins Fenster wehen, genießen den palmengesäumten Beach Boulevard mit Blick aufs Meer. Es ist Sonntag morgens und die Menschen machen Sport, gehen spazieren, sitzen in den Cafés beim Frühstücken….eine schöne entspannte Stimmung, Wir passieren die erste Drehbrücke (wobei Walter sagt es ist eine Klappbrücke, weil sie ja aufklappt und sich nicht dreht….ihr wisst was ich meine) und haben Glück, denn die Ampel springt auf rot und wir können das ganze Spektakel miterleben…die Fahrer hinter uns werden sich wundern, als wir aussteigen und fotografieren…egal. Als das Schiff durch ist, klappt sie sehr schnell wieder zu und schon geht es weiter. Als wir das Schmetterlingshaus durch mehrere Schleusen betreten, sind wir begeistert….wir haben noch nie so viele Schmetterlinge auf einmal gesehen…natürlich werden sie hier gezüchtet, aber es ist trotzdem beeindruckend diese bunten zarten Wesen in so großer Zahl um sich herum hautnah zu erleben….und hautnah stimmt, denn ich bleibe stehen und schon setzen sich zwei schöne Exemplare auf meine Beine…Walter ist mit der Kamera wo anders und so versuche ich es mit dem Handy festzuhalten. Es ist eine riesige Anlage mit herrlichen Pflanzen und wunderschön angelegt. Überall sind Sitzbänke und man kann einfach nur verweilen und staunen, was die Natur alles so fertigbringt. Walter wird dann auch noch als Landestation für eine Monarchfalter…das sind die großen blauen…toll! Als wir die Anlage verlassen, werden wir von Mitarbeitern kurz abgesucht, ob nicht ein Schmetterling versehentlich auf uns Platz genommen hat. Außer den Schmetterlingen gibt es auch noch verschiedene Vogelvolieren. Auch hier fliegen die Vögel frei und man betritt die „Gehege“ durch mehrere Schleusen….es ist wieder sehr schön die Tiere so unmittelbar zu erleben. Alles ist nur mit leichten Netzen eingefasst, also kein Glas…alles unter freiem Himmel…bei dem Wetter und den Temperaturen auch kein Problem. Die herrlichen Pflanzen kann man in der angegliederten Gärtnerei kaufen, aber da müssen wir stark sein und verzichten…kein Platz im Gepäck und kein passendes Klima zu Hause. Auf dem Rückweg machen wir eine späte Mittagspause und fahren dann gestärkt in den Hugh Birch Statepark…direkt in Fort Lauderdale. Mitten in der Stadt ein Naturparadies. Heute ist der Rundweg überschwemmt und daher für Fahrzeuge gesperrt, also gehen wir zu Fuß….eh viel besser. Für Tierbeobachtungen ist es heute wahrscheinlich zu lebhaft, obwohl uns dann doch ein schöne Schildkröte über den Weg läuft und erstaunlich zügig die Straße überquert. Auf einer Seite gehen wir dann nochmal am Wasser entlang, wo wir gestern mit dem Boot entlang gefahren sind und genießen die Aussicht im milden Licht des späteren Nachmittags. Dann wollen wir noch zum Sonnenuntergang, aber das erweist sich als schwierig, denn es gibt nur wenig Parkplätze und zu viele Hochäuser….wir stehen also unter einer Brücke, sehen die schöne Färbung des Himmels, aber keine Sonne…es kommt wieder ein Sonnenuntergang. Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir noch kurz in den Sonntagabend-Stau…alle fahren vom Strand heim und dann gehen wir auch noch schwimmen und schauen wieder mal in die Sterne. Leider müssen wir auch noch packen, denn morgen geht es auf die Bahamas.

Indien Impressionen

Kairo, Museum und Pyramiden

16.12.21

Muss das wirklich sein….04.00 Uhr geht der Wecker…bei völliger Dunkelheit wandern wir zur Rezeption und schon wartet unser Fahrer und drei weitere Passagiere auf uns….ab geht es zum Flughafen nach Hurghada. Wir werden mit unseren Pässen zum Schalter 40 geschickt und dort bekommen wir unsere Bordkarten….Walter läuft unter Walter Goerg (nicht Georg) und ich unter Josefa Andrea….unsere Nachnamen sind anscheinend zu lang. Wir haben für den Tagesausflug ja nur Handgepäck dabei und das Hotel hat uns wieder eine Frühstückstüte mitgegeben….die wir gleich im Shuttlebus auspacken, das Obst und die Getränke mitnehmen…unser Fahrer freut sich über unser Frühstück. Schon geht es zur Sicherheitskontrolle und da müssen wir die Getränke ja wieder abgeben, also schütte ich schnell eine Flasche Wasser runter und Walter zwei O-Saft…zack erledigt…wo sind die Toiletten? Wir gehen weiter zum Gate, da wartet schon die nächste Sicherheitskontrolle, wieder den Rucksack durchleuchten…usw. zu unserer Überraschung geht es gleich zur dritten Durchleuchtung, diesmal müssen wir sogar die Schuhe ausziehen….wenn es hilft!?! Die Frauen und die Männer gehen ja durch getrennte Sicherheitsschleusen, da bei den Mädels natürlich eine Frau zum abtasten bereitsteht….da gibt es einen spitzen Schrei und unsere Sicherheitsbeamtin läuft weg, denn es hat eine Maus unter dem Röntgengerät hervorgelugt…die Männer müssen furchtbar lachen und versuchen ihre Kollegin wieder an die Schleuse zu bekommen….nachdem sie sich beruhigt hat, nimmt sie ihre Arbeit wieder auf. Jetzt sind wir schon kurz vor dem Gate, werden aber sofort von einem Polizisten zu einer zusätzlichen Sicherheitskontrolle gebeten…wir Touristen scheinen sehr gefährlich zu sein. Ich muss unsere Namen in eine Liste eintragen, die Ausweisnummern, die Flugnummer….wenn ich mir die vorgehenden Notizen so ansehe, weiß ich nicht, wer das lesen soll….aber es ist sicher gut gemeint. Walter wird mit dem Bodyscan kontrolliert…an mir hat niemand mehr Interesse, mir soll es recht sein. Es folgt überraschenderweise keine abschließende Kontrolle mehr, bevor wir die Propellermaschine betreten und unsere Pyramiden-Truppe Richtung Kairo abhebt. Am Flughafen Kairo streben wir Richtung Ausgang, müssen uns nochmal durchleuchten lassen – im Flugzeug gab es Messer, Bomben und Pistolen im Bordverkauf – kurz vor verlassen des Gebäudes winkt schon der Tourguide, teilt die Gruppen in deutsch, französisch und russisch auf, ab in den Bus. Unser erster Stopp ist das ägyptische Museum mitten in Kairo. Die Fahrt dorthin lässt uns einen ersten Eindruck der mit geschätzten 25 Millionen Einwohnern weltweit drittgrößten Stadt gewinnen…laut, viel Verkehr, Dreck, abbruchreife Häuser und dazwischen echte historische Paläste. Das Museum ist in einem schlechten Zustand, die Ausstellungsstücke sind entweder in staubigen Vitrinen oder frei zugänglich und jeder kann sie angrabschen. Dennoch kann man sich der Faszination der Artefakte nicht entziehen. Die Grabkammer von Tutanchamun ist mit purem Gold gefertigt, reich verziert und sehr beeindruckend. Die Totenmaske besteht aus 11 Kilogramm Gold, der innere Sarg aus unglaublichen 110 Kilogramm Gold….hat ihm auch nicht geholfen…tot ist tot. Die Bestattungsrituale sind ja auch sehr umfangreich und so kann man den Salbungstisch, den Thron und viele Grabbeigaben bestaunen. Die Maske und der innere Sarkophag sind in einem getrennten Raum ausgestellt in dem nicht fotografiert werden darf…wir schummeln ein bisschen! Wir haben noch Zeit durchs Museum zu wandern, hier ist alles mit dem Umzug ins neue Museum beschäftigt, das gerade direkt bei den Pyramiden errichtet wird. Eingepackte Mumien und Sarkophage stapeln sich zum Abtransport….es wird auch höchste Zeit für ein neues Museum! Bevor wir zu den Pyramiden fahren gibt es Mittagspause…als wir das Restaurant betreten sind wir schon ein bisschen skeptisch und am Buffet nehmen wir uns sicherheitshalber nur gekochte Speisen…der Tag ist ja noch lang. Von der Dachterrasse aus kann man schon einen Blick auf die Pyramiden erhaschen und wir sind überrascht, dass die so nahe an der Stadt sind….auf geht´s! Erster Stopp bei der Cheops Pyramide – die größte der insgesamt 9 Pyramiden von Gizeh….3 davon sind die Hauptattraktion, weil noch gut erhalten. Die CheopsPyramide besteht aus knapp 3 Millionen Steinquadern in unterschiedlicher Größe…RESPEKT! Wir wandern um das Teil, gefolgt von Händlern, die uns wie immer den ganzen unnötigen Plundern verkaufen wollen, es werden uns Ausritte mit Pferden, Kamelen und Kutschfahrten angeboten….NEIN DANKE…wir versuchen es anfangs mit freundlichem Ablehnen, was aber leider nicht bei alle Händlern hilft. Walter klettert an der erlaubten Stelle zum neuen Eingang der Pyramide. Danach halten wir am Aussichtspunkt wo alle 3 Pyramiden gut zu sehen sind und als Abschluß fahren wir zur Sphinx. Leider wird gerade restauriert und seitlich steht ein Gerüst, aber arbeiten sehen wir keinen…ist wohl ein längeres Projekt. Die Größe ist dennoch beeindruckend und wir schießen unzählige Fotos. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir nehmen Abschied. Bevor wir wieder zum Flughafen fahren, besuchen wir noch ein Geschäft, wo Duftessenzen hergestellt werden, bekommen Mokka oder Tee und ausführliche Erklärungen zur Herstellung und Wirkung…kaufen müssen wir natürlich nichts, aber schön wäre es schon. Aufgrund des anstehenden Fluges, verzichte ich auf den Erwerb von Flüssigkeiten in größeren Mengen, auch wenn uns versichert wird, dass der Transport im Handgepäck kein Problem ist…da wäre ich mir nicht so sicher. Das Öl der blauen Lotusblüte riecht wirklich herrlich und ein bisschen finde ich es schade, dass ich es nicht gekauft habe. Der Rückweg durch die abendliche Rushhour von Kairo wird durch ständiges Hupen begleitet. Die Ringstraße ist 9-spurig, vollgestopft und chaotisch. Da sie verbreitert werden soll, hat die Stadt begonnen die Hochhäuser abzureißen…man fährt an riesigen Bauruinen vorbei, die teilweise noch bewohnt sind, der Dreck stapelt sich….es ist schaurig faszinierend….aber wir sitzen ja zum Glück im Bus. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir den Flughafen…auf der Fahrt ist unser Sitznachbarin schlecht geworden und ich beneide sie nicht, als sie mehrmals die Bustoilette aufsuchen muss…uns geht es zum Glück ausgezeichnet, auch wenn wir mittlerweile ein bisschen Hunger haben. Wir müssen zum Schalter 70, wo wir wieder unsere Bordkarten ausgehändigt bekommen….Walter Goerg und Josefa Andrea…alles paletti. Die Sicherheitskontrollen sind wie in Hurghada…dreimal durchleuchten, Schuhe ausziehen und diesmal sogar Fieber messen…aber zum Glück nur auf der Stirn. Um 19.40 Uhr heben wir ab, eine Stunde später landen wir in Hurghada, warten ein bisschen auf den Transferbus, sammeln unsere hessischen Senioren ein, die wir schon am Morgen kennengelernt haben und gegen 22.00 Uhr sind wir wieder in Soma Bay…allerdings hat jetzt kein Restaurant mehr offen. Sie sind so nett und schicken uns etwas aufs Zimmer, ich gehe noch schnell in die Safari-Bar auf ein Bier, um den Staub von Kairos Straßen runterzuspülen, unterhalte mich mit Jenny vom Animationsteam übers Reisen und dann ist der Tag zu Ende…gut, dass wir es gemacht haben, war es wert…aber Morgen wird mal wieder ausgeschlafen!

Zurück nach Soma Bay (Hurghada)

13.12.21

Um 05.55 Uhr werden wir abgeholt….in diesem Urlaub gehen wir meist vor Sonnenaufgang außer Haus, das wird sich ab Morgen hoffentlich ändern. Allerdings hat es den Vorteil, dass wir schon am Vormittag zurück in Soma Bay sind und da wir wissen, was uns erwartet, freuen wir uns schon sehr auf die nächsten Tag.

Die Kofferträger transportieren unsere Taschen von Bord und wie immer pünktlich auf die Minute kommt ein Kleinbus….wir treffen das Ehepaar vom Schliersee wieder, mit denen wir in Abu Simbel und bei der gestrigen Ballonfahrt waren…Rudi ist heute nicht dabei…zum Glück. Außerdem ist noch ein Ehepaar aus Reichenhall im Bus…also alles fest in bayerischer Hand. Die Strecke von Luxor nach Hurghada kennen wir ja schon, aber jetzt fahren wir Rest früh am Morgen und da es zwischen Luxor und Qena durchweg Besiedelung gibt, sehen wir wie der Tag in den Dörfern erwacht….die Kinder gehen zur Schule, Männer sitzen auf den offenen Ladeflächen von Kleintransportern und fahren zur Arbeit, die allgegenwärtigen Eselskarren ziehen die Besitzer nebst Ladung, die Ladenbesitzer stellen ihre windschiefen, klapprigen, dafür aber bunten Regale vor ihre Läden und stellen sie in den Staub der Straße….Männer sitzen mitten auf der Brücke und entzünden aus trockenen Zweigen ein kleines Feuer…wahrscheinlich gibt es bald heißen Tee…und wieder bin ich fasziniert und schockiert gleichzeitig, dass sich das Leben dieser Menschen in den letzten 30 Jahren nicht wesentlich verändert hat, bis auf die allgegenwärtigen Handys, die gab es vor 30Jahren noch nicht. Die dreieinhalb stündige Fahrt wird nur durch ein Pause unterbrochen, wir trinken einen Kaffee und ratschen ein bisschen, dann geht es weiter jetzt durch die kahle Steinwüste und um 10.15 Uhr fahren wir die kilometerlange Palmeneinfahrt zu unserem Hotel entlang….ich glaube, die anderen sind genauso beeindruckt wie wir, als wir aussteigen dürfen. Wir wünschen uns frohe Weihnachten und eine gute Heimreise und betreten die „heiligen Hallen“. Der Hotelmanager ist Schwede aus Stockholm, aber schon seit 15 Jahren in Ägypten zu Hause, begrüßt uns und sagt, dass wir das Hotel fast allein haben und tatsächlich sind außer uns fast keine Gäste da. Im Foyer wird gerade der Weihnachtsbaum aufgestellt…wir beziehen unser Zimmer mit Terrasse und Meerblick, gehen zum Pool auf unsere Liegen…und dann haben wir ja auch schon wieder Hunger! Es gibt 5 Restaurants, mittags essen wir am Strand und abends haben wir im asiatischen Restaurant reserviert. Walter geht danach in den Jacuzzi. Ständig kommt jemand vorbei und möchte uns etwas zu trinken bringen, dann putzt uns unser „Poolboy“ die Sonnenbrillen…Mamma mia, das ist fast schon ein bisschen viel. Wir telefonieren am Nachmittag mit unserem Tourguide und wir können am Donnerstag von Hurghada direkt zu den Pyramiden von Gizeh fliegen, das ägyptische Museum besuchen und dann die Pyramiden besichtigen….um 04.00 Uhr würden wir abgeholt…also wieder weit vor Sonnenaufgang aufstehen….so habe ich es gern!

Nachdem die nächsten 2 Tage nur aus Baden, faulenzen, Essen und Cocktails trinken bestehen, genießen wir das, aber darüber gibt es nichts zu schreiben….am Donnerstag geht es nach Kairo…da bin ich schon gespannt und ich berichte…

Ballonfahrt über Luxor

12.12.21

Langsam gewöhne ich mich ans früh aufstehen und wir starten auch pünktlich als erste Passagiere in einem Kleinbus im Dunkeln zu unserem Ballon-Abendteuer. Zuerst müssen wir anscheinend noch andere Teilnehmer aufpicken und wir halten vor der „Bloody Mary“…und dann sind wir sehr erstaunt, denn es kommt ein Ehepaar, das bereits mit im Bus nach Abu Simbel war, gefolgt von Rudi…über den habe ich noch nichts geschrieben, aber da ich heute Zeit habe, kommt hier die Vorstellung von Rudi: Als wir – wie zuvor schon beschrieben – im Bus nach Abu Simbel saßen, war in der Reihe vor uns ein Mann der viel fotografierte….da wir direkt hinter ihm saßen und direkt auf das Display seiner Kamera sehen konnten, waren wir über die Motivauswahl schon sehr erstaunt…..Rudi fotografierte den Gang im Bus, die Straße vor dem Bus, mit Zoom den Rückspiegel des Fahrers, seine Armbanduhr mit Uhrzeit, leere Sandflächen aus dem Busfenster…usw., als der Reiseführer zu uns kam, hielt ihn Rudi auf und am Gesichtsausdruck des Guides konnte man erkennen, dass das nicht das erste Mal war, dass Rudi etwas genau wissen wollte….! Als wir dann ausstiegen, fing Rudi sofort an, allen umstehenden Händlern Süßigkeiten und Schokolade anzubieten, auch unserem Reiseführer wollte er etwas in die Hand drücken…der reagierte aber mit: „Rudi iss Deine Sachen doch einfach selbst“….ab da wussten wir wer Rudi war und erfuhren von den anderen Reiseteilnehmern, dass Rudi auch immer auf die meist schwer bewaffneten Polizisten bei allen Sehenswürdigkeiten zusteuerte und sich alle schon sorgen machten, dass es mal ein Unglück gibt. Rudi war also allein reisend, sehr speziell und nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber immerhin hat er es bis Ägypten geschafft. Mit diesem Hintergrund rechneten wir also nicht mit Rudi zur Ballonfahrt und haben uns vorher noch darüber kurz unterhalten….was dann umso lustiger war, als Rudi etwas gehetzt und derangiert auftauchte….er hatte verschlafen und war ziemlich schlechter Laune, was er auch deutlich gegenüber dem Betreuer im Bus kundtat…allerdings auf deutsch, denn englisch konnte er nicht und so blieb unseren Einheimischen der Grund für den Unmut verborgen. Wir beschlossen ihn zu ignorieren, mussten dann aber übersetzen, als es zu der Sicherheitseinweisung in englisch kam….dann machte er lustige Bemerkungen über Ballonabstürze und langsam ging er uns echt auf die Nerven. Wir mussten mit einem Boot über den Nil und uns wurde Kaffee, Tee und Kekse angeboten, was wir dankend ablehnten….nur Rudi hatte eine Tüte dabei, in die er alles einpackte…als wir an der anderen Uferseite ankamen, warteten wieder Kleinbusse auf uns….allerdings waren das mindesten 20 Stück…wir gingen davon aus, dass wir eine kleine Gruppe wären….weit gefehlt, als wir alle verteilt waren, standen sich die Fahrer gegenseitig im Weg und der einsetzende Berufsverkehr machte das Chaos perfekt….hupen hilft hier….wir kamen zum Startplatz, wo schon viele Passagiere warteten….am Start waren 18 Ballons mit jeweils ca. 20 Gästen…was für ein Auftrieb. Das Anheizen begann gegen 05.30 Uhr und dann wurde es hektisch, denn wenn der Korb steht, müssen alle flink sein. Die Ägypter beherrschen das Chaos und ruck zuck waren wir im Korb und hoben ab….welch ein grandioser Anblick….die bunten, leuchtenden Ballone in der Morgendämmerung stiegen über den Tempelanlagen auf, überquerten die umliegenden Dörfer und Felder, trieben Richtung Wüste, um dort nach ca. 50 Minuten wieder zu landen. Wir hatten Glück, Rudi war auf der anderen Seite des Korbes und ich sah nur ab und zu, wie er seine Uhr fotografierte….! Wir hatten eine sanfte Landung und warteten im Korb ab, bis die Bodenbesatzung den Ballon wieder einpackte….ganz schön anstrengend. Ein paar Kinder kamen auf Eseln angeritten, um das Spektakel aus der Nähe zu sehen und da schlug wieder Rudis Stunde…sofort packte er alle Süßigkeiten aus und verschenkte sie an die Kinder…da war er mir dann wieder fast sympathisch. Zwischen dem Lastwagenfahrer, der den Ballon aufladen sollte und unserem Kapitän kam es zu einer Auseinandersetzung und sofort bildeten sich zwei Gruppen und nur ganz knapp kam es zu keiner Schlägerei…keine Ahnung worum der Streit ging. Wir verließen unseren Landeplatz wieder mit einem Kleinbus, zurück zur Fähre, wieder in einen Kleinbus und dann waren wir gegen kurz nach 08.00 Uhr wieder am Schiff….diesmal sogar mal rechtzeitig zum Frühstück. Wir müssen sagen, dass uns die Organisation wirklich überrascht und begeistert hat, denn wir wurden – wie immer in diesem Urlaub – pünktlichst abgeholt, wir hatten weder Nummern noch Namensschilder oder eine andere Kennzeichnung…wir waren unter über 300 Leuten und wurde einfach wieder in einen Bus gesetzt und zu unserem Schiff gebracht, ohne dass uns jemand gefragt hat, wohin wir wollen…Respekt. Die Kommunikation mit dem zuständigen Reiseleitern funktionierte ähnlich gut….als wir z.B. in Abu Simbel waren und wegen der Handy-Suchaktion Verspätung hatten, kam der andere Reiseführer mit seinem Handy zu uns und sagte, dass uns Mina sprechen möchte….also so einfach geht das hier. Im Übrigen haben wir von dem Ehepaar erfahren, dass das Mädchen das Handy wieder im Bus gefunden hat…war wohl nur zwischen die Sitze gefallen…! Wir sind gespannt, ob wir Rudi nochmal treffen, aber wir gehen nicht davon aus, dass er uns Morgen nach Raz al Soma nachreist…hoffentlich!

Den Tag verbringen wir am Pooldeck, denn wir müssen unseren Schönheitsschlaf nachholen und außerdem hat uns die Nachricht erreicht, dass wir morgen schon um 05.55 Uhr abgeholt werden…ja, in Ägypten nimmt man es genau mit den Abholzeiten…06.00 Uhr wäre wahrscheinlich zu spät….egal, denn wir freuen uns schon ein bisschen auf unser tolles Hotel und vor allem aufs AUSSCHLAFEN!!!!!!!!

Ein entspannter letzter Tag auf der „Legacy“ neigt sich dem Ende zu. Ich sitze auf dem Oberdeck und lasse den Blick mal wieder über den mächtigen Nil schweifen. Immerhin übertrifft er mit über 6.600 km Länge mehrfach unseren Rhein. Die Anzahl der Schiff ist auch beeindruckend…während ich hier sitze und schreibe, liegen mindestens 16 Schiffe in Sichtweite am Ufer und 9 Schiffe sehe ich nah und fern vorbeifahren….unglaublich. Wenn Schiffe hier anlegen, dann oftmals nebeneinander, d.h. ein Schiff liegt am Anleger und die folgenden legen parallel dazu an, so dass man durch alle Schiffe durchgehen muss, wenn man außen liegt….lustig…wir waren mal das vierte Schiff ganz außen….da lernt man alle Angestellten an der Rezeption und vom Sicherheitsdienst der anderen Schiffe kennen.

Unsere Kellner am Pooldeck werden nicht müde uns Getränke zu servieren….manchmal kommen die Cocktails auch ungefragt und sie freuen sich, wenn sie unseren Geschmack treffen. Mittlerweile sind wir richtig heimisch und fast fällt mir der Abschied ein bisschen schwer…hätte ich anfangs nicht gedacht.

Abu Simbel, Kom Ombo und Edfu

10.12.21

Der frühe Vogel fängt den Wurm….wir nehmen unser Frühstückspaket entgegen und steigen in den Bus. Wir sind die ersten Gäste und machen es uns gemütlich…allerdings nicht lange, denn dann steigt eine Gruppe von einem anderen Schiff ein und der Bus ist gut gefüllt. Keiner trägt Maske – außer uns – Corona scheint es nicht mehr zu geben, wenn man ein paar Tage keine Sondersendung im deutschen Fernsehen gesehen hat….! Wir versuchen ein bisschen zu schlafen und nach 3,5 Stunden erreichen wir die Stadt Abu Simbel mit 8.000 Einwohnern. Ramses II hat den Tempel bei Abu Simbel gebaut und auch für seine Lieblingsfrau „Nefertari“ einen Tempel errichtet. Nefertari bedeutet die Schönste der Schönen und Ramses war sehr verliebt….es ist der einzige Tempel im Ägypten der für eine Frau errichtet wurde. Der Haupttempel wurde von 1964-1968 versetzt und das „Allerheiligste“ wird zweimal im Jahr durch die Sonne für ca. 20 Minuten erleuchtet….immer am 22. April und am 22.Oktober…jeweils zum Geburtstag und zum Krönungstag von Ramses II. Dabei werden drei der vier Statuen erleuchtet…nur die vierte Statue – der Gott der Unterwelt – bleibt dabei im Dunkeln….schon sehr beeindruckend! Wir haben genug Zeit die Tempel auf eigene Faust zu besichtigen. Gegen 11.30 Uhr treffen wir uns am Bus für die Rückfahrt. Allerdings vermisst ein junges Mädchen ihr Handy und muss zur Polizei….das dauert. Mit einer Stunde Verspätung kommen wir am Nachmittag in Assuan an und steigen sofort in ein kleines Boot um, denn wir machen eine Bootstour            im Naturschutzgebiet und zum botanischen Garten „Kitchener Island“. Eine schöne, entspannte Tour….da das Mittagessen – wie das Frühstück – ausgefallen ist, hat uns Mina nochmal eine Lunchbox besorgt….wir finden zum Glück Abnehmer, denn die schwammartigen Sandwiches mit unbestimmter Füllung machen uns keine Freude….da müssen die Banane und die Orange bis abends reichen…! Mina fragt uns, ob sich die anderen Gäste von anderen Schiff der „Lady Mary“ beschwert hätten….Nein, warum? Fragen wir nach….unter den Guides wird die „Lady Mary“ auch „Bloody Mary“ genannt, weil das Essen so schlecht sein soll. Da sind wir aber froh, dass wir auf einem sogenanntes „Premium Schiff“ angeheuert haben…!Wir genießen den Sonnenuntergang und den 360 Grad Blick vom Pooldeck aus und werden heute sicher bald ins Bett gehen! Walter bekommt von Mina noch Schmerztabletten aus der Apotheke, weil er Rückenschmerzen hat, dass er fast nicht schlafen konnte….die helfen zum Glück sofort….


11.12.21

Um 04.30 Uhr legen wir in Assuan ab und um 07.30 Uhr gehen wir in Kom Ombo von Bord, um den gleichnamigen Tempel zu besichtigen. Der Tempel ist zu Fuß zu erreichen und so machen wir einen kleinen Morgenspaziergang. Wieder erfahren wir viel über Götter, Könige und ihre Verwandten…unser Auflugspaket heißt ja „Götter und Könige“. Hier wurden auch Nilkrokodile gezüchtet und konserviert…schauen wir auch an! gegen 09.30 Uhr legen wir schon wieder ab, trinken einen Kaffee auf dem Oberdeck und dann sitzen wir in der Sonne, gleiten auf dem Nil, beobachten wieder die Bauern, die Tierwelt, die wechselnden Uferbebauungen….verlassene Tempel, Palmen, Bananen- und Mangobäume….die totale Ruhe und Idylle. Dass uns bei den Landausflügen viele Händler erwarten und alles Mögliche verkaufen wollen, wissen wir ja mittlerweile….da sagt man dann „la schokran“, das heißt „Nein, Danke“ und dann ist man auch wieder uninteressant….hier lernen wir eine neue Variante kennen…ein Fischerboot rudert in den Fahrtweg unseres Schiffes und wirft eine Leine An Bord, lässt sich mitziehen, schreit das Warenangebot Richtung Oberdeck und wenn jemand was kauft, wird es in einem Plastikbeutel nach oben geworfen…so geht das! Nach dem Mittagessen legen wieder in Edfu an. Wir durften ja auf der Anfahrt das Spektakel in den Straßen „bewundern“….jetzt tauchen wir ein in den Alltag. Wir fahren zum Tempel von Edfu – der am besten erhaltene Tempel in Ägypten – leider werden wir mit einer Pferdekutsche gefahren…hier gehört das ja ins Straßenbild, aber als Tierfreund muss man schon oft wegschauen, sonst kriegt man zuviel Mitleid und kann ja doch nichts ändern. Der Tempel ist groß und die Geschichten dahinter lang, aber es ist weniger Auftrieb und so kann man die Atmosphäre besser genießen. Auf der Fahrt durch die Stadt ist man schockiert und fasziniert gleichzeitig….ein Dreck, ein Staub, vermüllte aufgerissene Straßen, abbruchreife Häuser, Brotverkäufer mit Eselkarren, die im Staub des Straßenverkehrs ihre Ware anbieten, Lärm, scheppernde Lautsprecher mit Musik oder der Muezin schreit…nicht zu glauben, dass man hier im 21. Jahrhundert lebt. Mina erklärt uns, dass die Straßen deshalb aufgerissen sind, weil hier renoviert wird….das wäre zu wünschen. Nach knapp 3 Stunden verlassen wir Edfu und ganz ehrlich…das ist auch gut so. Wir warten auf die Schleuse, die wir auf den Anfahrt verpasst haben und hoffen, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit Dorf durchfahren…mal sehen. Auf dem Weg nach Luxor kommt ein kleines Fischerboot längsseits und ruft schon von Weitem…zuerst weiß ich garnicht um was es geht, denn wir sind ja im Vergleich ein Riese und ich kann mir nicht vorstellen war die beiden Männer von uns wollen. Sie hängen sich seitlich an unser Schiff und beginnen tatsächlich mit Verkaufsverhandlungen. Sie preisen Decken, Umhänge, Tücher, Handtücher…usw. an. Alles wir hergezeigt, dann – bei Interesse der Passagiere –  in Platiksäcke verpackt und mit einer beeindruckenden Treffsicherheit an Bord geworfen. Hier wird alles von den potentiellen Kunden begutachtet und dann später irgendwie bezahlt oder zurückgegeben. Ein Spektakel….sehr lustig. Nachdem unser Ausflugsprogramm jetzt abgearbeitet ist, hätten wir morgen frei, allerdings auch die Gelegenheit eine Ballonfahrt über Luxor zu unternehmen. Das machen wir….heißt zwar wieder um 04.00 Uhr aufstehen, aber den  Schlaf können wir dann später nachholen. Kurz vor dem Abendessen um 19.30 Uhr ist es soweit, wie kommen an die Schleuse….da muss das Essen warten. Zwei Schiffe passen in die Schleuse und es dauert ungefähr 45 Minuten bis wir durch sind. Zuerst werden wir wieder von eifrigen „Wurf-Händlern“ begleitet, was jetzt eher lästig ist, weil niemand mehr Interesse hat, die Männer aber ständig schreien und teilweise auch ungefragt ihre Ware an Bord werfen. Ein Paket landet im Pool und obwohl ich eigentlich keine Lust habe, steige ich rein, hole es und Walter wirft es zurück….es sind ja wirklich arme Menschen, aber es hilft ja nix. Als sich die Schleusentore schließen sind wir eingehüllt in die Abgabse der großen Dieselmaschinen und trotzdem müssen wir uns das alles ansehen. Es ist wirklich sehr eng und die Jungs schreien und ziehen an den Befestigungen….spannend. Wir fallen überraschend schnell ab und schätzen, dass wir mindestens 10 Meter tiefer wieder in den nächsten Streckenabschnitt entlassen werden. So jetzt gibt es Abendessen.