Von Salzburg nach Dublin über Glendalough nach Wexford

26.06.19

Heute geht es recht früh los…wir einigen uns auf die Abfahrtszeit von 5.45 Uhr…ich wecke Walter um 5.35 Uhr, weil sein Wecker das nicht gemacht hat. Ich bin trotzdem total entspannt und wundere mich. Wir sind ruck zuck am Flughafen und geben unser Gepäck auf. Die Sicherheitskontrolle ist bei Walter umfangreich, aber unproblematisch…und so starten wir ohne besondere Vorkommnisse nach Frankfurt. Wir haben eine Parkposition am letzten Platz und fahren gut 10 Minuten zum Terminal, aber die Umsteigezeit reicht locker und wir sind freudig überrascht, dass wir nur noch durch die Passkontrolle müssen und kein erneuter Sicherheitscheck nötig ist…Zeit, Nerven und Arbeitskraft gespart. Der Bus bringt uns wieder ans andere Ende des Flughafens, aber wir haben ja sonst nichts vor und so landen wir relativ pünktlich in Dublin. Hier dürfen wir tatsächlich zu Fuß zum Ankunftsterminal gehen und die Passkontrolle ist nicht der Rede wert…alles am Automaten in wenigen Sekunden erledigt. Lediglich die Schlange mit den Nicht-EU-Pässen ist dramatisch lange und als wir daran vorbeilaufen, haben wir Mitleid…da sollte man ein Foto machen und nach London schicken, damit sie wissen, was sie erwartet….! Die Übernahme des Mietwagens ist ein Klacks…nur das Lenkrad ist auf der falschen Seite….überall sind Aufkleber „bitte links fahren“…ja, wir versuchen daran zu denken. Dublin lassen wir links liegen, denn da bleiben wir zum Schluss unserer Reise noch 4 Nächte und wir nehmen die Umfahrung, um in die Wicklow Mountains zu kommen. Es ist unglaublich, wieviel unberührte Natur kurz nach Dublin anfängt…sehr grün und entspannt. Wir machen einen Stopp im Kloster Glendalough und kaufen uns einen Herritage-Pass für ein Jahr. Der kostet zwar 40€ pro Person, aber dann kann man bei vielen Sehenswürdigkeiten umsonst rein und das rentiert sich für uns. Wir wandern durch die Klosterruinen und entlang der beiden Seen (upper und lower Lake) und genießen die grüne, üppige Landschaft…und die angenehmen Temperaturen von ca. 20 Grad. Danach wird es aber höchste Zeit, dass wir nach Wexford kommen, denn wir haben ordentlich Hunger und sind ein bisschen erschöpft. So gegen 19.00 Uhr erreichen wir unser Hotel am Meer. Wir mussten die Uhren ja um eine Stunde zurückstellen und so wäre es bei uns schon 20.00 Uhr….höchste Zeit fürs Dinner. Im „La Côte“ lassen wir es uns gutgehen, genießen frische Seezunge und eine schönen Weißwein (wahlweise Spezi) und lassen den Abend ausklingen, bevor wir sehr müde zum Hotel zurückkehren. Heute werden wir bestimmt gut schlafen….

Oldtimertage auf Schloß Maxlrain

Frühlingserwachen

Kochkurs bei Andreas Kaiblinger

Schöner Kurs, feines Essen, toller Wein

 

 

 

Schneeschuhwanderung auf den Gaisberg

Sonniger Wintertag am Chiemsee

Spaziergang in Salzburg

…was noch übrig bleibt…

Am Ende unserer Reise möchte ich noch ein paar Anekdoten schreiben, die ich während des Reiseberichtes vergessen habe oder einfach weggelassen habe, weil ich ohnehin schon soviel geschrieben hatte oder müde war…..

Bife de Chorizzo:

Das Essen in Chile/Argentinien hätten wir anders erwartet….wir dachten also, dass egal wo du hinkommst…ein offenes Feuer lodert und die Steaks nach Wahl werden draufgeworfen und in Perfektion gegrillt und auf unseren Tellern landen….nichts für Vegetarier, aber das passt für uns ja. Nachdem wenig Menschen englisch sprechen, nähert man sich der Speisekarte an und Solomillo ist Filet, Ojo de Bife ist Ribeye, Lomo ist Lende und Bife de Chorizzo ist….???? Bife de Chorizzo ist die häufigste Erwähnung auf der Speisekarte und für uns ein Rätsel, denn wir können das Fleisch durchaus dem Tier (Rind) zuordnen, allerdings der Körperteil bleibt ein Rätsel, denn als „Bife di Chorizzo“ erhielten wir: Ribeye, Lende…soweit so gut und da wurde noch nach dem Gargrad gefragt, aber wir bekamen auch Teile des Rindes, die wir noch nie gebraten auf dem Teller hatten….so waren auch unsere Zuordnungen unterschiedlich…während Walter auf Rippen oder so tippte, war ich für Ochsenschwanz (kurzgebraten und pfurztrocken)…egal…ich hatte dann folgende Herleitung entwickelt: da für uns „Chorizzo“ ja in Spanien eine Wurst ist, bedeutet „Bife des Chorizzo“…“Rindfleisch wurst woher es kommt“.

Reviereindringling:

Ich hatte meine Wanderschuhe zum Lüften auf die Terrasse gestellt und schaue auf dem Fenster als zwei Katzen vorbeilaufen. Die Zweite schnüffelt an meinen Schuhen und macht dann ein komisches Gestell….mir ahnt Böses und ich klopfe laut an Fenster und unterbreche ihr Vorhaben….aber nicht früh genug, denn die Schuhe sind „markiert“, zum Glück nur außen und ich wasche sie gleich ab….Glück gehabt.

Jackentausch:

Auf dem Inlandsflug nach Calama müssen wir ja wieder in Puerto Montt zwischenlanden und sitzen bleiben…einige andere Fluggäste steigen aus…großes Gedränge, Klappen aufreißen, Gepäckstücke runterholen….da der Flieger voll war, waren es auch die Aufbewahrungsboxen über uns und ich hatte meine Jacke halt auch reingestopft…zum Glück direkt über mir…plötzlich macht mich Walter darauf aufmerksam, dass eine Frau mit meiner Jacke aussteigen will…ich greife mir die Jacke am Ärmel und verhindere Schlimmeres. Die Frau hatte auch eine rote Jacke, aber halt in einem anderen Fach…meine gefällt mir auch viel besser….Glück gehabt.

Sperre im Valle de Luna:

Wie uns empfohlen wurde, fahren wir am späten Nachmittag ins „Mondtal“ um den Sonnenuntergang zu erleben. Wir lassen uns Zeit, denn wir dürfen zwar nur bis 18.00 Uhr rein, aber bis nach Sonnenuntergang bleiben. Nachdem wir die große Düne ausgiebig bewandert haben, möchten wir weiter fahren und plötzlich ist die Straße gesperrt und man verweigert uns die Weiterfahrt. Angeblich würde die Zeit nicht mehr ausreichen und wir würden den Sonnenuntergang verpassen und wir sollen doch wieder die Düne raufgehen….ganz sicher nicht, von da kommen wir ja gerade! Es wird diskutiert und gefunkt und nach 5 Minuten geben sie auf und wir dürfen fahren….können uns die restlichen Felsformationen noch ansehen und erleben natürlich den Sonnenuntergang, aber halt mit 5 Menschen und nicht mit 500….Glück gehabt!

Kellner aus Bern:

In San Pedro de Atacama geht es ja bunt zu und es ist sehr nett und für Touristen angenehm, weil es viele Restaurants, Hotels und Geschäfte gibt. Trotz der vielen Touristen ist die vorherrschende Sprache natürlich spanisch -logisch….wir waren also sehr verwundert, als wir in einem Restaurant auf deutsch angesprochen wurden. Der nette junge Kellner ist in Bern aufgewachsen, hat eine chilenische Mutter und ist jetzt wieder in Chile. Er spricht fließend deutsch, englisch, französisch, portugiesisch und selbstverständlich spanisch. Da das Publikum wirklich bunt gemischt ist, konnten wir Ohrenzeugen werden, wie er von einer Sprache in die andere wechselte und Smalltalk hielt….unglaublich was für ein Sprachentalent manche Menschen haben.

Einbahnstraßen:

Die Straßen sind ja ohnehin etwas verwegen und die Beschilderung für uns mehr als ungewohnt. Es gibt sehr sehr viele Einbahnstraße, aber keine entsprechende Beschilderung wie wir sie kennen. Eine Einbahnstraße erkennt man nur am Straßenschild, denn wenn unter dem Straßennamen ein Pfeil in beide Richtungen zeigt, dann ist die Straße von beiden Seiten befahrbar, weist der kleine Pfeil aber nur in eine Richtung, so darf die Straße auch nur in dieser Richtung befahren werden. Hat man also mit etwas Glück ein Straßenschild entdeckt, muss man noch den Pfeil beachten….haben wir gelernt, als wir öfter mit Lichthupe am „Falschfahren“ gehindert wurden….

 

Heimflug

 

27.12.18 

Nach unserem gescheiterten Festessen gestern Abend, stehen wir jetzt vor neuen Herausforderungen…alles was sich im Hotelzimmer befindet und nicht zum Inventar gehört, sollte in unsere Koffer passen. Irgendwie können wir uns das noch nicht vorstellen. Wir waren zwar weder in Argentinien noch in Chile beim Shopping….ich vermute, dass der ganze Staub der letzten Wochen die Kleidung dicker und schwerer macht…das erklärt vieles! Ich habe ja eine faltbare Reservetasche dabei, da könnten wir auch noch was unterbringen…aber – oh Wunder – die Koffer gehen zu und alles ist drin…. zwar muss man ein bisschen drücken, aber das passt schon. Der Transfer ist bestellt und wir erreichen pünktlich den Aeropuerto. Beim Check-in kommt es ans Tageslicht… unsere Koffer haben zugenommen…hoffentlich trifft das nicht auch auf uns zu, aber das wird sich erst zu Hause rausstellen. Unsere letzten Pesos verplämpern wir am Flughafen, denn aufheben lohnt auch nicht. Wir steigen pünktlich ein…also bisher klappt alles reibungslos! Knapp 1,5 Stunden brauchen wir nach Buenos Aires und am Flughafen bekomme ich als Weihnachtsgeschenk noch einen tollen Schal aus Lamawolle…so weich…ich freu mich! Nächster Stopp ist Amsterdam und dann noch ein kleiner Hüpfer nach München und die Heimat hat uns wieder!

Unser Abschiedsessen

….pünktlich um 19.40 Uhr sind wir an der Rezeption und möchten unser Taxi zum Boragó nehmen. Sicherheitshalber fragen wir nochmal nach auf welchen Namen denn die Reservierung lautet…auf „Alex“…wir heißen aber nicht Alex! Da meldet sich ein schweizer Ehepaar und teilt uns mit, dass sie seit August einen Tisch reserviert haben und nur nochmal nachfragen wollten, ob auch alles o.k. und die dusselige Kuh von der Rezeption sagte uns, dass sie im Restaurant angerufen hat und wir einen Tisch für heute Abend haben. Sie hat alles verwechselt und es täte ihr leid…blablabla…! Wir teilen uns das wartende Taxi und fahren ins Restaurant, denn im Hotel verspricht sie das zu klären. Es kommt wie es kommen musste…wir stehen im „Boragó“ und bekommen keinen Tisch…und leider auch kein Taxi mehr. Das Personal ist recht hilfsbereit und nach 20 Minuten haben wir ein Fahrzeug und eine Restaurantempfehlung mit Reservierung im „ Sierra“…vielleicht wird der Abend doch noch gut?! Als wir im Sierra ankommen sieht es eher aus wie ein mittelmäßiges Café, aber die Leute sind freundlich und engagiert, also warum nicht. Es gibt zu unserer Überraschung keine Karte, sondern ein festes Menü mit Weinbegleitung….da nimmt da Unheil seinen Lauf: 1. Gang Gurke, Zitrone, Salz (Walter verzieht das Gesicht) 2. Gang Kaninchen (Walter schüttelt den Kopf) 3. Gang: irgendwas mit Pferdefleisch (Walter verweigert) 4. Gang: Schnecken (jetzt ist der Abend im Eimer)… ich habe schon ein bisschen Angst vor den nächsten Gängen und Walter hat Hunger….irgendwie bringen wir es hinter uns, kratzen unsere letzten Pesos zusammen und gehen zurück ins Hotel… das Mädel von der Rezeption fragt, ob alles geklappt hat… das hätte sie besser nicht getan…ich verschwinde im Aufzug, während Walter….die Aufzugtür ist schon zu…

Seilbahn und botanischer Garten

26.12.18

Der zweite Weihnachtsfeiertag ist wieder voll das Leben….Menschen und Autos auf der Straße und alle Geschäfte geöffnet. Der Cerro Christobal – der Stadtberg von Santiago – muss noch bezwungen werden. Wobei man sich hier von beiden Seiten helfen lassen kann, denn von unserer Seite geht eine Seilbahn (Teleferico) nach oben und auf der anderen Seite eine Standseilbahn (Furnicular) nach unten…ode halt umgekehrt, je nachdem, wo man anfängt. Zunächst spazieren wir vom Hotel zur Gondelstation, da man aber auch weiter oben einsteigen kann und hier auch der botanische Garten ist, wandern wir zuerst durch den riesigen Stadtwald mit verschiedenen Bereichen. Die Ausblicke sind schön, aber leider ist es total diesig. An der Mittelstation lösen wir ein Ticket und fahren das zweite Stück mit der Teleferico. Am Gipfel befindet sich eine große Heiligenstatue mit Walfahrtkirche und einem Kreuzweg, das passt gut für den zweiten Weihnachtsfeiertag. Es mischen sich betende Einheimische mit fotografierenden Touristen, aus den Lautsprechern schallt Weihnachtsmusik und dann wird eine Messe übertragen. Wir stellen uns bei der Furnicular an und lassen uns abwärts bringen. Der Ausstieg ist im Stadtviertel „Bella Vista“. Hier sind Künstler zu Hause, es gibt Kneipen und Kunsthandwerk und so lassen wir uns ein bisschen treiben, verdrücken ein paar ausgezeichnete Sushirollen und landen dann wieder auf der Plaza del Armas, dem Mittelpunkt. Hier ist auch das schöne Postgebäude, wo ich die letzte Postkarte einwerfe. Auf dem Weg zur Metro kommen wir an einer riesigen Fußgängerunterführung vorbei, die so schön bemalt ist, dass man lieber unten durch geht, als oben auf der Straße zu bleiben…was für eine tolle Idee, da könnten sich unsere Stadtplaner mal ein Beispiel nehmen… wenn ich da an unsere grauen Löcher denke, durch die keiner gerne geht. Wir lassen unsere Metrokarte nochmal aufladen, denn die Schranken öffnen sich nicht mehr und dann sind wir um 16.30 Uhr im Hotel, denn heute müssen wir „Dino“ abgeben. Alles läuft gut und wir können uns noch ein bisschen ausruhen, bevor wir ins „Borago“ gehen, denn wir haben für unseren letzten Abend tatsächlich noch einen Tisch ergattert…wir sind gespannt wie es wird. 

Ausflug ans Meer

25.12.18

Nachdem heute wirklich alles wegen Weihnachten geschlossen ist, machen wir einen Ausflug ans Meer nach Valparaiso und Viña del Mar. Zwei klingende Namen und dementsprechend ist die Erwartungshaltung. Die Verbindung ist gut und wir kommen schnell voran, weil alles Schnellstraße oder Autobahn ist und wegen Weihnachten – wie erwartet – wenig Verkehr ist. Allerdings zieht es immer mehr zu und als wir in Valparaiso ankommen ist es stark bewölkt und mit 17 Grad ganz schön frisch. Für einen Stadtbummel aber eigentlich ganz o.k….nur zum fotografieren…ihr wisst ja. Ein geöffnetes Parkhaus befindet sich am Plaza Sottomayor und dann kann es losgehen. Wir sind ziemlich überrascht, was sich hinter dem verheißungsvollen Namen „Valparaiso“ verbirgt: verfallene Häuser, Obdachlose, es riecht übel und der Hafen ist hauptsächlich der Industrie vorbehalten….nicht wirklich schön. Die verfallenden Fassaden sind oft bemalt und meistens sogar recht kunstvoll, was den Gesamteindruck aber auch nicht erheblich verbessert. Ich fühle mich nicht sehr wohl. Die Stadt ist auf Hügeln angelegt und es gibt einige Standseilbahnen, die die Unterstadt mit der Oberstadt verbinden…viele sind außer Betrieb, weil reparaturbedürftig und wir sehen keine Bahn fahren. Walter überredet mich, die Oberstadt trotzdem zu erkunden…dann halt ohne Bahn. Die besser gestellten Menschen leben oben. Hier gibt es recht nette Häuser und Lokale, sogar ein paar Läden haben offen und wir schauen uns ein bisschen um. Die Aussicht ist interessant, aber nicht wirklich schön. Fast hätten wir hier 2-3 Tage verbracht, aber das haben wir zum Glück wider verworfen. Die Stadt verströmt einen morbiden Charme durch die bunten Wellblechfassaden, gemischt mit der historischen, verfallenden Bausubstanz. Wir haben alles gesehen und fahren weiter in die angrenzende Schwesterstadt „Viña del Mar“, kein 15 Minuten entfernt. Die Sonne setzt sich durch und als wir die nächste Bucht erreichen, sind wir in einer anderen Welt. Ein Kilometer langer breiter Sandstrand mit Uferpromenade, Restaurants, Cafés, flanierenden Menschen und einer gewaltigen Brandung. Alle genießen das Schauspiel der brechenden Wellen….wir spazieren den Strand entlang und genießen mit. Es ist schon später Nachmittag und wir kriegen langsam Hunger. Wir entdecken ein schönes Strandlokal, aber ein Polizist versperrt die Zufahrt. Als wir fragen, wie man denn zum „Tierra Fuego“ kommt, macht er uns bereitwillig den Weg frei. Wir suchen einen Parkplatz, aber es kommt uns schon komisch vor, dass außer uns nur Fußgänger unterwegs sind…schon wieder ein Polizeiauto mit Blaulicht… ich steige aus und frage nach… anscheinend ist heute wegen Weihnachten alles gesperrt, aber wir dürfen die nächste Straße reinfahren und am Straßenrand parken! Wir laufen ein kleines Stück zurück, die Promenade ist ganz nass, da die Wellen manchmal sogar über die Uferbefestigung spritzen…die Luft ist salzig. Wir bekommen sofort einen Tisch auf der Terrasse mit Meeblick, der Wein ist kalt, das Essen schmeckt nach me(e)hr und wir beobachten das Treiben am Strand…besser geht es nicht. Wie zwei Städte die so nah beieinander liegen, so unterschiedlich sein können, ist mir ein Rätsel. Es war ein schöner Ausglug ans Meer und als wir im Hotel zurück sind, ist es schon 20.30 Uhr und die Sonne bereitet ihren Untergang vor. Wir räumen die letzten Habseligkeiten aus unserem „Dino“, denn morgen Abend müssen wir ihn abgeben…fast 5.000 Kilometer haben wir mit ihm zurückgelegt…unglaublich. 

Heiligabend mit Vorspiel…

….gut…ich muss nochmal erwähnen, dass wir ja nicht soooo viel reisen, also dachten wir nicht daran, dass es vielleicht angebracht sein könnte in entsprechenden Restaurants zu reservieren…kurz gesagt: alles ist ausgebucht! Walter ist entsetzt…ich nehme es sportlich und das Angebot vom Hotel an, denn sie haben noch einen Tisch für zwei Personen. Dazu eine kleine Vorgeschichte: wir saßen gestern Abend in der Rooftop-Bar und da es keine spezielle Cocktail-Karte gab, fragte ich, ob es eine Margarita gibt…ja gibt es…mit Tequila? Ja, natürlich…was sonst? Ich bekam eine Margarita…und eine Krise als die Rechnung kam…fast 20 US$ für den Cocktail…die sind ja verrückt…und das Ganze natürlich mit 10% Trinkgeld das automatisch aufgeschlagen wird. Am nächsten Morgen teilte ich meinen Unmut dem diensthabenden Rezeptionisten mit….ich bezahle das selbstverständlich, aber nicht kommentarlos! Als wir dann zu unserem Weihnachtsessen eintreffen – welch glücklicher Zufall – „mein“ Kellner von gestern Abend. Walter und ich befürchten Schlimmstes, aber er ist sehr dienstbeflissen und alles ist recht gut… dann kommt die Rechnung (natürlich wieder mit 10% Service Charge) und er bittet mich tatsächlich zusätzlich um „Propina in effetivo“…also Trinkgeld in bar… ja, da stelle ich mich jetzt völlig ahnungslos…man sieht sich halt immer zweimal im Leben! 

Santiago de Chile

24.12.18

Unser Heiligabend ist hier ja alles andere als ruhig und so machen wir uns auf zum Stadtrundgang. Die erste Hürde sind die Metrotickets….es gibt zwar Schalter, aber da versteht man kein Wort, denn die nette Dame sitzt hinter einer Glasscheibe und der Geräuschpegel ist enorm. Wir kaufen uns also eine wiederaufladbare Karte und schauen mal wie weit wir kommen. Bei mir geht die elektronische Schranke auf und ich reiche die Karte an Walter weiter…ob das so richtig ist, weiß ich nicht, aber es funktioniert. Ein paar Stationen weiter steigen wir aus und sind mitten im Zentrum. Es kommt mir vor, als wären alle auf den Beinen und immerhin hat Santiago 6,2 Millionen Einwohner. Wir spazieren durch die Stadt, Fußgängerzone, Regierungspalast, Kathedrale, Kunstmuseum, alte Münzerei…usw. Walter fällt ein, dass er gerne ein kleines Goldstück als Andenken kaufen möchte und so gehen wir in eine Bank. Nach langem nachfragen erfahren wir, dass die Bank keine Goldstücke verkauft…sie schicken uns in die Galerie der Juweliere, auch hier Fehlanzeige, man will Walter immer Schmuck verkaufen. Dann schickt uns eine Frau zum Geldwechsler und der dritte Laden verkauft tatsächlich chilenische 100 Pesos Goldmünzen…allerdings kann man nur bar bezahlen…und Bargeld am Automaten bekommt man hier ja eher schlecht…das wird wohl nix. Alle sind mit Weihnachtseinkäufen beladen und einige junge Leute haben in der Fußgängerzone Klapptische aufgestellt und bieten einen Verpackungsservice an…auch eine gute Idee. Wir wandern zum Mercado central und nachdem es schon 13.30 Uhr ist, machen wir gleich Mittagspause. Guter frischer Fisch von nebenan in fröhlicher Atmosphäre….sehr nett. Der Blumenmarkt ist ganz anders als erwartet. Es gibt viele bunte Gestecke und Kränze und Blumenkreuze…eher etwas für eine lustige Beerdigung….es hat mittlerweile 34 Grad und wir schwitzen vor uns hin…Zeit für ein Eis und dann merke ich, dass mein Rucksack offen ist…zum Glück fehlt nichts, denn mein Handy ist in einem Extrafach und die Geldbörse ganz tief unten…ich glaube an ein Versehen meinerseits. Kurzer Zeit später macht mich eine junge Frau darauf aufmerksam, dass mein Rucksack offen ist…schon wieder!?!? Wieder fehlt nichts, aber jetzt trage ich ihn vorne, denn an einen Zufall oder Unachtsamkeit meinerseits glaube ich jetzt nicht mehr. Höchste Zeit für die Rückfahrt und eine Abfrischung am Pool….und dann brauchen wir ja noch ein nettes Lokal fürs Abendessen….

Von Mendoza nach Santiago

23.12.18

Nach einem netten Abend im „Azafran“ brechen wir heute kurz vor neun auf. Wir haben gut 350 Kilometer zu fahren und die Grenzformalitäten zu erledigen. Zunächst läuft alles recht gut…doch nach einer knappen Stunde gibt es überraschend einen Stau…keine Ahnung warum. Wir vermuten wieder mal eine Polizeikontrolle, denn das kennen wir schon, aber wir werden meistens durchgewunken, nur zweimal mussten wir die Fahrzeugpapiere zeigen und einmal die Ausweise. Es dauert ziemlich lange und als wir endlich bei der Polizei angekommen sind, erfahren wir, dass es einen Unfall gab und die Straße gesperrt ist. Leider sind sich die Polizisten nicht einig, wo die Unfallstelle liegt…ob vor Uspallata oder auf der Straße Richtung Grenze. Wir suchen nach Alternativen, aber so einfach ist das nicht. Andere Grenzübergänge gibt es zwar, aber das würde einen beträchtlichen Umweg bedeuten und wir wissen nicht, ob der Übergang dann auch geöffnet hat. Mein Vorschlag nach Mendoza zurückzukehren und abzuwarten freut Walter auch nicht…Walter meint, dass wir auch nochmal die Ruta 52 nehmen könnten, wenn der Unfall vor Uspallata ist (um Gotteswillen…) und während wir so rätseln, wie es weitergehen soll, geht plötzlich doch etwas und die Strecke ist wieder offen…Glück gehabt! Wir stehen lieber eine Stunde im Stau, als an einem Unfall beteiligt zu sein. Die RN 7 ist gut ausgebaut und führt durch die Anden mit dem Aconcagua als Wahrzeichen und höchster Gipfel des Kontinents (6.959 m) Hier kann man im Winter auch Skifahren, aber jetzt ist natürlich alles verweist…die Liftanlagen, die Hotels…wie bei uns im Sommer auch. Die Aus- und Einseise läuft gut und zum Glück werden wir am Fahrzeug durchsucht und müssen nicht unser ganzes Gepäck ausladen und durchleuchten lassen. Jetzt sind wir wieder in Chile. Wir schlängeln uns in Serpentinen hinunter und nähern uns langsam Santiago…eine riesige Stadt mit Autobahnen und Hochhäusern… der totale Kontrast. Walter hat sich die Strecke vorher gut angesehen und so finden wir bis auf einen kleinen Patzer unser Hotel fast problemlos….großes Lob! Wir haben für die letzten 4 Nächte ein sehr schönes Zimmer im 8. Stock mit Blick auf den botanischen Garten und ganz oben ist ein Pool mit Terrasse und Bar…da sitzen wir auch zum Sonnenuntergang.