Luxor, Schiffsreise…alles auf einmal

….ich versuche es mit wenig Fotos und alles auf einmal…vielleicht klappt es ja…

06.12.21

Wie angekündigt werden wir um 08.45 Uhrabgeholt….großer Bus, wenig Passagiere und auf geht es durch die östliche Steinwüste, durch das „Rote Meer“ Gebirge nach Luxor. Zur Info: neben der östlichen Wüste (Steinwüste) gibt es noch die westliche Wüste – an der Grenze zu Libyen und die Sandwüste auf der Sinai-Halbinsel. Der höchste Berg im „Rote Meer“ Gebirge ist über 2.000 Meter hoch. Bevor wir durchs Gebirge fahren, steigt ein Polizist zu…savety first…! Die Straßen sind wie Autobahnen und außer Steinen, Sand und ein paar trockenen Büschen gibt es nichts zu sehen. Tatsächlich gibt es unterwegs – wie in Chile und Argentinien – am Straßenrand Hinweisschilder, wenn es keinen Handyempfang gibt….da hätten sie bei uns zu Hause viel zu tun, wenn sie unsere Funklöcher alle kennzeichnen müssten. Dann taucht am Horizont wie aus dem Nichts die Stadt Qena auf….mit 3 Millionen Einwohnern entsprechend groß und man glaubt fast an eine Fatamorgana. Zuckerrohr ist die vorherrschende Pflanze, Wasser wird von einem breiten Kanal in die umliegenden Felder gepumpt. Mit Eselkarren wird das Erntegut auf den Markt gefahren. Wer keinen fahrbaren Untersatz hat steigt in ein TukTuk oder ein Sammeltaxi. Von hier aus nehmen wir die Landstraße Richtung Luxor, immer am Bewässerungskanal entlang und gegen 13.00 Uhr erreichen wir unseren Zielort. Die ersten Passagiere verlassen unseren Bus und boarden die jeweiligen Schiffe. Wir sind die Letzten und sind schon sehr gespannt auf unser „Steigenberger Legacy“….der Reiseleiter und alle anderen Passagiere waren ganz ehrfürchtig, als sie gehört haben, dass wir aufs „Steigenberger“ gehen….die Kofferträger warten schon, aber unser Schiff sehen wir nicht, denn es liegt „außen“, d.h. wir müssen durch 2 andere Schiffe klettern, damit wir auf unser Schiff kommen….als Erstes kommen wir in die barock eingerichtete Rezeption, das einchecken geht recht flott, unsere Kabine ist ganz nett und weil es schon 14.00 Uhr ist und wir Hunger haben, gehen wir ins Restaurant ins Unterdeck…das Ambiente entspricht einem Bahnhofswartesaal der ersten Klasse in den 1950er Jahren….da waren wir zwar noch nicht auf der Welt, aber so stelle ich mir das vor. Unser Tisch ist direkt neben dem Fenster…das Fenster ist aber in 1,80 Meter Höhe, so dass man im sitzen nichts sieht…gut die Scheiben sind ohnehin so schmutzig, dass man die Aussicht nicht wirklich genießen könnte. Das Buffet ist auch etwas anders, als heute Morgen beim Frühstück, aber es gibt „Show Cooking“…ein Koch legt einen gummiartigen Wrap auf eine heiße Platte, gibt 2 Esslöffel Fleisch-/Gemüsemischung drauf, rollt es, schneidet es in zwei Hälften…..zack schon ist das Show-Cooking beendet….die Teenager-Figur ist gerettet! Wir fragen uns gerade wie die anderen Schiffe wohl aussehen….!?! Ich erwähne jetzt noch, dass Walter keinen Spezi bekommt, weil es kein Fanta gibt….mehr muss ich nicht mehr schreiben. Wir verlassen die Katakomben und gehen aufs Pooldeck. Hier ist es wenigstens luftig, viele Sonnenschirme und Liegen….alles für uns! Die Bar ist geöffnet und ich bekomme einen Gin-Tonic, Walter sogar Spezi….vielleicht wird es doch nicht so schlimm. Wir legen die Füße hoch, schauen auf den beindruckend breiten Nil und lassen die Schiffe an uns vorbeiziehen. Die Stimmung ist fast mystisch…alles liegt in einem diesigen Nebel, die Sonne zaubert Gold-gelbe Spiegelungen aufs Wasser, die Palmen am gegenüberliegenden Ufer stehen wie Puschel über der grünen Böschung…schon überraschend, wenn man 3 Stunden durch Stein- und Sandlandschaften gefahren ist. Der Sonnenuntergang kündigt sich an und Walter bestellt eine Pina Colada…cheers! Um 18.00 Uhr treffen wir uns in der Lounge Bar mit unserem Reiseführer, der heute schon angerufen hat und besprechen die nächsten Tage….unser Ausflugspaket heißt „Götter und Könige“….hui…wir sind gespannt! Pünktlich sind wir am Treffpunkt und unser Guide heißt Mina und nachdem wir die einzigen Gäste sind, findet er uns auch problemlos….wir besprechen das kommende Ausflugsprogramm, das wir offensichtlich exklusiv haben. Mina ist koptischer Christ und wir lassen uns über die Geschichte dieser verfolgten Minderheit berichten. Wir müssen uns anscheinend in den kommenden Tagen oft den Wecker stellen und nachdem es Morgen um 07.15 Uhr losgeht, gibt es vielleicht kein Frühstück….?!? Im Übrigen ist die Internetverbindung ziemlich schlecht…ich bin schon froh, wenn der Text online geht….die Fotos sind dann die Zugabe….
07.12.21
Heute müssen wir schon früh aufstehen. Zum Frühstück haben wir noch keine Lust, aber dafür versuche ich in der Rezeption mein Glück mit dem Internet….mit dem I-Pad keine Chance….so schreibe ich weiter den Reisebericht, auch wenn er erst mit Verspätung gesendet werden kann. Über das I-Phone bekomme ich wenigstens ein paar Fotos in den Status…besser als nix. Mina holt uns um 07.15 Uhr ab und wir fahren zuerst ins Tal der Könige, obwohl wir früh dran sind, ist schon einiges los. Walter muss für die Kamera extra Eintritt bezahlen und wir dürfen uns 3 Gräber auswählen, die wir besichtigen können. Mina empfiehlt uns die Gräber von Ramses I, Ramses III und Ramsen IX….so machen wir das. Als letztes ist Ramses der 9. dran, aber da sind schon so viele Menschen im Grabtunnel, dass wir das sein lassen. Danach fahren wir zum Habu-Tempel, zu den Memnon-Statuen, zum Karnak-Tempel (riesig) und zum Schluß steht die Tempelanlage von Luxor auf dem Programm. Der Karnak-Tempel ist mit dem Luxor-Tempel durch eine fast 3 Kilometer lange Straße verbunden, die zu beiden Seiten von hunderten Sphinxen gesäumt ist….sehr beeindruckend. Zwischendurch halten wir bei einem Steinmetz und lassen uns die Herstellung von Figuren und Vasen aus dem unterschiedlichen Steinarten erklären…Alabaster, Granit, Onyx, Kalkstein….usw. natürlich sollen wir auch etwas kaufen und das machen wir auch, aber erst als ich ordentlich gehandelt habe….wir sind in einer guten Position, denn wir sind uns einig, dass wir das eigentlich nicht brauchen. In der Papyrus-Fabrik bleiben wir dann standhaft, denn das ist zwar interessant, aber das können wir jetzt garnicht brauchen. Als wir kurz von 14.00 Uhr unser Schiff betreten, legen wir sofort ab, denn wir sind die Nachzügler. Ein paar Fotos am Pooldeck und dann ab zum Essen, denn mittlerweile haben wir schon ordentlich Hunger. Im Anschluß suchen wir uns ein nettes Plätzchen an Deck, legen die Füße hoch und schauen der Landschaft zu, wie sie an uns vorbei gleitet. Die Kellner bringen kühle Getränke, ein Masseur gibt mir eine Probe-Fußmassage und so buchen wir für heute Abend 2 Massagen, damit wir den Abend entspannt ausklingen lassen können. Wir sind Richtung Edfu unterwegs und müssen eine Schleuse passieren…das wird sicher interessant.Das Befahren des Nils habe ich mir so vorgestellt…Sonne scheint auf die mit Palmen gesäumten Ufer…Kühe und Esel grasen friedlich im milden Abendlicht, Fischerboote kreuzen unseren Weg, die weißen Segel der Feluken spiegeln sich im Wasser, der Kellner bringt einen Gin Tonic….sehr romantisch und entspannend! Nach Sonnenuntergang machen wir uns bereit für die Massage am Pooldeck. Als wir ankommen, sehen wir schon viele Lichter am Ufer….wir machen es uns auf der Massageliege gemütlich und dann wissen wir aufgrund des Lärms, dass die Lichter die Schleuse waren….so schön die Massage ist, die Schleusung hätten wir gerne miterlebt….zum Glück fahren wir die gleiche Strecke zurück….also versuchen wir es auf dem Rückweg nochmal….
08.12.21
Wir liegen vor Edfu und werden sehr früh vom Ruf des Muezin geweckt…zum Glück dürfen wir heute ausschlafen, denn wir machen die hier geplanten Ausflüge auf dem Rückweg…da sind noch weniger Leute an Board…wir sind ohnehin nur 24 Passagiere…Platzmangel herrscht hier also nicht. Da wir um 09.30 Uhr wieder ablegen, sitze ich mich aufs Pooldeck und beobachte den Trubel auf der Straße mit wohltuendem Abstand. LKW, Autos, Tuk-Tuks und nicht zu vergessen unzählige Pferdekutschen fahren vorbei und die dienen nicht nur zum Transport der Touristen, sondern sind allgemeines Verkehrsmittel. Am interessantesten finde ich die Passagiere der Pferdekutschen…Männer im Anzug mit Handy neben Menschen im Kaftan und Turban (auch mit Handy)…jeder hupt wie wild…warum auch immer. Walter will sich das von der Nähe ansehen und geht in die Stadt…ich nehme einen Cappuccino und schreibe Reisebericht….auch wenn ich nicht weiß, wann ich den senden kann, denn die Verbindung reicht gerade mal für ein paar Whats App Nachrichten und das geht auch nur in der Nähe der Rezeption…..da sind die Äpyter uns voraus, hier gehört Digital-Detox einfach dazu.Wir legen gegen 10.00 Uhr ab und die Schiffskarawane zieht nach Assuan. Der Nil ist sehr breit, wird von kleinen grünen Inseln unterbrochen auf denen Esel, Kühe und Vögel stehen. Am palmengesäumten Ufer Ackerbau betrieben, Fischer gehen ihrer Tätigkeit nach und holen ihre Netze ein. Die kleinen Boote schlängeln sich zwischen den großen Kreuzfahrtschiffen durch, denn der Größere hat hier Vorfahrt. Dörfer und kleiner Städte sind nah am Ufer gebaut, bunten Wäsche hängt in der Sonne zum trocknen, kleine Kinder hüten Ziegen und irgendwie ist man aus der Zeit gefallen und fühlt sich nicht mehr wie im 21. Jahrhundert. Mittags wird wieder zum Gebet gerufen….wir gehen lieber zum Buffet. Nachmittags legen wir in Kon Ombo an. Der Tempel ist in Sichtweite und man kann zu Fuß hingehen. Die Besichtigung heben wir uns ebenfalls für die Rückweg auf. Nach dem Sonnenuntergang legen wir ab und sollen gegen 23.00 Uhr Assuan erreichen.
09.12.21
Um 07.30 Uhr treffen wir uns mit Mina. Zuerst fahren wir zum Assuan-Staudamm. Riesengroß, vom Militär gesichert und versorgt Ägyten mit fast 15% seines Ernergiebedarfs. Ansonsten haben die Ägypter auch Solarenergie und die Russen bauen jetzt ein Atomkraftwerk (wie beruhigend). Die neue Brücke, die die Staudammstraße ersetzen soll, ist noch nicht fertig und wir stehen kurz im Stau…ein Chaos…aber hupen geht immer. Wir steigen um in ein Motorboot und lassen uns auch die Insel fahren, auf dem der Phillae-Tempel nach der Flutung des Staudamms versetzt wurde. Wir sind wieder mal erstaunt, welche Geschichte sich hinter dem Tempel verbirgt….unzählige Göttinen und Götter (Osiris, Isis, Sed….usw.), teilweise miteinander verwandt, zeugen Kinder, die wiederum Götter sind….bringen sich gerne mal gegenseitig um oder bekriegen sich…wer denkt sich das alles aus, wer kann sich das merken…wir nicht! Zurück von der Insel halten wir bei einem Öl-Hersteller und lassen uns die verschiedenen Wirkungsweisen der vielfältigen Naturöle erklären. Sehr interessant….ähnlich wir in der Papyrus-Fabrik sollen wir am Besten auch Öle erwerben….nachdem 100 ml Schwarzkümmelöl 30 Euro kosten sollen, müssen wir wohl den traurigen Blick unseres Betreuers ertragen…hilft ja nix. Wir verlassen unser Limousine und steigen um in eine Feluke, die uns Nil-abwärts wieder zu unserem Schiff bringt. Diese Männer können wirklich segeln, denn ganz ohne Motor kreuzen wir gemütlich von einer Seite zur anderen, bis unser Anleger erreicht ist….schön und entspannend. Den Nachmittag nutzen wir zu einer Siesta in der Sonne, zu einer Massage, denn Morgen geht es nach Abu Simbel und fahren bereit um 04.30 Uhr weg….ich bin jetzt schon müde!

Warten auf einen Internetzugang

Hurghada wir kommen…


04.12.21

So kurzfristig habe ich noch nie meinen Koffer gepackt…morgen geht es los. Nachdem uns die „Omikron“ Variante nochmal die Vorfreude verhagelt hat und eine Umbuchung von FTI abgelehnt wurde, haben wir uns entschieden zu fliegen.

Zum Glück habe ich ja schon im Oktober für unsere Woche auf Gran Canaria üben können und so geht es recht schnell bis das Reisegepäck vollständig ist.

Damit unsere Katze nichts merkt, haben wir uns vorgenommen unsere Koffer bereits heute Abend ins Auto zu packen. Der erste Versuch scheitert, denn als ich die Haustür öffne, kommt Hexi gerade um die Ecke….also zweiter Versuch als sie nochmal eine Gartenrunde dreht….Walter und ich springen auf, starten ins Schlafzimmer (das einzige Zimmer wo wir unsere Reisegepäck verstecken können) und schnell durchs Wohnzimmer, rein in den Kofferraum, Klappe zu und schon sitzen wir wieder völlig unschuldig vor der Fernseher….!

05.12.21

Um 04.00 Uhr geht der Wecker, nachdem wir nur noch das Handgepäck mitnehmen müssen, schaut die Katze entspannt, bekommt ihr Futter und denkt sich wohl nur, warum wir heute so früh auf sind….schon geht es zum Flughafen. Salzburg ist ja nur ein Katzensprung entfernt und um diese unchristliche Zeit nur minimal Verkehr und so sind wir um 04. 50 Uhr am Terminal. Einchecken, Sicherheitskontrolle….fast wie früher…nur mit FFP 2 Maske, aber mittlerweile fühlt man sich in der Öffentlichkeit ja schon fast nackt, wenn man keinen Mundschutz trägt. Wir haben wieder Glück und unser Plan geht auf…Sitzplatzreservierung: 1 x Fensterplatz, 1 x Gangplatz und so bleibt der Mittelplatz frei, das hat schon noch Garn Canaria super funktioniert.

Der Kapitän errechnet die Flugzeit mit 3 Stunden und 40 Minuten, also landen wir kurz nach 10.00 Uhr (deutsche Zeit) in Hurghada. Jetzt warte ich nur noch auf die Urlaubsstimmung….! Es wird nur nochmal turbulent im Flieger, als die Borddurchsage darauf hinweist, dass jetzt die Gesundheits-Einreise-Formulare eingesammelt werden….ich habe die schon zu Hause ausgefüllt, aber das scheinen nicht alle Passagiere gemacht zu haben. Zügig gehen wir von Bord. Das Wetter ist angenehm, wenn auch ein bisschen windig. Wir holen uns am Schalter das Formular für das Visum….ist gleich ausgefüllt und so stehen wir kurze Zeit später am Gepäckband, reißen unsere Koffer an uns und streben Richtung Ausgang. Hier kommt nochmal eine Sicherheitskontrolle, aber die wollen von uns nichts und so suchen wir nach unserem Transfer zum Hotel. Reisebusse, Kleinbusse und Männer mit Schildern erwarten uns und nach ein bisschen Wartezeit sitzen wir mit 5 anderen Urlaubern im Minibus zum Hotel. Die Abfahrt verzögert sich, weil wir auf eine Polizeieskorte warten müssen…aha! Die Eskorte ist dann ein Polizist auf dem Motorrad, der so schnell fährt, dass wir ihn meistens nur in der Ferne am Horizont erkennen können. Unser Fahrer versucht den Anschluss nicht zu verpassen, was ihm eine Strafe wegen Geschwindigkeitsübertretung einbringt, was am nächsten Polizeiposten ausgiebig diskutiert wird…wir verstehen leider nichts und können zum Ausgang der Diskussion nicht sagen. Unsere 5 Mitfahrer werden vorher abgeladen und wir sind zum Schluß dran. Unser Guide erzählt, dass er Sprachen studiert hat und als er erfährt, dass Walter Feuerwehrmann ist, will er unbedingt wissen, wie er nach Deutschland kommen kann, denn das wäre auch sein Traumberuf, aber in Ägypten müsste er sich 3 Jahre fürs Militär verpflichten, damit er zur Feuerwehr gehen kann. Er fragt, ob wir eine Tochter im heiratsfähigen Alter haben…nein…ob wir Cousinen haben…nein…eventuell Schwestern….nein….als wir sagen, dass wir nur eine Mutter mit 83 Jahren anzubieten hätten gibt er auf. Außerdem sind wir mittlerweile im Hotel angekommen, checken ein, haben Hunger und gehen gleich an den Strand für ein schönes Mittagessen. Angeblich kommt heute Abend um 20.00 Uhr jemand an die Rezeption und da erfahren wir dann, wie es Morgen weitergeht….denn dann startet ja unsere Nilkreuzfahrt. Blöd nur, dass eine Mitteilung durch die Tür geschoben wird, mit der Nachricht: „Schade, dass Sie nicht zu unserem Treffen um 15.00 Uhr erschienen sind…falls ich Ihnen noch weiterhelfen kann, dann melden Sie sich bitte“….aha…unser Treffen wurde also vorverlegt, hätten wir halt wissen müssen. Aber an der Rezeption „werden sie geholfen“ und so erfahren wir, dass wir um 08.45 Uhr abgeholt werden….wir sind gespannt.

 

Frenchman‘s Cove Beach

07.12.

Heute dürfen wir wieder ausschlafen und das tolle Frühstück auf der Terrasse genießen. Wir bleiben noch ein bisschen länger, weil es so schön ist und wir morgen ja schon wieder weg müssen. Mittags fahren wir zum Strand…zuerst zum Winnifred Beach, aber der  gefällt uns nicht so gut und dann zum Frenchman‘s Cove Beach…das Meer ist warm und die Brandung ordentlich….es macht Spaß! Es gibt einen Service am Liegestuhl und wenn man was zum Essen bestellt, dann stellen sie einen Tisch in den Sand….genial! Es sind wieder sehr nette Hunde da und hätten gerne etwas von unserem Grillfleisch, aber das geht natürlich nicht so einfach, weil die Kellner schauen und das sicher nicht gerne gesehen ist. Ich mache es ganz geschickt und nehme ein paar Reste in die Hand und gehe unauffällig weiter nach hinten und nehme Augenkontakt mit den Hunden auf…die kapieren es sofort und zack ist alles weg. Gerne würde ich ihnen noch den Reis geben, aber das funktioniert so natürlich nicht. Ein Hundemädchen lässt sich noch kraulen und schaut sehr lieb, aber dann weiß sie auch, dass es leider nix mehr gibt. Hier mündet auch ein Fluss ins Meer und man kann sich nach dem Bad im Salzwasser prima „entsalzen“. Zurück in Port Antonio versuche ich am Geldautomaten abzuheben. Es ist Samstag und ich reihe mich in die Schlange ein…es dauert. Vor mir versuchen Engländer Geld abzuheben…vergeblich…zum Glück nimmt unser italienischer Wirt – „the italian job“ – auch US Dollar. So steht einem schmackhaften Abendessen nichts mehr im Wege. Zum Abschluss noch einen Sauvignon blanc auf der Terrasse unter Sternen und mein Urlaubstag ist perfekt. Ab Morgen geht es auf Kreuzfahrt. Da wird die Internetverbindung schlecht sein und wer trotzdem einen Reisebericht haben will, der schickt mir bitte eine „What’s App“ und ich versuche es auf diesem Weg…. die Betonung liegt auf VERSUCHEN!

 

Kingston und Blue Mountains

 

06.12.

Heute mussten wir früh los, denn es geht nach Kingston. Ich bin lange vor dem Wecker wach, denn die Nacht war ziemlich schmerzhaft. Um 7:00 Uhr verlassen wir zusammen mit Birgit und Richard Port Antonio und fahren Richtung Hauptstadt. Nach fast 3 Stunden auf abenteuerlichen Straßen erreichen wir die riesige Stadt und reihen uns in den allgegenwärtigen Stau ein. Wir gehen auf einen typischen Markt zum frühstücken und bekommen landestypische Gerichte. Walter verweigert fast die Nahrungsaufnahme, ich finde es nicht ganz so schlimm. Danach besichtigen wir  Trench Town, sozusagen die ersten Sozialwohnungen Jamaicas, in denen auch Bob Marley und andere Reggae Größen gewohnt haben. Die Führung dauert lange und ist voll der Lobpreisungen für die Künstler, danach spazieren wir noch mit einem Guide durch die verfallenen Häuser, in denen die Menschen zwischen Abfall und Bauschutt hausen. Das haben wir uns beide ganz anders vorgestellt. Ein kleiner Lichtblick ist ein Park, wo man gutes Eis essen kann und es ein paar nette Geschäfte gibt. So gestärkt machen wir uns auf den Weg in die Blue Mountains, wo der berühmte Kaffee wächst. Wir fahren Serpentinen bergauf durch üppiges Grün und fühlen uns wie im Dschungel. An einigen Aussichtspunkten machen wir Halt und freuen uns über die Kolibris und die schöne Aussicht. Nach fast 12 Stunden erreichen wir wieder Port Antonio und kehren noch mal ein. Diesmal zum Glück in ein Restaurant mit Speisekarte, so dass wir Schlimmeres zu verhindern wissen. Nach dem Essen fahren wir die letzten Kilometer entspannt nach Hause. Ich werde jetzt großzügig Voltaren auftragen und dann den verpassten Schlaf von letzter Nacht hoffentlich nachholen.

Übermut tut selten gut…


05.12.

Wir starten mit einem herrlichen Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Bucht. Es gibt nicht nur frische Kokosnuss, sondern auch Ackee, ein Gemüse, das beim jamaikanischen Frühstück nicht fehlen darf. Selbstgemachte Guavenmarmelade, Muffins, gebratene Bananen, frisches Obst und natürlich den berühmten „blue montain coffee“. Wir frühstücken zusammen mit einem Paar aus England und Birgit und Richard schlagen uns vor, dass wir gemeinsam zu den Reach Wasserfällen fahren, denn dort können wir die Wasserfälle rauf klettern und baden gehen. Das hört sich gut an, wir sind dabei! Wir packen unsere rutschfesten Schuhe ein, denn die sind unbedingt notwendig. Handtuch, Kleidung zum Wechseln, wasserdichte Verpackung für das Handy… schon kann es losgehen. Außer uns ist niemand an den Wasserfällen und wir springen in den ersten Pool. Unter Anleitung von Richard tauchen wir unter dem Wasserfall durch und klettern durch ein Loch im Felsen auf die nächste Etage. Von hier aus kann man in das untere Becken springen. Richard macht es uns vor, seine Frau Birgit folgt ihm, aber sonst mag eigentlich keiner springen….außer mir! Vielleicht hätte ich noch mal nachdenken sollen, ob Sprünge von Felsen an Wasserfällen eine gute Idee sind….zu spät. Ich stelle mich in Position und mach ein paar Schritte Richtung Abgrund und springe. Ich merke sofort, dass es nicht so läuft wie geplant. Ich drehe mich in der Luft und komme ganz sicher nicht mit den Füßen voran auf. Mir ist schon klar, dass es gleich schmerzhaft wird. Ich schlage mit der rechten Seite voll auf die Wasseroberfläche, tauche unter und wieder auf und muss mich erst mal sammeln. Alle schauen mich von oben runter und rufen, ob es mir gut geht. Ich recke den Daumen nach oben und mache eine erste Bestandsaufnahme:  Mir tut alles weh! Ich klettere auf die Felsen und sehe den ersten Bluterguss am Bein, mein Brustkorb schmerzt, ich vermute eine ordentliche Rippenprellung und mein Ohrring ist weg! Warum man in meinem Alter von Klippen springen muss ist mir nicht ganz klar, aber es hat mich ja niemand gezwungen. Ich mache die Tour weiter und springe auch noch einige Male ins Wasser, tauche unter Felsen durch und versuche die schöne Landschaft zu genießen. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen und ich würde nicht mehr für viel Geld nochmal die Klippe runterspringen. Richard versucht noch meinen Ohrring zu finden, aber natürlich vergeblich. Wir machen uns der Küste entlang auf den Rückweg und kehren am Long Beach ein. Ich brauche jetzt dringend einen Rum Punsch! Da Walter gestern Rückenschmerzen hatte und ich ein Problem mit meinem Handgelenk, war ich heute in der Apotheke und habe Voltaren gekauft, das kann ich jetzt großflächig einsetzen. Langsam bekommen wir wieder Hunger und wir stoppen am Boston Jerk Center und versuchen einen Jerk Lobster. Jeder der StandBesitzer möchte uns für sich gewinnen, aber wir können ja nur einmal essen gehen. Wir genießen den gegrillten Hummer und fahren Richtung Heimat. Die holprige Straße tut ein bisschen weh und ich bin gespannt, wie die Nacht wird….aber es hätte auch schlimmer ausgehen können.

Port Antonio

04.12.

Heute heißt es Abschied nehmen von Ochos Rios. Unser nächstes Ziel heißt Port Antonio und einen Teil der Strecke haben wir ja schon erkundet. Wir gehen noch im Supermarkt Getränke kaufen und machen uns zügig auf den Weg, so dass wir schon am späten Vormittag fast da sind. Wir folgen der Empfehlung unserer zukünftigen Gastgeberin – Birgit – und kehren im „Likkle Porti“ ein. Ein Hütten-Restaurant am Strand. Es gibt Garnelen und Red Snapper auf der Feuerstelle zubereitet mit Knoblauch, Zwiebeln und reichlich Chili…schmeckt gut. Als wir abfahren fängt es an zu regnen….dann zu schütten. In Porto Antonio müssen wir uns den Weg suchen. Das klappt anfangs ganz gut, wir durchfahren einen kleinen Fluss, dann bergauf und die Straße wird wie beschrieben immer schlechter. Wir folgen der Ausschilderung zu einem Hostel und können es nicht glauben, dass in dieser Gegend unsere Unterkunft noch kommen wird. Die Straßenverhältnisse lassen uns Schlimmstes befürchten. Endlich stehen wir vor unserem „Bed and Breakfast“, der Einzige der uns begrüßt ist ein Hund. Telefonisch erreiche ich niemand und es regnet immer noch heftig. Wir stellen uns erstmal unter und beschließen dann im Wagen zu warten. Kurze Zeit später hören wir ein Fahrzeug die Schotterpiste raufklappern…unsere Wirtsleute sind da. Wir beziehen unser Apartment  mit fantastischem Meerblick, Terrasse und ganz liebevoll eingerichtet. Birgit bietet uns an mit uns zur blauen Lagune zu fahren und schwimmen zu gehen…das machen wir. Auf der Rückfahrt kaufen wir uns im „berühmtesten“ Jerk-Stand ein ordentliches Jerk-Chicken zum Abendessen und verspeisen es auf der Terrasse mit Blick in den Sternenhimmel und die Lichter der Bucht unter uns.

Dunn‘s River Falls

03.12.

Ich mache mir eine Tasse Tee und setz mich auf den Balkon. Kein Kreuzfahrtschiff in Sicht, gerade der richtige Tag um zu den Wasserfällen zu fahren. Als ich mir die zweite Tasse Tee mache, sehe ich am Horizont ein Kreuzfahrtschiff kommen….jetzt muss es schnell gehen. Wir packen unsere Badesachen, die Kameras und den Tee schütte ich in eine leere Wasserflasche und ab geht‘s. Um 08.29 Uhr sind wir am Eingang…sie öffnen um 08.30 Uhr. Außer uns kein Mensch in Sicht. Wir schätzen unseren Vorsprung auf mindestens eine Stunde. Alles ist toll hergerichtet und beschildert. Wir haben tatsächlich die Wasserfälle für uns allein. Wunderbare Natur, Wasserrauschen, Ingwerblüten und üppige Vegetation. Wir wandern durch die Kaskaden und sind begeistert. Nach über einer Stunde trudeln ein paar einzelne Besucher ein….aber dann geht es irgendwann rund. Die Besuchergruppen werden von Guides durch den Park geführt und alle „müssen“ die Wasserfälle hochklettern. Wir schauen dem Spektakel  fasziniert zu und sind froh, dass wir nicht mitmachen müssen. Wo vorher nur das Wasserrauschen zu hören war, ist jetzt die Hölle los. Die Führer schleppen wirklich jeden die Kaskaden hoch…unglaublich. Interessanterweise sind die Felsen überhaupt nicht rutschig und wir erfahren,  dass sie immer geschrubbt werden, damit sie griffig bleiben. Wir wandern zum Strand, wo die Wasserfälle über Felsen ins Meer stürzen. Ich gehe schwimmen und dusche unterm Wasserfall. Hier legen jetzt sogar Boote an und spucken noch mehr Menschen aus. Gegen Mittag flaut der Trubel wieder ab, denn die Reisegruppen bleiben nicht so lang. Wir spazieren zurück zum Auto und müssen natürlich durch unzählige Souvenirshops durch, die alle im Prinzip das gleiche anbieten. Zurück im Ochos Rios gehen wir in „Misses T‘s Kitchen“ und genießen karibische Gerichte und Cocktails in einem bunten Freiluftlokal…wunderbar. Danach müssen wir am Strand ausruhen und abends fahren wir nochmal ins Evita‘s…Urlaub ist toll!

Ausflug und White River

02.12.:
Guten Morgen, der zweite Urlaubstag kann beginnen. Die Klimaanlage haben wir im Griff, denn wir haben wir ein kleines Apartment und lassen jetzt einfach die Anlage im Wohnzimmer laufen, das reicht dann auch fürs Schlafzimmer. Was wir noch nicht im Griff haben ist die Wahl unserer Speisen, denn auf Jamaika ist es üblich auf der Speisekarte nicht nur das anzupreisen was es wirklich gibt, sondern auch was es geben könnte, wenn denn die Zutaten vorrätig wären. Das macht eine Auswahl etwas schwierig und ein Plan B ist immer von Vorteil. Ich würde ich hier zu einer Tageskarte raten, aber dann wäre es ja wie zu Hause und man bräuchte nicht in Urlaub fahren. als wir heute Früh die Fenster öffnen, liegt die Aida am Hafen und wir können unser zukünftiges zu Hause schon einmal in Augenschein nehmen. Allerdings wird es dann nichts mit unserem Ausflug zum Wasserfall, denn hier dürfte heute ziemlich viel los sein….also muss wieder ein Plan B her! Zuerst gehe ich mal an der Strandpromenade entlang und kaufe mir einen Cappuccino, während Walter den Tagesplan ausarbeitet. Ich beobachte die Pelikane am Strand und freue mich über die herrlichen Farben…die bunten Schiffe, die tropischen Blüten, das üppige Grün, das blaue Meer glitzert und die Sonne strahlt…ich auch! Aber jetzt starten wir unsere erste Tour! Zunächst fahren wir den Fern Gully, eine Serpentinenstrecke durch einen tropischen Regenwald mit vielen Farnen. Die Einheimischen fahren,  als gebe es kein Morgen mehr und wir versuchen kein allzu großes Hindernis zu sein. Wieder zurück an der Küste machen wir uns auf dem Weg Richtung Oracabessa und Port Maria…alles Orte von denen wir uns mehr versprochen hätten. Wir suchen nach dem Green Castle Estate und werden fündig, allerdings ist die Anfahrt weit und ruppig. Ein Hinweisschild verlangt, dass wir uns vorher telefonisch anmelden, aber das ist uns gerade mal egal und wir fahren einfach zum Main Office. Der Chef – ein Engländer – ist überrascht über unseren Besuch, aber wir kriegen trotzdem was zu trinken und genießen die Aussicht. Das ganze Gelände ist ein Naturpark und perfekt für Vogelbeobachtungen. Wir wollen aber wieder weiter und machen uns auf den Rückweg, denn Hunger hätten wir eigentlich auch. Aber vorher wollen wir uns noch den James Bond Beach ansehen, aber der kostet Eintritt und sieht nicht wirklich einladend aus, also fahren wir einfach weiter. Am White River begeben wir uns auf eine Floßfahrt und lassen uns von Captain Rinaldo über den Fluss staken. Walter muss es auch probieren und ich bin sehr beeindruckt, dass er auf den rutschigen Bambusstangen das Gleichgewicht nicht verliert. Mittlerweile ist es nachmittags und wir entschließen uns gleich zum Restaurant Evita‘s  zu fahren, das oberhalb unseres Hotels auf einer Anhöhe liegt. Zum Glück wird hier durchgehend gekocht und so genießen wir die Aussicht und bekommen unser erstes Essen um 3:30 Uhr nachmittags. Es wurde nicht zu viel versprochen, denn es ist eine karibisch angehauchte italienische Küche und wir genießen frische Pasta mit Meeresfrüchten. Die Aida hat mittlerweile abgelegt und wir beschließen den Abend auf unserem Balkon mit Blick auf Meer und Palmen.

 

Ochos Rios

01.12.:

Wir stehen um 8.00 Uhr auf und öffnen die Fensterläden und blicken auf den Strand, Palmen, blauen Himmel  und den Kreuzfahrthafen. Mein Schiff liegt vor Anker…ein schöner Anblick. Wir machen einen Spaziergang und werden alle 50 Meter angesprochen, ob wir ein Taxi brauchen…nein, danke! Ich habe Hunger und möchte einen Kaffee und ein Frühstück, aber sonntags ist die Auswahl erstaunlicherweise nicht groß. Wir testen unser Hotel-Restaurant. Die Karte ist interessant, aber ein Obstteller und ein Cappuccino sind ja auch schon was. Danach gehen wir den Strand und das Meer testen…schön! Die Einheimischen verbringen den Sonntag auch am Strand, aber es ist überhaupt nicht voll… im Gegenteil. Danach flanieren wir an der hübschen Strandpromenade und statten  „Margaritaville“ einen Besuch ab und bekommen nicht nur ordentliche Cocktails, sondern auch ein gutes Essen. Selbstverständlich sind auch viele Deutsche vom Kreuzfahrtschiff unterwegs. Walter mag jetzt Siesta machen, aber ich gehe nochmal spazieren, weil sonst kann ich nachts nicht schlafen. Auf dem Rückweg füttern wir ein paar dünne Katzen mit Hühnchen, das wir nicht mehr geschafft haben. Ochos Rios ist sehr lebhaft, die Menschen sind freundlich, auch wenn die Innenstadt etwas verwahrlost wirkt, sprüht der karibische Charme und wir freuen uns schon, wenn wir mehr von der Insel entdecken können. Zum Sonnenuntergang sitzen wir auf dem Balkon, schauen uns die rosaroten Wolken an und warten bis das Schiff ablegt….sehr entspannt! Um 19.00 Uhr haben wir keine Lust mehr zu warten und gehen am Strand was trinken und essen… wir suchen uns einen Tisch fernab der Musikboxen, aber das nützt nix, denn das nächste Lokal beschallt genauso laut wie unseres…ohne laute Musik läuft hier nichts…und ein Joint ist auch noch unerlässlich! Der Duft von Gras zieht durch alle Gassen und gehört einfach zur Rasta-Kultur….wenn ich Raucher wäre, würde ich es versuchen….nach zwei Rumpunsch braucht man auch keinen Joint mehr und so gehen wir ins Bett.

 

Anreise Jamaika

30.11.

Ja also, nun geht’s noch John MyCar. Der langersehnte Urlaub ist da…..so wird der Reisebericht aussehen, wenn ich ihn in Zukunft einfach nur diktiere, denn die AutoKorrektur findet, dass ich undeutlich spreche und macht aus tschau MyCar…leider nie Jamaika! Ich versuche es trotzdem weiter! Von Salzburg nach Frankfurt ist ein Katzensprung, da dauert der Weg Vom Flugsteig A zu Flugsteig B in Frankfurt zu Fuß fast länger. nach einem kurzen Frühstück erreichen wir den letzten Bus nach Jamaika. Tatsächlich steht auf der Anzeigetafel „letzter Bus nach Montego Bay“ und zu versammeln sich hier auch ein paar lustige Fluggäste. zuerst kommen viele Fußballfans, die schon die ganze Nacht zuvor auf ihre bevorstehende Urlaubsreise angestoßen haben und dann ein deutsches Ehepaar, dass wir im Flugzeug wieder treffen. Die Fußballfans sitzen zum Glück ganz weit weg und wir möchten uns die Gesichter der anderen Passagiere nicht vorstellen, wenn sie ihre neuen Sitzbachbarn das erste Mal sehen. Das deutsche Ehepaar sitzt getrennt: der Mann in der Business Class, die Frau in der Economy. Walter denkt lange darüber nach! Der Mann versorgt seine Frau immer mit Getränken und Essen und so ist viel Bewegung in der Kabine. Nach über 10 Stunden Flug sind glaube ich beide betrunken! Wir kommen pünktlich an und die Immigration klappt zügig, obwohl wir einen Automaten bedienen müssen. Das Kofferband ist schnell gefunden, allerdings müssten wir dann auf die Koffer warten. die Auto Anmietung dauert auch etwas länger und so machen wir uns gegen 17:00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr deutsche Zeit) auf dem Weg nach Ochos Rios. wir nehmen den direkten Weg auf der gut ausgebauten Straße der Küste entlang und machen gleich mal Bekanntschaft mit der interessanten Fahrweise der einheimischen. Es ist Linksverkehr, aber Walter hatte ja zum Glück schon im Sommer in Irland genug Zeit zum üben. Manchmal rappeln zwar noch die Scheibenwischer über die Windschutzscheibe, wenn er blinken möchte, aber das ist ja nicht so schlimm, denn die Jamaikaner blinken auch nicht. Die am Straßenverkehr teilnehmen Fahrzeuge sind teilweise in einem spektakulären Zustand. Ich glaube ihn Jamaika gibt es keinen TÜV! Noch 2 Stunden Fahrzeit finden wir unser Hotel recht einfach, obwohl es schon stockfinster ist. Einchecken, Koffer ausladen und dann einen kurzen Erkundungsgang zum nächsten GeldAutomaten. mit der ersten einheimischen Währung kommt auch der Hunger und Durst und so nehmen wir unser erstes karibisches Abendessen zu uns. Es gibt Garnelen in KocosMilch und Jerk Chicken (Autokorrektur würde gerne….Jörg schicken….schreiben), begleitet von RumPunsch. Es gibt Chicken Jerk oder Pork Jerk…eine hiesige Spezialität, und da wird einfach Fleisch mit vielen Gewürzen mariniert und dann lecker gegrillt. Der erste Versuch schmeckt mir auf alle Fälle. es ist dann doch schon 9:00 Uhr abends, falls wir uns hinlegen und mit der Zeitverschiebung bei uns zu Hause ja schon 3:00 Uhr morgens und so sind wir ziemlich kaputt und freuen uns aufs Bett. Die Klimaanlage funktioniert gut, was bei den tropischen Temperaturen von Vorteil ist. Allerdings die Feinabstimmung muss ich noch üben, denn jetzt läuft es so: Klimaanlage eingeschaltet und man denkt sich zu bis zur Nasenspitze = Polarforscher! Klimaanlage ausgeschaltet: man schwitzt (Biosauna)….hoffentlich liest das Greta nicht, sonst kommt sie angesegelt und holt uns ab!

Heimreise und Anmerkungen

14.07.:

Der heutige Tag beginnt mit einem blauen, fast wolkenlosen Himmel, so wie wir ihn so früh am Morgen nicht oft hatten….fast könnte man es als Einladung verstehen, dass wir länger bleiben sollten….hilft aber nix. Ich packe meine Sachen und wie immer ist der Koffer voller als auf der Anreise. In Dingle konnte ich ja nicht widerstehen und habe mir eine schöne Wolldecke gekauft, die muss natürlich in eine extra Tasche. Ich habe ja immer eine kleine Reservetasche dabei….nur für diesen Fall, dass ich mir mal eine Wolldecke kaufe. Gestern Abend haben wir den letzten Platz in der Tiefgarage bekommen, aber auch nur, weil wir uns in die Lücke gequetscht haben, denn unser Stellplatznachbar war zu faul oder zu blöd um richtig zu parken. Wir beladen unseren Golf ein Letztesmal und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Die Nervosität steigt, denn fremde Flughäfen sind ja immer ein bisschen verwirrend und man ist schneller auf der falschen Spur als man „hoppla“ sagen kann. Der Verkehr wird immer dichter, je näher wir unserem Ziel kommen…tanken müssen wir auch noch, da unsere Fahrt nach Wexford ja eigentlich nicht eingeplant war. Zum Glück gibt es auch rund um den Flughafen ausreichend Kreisverkehre, sodass wir unsere eingeschlagene Richtung nach Bedarf korrigieren können. Die Mietwagen-Rückgabe ist leider nicht am Abflugterminal, aber dafür geht es so flott, dass wir kaum die Koffer entladen haben, schon ist unser Auto in dem wir 2.600 Meilen (4.160 Kilometer) zurückgelegt haben abgeholt. Der Shuttlebus steht schon bereit…10 Minuten später erreichen wir den Terminal 1. Unser Gepäck werden wir auch ruck zuck los, die Sicherheitskontrolle hat allerdings an meinem Rucksack großes Interesse und er muss dreimal durchleuchtet und auf Sprengstoff untersucht werden…keine Ahnung warum…Walter steht daneben und wundert sich. Wir starten relativ pünktlich, die Flugzeit nach Frankfurt beträgt 1,5 Stunden und wir landen pünktlich und unbeschadet…..allerdings müssen wir zuerst in den Bus und dann durch die Sicherheitskontrolle, was aber echt schnell geht…dann folgt noch die Passkontrolle und wieder mal stehen bei den Nicht-EU-Bürgern enorm viel Menschen, während wir einfach durchgehen, unseren Pass scannen und fertig…wieder denke ich – wie schon bei der Müllentsorgung – ganz fest an Boris Johnson! Walter meint, dass das der MI-6 nicht mitkriegen darf, sonst habe ich ein Problem….die angekündigte Flugzeit nach Salzburg beträgt 35 Minuten, wenn jetzt nichts mehr Aufregendes passiert, bin ich am Ende meines Berichtes angekommen. Als letzte Zugabe habe ich mir noch ein paar Anmerkungen zum irischen Essen…..

Pommes und Soda Bread:

Die irische Küche hat ihre Besonderheiten und man merkt natürlich, dass England nicht weit weg ist…nicht nur sprachlich. Die allgegenwärtigen Fish and Chips bekommt man an jeder Ecke, manchmal sicher auch in guter Qualität und es bilden sich an den favorisierten Buden lange Schlangen. Überhaupt wird frittiert was das Zeug hält und als Beilage gibt es fast immer Pommes. Als sich Walter mal – mangels Alternativen – für eine Lasagne entscheidet, wird die tatsächlich mit Pommes gebracht…wer rechnet mit sowas?! Da Irland als Insel ja vom Meer umgeben ist und der nächste Fischerhafen meistens nicht weit weg ist, gibt es auf fast allen Speisekarten Fisch, Muscheln und Meeresfrüchte. Die Zubereitung ist meist ähnlich…wie schon erwähnt….frittiert oder im Sandwich verarbeitet. Wenn man ein „Open Sandwich“ bestellt, dann ist wenigstens der Focus auf den Inhalt (Fisch, Fleisch, Krabben….) gerichtet und das Brot spielt eine untergeordnete Rolle….was mich zum Thema Soda Bread führt.
Soda Bread ist den Iren heilig und jeder hat sein eigenes Rezept. Man bekommt es überall und immer, leider auch oft ohne Alternativen. Es ist dunkelbraun, grobkörnig, fast bröselig und wird in einer Kastenform gebacken. Es ist gewürzt und recht süß, sodass man es auch als Kuchen bezeichnen könnte…kurzum…uns schmeckt es garnicht. Die Iren lieben es und packen alles drauf…..! Wir hingegen kratzen dann alles wieder runter und lassen es übrig……da wundern sich dann die Iren!

Was uns auch noch auffällt: an sehr vielen Restaurants steht „Award Winning Food“…als wir im Radio hören, dass ein Restaurant das einjährige Jubiläum feiert und mit der „Award Winning Kitchen“ wirbt, nehmen wir an, dass das nicht so genau geht mit den preisgekrönten Leistungen…..wenn wir wieder zu Hause sind, macht sich Walter auf alle Fälle einen „Award Winning“ Wurstsalat und dazu gibt es ein „Award Winning“ Schwarzbrot!

 

 

Nochmal Wexford….

13.07.:
Unwiderruflich kommt der letzte Urlaubstag. Walter hat festgestellt, dass er seinen Laptop vermisst. Nachdem alle Hotels kontaktiert sind, stellt sich heraus, dass er in unserem ersten Hotel in Wexford liegengeblieben ist. Wir haben jetzt die Wahl: zuschicken lassen oder abholen….wir entscheiden uns für abholen, denn es sind ca. 130 Kilometer einfach und wir haben ja noch den ganzen Tag Zeit. Wir erreichen mittags Wexford und nehmen Walters PC in Empfang und weil wir schon mal da sind, fahren wir nochmal zum Carne Beach und gehen im Lobster Pot zum Essen. Ich bekommen nochmal meine „Carlingford“ Austern, die mir so gut geschmeckt haben und die Atlantik Prawns müssen auch nochmal dran glauben….die Wirtin kann sich noch an uns erinnern und freut sich, dass wir wieder da sind. Die tollen Wexford Erdbeeren kaufen wir uns als Nachspeise und nehmen die Autobahn, denn die Zeit vergeht wie im Flug und die Powerscourt Gardens wollen wir ja unbedingt noch sehen. Auf dem Rückweg wäre auch Mount Usher Garden, aber wir rechnen mal nach und stellen fest….da reicht die Zeit nicht….leider. Um 16.00 Uhr stehen wir am Eingang, da der Garten um 17.30 Uhr schließt, müssen wir uns ranhalten, denn das Gelände mit Herrenhaus, Café, Giftshop und diversen Gartenteilen ist riesig. Wir wandern entlang der längsten Blumenrabatte Irlands, der Rosengarten ist herrlich, vorbei am Haustierfriedhof zum Japanischen Garten….vom Teich mit Fontäne hat man einen tollen Blick auf das Herrenhaus. Den Turm lassen wir aus und gehen durch den Souvenirladen, der 2 Stockwerke hat und in dem man nicht nur die tollen Wollwaren von AVOCA, sondern auch ganze Wohnzimmereinrichtungen kaufen kann, zum Ausgang….5 Minuten vor Schluss betreten wir noch das angeschlossene Gartencenter….wir haben keinen Platz im Koffer….sehr schade! Auf der Weiterfahrt gönnen wir uns noch die Küstenstraße und haben bei strahlend blauem Himmel schöne Aussichten aufs Meer. In Blackrock ist am Yachthafen die Hölle los, anscheinend war heute eine Regatta und alle sind beim Feiern. Eigentlich würden wir uns gerne unter die Leute mischen, aber wir haben ja heute unseren Abend schon verplant und freuen uns auch schon auf den zweiten Besuch im „Amuse“…die Zeit reicht nur kurz zum frisch machen und dann müssen wir ein Taxi nehmen, denn sonst schaffen wir das nicht mehr….wir werden schon erwartet und die nette Kellnerin hat für Walter extra Fanta besorgt, damit er Spezi trinken kann…ich bevorzuge die Weinbegleitung! Das Menü ist fantastisch und der Wein auch….ganz großes Kino und alle sind total freundlich. Zurück zum Hotel genießen wir den lauen Abend, die schöne Beleuchtung und erreichen unser Hotel. Ich muss das packen auf morgen früh verschieben, denn die Weinbegleitung war nicht nur ausgezeichnet, sondern auch ziemlich umfangreich…..

2. Tag Dublin und Ausflug nach Howth

12.07.:
Heute wäre ja ein Ausflug geplant, aber nachdem es stark bewölkt ist, planen wir um und gehen nochmal in die Stadt. Ich ziehe meine Sportschuhe an, denn die Schuhe von gestern sind immer noch nicht abgekühlt. Es steht als Erstes das General Post Office auf dem Programm….in vielen Ländern ja immer eine Pflicht, weil meistens alt und irgendwie historisch. Das Gebäude ist groß und die Inneneinrichtung auch gediegen, aber da haben wir schon Interessanteres gesehen. Gleich in der Nähe wird der Moore Street Market empfohlen. Hier bekommt man angeblich alles und es soll auch feines Streetfood geben. Vielleicht sind wird zu früh oder falsch, aber hier gibt es außer ein paar Obstständen nix …eine Schale Erdbeeren kaufen wir und schon sind wir fertig. Walter will jetzt in eine Photoausstellung und ich ziehe den Temple Bar District vor, denn da waren wir ja nur einmal am ersten Abend, da will ich nochmal genau schauen. Gut…vormittags ist auf der Reeperbahn auch nix los und so ist es hier auch, aber ich lasse mich treiben und spaziere einfach drauflos…auch schön. Wir treffen uns wieder am Ende der Crafton Street (Fußgängerzone und Shoppingmeile) und weil es schon wieder Mittag ist, kehren wir ein. Walter findet ein nettes Lokal, das asiatisch inspirierte Küche anbietet und wir bekommen sofort eine netten Tisch am Fenster. Die Kellnerin ist Französin und eine ganz Nette….und das Essen ist genial. Weil wir so begeistert sind, bekommen wir noch eine Kostprobe vom „Kobe-Beef“ und reservieren sofort einen Tisch für unseren letzten Abend. Angenehm geschwächt wandern wir – vorbei an der Feuerwache (nur ein kleiner Umweg) – zurück zum Hotel, denn ich muss die Hose wechseln. Anscheinend habe ich mich in irgendwas reingesetzt und einen ziemlich großen Fleck an der Rückseite….sieht ziemlich Kacke aus und das wird es wohl auch sein….ich tippe auf eine sehr große Möwe. Das Wetter ist mittlerweile ganz nett, wir holen unser Auto aus der Tiefgarage und fahren nochmal nach Howth und suchen die Straße zum Leuchtturm. Nach ein paar Abläufen und einem Wendemanöver sehen wir das Schild „Privatstrasse, nur für authorisierte Fahrzeuge….parken verboten…kein öffentlicher Zutritt….usw.“ ….da wir kein Fahrzeug sind, entscheiden wir uns, dass wir trotzdem dort hinlaufen dürfen und hoffen, dass das Tor nach unserer Rückkehr noch offen ist und wir wieder rauskommen, denn drüberspringen kann ich definitiv nicht. Der Weg ist nett, führt aber nicht zur gewünschten Aussicht, obwohl wir den Leuchtturm sehen…also wieder zurück und nochmal suchen. Wir finden den richtigen Parkplatz und auch den Weg, jetzt würde nur noch die Abendsonne fehlen, aber soviel Glück haben wir dann auch nicht. Beim anschließenden Hafenspaziergang sehen wir noch Seelöwen. Einer lässt sich gerade ein Seezunge schmecken und es knackt ordentlich, ein anderer ist schon älter, hat ziemlich viel Narben und ist auf einem Auge blind….ich taufe in Captain Ahab…frei nach Moby Dick…am Ende des Westpiers beschließen den Abend im Restaurant AQUA mit Sicht aufs Meer und die Kitesurfer. Nachdem wir unsere Tellerchen leergegessen haben, müsste es eigentlich morgen gutes Ausflugswetter haben….

Zu Fuß durch Dublin

11.07.:
Es ist 07.00 Uhr…ich schaue durch die Vorhänge aus dem Fenster….blauer Himmel…super! 30 Minuten später…grauer Himmel…nicht so gut. Am besten ich schaue nicht mehr aus dem Fenster. Als wir uns anziehen ist es eindeutig…es regnet, also nehmen wir alles mit. Wir verlassen das Hotel…alles trocken, aber windig. Unsere erste Station ist das Trinity College mit dem „Long Room“, einer riesigen alten Bibliothek….Wahnsinn! Walter fragt nach und erfährt, dass sich die Studenten alle Bücher ansehen können….nicht schlecht! Das Highlight ist das „Book of Skells“….am besten in Wikipedia nachsehen, sonst werde ich mit dem schreiben nicht mehr fertig. Es folgen diverse Kirchen, der St. Green Park, das St. Green Shopping Center- wegen der tollen Architektur-, die Crafton Street zum shoppen (wir haben keinen Platz im Koffer), wieder Kirchen (immer noch kein Pub), das Dublin Castle mit dem schönen Garten, die City Hall und dann zum Guiness Store, der satte 25€ Eintritt pro Person kostet, aber von ganz oben – aus der Gravity Bar – soll man einen tollen 360 Grad Blick über Dublin haben. Ich vergaß zu erwähnen, dass es sonnig und warm ist und ich ganz schön schwitze….zu warm angezogen. Aber wenn man Regenjacke eingepackt hat, dann scheint ja immer die Sonne. Im Eintrittspreis ist ein Pint Guiness enthalten….ich nehme ein Lager…das schmeckt mir besser, denn nach Wein brauche ich wohl nicht zu fragen. Es ist viel los, aber die Ausstellung zieht sich über einige Stockwerke und ist sehr unterhaltsam und informativ. Es gibt auch eine Abteilung mit alter Werbung und die ist recht lustig. Vorallem als ich den Spruch finde, den ich mit Petra und Gerti vor 25 Jahren in einem Pub in Irland gelesen habe und den wir seither auswendig können: „As the new Gnu knew very soon at the Zoo….Guiness is Good for you“! Als wir fertig sind ist es schon 18.00 Uhr und wir sind ganz schön kaputt. Wir wandern in Richtung Hotel und kehren in einem schönen Lokal ein, können draußen sitzen und genießen den Abend. Jetzt wäre ein Bus recht für die Heimfahrt, aber das letzte Stück schaffen wir auch noch, obwohl unsere Füße qualmen….morgen machen wir einen Ausflug mit dem Auto, wenn das Wetter passt.